Nachbarländer locken

Urlaub und Freizeit 1961:

Neben dem Urlaub im eigenen Land bevorzugen die Bundesbürger vor allem Italien und Österreich als Urlaubsländer.

Von den über 16 Millionen Fremdenmeldungen in der Bundesrepublik kommen im Sommerhalbjahr 1961 fast 12 Millionen Gäste aus dem eigenen Land. Bevorzugte Urlaubsorte sind Nordseeküstenbäder, Mittelgebirge und Alpen.

Von den 18,935 Millionen Ausländern, die in Italien 1961 Urlaub machen, stellen die Bundesbürger mit 4,781 Millionen den größten Anteil, gefolgt von den Schweizern mit 3,4 Millionen und den Franzosen mit rund 2,6 Millionen Besuchern. In Italien locken besonders die nördliche Adriaküste und die italienische Riviera, aber auch Florenz, Rom und Venedig.

In Österreich werden 1961 insgesamt 29,997 Millionen Übernachtungen gezählt. Allein 22,984 Millionen Übernachtungen entfallen auf Gäste aus der Bundesrepublik. Es folgen die Briten mit 1,577 Millionen Übernachtungen.

Auch in der benachbarten Schweiz sind die meisten Gäste Bundesbürger (4,769 Millionen der insgesamt 17,419 Millionen Übernachtungen). Die Schweiz und Österreich haben für deutsche Urlauber schon wegen der gemeinsamen Sprache und der relativ geringen Entfernung eine große Anziehungskraft. Für Flugtouristen, die nicht das Geld für einen Linienflug ausgeben wollen, bieten Charterfluggesellschaften billigere Reisen an. Seit 1954 werden z. B. Charter-Flugreisen nach Mallorca organisiert. Die Lufthansa bietet seit 1958 sog. Inclusive Tours an, die zwar etwas teurer als die Charter-Flugreisen sind, dafür aber einen individuellen Urlaub ermöglichen. 1960 hatte die Lufthansa rund 25 000 Kunden für die Inclusive Tours, fast genauso viel wie die Chartergesellschaften.

Fernziele, wie z. B. die Vereinigten Staaten, werden aus finanziellen Gründen nur von wenigen bundesrepublikanischen Urlaubern angestrebt.

Chroniknet