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Montag, 17.6.1991

Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) und der polnische Ministerpräsident Jan Krzysztof Bielecki unterzeichnen in Bonn den deutsch-polnischen Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit.


Erstmals seit 1954 ist der 17. Juni kein gesetzlicher Feiertag mehr; führende Politiker mahnen jedoch, dass er Gedenktag für den Arbeiteraufstand in der DDR 1953 bleiben sollte.


Bei einem Treffen mit Staatspräsident Václav Havel stimmen Führer von etwa 20 politischen Parteien der Tschechoslowakei prinzipiell einem gemeinsamen Staat von Tschechen und Slowaken in Form einer zweigliedrigen Föderation zu.


Bei einem Störfall in der Plutoniumverarbeitung des Siemens Brennelementewerkes in Hanau werden drei Mitarbeiter radioaktiv verseucht. Der hessische Umweltminister Joschka Fischer (Grüne) ordnet daraufhin am 18. Juni eine vorübergehende Stillegung der Produktion an.


Das südafrikanische Parlament in Johannesburg stimmt für die Abschaffung des Bevölkerungserfassungsgesetzes. Es galt als gesetzliche Grundlage für die Apartheid.


Der am 15. Juni zum Vorsitzenden der regierenden Mutterlandspartei ernannte Mesut Yilmaz wird zum türkischen Ministerpräsidenten ernannt. Er stellt am 25. Juni sein Kabinett vor.