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Freitag, 19.4.1907

Während des Moskitoküstenkriegs wird in der honduranischen Stadt Amapala unter Vermittlung der Vereinigten Staaten der vorläufige Friedensvertrag zwischen Nicaragua und El Salvador unterzeichnet. Nicaragua zieht seine Truppen aus Honduras ab.


In Odessa kommt es zu blutigen Straßenschlachten zwischen Arbeitern und der Rechtsextremistenpartei "Echtrussische Leute". Auf Befehl von Ministerpräsident Pjotr A. Stolypin wird daraufhin die Kampforganisation der "Echtrussischen Leute" entwaffnet.


Ein großer Erfolg wird die deutsche Erstaufführung der Oper "Pelléas und Mélisande" von Claude Debussy am Opernhaus in Frankfurt am Main. Die deutsche Übersetzung des Dramas von Maurice Maeterlinck besorgte Otto Neitzel.


Die Deutsche Kioskgesellschaft trifft mit den Behörden von Charlottenburg (Berlin) ein Abkommen, wonach sie elf Zeitungskioske errichten darf. Als praktische Neuerungen gegenüber bereits bestehenden Kiosken werden die Kioske mit einer Normaluhr, einer Telefonzelle und einer Schreibgelegenheit ausgestattet und erhalten außerdem auch ein Adreßbuch zur allgemeinen Benutzung.


Der Rat der Stadt Dresden beschließt, zur Sexualaufklärung von Abiturienten beizutragen. So werden künftig ärztliche Vorträge über "Die Hygiene des jungen Mannes" veranstaltet. Der Besuch der Vorträge soll freiwillig und mit Erlaubnis der Eltern erfolgen. Den Vätern der Schüler soll der Besuch dieser Vorträge freistehen.