Was geschah im August 1927

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Wetterstationen August 1927

1.8.1927, Montag

Im Deutschen Reich treten neue Postgebühren in Kraft. Das Porto für Ortsbriefe erhöht sich von 5 auf 8 Reichspfennig, für Fernbriefe von 10 auf 15 Reichspfennig, für Ortspostkarten von 3 auf 5 Reichspfennig und für Fernkarten von 5 auf 8 Reichspfennig.

Ein kommunistischer Aufstandsversuch in der chinesischen Stadt Nanchang scheitert. Der Aufstand wird in der offiziellen Geschichtsschreibung der chinesischen Kommunisten als der “Geburtstag der Roten Armee” bezeichnet.

2.8.1927, Dienstag

Der österreichische Nationalrat verabschiedet ein Schulreformgesetz. Die Gliederung des Schulsystems in Österreich wird dem Deutschen Reich angepaßt.

US-Präsident Calvin Coolidge erklärt, dass er bei den Präsidentschaftswahlen 1928 nicht erneut kandidieren werde.

Otto Myrbach, Observator an der Zentralanstalt für Meteorologie in Wien, schlägt in einer Presseveröffentlichung die Einrichtung einer Welt-Wetterversicherung für Landwirte, Schifffahrtsunternehmen und Privatpersonen vor, die unter der Verwaltung des Völkerbundes in Genf stehen sollte.

3.8.1927, Mittwoch

Zwischen Berlin und Buenos Aires wird eine drahtlose Fernsprechverbindung eingerichtet.

In Lausanne wird die “Weltkirchenkonferenz für Glaube und Verfassung” eröffnet. Mit Ausnahme der katholischen Kirche nehmen alle großen christlichen Kirchen an der Versammlung teil.

4.8.1927, Donnerstag

Cornelius Edzard und Hans Risticz stellen mit 52:23 h einen Dauerflug-Weltrekord auf.

14 000 ungarische Eisenbahnarbeiter, sind im Streik, um Lohnerhöhungen ohne Verlängerung der Arbeitszeit durchzusetzen.

Der Vorschlag des französischen Journalisten Jules Sauerwein, das Deutsche Reich solle die sofortige Räumung des Rheinlands durch einen offiziellen Verzicht auf den “Anschluss” Österreichs “erkaufen”, wird in der deutschen und französischen Presse kontrovers diskutiert.

Die am 20. Juni eröffnete Seeabrüstungskonferenz in Genf wird ergebnislos abgebrochen. Die Teilnehmerstaaten Großbritannien, USA und Japan können sich nicht auf Modalitäten für eine Reduzierung ihrer Kriegsflotte einigen.

5.8.1927, Freitag

Nach einem Protest der Interalliierten Militärkommission in Österreich lässt der Wiener Bürgermeister Karl Seitz die nach den Unruhen am 15./16. Juni geschaffene Gemeindeschutzwache (städtische Polizei) wieder auflösen.

6.8.1927, Samstag

Die Interalliierte Rheinlandkommission genehmigt den Bau dreier Zivilflugplätze im besetzten Rheinlandgebiet. Sie sollen in Kaiserslautern, in der Nähe von Koblenz und in Erbenheim (für Wiesbaden und Mainz) gebaut werden.

Wegen Bombenanschlägen im Zusammenhang mit der bevorstehenden Hinrichtung der Anarchisten Bartolomeo Vanzetti und Nicola Sacco versetzt New York seine gesamten Polizeikräfte (rund 14 000 Mann) in Alarmbereitschaft.

7.8.1927, Sonntag

Lina Batschauer stellt bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften für Frauen in Breslau (6./7.8.) mit 2:23,7 min einen neuen Weltrekord über 800 m auf.

Die Friedensbrücke über den Niagara, die das US-amerikanische mit dem kanadischen Ufer verbindet, wird feierlich eingeweiht.

Auf dem internationalen Gewerkschaftskongress, der vom 1. bis zum 7. August in Paris veranstaltet wird, hat sich der gemäßigte, sozialdemokratisch orientierte Flügel durchgesetzt. Die britischen Gewerkschaften werden wegen “bolschewistischer Tendenzen” kritisiert.

8.8.1927, Montag

Der Exekutivausschuss des Internationalen Olympischen Komitees und der Internationale Fußballverband FIFA beschließen, dass bei den Olympischen Spielen im Jahr 1928 in Amsterdam ein Fußballturnier ausgetragen wird.

50 000 Bergarbeiter des Saargebiets demonstrieren in Saarbrücken gegen Massenentlassungen in den Saarbergwerken, die von französischen Grubenverwaltungen verfügt worden sind.

Aus Enttäuschung über die Zurückhaltung des Völkerbundes bei internationalen Streitigkeiten, z. B. im Konflikt zwischen Albanien und dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (heute Jugoslawien), tritt der französische Vertreter beim Völkerbund, Henri de Jouvenel, zurück.

In der linksgerichteten Berliner Wochenzeitung “Montagmorgen” erscheinen Enthüllungen über eine finanzielle Zusammenarbeit des Reichswehrministeriums mit der Phoebus-Film-AG. Wie sich später herausstellt, werden durch fiktive Zahlungen an die Filmgesellschaft geheime Aufrüstungsprogramme der deutschen Reichswehr getarnt.

9.8.1927, Dienstag

Nach einer Unterwerfungserklärung der parteiinternen Opposition um Grigori J. Sinowjew und Leo D. Trotzki nimmt das Zentralkomitee (ZK) der KPdSU von einem Ausschluss aus dem ZK Abstand und spricht lediglich eine Verwarnung aus.

10.8.1927, Mittwoch

In London kommt es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei, als etwa 10 000 Menschen versuchen, von einer Massenkundgebung im Hydepark gegen die bevorstehende Hinrichtung von Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti zur US-Botschaft zu ziehen.

11.8.1927, Donnerstag

Erstmals seit Abschluss des anglo-irischen Vertrags von 1921, der die irische Teilung besiegelt, leisten Abgeordnete der Republikanischen Partei (Fianna Feil) in Irland den Treueeid auf die Krone. Nur so können sie nämlich ihre Parlamentssitze einnehmen.

Die für 0.00 Uhr angesetzte Hinrichtung der US-amerikanischen Anarchisten Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti wird in buchstäblich letzter Minute verschoben. Als neuer Hinrichtungstermin wird der 23. August angesetzt.

Bei der Verfassungsfeier im Reichstag, der Reichspräsident Paul von Hindenburg beiwohnt, spricht sich der Hauptredner, Siegfried von Kardorff von der DVP, für eine Stärkung der Stellung des Reichspräsidenten aus.

12.8.1927, Freitag

Der deutsche Mittelstreckenläufer Otto Peltzer äußert sich in der Zeitschrift “Literarische Welt” negativ zur Professionalisierung des Sports und spricht sich für eine Förderung der allgemeinen Volkssportbewegung aus.

In Schloss Bellevue in Berlin wird die Ausstellung “Das Junge Deutschland” eröffnet, die Dokumente aus der Geschichte der Jugendbewegung zeigt (bis 24.9.).

Bei einem Erdbeben im sowjetischen Turkestan kommen 35 Menschen ums Leben. Das Beben hält bis zum 17. August an.

Die höchste Spitze des Montblanc, die Cour Majour, wird auf den Namen Benito Mussolini getauft.

Der schweizerische Bundespräsident Giuseppe Motta gibt auf einer Sitzung des Bundesrats, der Regierung der Eidgenossenschaft, bekannt, dass sich die italienische faschistische Regierung für kürzliche Grenzübergriffe offiziell entschuldigt hat.

Das thüringische Oberverwaltungsgericht in Weimar bestätigt die Entscheidung des thüringischen Innenministeriums, die am Rathaus des Luftkurortes Elgersburg angebrachten Embleme des Sowjetstaates – Hammer und Sichel – zu entfernen. Der Gemeinderat und der Gemeindevorstand von Elgersburg sind in der Mehrheit kommunistisch.

13.8.1927, Samstag

In Bolivien befinden sich rd. 200 000 Indianer im Aufstand. Farmen von Weißen werden geplündert und in Brand gesteckt. Zentrum der Erhebung ist die Provinz Cochabamba.

Die französische Nordbahngesellschaft lässt die Fabrikgebäude bei Sangatte am Ärmelkanal entfernen, die zum großen Teil schon vor dem Weltkrieg errichtet worden sind, als an dieser Stelle ein Tunnel unter dem Ärmelkanal nach Großbritannien geplant war.

14.8.1927, Sonntag

Die Kölnerin Cilly Aussem gewinnt die Internationalen Deutschen Tennismeisterschaften in Hamburg. Bei den Herren gewinnt am 17. August Hans Moldenhauer den Titel in vier Sätzen.

Die in Dessau gestartete Junkers-“Europa”, die als erstes Flugzeug der Welt den Atlantischen Ozean in Ost-West-Richtung überqueren sollte, muss den Flug über der irischen Westküste aufgeben.

Der Reichsbanner, die republikanische Kampforganisation, feiert unter Beteiligung von rd. 100 000 Menschen in Leipzig am 13. und 14. August in Erinnerung an das Inkrafttreten der Weimarer Reichsverfassung am 11. August 1919 den Verfassungstag. Der Vorsitzende der Organisation, Otto Hörsing, bekennt sich in einer Rede erneut zu der schwarz-rot-goldenen Fahne der Republik.

15.8.1927, Montag

Reichswehrminister Otto Geßler (parteilos) gibt einen Flaggen-Erlass heraus, in dem den Reichsfarben Schwarz-Rot-Gold im militärischen Bereich gleiches Gewicht beigemessen wird wie den Farben Schwarz-Weiß-Rot der Reichskriegsflagge. Die Entscheidung stößt auf Kritik sowohl von links als auch von rechts.

In Locarno geht die Tagung des “Internationalen Arbeitskreises für Erneuerung der Erziehung” zu Ende (seit 3.8.). Zu den bekanntesten Teilnehmern gehört der Wiener Psychologe Alfred Adler.

16.8.1927, Dienstag

Acht Flugzeuge starten von der Pazifikküste bei San Francisco zu einem Wettflug nach Hawaii, der mit 100 000 US-Dollar (umgerechnet 420 000 Reichsmark) dotiert ist. Lediglich zwei Maschinen erreichen das Ziel, bei dem Wettbewerb sterben insgesamt elf Menschen bei Abstürzen und bei misslungenen Rettungsversuchen.

17.8.1927, Mittwoch

Das Misstrauensvotum der oppositionellen irischen Labour Party gegen Ministerpräsident William Cosgrave wird im Unterhaus knapp abgelehnt: Infolge Stimmengleichheit entscheidet der Speaker, dessen Stimme doppelt zählt, er stimmt gegen das Misstrauensvotum.

Nach dreijährigen Verhandlungen wird in Paris der deutsch-französische Handelsvertrag unterzeichnet.

18.8.1927, Donnerstag

In der Presse wird von Versuchen des Biologischen Instituts auf Helgoland berichtet, die “deutsche Auster” und den “deutschen Hummer” wiederzubeleben. Aufgrund hoher Zolltarife liegt der Preis für zehn französische Austern in den Restaurants bei zehn Mark. Durch die Züchtung deutscher Austern soll er gesenkt werden.

Das Reichspatentamt teilt mit, dass es eine Million Mal ein Gebrauchsmuster geschützt hat. Der Jubilar ist Willy Fiedler aus Meißen, der einen Krawattenspanner erfunden hat.

Die “Vossische Zeitung” beginnt mit dem Vorabdruck des neuesten Romans von Alfred Neumann, “Rebellen”, in Fortsetzungen.

19.8.1927, Freitag

In der Zeitschrift “Literarische Welt” wird ein aus Großbritannien stammender Vorschlag vorgestellt, die letzte Buchseite zur ersten zu machen: Durch diese umgekehrte Seitenzählung kann der Leser problemlos feststellen, wie viele Seiten er noch zu lesen hat.

Die Pariser Zeitung “Matin” veröffentlicht Dokumente, aus denen hervorgeht, dass die Sowjetregierung und die Dritte Internationale eine Desorganisation des französischen Kolonialreichs beabsichtigen. Die sowjetische Regierung in Moskau bestreitet die Authentizität der Dokumente.

Der dritte Reichsparteitag der NSDAP, der vom 19. bis 21. August in Nürnberg stattfindet, wird von der Presse so kommentiert, dass die Bewegung offensichtlich ihren Höhepunkt überschritten habe.

In Berlin wird der Film “Die Hose” nach dem gleichnamigen Lustspiel von Carl Sternheim uraufgeführt. Es spielen Rudolf Forster, Veit Harlan und Werner Krauss.

21.8.1927, Sonntag

Sechs der sieben Wettbewerbe bei den Rudereuropameisterschaften auf dem Comer See gehen an Italien.

Die dänische Filmzensur verbietet die Aufführung des deutschen Films “Unser Emden”. Nach einem Einspruch der deutschen Regierung gegen die Aufführung des Films “Gewehr über” von Charlie Chaplin in Kopenhagen hatte das dänische Außenministerium ein Verbot aller Kriegsfilme erlassen.

22.8.1927, Montag

Die Berliner Polizei nimmt 450 Nationalsozialisten, die vom Parteitag in Nürnberg zurückkehren, fest. Die Berliner Polizei geht vom Fortbestehen der NSDAP im Gau Berlin-Brandenburg trotz des am 6. Mai ausgesprochenen Verbots aus.

23.8.1927, Dienstag

Trotz starker internationaler Proteste werden die italo-amerikanischen Anarchisten Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti in Boston auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Ihnen wird – aufgrund von Indizien – ein Raubmord zur Last gelegt.

Der Schriftsteller Arnold Zweig veröffentlicht einen Aufsatz zur “Ästhetik des Rundfunks”, in dem er sich mit den künstlerischen Möglichkeiten des neuen Massenmediums auseinandersetzt.

In Berlin gelangt der Film “Feme” nach dem gleichnamigen Roman von Vicki Baum zur Uraufführung (Regie: Richard Oswald).

24.8.1927, Mittwoch

In New York geht der vierte panafrikanische Kongress zu Ende (seit 21.8.). Vertreter der farbigen Bevölkerung in den USA sowie einiger afrikanischer und karibischer Kolonien fordern gleiche Rechte für Menschen afrikanischen Ursprungs, “soweit sie zivilisiert sind und an der Kultur ihrer Umgebung teilnehmen”.

Der Oberbürgermeister von New York, James Walker, trifft zu einem Besuch in Berlin ein. Aus diesem Anlass wird in der deutschen Presse ein Artikel Walkers veröffentlicht, der sich mit der Physiognomie New Yorks und der New Yorker befasst.

25.8.1927, Donnerstag

Dem sowjetischen Opernsänger Fjodor I. Schaljapin wird der Titel “Volkskünstler” von der sowjetischen Regierung aberkannt. Schaljapin hatte sich geweigert, antisowjetische, in der ausländischen Presse veröffentlichte Äußerungen zurückzunehmen.

Bei einem Eisenbahnunglück der Zahnradbahn Chamonix-Montanvers (Schweiz) sterben 20 Menschen, 28 werden z.T. schwer verletzt.

Bei Manövern der japanischen Flotte kommen durch zwei Unglücksfälle bei einer Nachtübung 129 Soldaten ums Leben.

Reichstagspräsident Paul Löbe (SPD) schlägt bei der Eröffnung der Konferenz der Interparlamentarischen Union vor, Frankreich solle öffentlich erklären, dass vom 1. Januar 1928 an kein französischer Soldat mehr auf deutschem Boden stehen werde. Die Besetzung des Rheinlands stehe im Widerspruch zur deutsch-französischen Annäherung und der Aufnahme des Deutschen Reichs in den Völkerbund im Jahre 1926. Die Konferenz dauert bis zum 31. August.

Der preußische Ministerpräsident Otto Braun (SPD) fordert die preußischen Behörden auf, die fünf angesehensten Berliner Hotels (Adlon, Bristol, Continental, Esplanade und Kaiserhof) zu boykottieren, weil diese am Verfassungstag, dem 11. August, nicht Schwarz-Rot-Gold geflaggt hatten.

26.8.1927, Freitag

Die Wiener Polizei wird mit Gummiknüppeln ausgestattet, die bereits im Deutschen Reich, in Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, der Tschechoslowakei und dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (heute Jugoslawien) gebräuchlich sind. Die Bewaffnung der Wiener Polizei mit Säbel und Pistole wird beibehalten.

27.8.1927, Samstag

Großbritannien und Frankreich einigen sich auf eine Reduzierung ihrer Besatzungstruppen im Rheinland um 10 000 Mann bis zum Jahresende 1927.

In Wiesbaden geht die Jahrestagung der deutschen Immobilienmakler zu Ende, die am 24. August eröffnet worden ist. Vertreter des Maklergewerbes begrüßen, dass die Notwendigkeit einer Vermittlung zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Immobilienmarkt im Bewusstsein der Bevölkerung verankert ist.

28.8.1927, Sonntag

Die Aussteller auf der Leipziger Herbstmesse, die vom 28. August bis zum 3. September den Besuchern offensteht, äußern sich zufrieden über den Verlauf des Messegeschäfts.

In Salzburg gehen die Festspiele zu Ende (seit 30.7.).

Die Stadt Frankfurt am Main verleiht erstmals den Goethepreis. Die Jury kürt den Dichter Stefan George zum ersten Preisträger.

29.8.1927, Montag

Auf der Internationalen Konferenz von Pressesachverständigen, die vom 24. bis zum 29. August in Genf tagt, wird über die Problematik des Eigentumsrechts und des Urheberschutzes von Pressenachrichten diskutiert.

Viscount Edgar Algernon Robert Cecil, der Vertreter Großbritanniens beim Völkerbund, tritt aus Enttäuschung über die Haltung der britischen Regierung in Abrüstungsfragen von diesem Amt zurück.

30.8.1927, Dienstag

In Dresden und Leipzig findet vom 28. bis 30. August die Europa-Tagung der Auslandsdeutschen statt. Der DDP-Reichstagsabgeordnete Theodor Heuss würdigt die Rolle der Auslandsdeutschen für das deutsche Kultur- und Geistesleben.

Die Landtagswahlen im – von Litauen verwalteten – Memelgebiet bringen nur geringfügige Verschiebungen. Die beiden deutschen Parteien, die Volkspartei und die Landwirtschaftspartei, werden als stärkste Landtagsfraktionen bestätigt.

Der Zionistische Weltkongress tagt in Basel bis zum 13. September. Die zionistische Bewegung kann auf ihr 30-Jähriges Bestehen zurückblicken.

In Berlin haben die Revuen “Wann und wo” von Hermann Haller (Musik: Walter Kollo) und “Der Mikado” von Eric Charell Premiere.

31.8.1927, Mittwoch

Die deutsche Reichsregierung erhält offiziell davon Kenntnis, dass die alliierten Besatzungstruppen im Rheinland von rd. 70 000 auf rd. 60 000 Mann gesenkt werden.

Das japanische Kabinett beschließt, die Truppen aus der chinesischen Provinz Schantung, wo sich die Situation beruhigt hat, vorläufig zurückzuziehen.

Das dritte Jahr des Dawes-Plans, der die Reparationszahlungen des Deutschen Reiches an die Siegermächte des Weltkriegs regelt, geht zu Ende. Die 1926/27 fälligen 1,22 Milliarden Goldmark sind vom Deutschen Reich in voller Höhe erbracht worden.

Der Kölner Dauerschwimmer Ernst Vierkötter gewinnt das mit 30 000 US-Dollar (rund 120 000 Reichsmark) dotierte Toronto-Marathonschwimmen.

Chroniknet