Jahr der Grenzen: Berliner Mauer wird zum Sinnbild der deutschen Teilung

Jahr der Grenzen: Berliner Mauer wird zum Sinnbild der deutschen Teilung
Grenzkontrolle am Brandenburger Tor (Ost-Berliner Seite, August 1961), Bundesarchiv, Bild 183-85417-0003 / Hesse, Rudolf / CC-BY-SA [CC BY-SA 3.0 de], via Wikimedia Commons

Politik und Gesellschaft 1961:

Man könnte 1961 als das Jahr der Grenzen bezeichnen, Grenzen, die neu gezogen, erweitert oder umdefiniert werden. Die Berliner Mauer, die vom 13. August an den Westen vom Osten abzuriegeln beginnt, symbolisiert wie kein anderes Bauwerk den Kalten Krieg, den »Eisernen Vorhang« zwischen West und Ost. Was der DDR-Ministerrat lapidar eine »Grenze zu den Westsektoren von Groß-Berlin« nennt, »wie sie an den Grenzen jedes souveränen Staates üblich ist«, stellt für die Bundesrepublik und die Westmächte die Zerstörung von Berlins Viermächtestatus dar, der sie allerdings mehr oder weniger hilflos und auch überrascht gegenüberstehen. Für zahlreiche Berliner verbinden sich mit der Abriegelung des Ostteils persönliche Dramen: Diejenigen, denen die Flucht noch in letzter Minute glückt, lassen ihr ganzes Hab und Gut zurück; schlimmer aber ist die Trennung zahlreicher Familien, zwischen denen zwar oft nur wenige Hundert Meter Entfernung liegen, die aber dennoch nicht mehr miteinander leben können.

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