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Freitag, 12.3.1999

Einen Tag nach dem Rücktritt von SPD-Chef und Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine übernimmt Bundeskanzler Gerhard Schröder kommissarisch den Parteivorsitz. Auf einem Sonderparteitag soll Schröder am 12. April zum neuen SPD-Chef gewählt werden, beschließen die Führungsgremien der Sozialdemokraten. Neuer Finanzminister wird der hessische Ministerpräsident Hans Eichel, dessen Amtszeit in Wiesbaden am 7. April endet. Bis dahin leitet Wirtschaftsminister Werner Müller auch das Finanzressort.


Polen, Ungarn und Tschechien werden feierlich in die NATO aufgenommen. Damit wird die Osterweiterung des Bündnisses offiziell vollzogen. Die Außenminister der drei früheren Ostblockstaaten überbringen ihrer US-Kollegin Madeleine Albright im US-Bundesstaat Missouri die Ratifizierungsdokumente. Damit hat der 1949 gegründete Nordatlantikpakts 19 Mitglieder.


Island will nach zehn Jahren Pause den Walfang wieder aufnehmen. Im Jahr 2000 sollen wieder Walfänger in die Gewässer um die Nordatlantik-Insel ausfahren. Island hatte 1991 aus Protest gegen das 1986 in Kraft getretenen Verbots aller kommerziellen Walfänge die Internationale Walfangkommission (IWC) verlassen, ohne aber den eigenen Walfang wieder aufzunehmen.


Der Geiger und Dirigent Yehudi Menuhin stirbt im Alter von 82 Jahren. Der am 22. April 1916 in New York als Kind russisch-jüdischer Eltern geborene Menuhin trat schon mit sieben Jahren auf und wurde international gefeiert. Zehnjährige debütierte er in Europa. Menuhin galt als glänzender Interpret klassischer und moderner Violinwerke.