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Donnerstag, 20.5.1915

Sechs führende deutsche Wirtschaftsverbände richten eine Eingabe über die deutschen Kriegsziele an Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg, in der sie Annexionen im Osten und Westen sowie ein deutsches Kolonialreich fordern.


Die Reichsregierung veröffentlicht ein Weißbuch über "Die völkerrechtswidrige Führung des belgischen Volkskrieges". Darin rechtfertigt sie das Vorgehen deutscher Truppen gegen die belgische Zivilbevölkerung mit dem Argument, der Widerstand gegen die deutsche Besetzung sei ein Verstoß gegen das Völkerrecht gewesen.


Die italienische Kammer nimmt gegen die Stimmen der Sozialisten einen Gesetzentwurf an, durch den der Regierung Sondervollmachten für den Kriegsfall übertragen werden. Dies gilt als Zustimmung des Parlaments zum Kriegseintritt Italiens. Am 21. Mai stimmt auch der Senat dem Gesetz zu.


Die italienische Regierung veröffentlicht ein Grünbuch mit Dokumenten zu den Verhandlungen mit Österreich-Ungarn über die Aufrechterhaltung der Neutralität Italiens.