Der bisherige Lizenzinhaber für die Fußball-Bundesliga im Bezahlfernsehen, Premiere, erhält bei der Neuvergabe der Fernsehrechte ab 2006 überraschend nicht den Zuschlag, sondern die bis dato weitgehend unbekannte Firma Arena. Der Versuch von Premiere, in Kooperation mit der Deutschen Telekom, dem Inhaber der Internet-Übertragungsrechte, wieder ins Geschäft zu kommen, führt zu einem Konflikt mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL). In den Verträgen ist nicht eindeutig geklärt, ob mit Internetfernsehen auch die Übertragung des Signals per Antenne und Kabel erfasst ist. Am 8. Juni einigen sich die DFL und die Telekom darauf, dass deren Bundesliga-Übertragung auf reines Internetfernsehen (IPTV) per Datenleitung beschränkt wird. Die dafür nötigen schnellen VDSL-Leitungen sind allerdings erst in Teilen von zehn deutschen Großstädten verlegt.
Da Arena zu einer flächendeckenden Übertragung nicht in der Lage ist, kommt am 13. Juli wieder Premiere zum Zuge: Der Pay-TV-Sender nutzt die Kanäle des größten Anbieters Kabel Deutschland und speist dort die Fußball-Bundesliga ein. Der Zugang von Arena als Fernsehsender bedeutet etwas Neues in Deutschland: Dahinter steht die Kabelnetzbetreiberin Unity Media. Bislang waren alle Versuche von Netzanbietern, eigene Sender zu betreiben, am Einspruch der Medienanstalten gescheitert.