Was geschah im Juni 2014

In Russland tritt ein strenges Anti-Tabak-Gesetz in Kraft. Verboten sind künftig u.a. das Rauchen an öffentlichen Plätzen, am Arbeitsplatz und in Gaststätten sowie öffentliche Werbung für Tabakprodukte.

Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt gewinnen erstmals die Champions League. In Köln besiegt der Außenseiter den schleswig-holsteinischen Landesrivalen THW Kiel im Finale 30:28.

Der kolumbianische Radprofi Nairo Quintana gewinnt die 97. Auflage des Giro d’Italia.

In einem WM-Test spielt die deutsche Fußballnationalelf in Mönchengladbach 2:2 gegen Kamerun.

Spaniens König Juan Carlos kündigt die Abdankung an.

Israelisch-Palästinensischer Konflikt

Erstmals seit dem Zerwürfnis von Fatah und Hamas 2007 gibt es wieder eine Einheitsregierung der Palästinenser. Das Expertenkabinett unter Führung des bisherigen Ministerpräsidenten Rami Hamdallah besteht aus 17 parteilosen Ministern.

Iran, Teheran: Bei einem heftigen Sandsturm in Teheran kommen fünf Menschen ums Leben. Der Sturm fegt mit einer Geschwindigkeit von 110 km/h über die iranische Hauptstadt hinweg.

Syriens Präsident Baschar al-Assad erhält das Mandat für eine dritte siebenjährige Amtszeit.

US-Präsident Barack Obama bekräftigt in Warschau zu Beginn seines mehrtägigen Europabesuchs die amerikanische Unterstützung für die osteuropäischen Länder in der aktuellen Ukraine-Krise.

Bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und den islamistischen Huthi-Rebellen werden im Jemen nach Regierungsangaben mindestens 120 Menschen getötet.

Belgien, Brüssel: In Brüssel und nicht wie ursprünglich geplant im südrussischen Sotschi treffen sich die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industrienationen zu ihrem zweitägigen Gipfel.

Die chinesische Regierung unterbindet jede offizielle Erinnerung an den 25. Jahrestag der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking.

Das slowakische Parlament gibt dem besonderen Schutz der Ehe zwischen Mann und Frau Verfassungsrang. Mit den Stimmen von 102 der insgesamt 150 Abgeordneten in Bratislava werden gleichgeschlechtliche Ehen damit auf Dauer ausgeschlossen.

In der chinesischen Unruheprovinz Xinjiang werden neun Menschen wegen des Vorwurfs des Terrorismus zum Tode verurteilt.

Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt den Leitzins auf ein Rekordtief von 0,15%. Davon beflügelt klettert der Deutsche Aktien-Index (DAX) erstmals über die 10 000-Punkte-Marke.

Zahlreiche hochrangige Politiker und gut 1000 Veteranen reisen zu den Gedenkfeiern anlässlich des 70. Jahrestages der Landung der alliierten Truppen im Zweiten Weltkrieg in die Normandie.

Beim 6:1-Sieg der deutschen Fußballnationalelf im WM-Test gegen Armenien erzielt Miroslav Klose in seinem 132. Länderspiel sein 69. Länderspieltor und übertrifft damit die Bestmarke von Gerd Müller.

Der am 25. Mai zum Staatspräsidenten der Ukraine gewählte Petro Poroschenko legt in Kiew seinen Amtseid ab.

In Köln beginnt ein dreitägiges Kulturfest zum Gedenken an den Anschlag in der Keupstraße: Am 9. Juni 2004 waren bei der Explosion einer Nagelbombe im Stadtteil Mülheim 22 Menschen verletzt worden. Das Attentat wird der Neonazi-Gruppe NSU zugeschrieben.

Im Balkanstaat Kosovo wird vorzeitig ein neues Parlament gewählt.

Der frühere Armeechef Abd al-Fattah al-Sisi wird als Präsident Ägyptens vereidigt.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Israels Staatschef Schimon Peres treffen sich in den Vatikaníschen Gärten mit Papst Franziskus zu einem Friedensgebet.

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg sichern sich durch ein 2:1 gegen den 1. FFC Frankfurt erneut die Deutsche Meisterschaft.

Der Spanier Rafael Nadal gewinnt zum neunten Mal das Tennisturnier French Open.

Taliban-Kämpfer greifen den Flughafen der pakistanischen Hafenstadt Karatschi an.

Das Oberste Gericht in Libyen erklärt die Wahl von Übergangs-Regierungschef Ahmed Maitiq für verfassungswidrig.

Der Durchzug von Sturmtief »Ela« fordert in Nordrhein-Westfalen sechs Menschenleben.

Islamischer Staat erobert Mossul

Irak, Mossul: Kämpfer der sunnitischen Terrororganisation Islamischer Staat (IS) erobern Mossul, die zweitgrößte Stadt des Irak, sowie die umliegende Provinz Ninive und lösen damit eine Fluchtwelle aus. Die irakischen Sicherheitskräfte leisten wenig Widerstand und geben die Stadt schnell auf, was dazu führt, dass die IS-Kämpfer die Kontrolle über große Teile der Stadt übernehmen. Die Eroberung von Mossul markiert den Beginn der territorialen Expansion des "Islamischen Staates" im Irak und Syrien und trägt zur Eskalation des Konflikts in der Region bei.

Israels Parlament wählt Reuven Rivlin zum Staatspräsidenten.

Der Mehrheitsführer im US-Repräsentantenhaus, Eric Cantor, verliert bei den Vorwahlen der Republikaner in Richmond (Virginia) deutlich gegen seinen Herausforderer Dave Brat, einen Kandidaten der ultrakonservativen Tea-Party-Bewegung.

Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe darf Bundespräsident Joachim Gauck Rechtsextremisten und NPD-Anhänger als »Spinner« bezeichnen.

Deutschland exportierte im Jahr 2013 Rüstungsgüter im Wert von 5,8 Mrd. €, fast ein Viertel mehr als im Jahr zuvor.

Die Bundesregierung beruft Bettina Limperg zur Präsidentin des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe. Die erste Frau auf diesem Posten tritt ihr Amt am 1. Juli an.

Ugandas Außenminister Sam Kutesa wird zum Präsidenten der UN-Vollversammlung gewählt.

Massaker von Tikrit

Das Massaker von Tikrit ereignet sich während des Konflikts im Irak. Die IS-Kämpfer nehmen die Stadt Tikrit ein und beginnen eine massive Offensive gegen die irakischen Streitkräfte und Zivilisten. Am 14. Juni 2014 werden nach Berichten der irakischen Regierung und der Vereinten Nationen etwa 1.700 irakische Rekruten von IS-Kämpfern im Camp Speicher in der Nähe von Tikrit gefangen genommen. Die meisten der Rekruten waren schiitische Muslime, während die meisten ISIS-Kämpfer sunnitische Muslime waren. Zwischen dem 9. und 12. Juni 2014 verbreiten Mitglieder der Organisation Islamischer Staat (IS) per Twitter Fotos und gaben dazu an, 1700 Menschen bei Tikrit exekutiert zu haben. In den folgenden Tagen werden die Rekruten in Gruppen aus dem Lager gebracht und an verschiedenen Orten rund um Tikrit ermordet. Die meisten Opfer werden durch Kopfschüsse oder Enthauptungen getötet.

Im Westjordanland verschwinden drei 16- bis 19-jährige Schüler einer jüdischen Religionsschule. Die israelische Regierung vermutet eine Entführung durch die radikalislamische Hamas und leitet eine großangelegte Militäraktion ein. Am 30. Juni werden die Leichen der Jugendlichen auf einem Feld in der Nähe von Hebron entdeckt.

Zum Auftakt der 20. Fußball-Weltmeisterschaft gewinnt Gastgeber Brasilien in São Paulo mit 3:1 gegen Kroatien.

Der Nationale Bildungsbericht belegt für Deutschland u.a. einen Rekordstand bei Abiturienten und Studienanfängern. Der Bildungserfolg ist jedoch noch immer stark abhängig von der sozialen Herkunft.

Der kalifornische Elektroauto-Hersteller Tesla gibt seine technischen Erfindungen für Konkurrenten frei.

Beim Abschuss eines ukrainischen Militärflugzeugs sterben 49 Menschen. Die Iljuschin IL-76 befand sich im Landeanflug auf die Stadt Luhansk im Osten der Ukraine.

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wird in Afghanistan in einer Stichwahl über den künftigen Präsidenten entschieden.

Der Dortmunder Vielseitigkeitsreiter Benjamin Winter verunglückt bei einem Turnier in Luhmühlen (Niedersachsen) während eines Geländeritts tödlich.

In Düsseldorf gewinnt der SPD-Politiker Thomas Geisel die Stichwahl um den Posten des Oberbürgermeisters gegen Amtsinhaber Dirk Elbers von der CDU.

Kolumbiens Wähler bestätigen in der Stichwahl den Mitte-Rechts-Politiker Juan Manuel Santos als Staatspräsidenten und unterstützen damit zugleich weitere Friedensgespräche mit der FARC-Guerilla.

Pakistans Armee eröffnet eine Bodenoffensive gegen die Taliban in Nord-Waziristan.

Die gebürtige Deutsche Antje Jackelén wird in der Kathedrale von Uppsala zur ersten Erzbischöfin der schwedischen Kirche geweiht.

In Pinehurst (US-Bundesstaat North Carolina) gewinnt Martin Kaymer als erster deutscher Golfprofi die US Open.

Nach dem Scheitern der Verhandlungen im Gasstreit kündigt Russland an, nur noch gegen Vorkasse Erdgas an die Ukraine liefern.

Die UN-Vollversammlung wählt den Jordanier Prinz Zeid Raad al-Hussein zum Menschenrechtskommissar der Vereinten Nationen. Er übernimmt das Amt zum 1. September von der Südafrikanerin Navi Pillay.

Der US-Autohersteller General Motors ruft fast 3,4 Mio. Fahrzeuge der Marken Cadillac, Chevrolet und Buick mit Baujahr 2000 bis 2014 wegen Zündschlossproblemen zurück.

Ex-Rennfahrer Michael Schumacher liegt nach Auskunft seines Managements nicht mehr im Koma. Er wird in eine Klinik in Lausanne verlegt.

Die DFB-Auswahl gewinnt ihr WM-Auftaktspiel gegen Portugal in Salvador da Bahia 4:0. Die Partie gegen Ghana am 21. Juni in Fortaleza endet 2:2.

Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe haben Radfahrer auch dann Anspruch auf vollen Schadenersatz, wenn sie ohne Helm unterwegs sind und unverschuldet in einen Unfall geraten.

Bei einer Auktion in New York erbringt die »British Guiana 1c magenta« 9,5 Mio. US-Dollar und ist damit die teuerste Briefmarke der Welt.

Ein Gericht in Ankara verurteilt die beiden noch lebenden Anführer des türkischen Militärputsches von 1980, den heute 96-jährigen späteren Staatspräsidenten Kenan Evren sowie den 89-jährigen Ex-Luftwaffenchef Tahsin Sahinkaya, zu lebenslangen Haftstrafen.

Felipe VI. legt seinen Amtseid als König von Spanien ab.

Elf Tage nach seinem Unfall wird der deutsche Höhlenforscher Johann Westhauser aus der Riesending-Schachthöhle in den Berchtesgadener Alpen geborgen.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko ordnet eine einseitige, zunächst einwöchige Waffenruhe für die Ostukraine an.

Im Übernahmekampf um den französischen Industriekonzern Alstom gibt die französische Regierung der Offerte des US-Mischkonzerns General Electric (GE) den Vorzug vor dem Angebot von Siemens und Mitsubishi Heavy Industries (MHI).

Bei der Präsidentschaftswahl in Mauretanien setzt sich Amtsinhaber Mohamed Ould Abdel Asis mit 81,89% der Stimmen gegen vier Mitbewerber durch.

Bei einem Besuch der süditalienischen Region Kalabrien erklärt Papst Franziskus die Mitglieder der Verbrecherorganisation Mafia und ihrer kalabrischen Variante Ndrangheta für exkommuniziert.

Katar, Doha: Das Kloster Corvey im westfälischen Höxter wird vom Welterbe Komitee der UNESCO auf dessen Tagung in Doha (Katar) in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Das Bundesverteidigungsministerium setzt die Beschaffung des Sturmgewehrs G36 aus, nachdem der Bundesrechnungshof die Treffsicherheit der Waffe angezweifelt hat.

Während einer Luftwaffenübung über dem Sauerland stürzt ein Learjet bei Olsberg ab. Die private Maschine ist mit einem Eurofighter der Bundesluftwaffe kollidiert.

Luxemburg: Die Europaminister der EU sprechen in Luxemburg dem Balkanstaat Albanien offiziell den Status eines Beitrittskandidaten zu, fordern aber weitere Reformanstrengungen.

Die Leipziger Montagsdemonstrationen des Herbstes 1989 werden mit dem Deutschen Nationalpreis gewürdigt.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels legt gegen die marktbeherrschende Stellung des Onlineversenders Amazon Beschwerde beim Bundeskartellamt ein.

Polens Ministerpräsident Donald Tusk übersteht eine Vertrauensabstimmung im Parlament.

In dem von gewaltsamen Auseinandersetzungen erschütterten nordafrikanischen Staat Libyen wird ein neues Parlament gewählt.

Das Landgericht Düsseldorf bestätigt die fristlose Kündigung eines starken Rauchers, der wegen Geruchsbelästigung der Nachbarn seine Mietwohnung räumen muss.

Durch ein 1:0 gegen die USA qualifiziert sich die deutsche Fußball-Nationalelf in Recife für das WM-Achtelfinale.

Belgien, Brüssel: Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union nominieren in Brüssel den Luxemburger Jean-Claude Juncker für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten.

Der Deutsche Bundestag billigt mit 454 Ja-Stimmen bei sechs Enthaltungen und 123 Nein-Stimmen die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).

Zur Überwindung der politischen Krise des Landes einigen sich die großen Parteien Bulgariens auf vorzeitige Neuwahlen am 5. Oktober .

Trotz der geltenden Waffenruhe werden nahe der ostukrainischen Rebellenhochburg Slawjansk drei ukrainische Soldaten bei einem Feuerüberfall von Separatisten getötet.

In einem Online-Referendum fordert fast ein Fünftel der Bürger der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong eine echte Demokratie.

Die Terrororganisation Islamischer Staat ruft per Audiobotschaft im Internet ein islamisches Kalifat in den eroberten Gebieten in Syrien und dem Irak aus.

Nikolaus Schneider, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, kündigt für den 10. November seinen Rücktritt und sein Ausscheiden aus dem Rat an. Hintergrund ist die Krebserkrankung seiner Frau.

In einem überfüllten Boot vor der Küste Siziliens werden 45 tote Flüchtlinge entdeckt.

Im WM-Achtelfinale bezwingt die deutsche Nationalelf in Porto Alegre das Team von Algerien mit 2:1 in der Verlängerung.