Was geschah im Februar 1958

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1.2.1958, Samstag

Syrien und Ägypten schließen sich zur Vereinigten Arabischen Republik (VAR) zusammen.

Nach dreitägigen zähen Verhandlungen mit der sowjetischen Regierung in Moskau erreicht der polnische Außenminister Adam Rapacki, dass die Sowjetunion mögliche Verhandlungen um seinen Plan einer atomwaffenfreien Zone in Mitteleuropa in Zukunft nicht blockieren will.

Nachdem die seit 1957 amtierende Regierung Kanadas im Parlament nicht mehr über die Mehrheit verfügt, löst Ministerpräsident John G. Diefenbaker die Volksvertretung auf und schreibt Neuwahlen aus.

Zum ersten Mal seit 1951/52 erhöht die Deutsche Bundesbahn ihre Tarife um durchschnittlich 8,7%.

2.2.1958, Sonntag

In Preßburg (Bratislava) können bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften die Vorjahressieger Zdenek Dolezal/Vera Suchankowa (CSSR) ihren Titel verteidigen. Das deutsche Meisterpaar Marika Kilius/Hans-Jürgen Bäumler erreicht Platz 5. Weitere Titelträger sind Karel Divin (CSSR) bei den Herren, die 17-Jährige Österreicherin Ingrid Wendl bei den Damen sowie im Eistanz die Titelverteidiger Jane Markham/Courtney Jones aus Großbritannien.

Bei den Deutschen Tischtennismeisterschaften in Neumünster, bei denen erstmals Schwamm- und Schaumgummischläger nicht mehr zugelassen sind, wird der Münchner Konrad “Konny” Freundorfer zum sechsten Mal in Folge Deutscher Meister.

Der Bob “Deutschland I” mit Pilot Hans Rösch gewinnt die Viererbob-Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen.

Bei den allgemeinen Wahlen in Costa Rica wird der Vorsitzende der Konservativen Partei der Nationalen Union, Mario Echandi, der bisherige Oppositionsführer, zum Präsidenten gewählt.

Bei den Wahlen zu den Volksräten aller Stufen in Polen erhält die polnische Einheitspartei erwartungsgemäß überall mehr als 96% der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung liegt zwischen 83,9% und 85,7%.

3.2.1958, Montag

Der nordvietnamesische Staatspräsident Ho Chi Minh erklärt in Hanoi, seine Regierung sei bereit, zusammen mit Südvietnam alle Maßnahmen zu treffen, um eine friedliche Wiedervereinigung der beiden seit 1954 getrennten Landesteile herbeizuführen.

Die Niederlande, Belgien und Luxemburg unterzeichnen einen Vertrag über die Errichtung einer Wirtschaftsunion zwischen den drei Ländern, der eine vollständige Wirtschaftseinheit bis 1962 vorsieht.

4.2.1958, Dienstag

Der Filmschauspieler Paul Hörbiger (63) wird in Krems an der Donau von einem Gericht von dem Verdacht freigesprochen, eine 14-Jährige Schülerin vergewaltigt zu haben.

5.2.1958, Mittwoch

US-Präsident Dwight D. Eisenhower erklärt auf einer Pressekonferenz, die Entscheidung über Annahme oder Ablehnung des Rapackiplans einer atomwaffenfreien Zone in Mitteleuropa sei in erster Linie Sache der Europäer, insbesondere diejenige der Bundesregierung.

In einer Erklärung schlägt die nordkoreanische Regierung u.a. den Abzug aller ausländischen Truppen aus Nord- und Südkorea sowie die Abhaltung freier Wahlen im gesamten Land unter Kontrolle neutraler Staaten vor.

Der US-amerikanische Atomphysiker Norman F. Ramsey wird zum Obersten Wissenschaftlichen Berater des westlichen Militärblocks NATO ernannt.

In einem Vortrag an der Universität von Ohio spricht sich UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld für vertrauliche Abrüstungsverhandlungen aus. Diese “stille Diplomatie” könne auch bei der Lösung anderer Probleme nützlich sein.

Im letzten Qualifikationsspiel zur Fußballweltmeisterschaft in Schweden besiegt Wales die Mannschaft Israels in Cardiff 2:0 und steht damit als 16. Teilnehmer der Endrunde fest.

6.2.1958, Donnerstag

48 Menschen, darunter sieben Spieler des englischen Fußballclubs Manchester United, kommen bei einem Flugzeugabsturz bei München ums Leben.

48 Menschen, darunter sieben Spieler des englischen Fußballclubs Manchester United, kommen bei einem Flugzeugabsturz bei München ums Leben.

Der niederländische Autohersteller DAF stellt einen Pkw vor, der als erstes Modell seiner Preisklasse – 4000 Gulden (ca. 4500 DM) – mit einem vollautomatischen Getriebe ausgestattet ist.

Nach Besprechungen mit dem ägyptischen Präsidenten Gamal Abd an Nasser erklärt der jemenitische Ministerpräsident Prinz Seif Al Islam Mohammed Al Badr, sein Land sei grundsätzlich an einer Anbindung an die Vereinigte Arabische Republik (VAR) von Ägypten und Syrien interessiert.

Das 35. Plenum des Zentralkomitees der SED, das seit dem 3. Februar getagt hat, setzt die Funktionäre Karl Schirdewan, Ernst Wollweber und Fred Oelßner von ihren Ämtern ab. Die Gruppe um Schirdewan setzte sich für Liberalisierungen ein.

7.2.1958, Freitag

Der französische Verteidigungsminister Jacques Chaban-Delmas erklärt, Frankreich wolle selbst Atomwaffen herstellen, um ein gerechtes Gleichgewicht innerhalb des Militärbündnisses NATO herzustellen.

Saudi-Arabien und Marokko schließen einen Freundschaftspakt, der insbesondere die gegenseitige Unterstützung bei der arabischen und der internationalen Politik und eine weitgehende Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem Gebiet vorsieht.

8.2.1958, Samstag

Bei den Präsidentschaftswahlen in Paraguay wird der einzige Kandidat, der seit 1954 amtierende Alfredo Stroessner, für die kommenden fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.

Die japanische Regierung ersucht die USA, die “Rückgabe der Insel Okinawa an Japan zu erwägen”. Die US-Amerikaner haben die Insel, die seit 1951 unter ihrer Verwaltung steht, zu einer Militärbasis ausgebaut.

Französische Flugzeuge bombardieren ein tunesisches Dorf im Grenzgebiet zu Algerien; 79 Menschen werden dabei getötet.

9.2.1958, Sonntag

Im Hagener Karl-Ernst-Osthaus-Museum geht eine Ausstellung mit Werken von Emil Schumacher und Joseph Faßbender zu Ende, die seit dem 18. Januar gezeigt wurde.

Bei den Skiweltmeisterschaften in Badgastein, die nach neuntägiger Dauer beendet werden, gewinnt der Österreicher Toni Sailer in drei alpinen Disziplinen.

10.2.1958, Montag

Die DDR-Volkskammer stimmt der Berufung von Max Sefrin zum Stellvertretenden Ministerpräsidenten zu. Er wird Nachfolger des am 27. Dezember 1957 verstorbenen Otto Nuschke.

NATO-Generalsekretär Paul-Henri Spaak erklärt in Brüssel, je mehr atomare Stützpunkte in Europa errichtet würden, desto geringer werde die Wahrscheinlichkeit eines sowjetischen Angriffs.

11.2.1958, Dienstag

In Lourdes beginnt offiziell das Jubiläumsjahr aus Anlass der 100. Wiederkehr der Erscheinung der Mutter Gottes.

Skandinavische Möbel dominieren auf der Kölner Möbelmesse, die nach fünf Tagen ihre Pforten schließt.

Auf der Tagung des Nationalen Volkskongresses der Volksrepublik China in Peking, die nach elftägiger Dauer beendet wird, beschließen die Delegierten umfangreiche Industrialisierungsvorhaben, darunter den Bau von 1185 Großbetrieben.

Der französische Ministerpräsident Félix Gaillard übernimmt namens seiner Regierung die Verantwortung für den französischen Luftangriff auf ein tunesisches Dorf am 8. Februar, beschuldigt aber zugleich Tunesien, es habe den Zwischenfall durch sein Verhalten gegenüber algerischen Aufständischen im Grenzgebiet provoziert.

Die DDR-Volkskammer verabschiedet ein “Gesetz über die Vervollkommnung und Vereinfachung der Arbeit des Staatsapparates”, das die Verantwortung der unteren Organe der Wirtschaftsverwaltung und die Auflösung des Industrieministeriums mit Ausnahme der “operativen Gruppen” vorsieht.

12.2.1958, Mittwoch

Eine erste Gruppe von zehn von insgesamt 21 deutschen Wissenschaftlern und Technikern, die seit 1945 zwangsweise in der UdSSR mit Aufträgen der Sowjetbehörden befasst und die zweieinhalb Jahre in Suchumi am Schwarzen Meer interniert waren, trifft in Friedland ein.

Im Fremdarbeiterprozess in Arnsberg werden die Urteile verkündet: Wegen Totschlags bzw. Beihilfe dazu werden zwei Angeklagte zu fünf Jahren bzw. 18 Monaten Haft verurteilt, außerdem gibt es eine Verfahrenseinstellung und drei Freisprüche. Die Angeklagten gehörten zur SS-Division “Zur Vergeltung”, die kurz vor Kriegsende sowjetische Zwangsarbeiter, die angeblich sabotageverdächtig waren, in Massenerschießungen hingerichtet hatte.

13.2.1958, Donnerstag

Überraschend kommt es zu einem halbstündigen Gespräch zwischen dem britischen Gouverneur Zyperns, Sir Hugh Foot, und dem zyprischen Erzbischof Makarios III.

14.2.1958, Freitag

Auf seiner Sitzung in London spricht sich das Büro der Sozialistischen Internationale dafür aus, baldmöglichst eine Gipfelkonferenz aller wichtigen Staatschefs einzuberufen.

Die polnische Regierung veröffentlicht einen zweiten Entwurf des Rapackiplans über die Errichtung einer atomwaffenfreien Zone in Europa und legt diesen zehn Ländern in Form eines Memorandums vor.

Irak und Jordanien schließen sich zur Arabischen Föderation zusammen, um damit ein Gegengewicht zur Vereinigten Arabischen Republik (VAR) zu bilden.

15.2.1958, Samstag

In einem der “Süddeutschen Zeitung” aus München gewährten Interview erläutert SED-Chef Walter Ulbricht seine Vorstellungen über eine Wiedervereinigung Deutschlands auf dem Wege einer Konföderation.

Harold Stassen, Abrüstungsberater des US-Präsidenten, tritt von seinem Amt zurück, weil er bei den Gouverneurswahlen in Pennsylvania kandidieren will. Stassens Nachfolger wird am 27. Februar James Wadsworth.

In Padang auf Sumatra bilden Aufständische gegen die indonesische Regierung unter Achmed Sukarno eine “neue unabhängige Regierung”. Die Rebellen richten sich gegen Sukarnos Konzept einer “gelenkten Demokratie”.

16.2.1958, Sonntag

Mit deutlichem Vorsprung werden bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Paris die Vorjahressieger Barbara Wagner/Robert Paul (Kanada) erneut Paarlaufweltmeister. In den Einzelwettbewerben siegen Carol Heiss (USA) und ihr Landsmann David Jenkins.

Ägyptische Streitkräfte, begleitet von einer Kommission zur Durchführung einer Volksabstimmung über die Vereinigte Arabische Republik (VAR), dringen in sudanesisches Gebiet vor. Daraufhin werden motorisierte sudanesische Verbände in die Region entsandt.

17.2.1958, Montag

In einem Schreiben an den sowjetischen Ministerpräsidenten Nikolai A. Bulganin bekundet US-Präsident Dwight D. Eisenhower seine grundsätzliche Bereitschaft zu einem Treffen beider Seiten, schlägt jedoch vor, die Möglichkeit einer Gipfelkonferenz auf weniger förmliche und weniger öffentliche Weise zu prüfen.

Wegen Differenzen in der Rassenfrage tritt der südrhodesische Premierminister Garfield Todd zurück. Nachfolger wird sein Parteifreund Sir Edgar Whitehead der Vorsitzende der United Federal Party.

Papst Pius XII. proklamiert in Rom die Heilige Klara von Assisi zur Patronin des Fernsehens.

Bei meist sonnigem, aber kaltem Wetter säumen Hunderttausende die Straßen bei den traditionellen Karnevalsumzügen in Köln, Düsseldorf und vielen anderen Städten.

18.2.1958, Dienstag

Mit vier Pfund weniger Gewicht verlässt der US-amerikanische Luftwaffensoldat Donald G. Farrell nach einer Woche eine hermetisch abgeschlossene Kabine in der Schule für Luftfahrtmedizin in Randolph/Texas. Der Versuch sollte die Bedingungen einer Fahrt zum Mond simulieren.

Wirtschaftshilfe in Höhe von 98 Millionen US-Dollar (ca. 410 Millionen DM) und damit drei Millionen mehr als im Vorjahr wollen die USA Polen gewähren. Polen soll dabei hauptsächlich landwirtschaftliche Überschussprodukte erhalten.

Das libanesische Außenministerium in Beirut teilt mit, Libanon wolle seine Unabhängigkeit und Integrität bewahren und sich weder der Vereinigten Arabischen Republik VAR) von Ägypten und Syrien noch der Arabischen Föderation von Irak und Jordanien anschließen; man wolle aber beiden Zusammenschlüssen gegenüber eine “brüderliche Haltung” einnehmen.

19.2.1958, Mittwoch

Zwei weitere Erklärungen zur Frage einer atomwaffenfreien Zone in Mitteleuropa werden veröffentlicht: Während der Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa, General Lauris Norstad, erklärt, der Rapackiplan bezwecke eine einseitige Abrüstung des Westens, bezeichnet die sowjetische Regierung den Plan als wertvollen Beitrag zur Friedenssicherung an der Nahtstelle zwischen West und Ost.

Die Volksrepublik China kündigt an, sie wolle bis Jahresende ihre Truppen aus Nordkorea – rund 350 000 Mann – zurückziehen. Zugleich werden die USA und die Vereinten Nationen aufgefordert, ihre in Südkorea stationierten Soldaten ebenfalls abzuberufen.

20.2.1958, Donnerstag

Auf dem US-amerikanischen Versuchsgelände Cape Canaveral explodiert eine Interkontinentalrakete vom Typ “Atlas”; damit sind von sieben Probestarts lediglich zwei teilweise gelungen.

21.2.1958, Freitag

Im Rahmen einer Volksabstimmung wird die provisorische Verfassung der Vereinigten Arabischen Republik (VAR) mit 99,9% der Stimmen angenommen und der ägyptische Präsident Gamal Abd an Nasser zum Präsidenten des neuen Staates gewählt. Am selben Tag ziehen sich ägyptische Streitkräfte und Beamte aus dem sudanesischen Gebiet zurück, in das sie fünf Tage zuvor eingedrungen sind.

Im Kampf gegen die Rebellen ordnet die indonesische Zentralregierung die Bombardierung militärischer Ziele auf Sumatra an.

Otto Habsburg-Lothringen, der älteste Sohn des letzten österreichischen Kaisers Karl I., der seit dem Sturz der Monarchie im Jahr 1918 im Ausland lebt, erklärt sich bereit, die bestehenden Gesetze Österreichs anzuerkennen und sich zur Republik zu bekennen.

22.2.1958, Samstag

In Melbourne erreicht der australische Schwimmer Jon Konrads einen Weltrekord über 1650 Yards (1500 m) Kraul in 17:28,7 min. Er hält damit gemeinsam mit seiner Schwester Ilsa fünf Schwimmweltrekorde.

Die Vereinigten Staaten sagen Österreich die Lieferung von landwirtschaftlichen Produkten im Wert von 2,5 Millionen US-Dollar (ca. 10,5 Millionen DM) zu.

Die USA sagen Großbritannien vertraglich die Lieferung von Mittelstreckenraketen zu, über deren Einsatz beide Länder gemeinsam entscheiden sollen. Zugehörige Sprengköpfe verbleiben jedoch im Besitz der Vereinigten Staaten.

23.2.1958, Sonntag

Nach Angaben der US-amerikanischen Atomenergiekommission nimmt die Sowjetunion neue nukleare Versuchsexplosionen im Megatonnenbereich vor.

Bei den allgemeinen Wahlen in Argentinien wird Arturo Frondizi mit absoluter Mehrheit zum Präsidenten gewählt. Seine Partei, die Unión Cívica Radical Intransigente (Linksradikale), erhält im Senat sämtliche Sitze und in der Abgeordnetenkammer 133 von 187 Mandaten.

24.2.1958, Montag

Auf einer Veranstaltung in Frankfurt am Main bezeichnet der Schweizer Nationalrat und Migros-Begründer Gottlieb Duttweiler die Situation auf dem bundesdeutschen Treibstoffmarkt als “Benzinkolonialismus”. Duttweiler hat durch seine Billigtankstellenkette in der Schweiz innerhalb kurzer Zeit eine allgemeine Benzinpreissenkung um sieben Rappen (rund sieben Pfennig) durchgesetzt.

25.2.1958, Dienstag

Nach 25stündiger Gefangenschaft wird der von kubanischen Rebellen entführte Automobilweltmeister Juan Manuel Fangio (Argentinien) wieder freigelassen.

In einem Interview mit dem Deutschen Fernsehen erklärt der Oberbefehlshaber der NATO-Truppen in Europa, General Lauris Norstad, die Stationierung von Atomwaffen auf dem Boden der Bundesrepublik sei für die Verteidigung des Westens notwendig.

Bundesverteidigungsminister Franz Josef Straus (CSU) kritisiert den Plan einer atomwaffenfreien Zone in Mitteleuropa des polnischen Ausenministers Adam Rapacki und schlägt stattdessen vor, dass eine solche Zone alle Ostblockstaaten mit Ausnahme der Sowjetunion umfassen müsse.

Mit Empörung kommentieren die Wiener Zeitungen den Überfall jugendlicher Bandenmitglieder auf einen 17-Jährigen Lehrling. Die Täter haben das ihnen unbekannte Opfer geschlagen und schließlich zu Tode getrampelt, ohne genau zu wissen, warum – wie sie bei ihrer Festnahme angeben.

26.2.1958, Mittwoch

Die gesamte Bundesrepublik leidet unter wetterbedingten Behinderungen: Während im Norden große Schneemengen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führen und Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten werden, drohen im Süden nach beträchtlicher Schneeschmelze Überschwemmungen.

Das Zentralkomitee der KPdSU beschließt die Auflösung der Maschinen-Traktoren-Stationen.

In einer Unterhausdebatte kritisiert der britische Oppositionsführer und Abgeordnete der Labour-Party, Hugh Gaitskell, die Drohung Großbritanniens, bei jedem militärischen Angriff nukleare Waffen einzusetzen. Diese Maßnahme sei unwirksam bei Ereignissen, die zwischen einem Großangriff und einem bloßen Grenzzwischenfall anzusiedeln seien.

27.2.1958, Donnerstag

Der Bundestag in Bonn billigt den Grünen Plan 1958, der Subventionen für die Landwirtschaft in Höhe von 1,341 Milliarden DM vorsieht.

Der im Oktober 1956 vom Bundestag eingesetzte Sonderausschuss Radioaktivität stellt in einem ersten Bericht eine beständige Zunahme der Radioaktivität aufgrund von Atomwaffenversuchen fest.

Eine erste bemannte Raumstation prognostizieren Wissenschaftler auf der Tagung “Mensch im Weltraum” in der evangelischen Akademie Loccum für 1980.

28.2.1958, Freitag

In einer Aussprache im Bundestag in Bonn über die Einführung von Privatfernsehen setzt sich die Regierung für die Zulassung eines zweiten TV-Programms ein.

Nach Angaben der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik in der DDR ist der Volkswirtschaftsplan für 1957 mit 101,6% übererfüllt worden.

Bei den Parlamentswahlen im Sudan gewinnt die bisherige Regierungspartei Umma, die für die Autonomie des Landes eintritt, 63 von 173 Mandaten; die Nationale Unionisten-Partei, die für den Anschluss an die Vereinigte Arabische Republik (VAR) plädiert, erhält nur 45 Sitze.

Werner Heisenberg, Physiknobelpreisträger von 1932, erläutert die von ihm entwickelte “Weltformel” über die Struktur der kleinsten Teile in einer Pressekonferenz in Göttingen.

Um 107 000 auf 1,325 Millionen sinkt die Arbeitslosenzahl in der Bundesrepublik im Februar 1958, dies entspricht einer Quote von 6,8%. Gegenüber dem Februar 1957 sind 213 000 Personen mehr arbeitslos gemeldet.

Chroniknet