Hippie-Bewegung und Drogenkonsum als Antwort auf Leistungsdruck und Arbeitslosigkeit

Politik und Gesellschaft 1967:

Anders als politisierte Studenten, Schüler und Lehrlinge wollen viele Jugendliche die Wohlstandsgesellschaft mit Leistungs- und Konkurrenzdruck hinter sich lassen. Sie suchen Halt in der Hippie-Bewegung, die eine liebevolle Gesellschaft schaffen will. Wieder andere wollen durch Drogenkonsum ihr Bewusstsein erweitern. Die Radikalität, mit der Jugendliche neue Orientierungen suchen, lässt Konflikte entstehen, die bis in die Familien hinein wirken.

Noch mehr als die Unruhen auf den Straßen beschäftigen viele Menschen Firmenschließungen und Massenentlassungen. Im Jahresdurchschnitt sind über 450 000 Deutsche ohne Arbeit, die Prognosen der Wirtschaftsexperten verheißen ein weiteres Ansteigen der Zahlen. In dieser Situation holt Wirtschaftsminister Karl Schiller Unternehmen und Gewerkschaften in der »Konzertierten Aktion« an einen Tisch. Gemeinsam sollen sie die wirtschaftspolitische Marschrichtung abstimmen – ein Zeichen der Hoffnung in schwierigen Zeiten.

Chroniknet