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Donnerstag, 21.3.2002

Deutschland, Frankfurt am Main: Nach dem endgültigen Scheitern der Gespräche mit den Banken über Absicherungsmaßnahmen für den Baukonzern Philipp Holzmann mit insgesamt 23 000 Beschäftigten muss das Unternehmen nun doch beim Amtsgericht Frankfurt am Main auf Grund akuter Zahlungsunfähigkeit Insolvenz beantragen. Die Dresdner Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank hatten sich bis zuletzt geweigert, in die Reihe der 23 Gläubigerbanken zurückzukehren. Nach Angaben von Holzmann-Finanzvorstand Johannes Ohlinger hatte die Deutsche Bank zur Abwendung der Zahlungsunfähigkeit nochmals zusätzliche Finanzmittel bereitgestellt. Die Schäden einer Insolvenz summieren sich nach Darstellung von Ohlinger auf mindestens 1,3 Mrd. Euro.


Deutschland, Berlin: Bund, Länder und Gemeinden einigen sich auf einen Nationalen Stabilitätspakt zur Reduzierung des Staatsdefizits. Nach dieser Vereinbarung muss der Bund in den Jahren 2003 und 2004 die Ausgaben um 0,5% reduzieren; Länder und Gemeinden dürfen ihre Ausgaben demgegenüber um höchstens 1% anheben. Ziel ist es, 2004 einen weitgehend ausgeglichenen Etat vorzulegen. Zu diesem hatte sich Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) gegenüber der EU verpflichtet, um die drohende Abmahnung Deutschlands wegen hoher Staatsschulden zu verhindern.


Deutschland, Berlin: SPD-Generalsekretär Franz Müntefering hat nach eigener Aussage in seiner Zeit als Vorsitzender der nordrhein-westfälischen SPD zwischen 1998 und 2001 keine Kenntnis von der Kölner Spendenpraxis gehabt. Dies erklärt Müntefering vor dem Spenden-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages.


Israel, Jerusalem: Nach einem Selbstmordattentat im Zentrum Jerusalems, bei dem ein palästinensischer Selbstmordattentäter drei Passanten mit in den Tod reißt, sagt Israel die für den gleichen Abend geplanten Sicherheitsgespräche mit der Autonomiebehörde bis auf weiteres ab.