Im Zeichen der Konjunkturschwäche nimmt die Arbeitslosigkeit in Deutschland nach ca. drei Jahren mit rückläufiger Tendenz wieder zu. Seit August 2001 bis in den Spätherbst 2002 liegt die Zahl der Arbeitslosen stets über der des Vorjahresmonats, die Viermillionengrenze wird wiederholt übertroffen, und auch im Jahresschnitt 2002 steht eine Zahl über dieser magischen Marke zu erwarten. Die Hiobsbotschaften häufen sich: Der Februarstand von 4 296 200 ist der höchste seit drei Jahren, im Mai wird der stärkste Anstieg seit fünf Jahren beobachtet, die Oktoberzahl liegt höher als im Vergleichsmonat der vier vorangegangenen Jahre. Die Quote in den neuen Bundesländern ist stets mehr als doppelt so hoch wie im alten Bundesgebiet, und doch ist der Arbeitsmarkt im Westen von der Konjunkturflaute stärker betroffen als im Osten. Der neue Chef der Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerster, führt dies auf eine geringere Exportabhängigkeit der neuen Länder zurück. Ein weiterer Faktor sei die Wanderungsbewegung von Ost- nach Westdeutschland.