Superschlank für die Mini-Mode

Mode 1967:

Der Siegeszug des Mini-Rocks hält im dritten Jahr nach seiner Schöpfung durch die britische Stylistin Mary Quant unvermindert an. Für die Frühjahrs-, Sommer-, Herbst- und Wintermode gilt die Devise: Kurz, kürzer, am kürzesten.

Gleichzeitig mit der Mini-Mode setzt sich mit dem britischen Mannequin Twiggy auch ein neues Schönheitsideal durch. Um die jungenhaft schlanke Figur dieses Vorbilds zu erreichen, bieten die Modejournale verstärkt Diäten und Kalorientabellen an. Mancher Teenager hungert sich jedoch dabei fast zu Tode.

Die typische neue Schnittführung für Kleider und Mäntel hat ein schmales Oberteil – Schultern und Busen sind eng umschlossen – und einen ausgestellten Rock, der Taille, Hüften und Oberschenkel großzügig umspielt. Charakteristisch für die bunten neuen Kleider, die vorzugsweise aus Wolle, Jersey, Helanca, Trevira und Diolen gefertigt werden, sind schmale Schulterpassen, farbig abgehobene Quer- und Längsnähte, Stehkragen und Reißverschlüsse mit farbig gestreiften Reißverschlussbändern Die modische Frau verzichtet daneben nicht auf Accessoires: Farbige, buntgemusterte Krawatten können nicht lang und auffällig genug sein, oder indische Tücher. Die Hüte haben die Form von runden, kleinen Melonen mit schmalem Aufschlag und werden farblich auf die bonbonfarbenen Kleider abgestimmt.

Die passende Frisur ist für kurzes und langes Haar immer auf dem Oberkopf leicht toupiert. Modern ist der schlichte Kurzhaarschnitt. Der Pony läuft schräg über die Stirn, die Seitenhaare fallen in Sechsern weich ins Gesicht, die Ohren bleiben frei. Einen besonderen Pfiff erhält die Frisur, wenn eine kleine Ponysträhne unterhalb des Scheitels ganz kurz gestutzt wird und das Nackenhaar in einer winzigen Spitze in der Mitte zusammenläuft. Hauptmerkmale für Schuhe und Stiefel sind Blockabsatz und Kareeform. Die Schuhe sind mit Kofferschnallenverschluss und Spangen verziert, die Stiefel kniehoch und eng und in vielen leuchtenden Farben zu haben.

Die Silhouette des modischen Herrn ist schmal. Tagsüber trägt er zu einreihigen Anzügen in gedeckten, dunklen Farben, helle Hemden und schmale, unauffällig gestreifte Krawatten. Dunkle Jacketts dürfen mit im Farbton helleren, geradegeschnittenen Hosen kombiniert werden. Neuheit in der Männermode ist der Rollkragenpullover, der selbst zu Abendanzügen zugelassen ist.

Chroniknet