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Montag, 12.4.1999

Bundeskanzler Gerhard Schröder wird auf dem SPD-Sonderparteitag mit 76% der Stimmen zum neuen SPD-Vorsitzenden gewählt. Schröder erhält 370 von 487 gültigen Stimmen. 102 votieren gegen ihn, 15 enthalten sich. Er ist der achte SPD-Vorsitzende in der Nachkriegszeit. Mit klarer Mehrheit billigen die Delegierten einen Antrag der Parteispitze, in der die Haltung der Bundesregierung im Kosovo-Konflikt ohne Einschränkung unterstützt.


Der frühere hessische Ministerpräsident Hans Eichel (SPD) erhält von Bundespräsident Roman Herzog die Ernennungsurkunde zum neuen Bundesfinanzminister. Eichel ist Nachfolger von Oskar Lafontaine (SPD).Vereidigt wird Eichel am 15. April während der Kosovo-Sondersitzung des Bundestages.


Beim Absturz eines Zuges der Schwebebahn kommen drei Fahrgäste ums Leben, 47 werden zum Teil schwer verletzt. Die beiden vollbesetzten Waggons springen aus der Führungsschiene und stürzen aus 8 m Höhe in die Wupper. Das Unglück wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft durch Fehler bei Sanierungsarbeiten verursacht.


Ein NATO-Flugzeug bombardiert im südlichen Kosovo versehentlich einen Zug auf einer Eisenbahnbrücke. Nach serbischen Angaben kommen mindestens sieben Menschen ums Leben.


Bundesrichterin Susan Webber Wright fällt in der Hauptstadt des Staates Arkansas das Urteil, US-Präsident Bill Clinton habe sich mit Falschaussagen über seine Beziehung zu Monica Lewinsky der Mißachtung eines Zivilgerichts schuldig gemacht. Clinton ist damit der erste amtierende Präsident, der wegen einer Rechtsübertretung verurteilt wird.


In Kolumbien entführen Luftpiraten eine Linienmaschine der kolumbianischen Fluggesellschaft Avianca auf einem Flug von Bucaramanga nach Bogotá und verschleppen die 46 Insassen in ein Urwaldgebiet. Zu der Aktion bekennt sich die kommunistische Guerilla Nationales Befreiungsheer (ELN).