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Montag, 17.2.1930

Frankreich, Paris: In Paris tritt die Regierung des radikalsozialistischen Ministerpräsidenten André Tardieu nach einer Abstimmungsniederlage im Parlament zurück. Der Rücktritt hat zur Folge, dass Außenminister Aristide Briand seine Arbeit auf der Londoner Flottenkonferenz vorzeitig abbrechen muß.


In Genf beginnt die sog. Zollfriedenskonferenz des Völkerbundes, an der u.a. Vertreter von 26 europäischen Staaten teilnehmen. Wichtigstes Ziel der Konferenz ist der langfristige Abbau internationaler Handelsschranken. Die Konferenz geht am 24. März mit der Unterzeichnung einer Zollkonvention zu Ende.


Reichspräsident Paul von Hindenburg lehnt es ab, seine Zustimmung zu den Gesetzen über die deutschen Reparationszahlungen zu verweigern. Der Vorsitzende der deutschnationalen Volkspartei (DNVP), Alfred Hugenberg, und ihr Fraktionsvorsitzender im Reichstag, Ernst Oberfohren, hatten bei einer Audienz in Berlin versucht, ihn zu diesem Schritt zu bewegen.