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Donnerstag, 23.12.1915

Der Verein Deutscher Zeitungsverleger kritisiert die Monopolstellung des Wolffschen Telegraphen-Bureaus. Anlaß der Kritik sind mehrere Fälle, in denen Zeitungen nach Auseinandersetzungen mit der Nachrichtenagentur von dieser zeitweise nicht beliefert worden sind.


Die deutschen, österreichischen und ungarischen Getreidezentralen vereinbaren mit Rumänien die Lieferung von Lebensmitteln, die vor längerer Zeit gekauft wurden, aber nach Öffnung der Verkehrsverbindung zum Balkan erst jetzt geliefert werden können. Außerdem wird der Ankauf weiterer 500 000 t Getreide und Hülsenfrüchte vereinbart.


Der im Juli gewählte neue chilenische Staatspräsident Juan Luis Sanfuentes Andonaegui tritt sein Amt an.


Luxemburg: Bei den Wahlen in Luxemburg schrumpft die Mehrheit der verbündeten Liberalen, Sozialisten und Unabhängigen von zwölf auf zwei Sitze. Die Rechtspartei gewinnt fünf Mandate hinzu.


Die britischen Truppen an der Front in Frankreich und Flandern werden davor gewarnt, sich durch das Weihnachtsfest zu Verbrüderungen mit feindlichen Soldaten in den Schützengräben verleiten zu lassen.


In der Berliner Innenstadt kann ein Schlachtfeld besichtigt werden. Auf dem Gelände der Ausstellungshallen am Zoo sind vom Garde-Pionier-Bataillon Schützengräben und Unterkünfte nachgebaut worden, um der Bevölkerung einen Einblick in den Alltag der Frontsoldaten zu vermitteln.