Alle Schlagzeilen und Ereignisse zu Walter Ulbricht (115)

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27.10.1933

Der KPD-Funktionär Walter Ulbricht verlässt das Deutsche Reich. Er geht nach Paris und arbeitet dort im Politbüro des Zentralkomitees der KPD.

21.4.1935

Die 1933 emigrierten KPD-Politiker Walter Ulbricht und Franz Dahlem bilden in Prag eine operative Leitung für die illegale Arbeit der Kommunisten in Deutschland.

10.6.1936

Walter Ulbricht wird vom Zentralkomitee der deutschen Exil-KPD in Paris zum Sekretär des Politbüros ernannt.

21.12.1936

Im Exil lebende deutsche Politiker und Schriftsteller rufen zur Bildung einer "Deutschen Volksfront" auf, da nur dadurch die "braune Tyrannei" gebrochen werden könne. Zu den Unterzeichnern des Aufrufes zählen die Politiker Walter Ulbricht, Herbert Wehner, Willy Brandt und Max Braun sowie die Schriftsteller Thomas Mann, Ernst Bloch und Arnold Zweig.

1.1.1943

In einem bei Stalingrad (Wolgograd) erscheinenden Flugblatt, das die Unterschriften der deutschen Exilanten Walter Ulbricht, Erich Weinert und Willi Bredel trägt, werden die deutschen Soldaten zur Kapitulation vor den Sowjets aufgefordert.

28.4.1945

In Bruchmühle östlich von Berlin trifft unter Leitung von Walter Ulbricht eine Initiativgruppe der Kommunistischen Partei Deutschlands (abKPD) aus dem sowjetischen Exil ein.

2.5.1945

Mitglieder einer von Walter Ulbricht geführten kommunistischen Initiativgruppe treffen zur Unterstützung der Sowjets in Berlin ein.

25.6.1945

Der stellvertretende Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), Walter Ulbricht, spricht sich auf einer Funktionärstagung seiner Partei in Berlin gegen eine sofortige Vereinigung der KPD mit den Sozialdemokraten aus.

6.8.1947

In Frankfurt am Main bezeichnet der stellvertretende Vorsitzende der SED, Walter Ulbricht, jeden Versuch das Ruhrgebiet politisch oder wirtschaftlich von Deutschland zu trennen, als die Vernichtung der politischen und wirtschaftlichen Einheit Deutschlands.

20.9.1947

In Berlin beginnt der zweite Parteitag der SED, der bis zum 24. September dauert. Der stellvertretende Parteivorsitzende Walter Ulbricht fordert die Einführung der Planwirtschaft in der Ostzone ab 1948 und die Umwandlung der SED in eine "Partei neuen Typs" nach dem Vorbild der KPdSU.

23.7.1948

Der stellvertretende Parteivorsitzende der SED, Walter Ulbricht, kündigt in einer Rede in Werder bei Potsdam eine politische Säuberung seiner Partei an.

22.10.1948

Walter Ulbricht, stellvertretender Vorsitzender der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), bezeichnet die Oder-Neiße-Linie als endgültige Friedensgrenze zu Polen.

24.1.1949

Der Vorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) beschließt die Bildung eines Politbüros, das die einheitliche Führung der Partei gewährleisten soll. Ihm gehören neben Wilhelm Pieck, Franz Dahlem, Walter Ulbricht und Paul Merker auch die früheren Sozialdemokraten Otto Grotewohl, Friedrich Ebert und Helmut Lehmann an.

4.1.1950

DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl tritt einen mehrwöchigen Erholungsurlaub in der Sowjetunion an. Im Laufe des Frühjahrs begeben sich weitere hohe DDR-Politiker, darunter Staatspräsident Wilhelm Pieck und der stellvertretende Ministerpräsident Walter Ulbricht, zu Kuraufenthalten in die UdSSR. Es wird vermutet, dass sie dort einmal mehr auf die ideologische Linie Moskaus eingeschworen werden sollen.

21.6.1950

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Günther Gereke (CDU) tritt zurück, nachdem ihm Partei und Fraktion das Vertrauen entzogen haben. Gereke hat mit dem stellvertretenden DDR-Ministerpräsidenten Walter Ulbricht Gespräche über einen innerdeutschen Warenaustausch geführt und damit gegen die offizielle Bonner Regierungslinie verstoßen.

26.6.1950

Eine Delegation der DDR-Regierung unter Leitung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Walter Ulbricht beendet eine mehrwöchige Reise durch die Ostblockstaaten. In ihrem Verlauf wurden mehrere Abkommen über Grenzfragen sowie die Behandlung von deutschen Minderheiten geschlossen.

25.7.1950

Walter Ulbricht wird in das neugeschaffene Amt des Generalsekretärs der SED gewählt.

3.8.1950

SED-Generalsekretär Walter Ulbricht erklärt in einer Rede in Berlin (Ost), es sei das demokratische Recht des deutschen Volkes, die Gesetze des Bonner Parlaments zu missachten.

23.9.1950

Eine Regierungsdelegation unter Leitung des stellvertretenden DDR-Ministerpräsidenten und SED-Chefs Walter Ulbricht trifft in Bulgarien ein, nachdem sie sich in den Tagen zuvor zu einem offiziellen Besuch in Rumänien aufgehalten hat.

16.2.1951

Der stellvertretende Ministerpräsident der DDR und Generalsekretär der SED Walter Ulbricht bezeichnet einen Sturz Konrad Adenauers als Voraussetzung für Einheit und Frieden. Der Bundeskanzler habe "kurzsichtig und dumm" auf die Verständigungsvorschläge von DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl zur Konstituierung eines gesamtdeutschen Rates reagiert.

9.5.1951

Auf der 10. Sitzung der DDR-Volkskammer begründet der stellvertretende Ministerpräsident Walter Ulbricht in einer Regierungserklärung die Volksbefragung gegen die Remilitarisierung der Bundesrepublik und für den Abschluss eines Friedensvertrages.

3.8.1951

Walter Ulbricht, stellvertretender Ministerpräsident der DDR, enthüllt in Ost-Berlin das erste Stalin-Denkmal in Deutschland.

13.8.1951

Walter Ulbricht, Generalsekretär der SED, appelliert während der Weltjugendfestspiele in Ost-Berlin an die westdeutschen Teilnehmer, schon jetzt die Jugendlichen in der Bundesrepublik für eine Militärdienstverweigerung in einer westdeutschen Armee zu organisieren.

13.10.1951

Der stellvertretende Ministerpräsident der DDR, Walter Ulbricht, ruft zur breiten Anwendung der sowjetischen Arbeitsmethoden auf. Man könne nur dann schneller vorwärtskommen, wenn man von dem "Land mit der höchsten Entwicklung der menschlichen Gesellschaft" lerne.

26.11.1951

In der DDR tritt eine Kommission zur Ausarbeitung eines Wahlgesetzentwurfs für gesamtdeutsche Wahlen unter dem Vorsitz von Walter Ulbricht zusammen. Vorlage soll das Reichswahlgesetz der Weimarer Republik vom 6. März 1924 werden.

14.2.1952

Der stellvertretende Ministerpräsident der DDR, Walter Ulbricht, spricht sich im Rahmen einer Gedenkkundgebung anlässlich des schwersten Luftangriffs auf Dresden im Jahr 1945 gegen die Remilitarisierungsbestrebungen der Bundesrepublik Deutschland aus.

24.2.1952

Eine dreitägige Sitzung des SED-Zentralkomitees endet mit dem Beschluss, die Tätigkeit der leitenden Genossen in Ministerien zu überprüfen. Das SED-Generalsekretariat unter Walter Ulbricht wird vom Zentralkomitee der Partei beauftragt, diese "Säuberungsaktion" im Parteiapparat durchzuführen. Alle nicht linientreuen Parteigenossen sollen aufgespürt und aus der Partei ausgeschlossen werden.

5.5.1953

Bei einer Feier aus Anlass des 135. Geburtstags von Karl Marx erklärt DDR-Parteichef Walter Ulbricht, in der DDR übe der Staat erfolgreich die Diktatur des Proletariats aus. Der Partei komme beim Aufbau des Sozialismus die führende Rolle zu.

31.5.1953

SED-Parteichef Walter Ulbricht legt auf dem Dresdner Altmarkt den Grundstein für den Neuaufbau des im Krieg weitgehend zerstörten Stadtzentrums.

15.6.1953

DDR-Parteichef Walter Ulbricht räumt Fehler der Parteiführung beim Aufbau des Sozialismus ein. Die Partei habe nicht erkannt, so Ulbricht, dass das eingeschlagene Tempo bei der Sozialisierung zu hoch gewesen sei.

17.9.1953

DDR-Parteichef Walter Ulbricht kündigt auf einer Tagung des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) die Aufhebung der Rationierungen sowie umfassende Preissenkungen für Mitte 1954 an.

4.4.1954

Auf dem SED-Parteitag in Berlin (Ost) fordert Walter Ulbricht, Erster Sekretär des Zentralkomitees der SED, die gemeinsame Ächtung von Atomwaffen durch den Bundestag und die DDR-Volkskammer.

22.9.1954

In Leipzig (DDR) kritisiert der 1. Sekretär der SED, Walter Ulbricht, die Leistung der DDR-Sportler. "Durch die ungenügende politische Erziehung ist die Bewusstseinsbildung bei einem Teil der Sportler noch nicht so ausgeprägt, dass sie in den Wettkämpfen für den ersten Staat der Arbeiter und Bauern in Deutschland ihre ganze Kraft einsetzen."

9.9.1955

In einer Rede in Leipzig fordert der stellvertretende Ministerpräsident der DDR, Walter Ulbricht, die Bonner Bundesregierung dazu auf, gemeinsam mit der DDR eine gesamtdeutsche Delegation zur Außenministerkonferenz im Oktober 1955 nach Genf (Schweiz) zu entsenden.

7.10.1955

Anlässlich einer Kundgebung zum sechsten Jahrestag der Gründung der DDR auf dem Marx-Engels-Platz in Berlin (Ost) bezeichnet SED-Parteichef Walter Ulbricht die DDR als einzig rechtmäßigen deutschen Staat.

3.12.1955

In Berlin (Ost) wählt der Ministerrat der DDR den Ersten Sekretär des ZK der SED, Walter Ulbricht, zum neuen Ersten Stellvertreter des DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl.

15.1.1956

In Berlin (Ost) endet ein dreitägiger Schriftstellerkongress der DDR. In seiner Abschlussrede fordert der Erste Sekretär des ZK der SED, Walter Ulbricht, die Ausrichtung der DDR-Literatur am Stil des "sozialistischen Realismus".

22.4.1956

Auf einer Festveranstaltung zum 10. Jahrestag der SED-Gründung weist der stellvertretende Ministerpräsident der DDR, Walter Ulbricht, energisch den Vorwurf zurück, in der DDR herrsche ein totalitäres Regime. Es bestehe kein Widerspruch zwischen den Interessen des Staates und der einzelnen Menschen.

1.5.1956

Walter Ulbricht, Parteichef der SED, und Otto Grotewohl, Ministerpräsident der DDR, bieten in einem Schreiben an die SPD die Freilassung der in der DDR inhaftierten Sozialdemokraten an. Im Gegenzug soll das Ostbüro der SPD seine Tätigkeit einstellen.

13.5.1956

Walter Ulbricht, Erster Sekretär des ZK der SED, erklärt in Berlin (Ost), die Wiedervereinigung sei Ziel seiner Politik. Zunächst müssten sich jedoch "die Kräfte des Volkes gegen den deutschen Militarismus zusammenschließen".

29.8.1956

Vor der Volkskammer in Berlin (Ost), dem Parlament der DDR, fordert Parteichef Walter Ulbricht eine Begrenzung der Streitkräfte in beiden deutschen Staaten.

8.12.1956

Nach zweitägiger Dauer endet in Berlin (Ost) eine von der SED einberufene "Arbeiterkonferenz". Auf der Tagung gesteht SED-Parteichef Walter Ulbricht die mangelhafte Verwirklichung von "Arbeiterrechten" und die bürokratische Missachtung von Verbesserungsvorschlägen ein. Ulbricht gibt bekannt, dass künftig sog. Arbeiterkomitees "Beschlussrecht im Rahmen der betrieblichen Zuständigkeit" erhalten.

12.12.1956

Das SED-Zentralorgan "Neues Deutschland" veröffentlicht einen Aufruf des Ersten Sekretärs des ZK der SED, Walter Ulbricht, in dem die Wahrung der "studentischen Disziplin" gefordert wird.

14.12.1956

Im Rahmen einer Feierstunde in der Ostberliner Werner-Seelenbinder-Halle zeichnet SED-Parteichef Walter Ulbricht die aus der DDR stammenden Mitglieder der gesamtdeutschen Olympiamannschaft aus. Die Medaillengewinner erhalten den Ehrentitel "Verdienter Meister des Sports".

4.1.1957

Als Vorstufe zur Wiedervereinigung Deutschlands schlägt SED-Chef Walter Ulbricht die Bildung einer Konföderation aus beiden deutschen Staaten vor.

15.2.1958

In einem der "Süddeutschen Zeitung" aus München gewährten Interview erläutert SED-Chef Walter Ulbricht seine Vorstellungen über eine Wiedervereinigung Deutschlands auf dem Wege einer Konföderation.

14.9.1958

In Anwesenheit von DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl und SED-Parteichef Walter Ulbricht wird beim ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald in der Nähe Weimars eine Gedenkstätte eröffnet.

21.10.1958

In einer Rede vor etwa 1000 Lehrern in Leipzig bezeichnet DDR-Parteichef Walter Ulbricht die Einführung des sog. Polytechnischen Unterrichts als Kernfrage bei der Weiterentwicklung des Schulwesens, weil hierdurch der Widerspruch zwischen Theorie und Praxis, zwischen Schule und Leben gelöst worden sei.

5.11.1958

Der Regierende Bürgermeister von Berlin (West), Willy Brandt (SPD), weist die Erklärungen von SED-Chef Walter Ulbricht, Berlin gehöre zum Territorium der DDR, zurück. Berlin und die DDR gehörten vielmehr zu Deutschland, die Hauptstadt Deutschlands sei und bleibe Berlin.

24.11.1958

SED-Chef Walter Ulbricht erklärt in einem Interview mit der Londoner "Daily Mail", dass derjenige, der das Gebiet der DDR auf dem Wasser-, Land- oder Luftweg benutze, die Regierung der DDR de facto anerkenne.

29.11.1958

In einem Interview mit der "New York Times" erklärt SED-Chef Walter Ulbricht, dass die DDR eine alliierte Luftbrücke nach Berlin (West) als eine gegen sie gerichtete militärische Drohung betrachten werde.

19.1.1959

SED-Generalsekretär Walter Ulbricht überreicht dem sowjetischen Botschafter in Berlin (Ost), Michail S. Perwuchin eine Note, in der prinzipielles Einverständnis mit dem sowjetischen Entwurf für einen Friedensvertrag mit Deutschland zum Ausdruck gebracht wird.

4.4.1959

Der 1. Sekretär der SED, Walter Ulbricht, fordert den Parteivorstand der SPD in einem Brief zu gemeinsamen deutschlandpolitischen Beratungen mit der SED auf. Die SPD weist diesen Vorschlag zurück.

24.5.1959

Der Erste Sekretär der SED, Walter Ulbricht, schlägt vor dem SED-Zentralkomitee in Berlin (Ost) den Abschluss eines Nichtangriffspaktes zwischen der Bundesrepublik und der DDR vor.

7.10.1959

Auf einer Kundgebung zur Feier des zehnten Jahrestags der Gründung der DDR in Berlin (Ost) schlägt der Erste Sekretär des Zentralkomitees der SED, Walter Ulbricht, einen vatikanähnlichen Status für Berlin (West) vor.

29.10.1959

Der Erste Sekretär der SED, Walter Ulbricht, lädt in Berlin (Ost) Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) zu einem Besuch in die DDR ein. Zur gleichen Zeit solle Ministerpräsident Otto Grotewohl (SED) die Bundesrepublik besuchen. Von der Bundesregierung wird diese Einladung als kommunistisches Propagandamanöver zurückgewiesen.

19.12.1959

Der Erste Sekretär der SED, Walter Ulbricht, gibt in einer Rede in Berlin (Ost) Spannungen in der Landwirtschaft der DDR und daraus resultierende Versorgungsengpässe zu. Der Widerstand der Bauern gegen die Kollektivierungsmaßnahmen in der Landwirtschaft habe jedoch nur "bestimmte ideologische Ursachen".

23.1.1960

Der erste Sekretär des Zentralkomitees der SED und Stellvertretende Ministerpräsident der DDR, Walter Ulbricht, schlägt in einem Brief an Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) eine Volksabstimmung über Abrüstung, einen Friedensvertrag und eine Annäherung der deutschen Staaten vor. Der Brief bleibt ohne Antwort.

10.2.1960

In der DDR wird der Nationale Verteidigungsrat unter Vorsitz des Ersten Sekretärs der SED, Walter Ulbricht, gebildet.

16.2.1960

Walter Ulbricht, der Erste Sekretär der SED, wirft der Bundesrepublik Deutschland vor, dass sie einen Blitzkrieg auf das Gebiet der DDR vorbereite. Zur Begründung weist er auf Manöverpläne des Nordatlantikpaktes (NATO) hin, die von einem Angriff der Warschauer-Pakt-Staaten ausgehen.

30.4.1960

Der Erste Sekretär der SED und stellvertretende Ministerpräsident der DDR Walter Ulbricht, weiht den ersten Bauabschnitt des Rostocker Überseehafens ein. Der Hafen soll nach Fertigstellung eine Umschlagskapazität von jährlich 7 Mio. t erreichen und den Güterimport über Hamburg ersetzen.

12.9.1960

Walter Ulbricht wird Vorsitzender des DDR-Staatsrates.

17.12.1960

Zum Abschluss einer dreitägigen Sitzung des Zentralkomitees der SED schlägt der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, der Bundesrepublik einen zehnjährigen Friedensvertrag vor.

7.6.1961

Nach dem Abschluss der Wiener Konferenz zwischen US-Präsident John F. Kennedy und dem sowjetischen Regierungschef Nikita Chruschtschow (am 4. Juni) setzt sich SED-Sekretär Walter Ulbricht für ein Gespräch zwischen der Bundesrepublik und der DDR ein. Auf einem Parteiempfang in Berlin (Ost) betont Ulbricht, dass es für die Lösung der deutschen Frage nur den Weg der "militärischen Neutralisierung ganz Deutschlands" gebe.

15.6.1961

Auf einer internationalen Pressekonferenz in Berlin (Ost) verlangt der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht die Neutralisierung von Berlin (West). Die Frage, ob der Bau einer Mauer in Berlin geplant sei, verneint er.

5.8.1961

Auf einem Treffen der Generalsekretäre der kommunistischen Parteien aller Warschauer-Pakt-Staaten in Moskau, das am 3. August begonnen hat, wird erneut die Forderung nach einem Friedensvertrag für Deutschland aufgestellt. Außerdem erhält DDR-Regierungschef Walter Ulbricht die Zustimmung zur Abriegelung der Fluchtwege in Berlin.

18.8.1961

Auf einer Sondersitzung des deutschen Bundestages in Bonn klagen Bundeskanzler Konrad Adenauer, der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, und die Sprecher aller Fraktionen die Sowjetunion des Rechtsbruches und den DDR-Staatschef Walter Ulbricht der Verbrechen gegen die Menschlichkeit an.

20.9.1961

Die DDR-Volkskammer beschließt ein "Gesetz zur Verteidigung der DDR", das Walter Ulbricht als Vorsitzenden des DDR-Staatsrats zur formlosen Verkündung des Verteidigungsfalles und zur Außerkraftsetzung der Verfassung der DDR ermächtigt.

26.11.1961

Mit neuen Vorschlägen an die Bundesregierung setzt der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, seine Bemühungen um die Anerkennung der Existenz zweier deutscher Staaten fort.

5.1.1962

Während eines Interviews mit der US-amerikanischen Fernsehgesellschaft "Columbia" kündigt DDR-Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht die Einführung des Visumzwanges für Ausländer bei Besuchen von Berlin (Ost) an.

26.2.1962

Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, trifft zu einem zunächst geheimgehaltenen zweitägigen Treffen mit dem sowjetischen Regierungschef Nikita S. Chruschtschow in Moskau ein, um dort die problematische wirtschaftliche Lage in der DDR zu besprechen.

9.3.1962

Auf dem Kongress der Deutschen Bauernpartei der DDR in Magdeburg (9.-11. 3.) kündigt der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht schärfere Maßnahmen zur Überwindung der schlechten Versorgungslage in der DDR an.

1.8.1962

DDR-Regierungschef Walter Ulbricht reist mit führenden SED-Funktionären nach Moskau, ohne den Zweck der Reise bekanntzugeben. Zeitlich fällt der Moskau-Aufenthalt zusammen mit verstärkter sowjetischer Störaktivität in dem Luftraum über Berlin.

28.8.1962

Der sowjetische Ministerpräsident Nikita S. Chruschtschow empfängt in Jalta am Schwarzen Meer den Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht. Das Gespräch verläuft, wie bekanntgegeben, "im Geiste völligen gegenseitigen Einvernehmens".

8.9.1962

DDR-Regierungschef Walter Ulbricht fordert in einer Rede vor der 16. Deutschen Arbeiterkonferenz in Leipzig zum Kampf für Abrüstung und Frieden auf, damit die Grenzen anerkannt und dadurch die Grundlage für eine Annäherung der beiden deutschen Staaten geschaffen werden kann; die Mauer in Berlin bezeichnet er als "antifaschistischen Schutzwall".

17.12.1962

Der neue sowjetische Botschafter in Berlin (Ost), Pjotr A. Abrassimow, überbringt dem Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht, sein Beglaubigungsschreiben.

21.1.1963

Auf dem letzten Tag des am 15. Januar begonnenen VI. Parteitages der SED in Berlin (Ost) wird erwartungsgemäß Walter Ulbricht zum Ersten Sekretär der Partei wiedergewählt.

21.4.1963

Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, richtet einen dringenden Appell an die "Werktätigen der sozialistischen Landwirtschaft" und fordert zur Behebung der Versorgungsschwierigkeiten im Lebensmittelsektor auf.

28.6.1963

Anlässlich der bevorstehenden Feiern zum 70. Geburtstag des DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht trifft der sowjetische Staats- und Parteichef Nikita S. Chruschtschow in Berlin (Ost) ein. Er wird bis zu dem 4. Juli in der DDR bleiben.

30.6.1963

Der DDR-Staatsratsvorsitzende und SED-Chef Walter Ulbricht feiert in Berlin (Ost) seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass weilen die Partei- und Regierungschefs fast aller Ostblockstaaten in der DDR.

31.7.1963

Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, stellt in einer Rede vor der Volkskammer in Berlin (Ost) fest, dass in der Bundesrepublik lebende Flüchtlinge noch immer Bürger der DDR seien.

11.11.1963

In Anwesenheit seines Vorsitzenden Walter Ulbricht ratifiziert in Berlin (Ost) der Staatsrat der DDR das Moskauer Abkommen über den begrenzten Teststopp für Kernwaffen vom 5. August.

6.1.1964

Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, sendet einen Brief an Bundeskanzler Ludwig Erhard, in dem er einen Entwurf für einen Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR über den Verzicht auf Kernwaffen unterbreitet. Der Brief wird von der Bundesregierung ungeöffnet zurückgewiesen.

24.4.1964

Walter Ulbricht, Staatsratsvorsitzender der DDR, schlägt der Bundesregierung unter bestimmten Bedingungen einen beschränkten Zeitungsaustausch vor.

24.5.1964

Der erste Außenminister der DDR, Georg Dertinger, wird durch einen Gnadenakt des Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht, aus dem Zuchthaus entlassen. Dertinger war am 8. Juni 1954 wegen Landesverrats zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

26.5.1964

Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, unterbreitet Bundeskanzler Ludwig Erhard in einem Brief erneut Vorschläge zur Denuklearisierung der DDR und der Bundesrepublik Deutschland.

6.10.1964

Zur Feier des 15. Jahrestages der DDR-Gründung werden 10 000 Häftlinge amnestiert, darunter auch politische. Die bekanntesten Namen: Georg Dertinger (ehemaliger DDR-Außenminister), Heinz Brandt (Gewerkschafter), Wolfgang Harich (Kopf der intellektuellen Opposition gegen Walter Ulbricht 1957).

27.1.1965

Die Zeitungen in Berlin (Ost) geben den bevorstehenden Besuch des DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht in der Vereinigten Arabischen Republik (VAR) bekannt. Die Bundesregierung bezeichnet die Einladung der VAR an Ulbricht als "Affront".

15.2.1965

Der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), Walter Ulbricht, fordert die Loslösung der Bundesrepublik von der atomaren Schutzmacht USA. Nur so sei eine friedliche Lösung der deutschen Frage möglich.

24.2.1965

Der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht trifft zu einem Staatsbesuch in der ägyptischen Hauptstadt Kairo ein. Für den Ersten Sekretär der SED ist es der erste Aufenthalt in einem Land außerhalb des Ostblocks.

7.3.1965

Die Bundesregierung beschließt die Einstellung der Wirtschaftshilfe für die Vereinigte Arabische Republik (Ägypten) als Sanktion wegen des Staatsbesuches von Walter Ulbricht, dem Staatsratsvorsitzenden der DDR, in Kairo.

11.6.1965

Der jugoslawische Staatspräsident Josip Tito bekennt sich auf einer Kundgebung in Halle (DDR) zur sog. "Zwei-Staaten-Theorie" des DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht. Für die Lösung der deutschen Frage habe man von der Tatsache auszugehen, dass zwei souveräne Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung bestünden.

1.8.1965

Der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht erklärt im DDR-Fernsehen, wer die Überwindung der deutschen Spaltung wünsche, der dürfe auf keinen Fall der CDU bei der Bundestagswahl am 19. September seine Stimme geben.

2.10.1966

DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht beendet einen siebentägigen Besuch in Jugoslawien. Im Mittelpunkt der Gespräche mit Staatspräsident Josip Broz Tito stand die Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten.

29.11.1966

DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht erklärt in einem Interview mit dem SED-Zentralorgan "Neues Deutschland", er habe "auf dem Tiefpunkt der Bonner Regierungskrise" einen Brief an den SPD-Vorsitzenden Willy Brandt gerichtet, in dem er gegen die Teilnahme der SPD an einer Regierung mit der CDU protestiert habe. Der Vorstandssprecher der SPD, Fritz Stallberg, weist Ulbrichts "Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik" entschieden zurück.

16.12.1966

Vor dem 14. Plenum des SED-Zentralkomitees lehnt DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht eine Annäherung an die Große Koalition in Bonn ab. Diese sei eindeutig auf einen "scharfen Rechtskurs" gerichtet. Ihr außenpolitisches Programm enthalte zwar einige "Nuancen in der Färbung", es ähnele dem der Regierung Erhard letztlich jedoch "wie ein faules Ei dem anderen".

1.1.1967

Der Vorsitzende der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), Walter Ulbricht, stellt in seiner Neujahrsansprache in einem Zehn-Punkte-Programm Forderungen, die die Bundesregierung zu erfüllen habe, um die friedliche Koexistenz beider deutscher Staaten zu gewährleisten.

29.2.1968

Der Generalsekretär der SED, Walter Ulbricht, wendet sich in einem offenen Brief an die "Bürger der westdeutschen Bundesrepublik".

13.3.1968

Der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht reagiert mit scharfer Kritik auf den Bericht zur Lage der Nation, den Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger am 11. März vorgelegt hat. Ulbricht fordert die völkerrechtliche Anerkennung der DDR.

9.8.1968

Im Ostberliner Museum für deutsche Geschichte wird eine vierwöchige Ausstellung eröffnet, auf der sämtliche Geschenke zu sehen sind, die der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, zu seinem 75. Geburtstag am 30. Juni 1968 von der Bevölkerung erhalten hat.

3.10.1969

DDR-Staatschef Walter Ulbricht eröffnet ein zweites Fernsehprogramm. Zunächst sind wöchentlich 17 Sendestunden in Schwarzweiß und vier Stunden in Farbe vorgesehen. Die DDR verwendet das französische Secam-Farbfernsehsystem.

18.12.1969

DDR-Staatschef Walter Ulbricht schlägt Verhandlungen über die Aufnahme "gleichberechtigter Beziehungen" zwischen der DDR und der Bundesrepublik vor.

19.1.1970

Auf einer Pressekonferenz in Berlin (Ost) bekräftigt der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht die Bereitschaft der DDR zu Verhandlungen über einen Gewaltverzichtsvertrag mit Bonn. Ulbricht reagiert damit auf ein von Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) im Bericht zur Lage der Nation am 14. Januar unterbreitetes Angebot. Erneut fordert Ulbricht die völkerrechtliche Anerkennung der DDR als Voraussetzung für weitergehende Verträge.

25.6.1970

Als einen "Vertrauensbruch" missbilligt das SPD-Präsidium ein Treffen von Jungsozialisten (Jusos) mit dem DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht am 18. Juni. Das Verhältnis zwischen Parteiführung und Jusos war auch vorher schon angespannt.

5.7.1970

Bei seinem Besuch in Berlin (Ost) richtet der Präsident des Sudan, Dschaffar Muhammad An Numairi, an den DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht eine Einladung zu einem Gegenbesuch im Sudan.

6.8.1970

DDR-Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht fordert die Staatsoberhäupter von nicht-paktgebundenen und NATO-Staaten zur Anerkennung der DDR auf.

1.1.1971

Walter Ulbricht, Staats- und Parteichef der DDR, fordert in seiner Neujahrsansprache eine baldige Regelung des Transitverkehrs.

28.4.1971

Aus diplomatischen Kreisen in London verlautet, dass Walter Ulbricht (77) sein Amt als Erster Sekretär der SED aus Altersgründen niederlegt.

3.5.1971

Walter Ulbricht (77) tritt von seinem Amt als Erster Sekretär des Zentralkomitees der SED zurück. Sein Nachfolger wird Erich Honecker.

19.6.1971

Zum Abschluss des VIII. Parteitags der SED (15.- 19. 6.) in Berlin (Ost) wählen die Delegierten Erich Honecker formell zum Nachfolger von Walter Ulbricht als Ersten Parteisekretär.

24.6.1971

Die Volkskammer der DDR wählt Erich Honecker als Nachfolger von Walter Ulbricht zum Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates.

26.11.1971

Auf der konstituierenden Sitzung der neugewählten DDR-Volkskammer in Berlin (Ost) wird Willi Stoph zum Ministerratsvorsitzenden und Erich Honecker zum Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrats gewählt. Walter Ulbricht wird als Staatsratsvorsitzender bestätigt.

1.8.1973

Der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht stirbt im Alter von 80 Jahren.

3.10.1973

Auf der 10. Tagung der DDR-Volkskammer wird Willi Stoph als Nachfolger des am 1. August verstorbenen Walter Ulbricht zum Vorsitzenden des Staatsrats gewählt.

30.6.1978

Anlässlich seines 85. Geburtstages würdigt das SED-Zentralorgan "Neues Deutschland" den früheren DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht.

Chroniknet