21. November 1995: Dayton-Abkommen beendet Balkankrieg

21. November 1995: Dayton-Abkommen beendet Balkankrieg
Unterzeichnung des Abkommens von Dayton (Paris, 14. Dezember 1995) - Der serbische Präsident Slobodan Milosevic, der bosnische Präsident Alija Izetbegovic und der kroatische Präsident Franjo Tudjman unterzeichnen das Balkan-Friedensabkommen am Quai d'Orsay in Paris. (Bildnachweis: William J. Clinton Presidential Library) - The Central Intelligence Agency [Public domain]

+++ EREIGNISSE VOR 29 JAHREN +++

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Zeitungen zum 21.11.1995
Nach vielen vergeblichen Versuchen gelingt es, einen Frieden für Bosnien-Herzegowina zu vermitteln.

Sechs Wochen nach Inkrafttreten eines Waffenstillstands und drei Wochen nach Aufnahme ihrer Verhandlungen paraphieren die Präsidenten von Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Serbien/Restjugoslawien, Alija Izetbegović Franjo Tudjman und Slobodan Milošević, ein Abkommen, das den Krieg auf dem Balkan beenden soll. Am 14. Dezember wird der Friedensvertrag in Paris unterzeichnet.

Das Abkommen sieht vor, dass Bosnien-Herzegowina als international anerkannter Staat erhalten bleibt. Er soll allerdings aus zwei nahezu gleich großen, in ihrem Status nicht genau definierten »Teilen« bestehen, der moslemisch-kroatischen Föderation und der bosnisch-serbischen Republik. Eine internationale Friedenstruppe soll die bisher in Bosnien stationierten UNO-Blauhelme ablösen und die Einhaltung des Abkommens kontrollieren.

Dass es zu einer Friedensregelung auf dem Balkan kommen könnte, zeichnete sich bereits im Spätsommer ab, als die US-Regierung ihr entschlossenes Engagement signalisierte. Die internationale Staatengemeinschaft demonstrierte zudem mit den NATO-Luftangriffen auf Stellungen der bosnischen Serben Ende August nicht nur eine zuvor nicht gekannte Geschlossenheit; Sie trug mit ihrem massiven Eingreifen auch dazu bei, die militärische Situation zu Gunsten der Moslems und Kroaten so zu verändern, dass die tatsächliche Lage in etwa der im Friedensplan der Kontaktgruppe vorgesehenen Gebietsaufteilung entsprach. Einen Durchbruch konnte US-Unterhändler Richard Holbrooke am 30. August vermelden: Milošević zwang die zum Frieden kaum bereiten Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadžić und Ratko Mladić, ihm bei den Friedensgesprächen die entscheidende Rolle zuzuerkennen.

Wiederholt standen die Dayton-Gespräche am Rande des Scheiterns, weil zunächst keine Einigkeit über Gebietsaufteilungen erreicht wurde (21.2.1992).

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