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Samstag, 11.3.2017

Jemen, al-Hudaida: Bei saudischen Luftangriffen gegen schiitische Huthi-Rebellen sterben auf einem Marktplatz mindestens 26 Menschen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) kritisiert zudem die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition wegen des Einsatzes geächteter Streumunition, die in Brasilien produziert wurde.


Madagaskar, Antalaha: Das nationale madagassische Amt für Risiken und Katastrophen gibt die Zerstörungen durch den Zyklon Enawo, der Madagaskar am 7. März erreichte, bekannt. Demnach sind in der Stadt Antalaha auf der Halbinsel Masoala die Hälfte der Wohnungen zerstört, landesweit starben durch das Wetterereignis schätzungsweise 50 Menschen, 180 Menschen sind verletzt und 58.000 Küstenbewohner obdachlos.


Syrien, Damaskus: Bei einem Doppel-Selbstmordattentat auf Busse mit irakischen Pilgern nahe dem Bab-as-Saghir-Friedhof in der Altstadt kommen mindestens 74 Menschen ums Leben und weitere 120 werden verletzt. Am Folgetag bekennt sich die salafistische Haiʾat Tahrir asch-Scham (vormals al-Nusra-Front) zu der Tat.


Niederlande, Den Haag: Die niederländische Regierung entzieht dem Flugzeug des türkischen Außenministers Mevlüt Çavuşoğlu (AKP) die Landeerlaubnis. Grund seien „Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit“. Çavuşoğlu plante einen Auftritt vor Landsleuten in Rotterdam, um für das Verfassungsreferendum in der Türkei zu werben. Als Reaktion darauf lässt sich die in Deutschland weilende Familienministerin der Türkei Fatma Betül Sayan Kaya (AKP) per Pkw in die Niederlande fahren, die Rotterdamer Polizei stoppt sie allerdings und besteht auf Kayas Abreise. Diese widersetzt sich bis weit nach Mitternacht der Aufforderung. Während westliche Medien eine gewollte Eskalation durch die Regierung Erdoğan sehen, mutmaßlich um den nationalen Stolz der türkischen Abstimmungsberechtigten zu fördern, weisen AKP-nahe Medien auf Islamophobie, Türkenfeindlichkeit und Tendenzen zum Nationalsozialismus in Europa hin.


Vereinigte Staaten, Detroit: Vor dem US-Bundesbezirksgericht legt der Leiter der Rechtsabteilung des Volkswagen-Konzerns, Manfred Döss, für VW ein Schuldbekenntnis im Abgasskandal ab und bekennt sich damit gegenüber Ansprüchen der Environmental Protection Agency (EPA) und der United States Customs and Border Protection (CBP) für schuldig. Eine Entscheidung durch den Bundesrichter Sean F. Cox wird für den 21. April 2017 erwartet. Der VW-Konzern akzeptierte im Januar 2017 bereits Strafzahlungen in Höhe von 2,8 Milliarden US-Dollar wegen krimineller Vergehen. Hinzu kommen 1,5 Milliarden US-Dollar an zivilrechtlichen Bußgeldern.


Schweiz, Genf: Der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR), Seid al-Hussein, wirft in einem Bericht der Türkei schwere Menschenrechtsverletzungen bei ihrem Vorgehen gegen militante Kurden im Südosten des Landes vor. So verübten die türkischen Streitkräfte und Sicherheitskräfte massive Zerstörungen, Tötungsdelikte und andere schwere Rechtsverletzungen zwischen Juli 2015 und Dezember 2016. Bis zu 500.000 Menschen wurden aus der Region vertrieben.


Indien, Sukma: Milizen der maoistischen CPI töten im Distrikt Sukma im Bundesstaat Chhattisgarh aus einem Hinterhalt heraus mindestens zwölf Angehörige der paramilitärischen Central Reserve Police Force (CRPF) und verletzen vier weitere.