Im Rahmen der Weltausstellung Expo 2000 erhalten 900 Postgraduate-Studentinnen aus 115 Ländern vom 15. Juli bis zum 15. Oktober Gelegenheit, an der ersten Internationalen Frauenuniversität (ifu) in Deutschland zu studieren. 200 Dozentinnen unterrichten an vier Standorten in der Bundesrepublik: In Hannover finden Seminare und Vorlesungen zu den Themen »Arbeit«, »Körper« und »Migration« statt, in Suderburg (Niedersachsen) geht es ums »Wasser«, in Hamburg um »Information«, und in Kassel steht der Komplex »Stadt« im Mittelpunkt. Die Organisatorinnen des Projekts, darunter die frühere niedersächsische Wissenschaftsministerin Helga Schuchardt, wollen die ifu über das Expo-Projekt hinaus fortsetzen. Angestrebt ist für das Jahr 2002 die Einrichtung eines einjährigen Studiengangs, in dem 300 Studentinnen vom Bachelor zum Masters geführt werden.
Schuchardt verweist darauf, dass in Ländern mit Frauenuniversitäten der Anteil von Frauen in Führungspositionen höher liege als anderswo. Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums beträgt der Anteil von Frauen im oberen Management in Deutschland rd. 6%, in den USA, Australien und Kanada hingegen rd. 30%. Paradebeispiele für Karrierefrauen, die an einer Frauenuniversität studiert haben, sind die US-Politikerinnen Hillary Clinton und Madeleine Albright.