Was geschah im Juli 1965

  • < 1964
  • 7.1965
  • 1966 >

1.7.1965, Donnerstag

Der Ministerrat der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) erzielt auf seiner Sitzung in Brüssel keine Einigung über die Finanzierung des gemeinsamen Agrarmarktes.

Für 14 Stadt- und Landkreise in Nordrhein-Westfalen wird die Mietpreisbindung aufgehoben.

Die drei Hamburger Verleger Gerd Bucerius, John Jahr und Richard Gruner schließen ihre Unternehmen zur “Gruner und Jahr GmbH und Co” zusammen. Sie gründen damit den zweitgrößten bundesdeutschen Pressekonzern.

Im Rahmen der “Aktion 1. Juli – Bildung in Deutschland” fordern 10 000 Studenten in den bundesdeutschen Universitätsstädten Maßnahmen gegen den Bildungsnotstand.

2.7.1965, Freitag

Der Australier Roy Emerson wird mit einem Dreisatzsieg über seinen Landsmann Fred Stolle Wimbledonsieger.

Auf dem 33. Internationalen Kongress der PEN-Clubs in Bled (Jugoslawien) wird der US-amerikanische Schriftsteller Arthur Miller einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt.

Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) veröffentlicht in Berlin (Ost) ein sog. Braunbuch mit den Namen von über 1800 ehemaligen Funktionären der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), die in der Bundesrepublik Deutschland Führungspositionen einnehmen.

Der Bundestag beschließt in Bonn die Ausgabe von VEBA-Volksaktien an Zeichner der untersten Einkommensgruppen mit einem Jahresverdienst bis zu 8000 bzw. 16 000 DM.

3.7.1965, Samstag

Die US-Regierung verfügt den Abzug von 1400 US-Soldaten aus der Dominikanischen Republik. Damit befinden sich noch 10 900 Marine-Infanteristen auf der Insel.

Margaret Smith aus Australien gewinnt das Wimbledonfinale der Damen gegen Maria Esther Bueno aus Brasilien 6:4 und 7:5.

4.7.1965, Sonntag

Nach einer Tage dauernden Hitzewelle wird Oberitalien von schweren Hagelunwettern und Wirbelstürmen heimgesucht. Gleichzeitig steigen die Temperaturen in Sizilien auf 42 im Schatten.

Vor über 25 000 Heimatvertriebenen und Flüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten betont Bundespräsident Heinrich Lübke, dass es kein politisches Ziel gebe, das den Einsatz von Gewalt rechtfertige.

5.7.1965, Montag

Das Bundesverteidigungsministerium teilt in Bonn mit, dass die Bundeswehr 438 000 Mann umfasst. Auf das Heer entfallen 278 000, auf die Luftwaffe 93 000 und auf die Marine 31 000 Soldaten. 36 000 Mann arbeiten bei Bundeswehr-Dienststellen oder gehören zur territorialen Verteidigung.

Auf dem Sahara-Stützpunkt Hammaguir starten französische Techniker eine zweistufige Rakete, die als Grundstufe für die französische Trägerrakete Diamant dienen soll. Mit dieser Rakete will Frankreich Satelliten in den Weltraum befördern.

6.7.1965, Dienstag

Der italienische Staatspräsident Giuseppe Saragat trifft in Begleitung von Außenminister Amintore Fanfani zu einem fünftägigen Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland ein.

Sieger der Internationalen Filmfestspiele in Berlin (West) wird der Film “Alphaville” des französischen Regisseurs Jean-Luc Godard. Er erhält die höchste Auszeichnung der Berlinale, den “Goldenen Bären”.

7.7.1965, Mittwoch

Die israelische Regierung erteilt Rolf Pauls, bisher Ministerialdirigent im Auswärtigen Amt, das Agrément als ersten Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Israel.

Der österreichische Nationalrat in Wien verabschiedet einstimmig ein Bauern-Krankenversicherungsgesetz, das erstmalig den selbständigen Landwirten und ihren Familienangehörigen bei Krankheit, Mutterschaft und Tod Versicherungsschutz gewährt.

Der britische Spielfilm “Ekel” von Roman Polanski mit Cathérine Deneuve in der Hauptrolle startet nach seinem Erfolg bei den Berliner Filmfestspielen, wo er mit dem “Silbernen Bären” ausgezeichnet wird, in den bundesdeutschen Kinos.

8.7.1965, Donnerstag

Der US-amerikanische Botschafter in Südvietnam, Maxwell Taylor, reicht sein Rücktrittsgesuch ein. Bei seiner Ernennung im Juni 1964 hatte Taylor bereits erklärt, dass er aus persönlichen Gründen nicht länger als ein Jahr auf diesem Posten bleiben könne. Zu seinem Nachfolger wird der republikanische Politiker Henry Cabot Lodge ernannt.

Die 108. Kultusministerkonferenz in Kiel beschließt, dass von 1967 an die Schuljahre für Schulanfänger einheitlich am 1. August beginnen sollen.

9.7.1965, Freitag

Bundesaußenminister Gerhard Schröder (CDU) fordert in einem Interview mit den “Düsseldorfer Nachrichten”, die Bundesrepublik in glaubhafter Weise in die Organisation des westlichen nuklearen Abschreckungspotentials einzubeziehen. Nur dann könne die Bundesrepublik auf den Erwerb eigener Atomwaffen verzichten.

Vertreter des Bundesinnenministeriums und der Kirchen gründen den Verein “Stiftung junger deutscher Film”, der “in gemeinnütziger Weise das deutsche Filmschaffen fördern und eine Erneuerung des deutschen Films anregen” soll. Das Bundesinnenministerium stellt für zehn Filme insgesamt 3,5 Mio. DM zur Verfügung.

Dem 34-Jährigen britischen Posträuber Ronald A. Biggs gelingt eine aufsehenerregende Flucht aus dem Londoner Wandsworth-Gefängnis.

Beim Rosicky-Memorial der Leichtathleten in Prag laufen die Polinnen Eva Klobukowska und Irena Kirszenstein mit je 11,1 sec Weltrekord über 100 m.

10.7.1965, Samstag

Im Alter von 66 Jahren stirbt in Paris der französische Schriftsteller Jacques Audiberti.

Die Geburt einer Tochter für das junge griechische Königspaar stürzt Griechenland in einen Freudentaumel. Die Tochter von König Konstantin II. und Königin Annemarie erhält den Namen Alexia und ist bis zur Geburt eines Sohnes Thronfolgerin.

Die Volkswagenwerke (VW) in Wolfsburg schließen anlässlich der Sommerferien bis zum 2. August ihre Tore. 2000 der 5000 italienischen Arbeitnehmer bei VW nutzen die Werksferien, um mit zwei Sonderzügen der Deutschen Bundesbahn in ihre Heimat zu reisen.

11.7.1965, Sonntag

Bundeskanzler Ludwig Erhard (CDU) wendet sich auf dem Bundestag der CDU-Sozialausschüsse nachdrücklich gegen die “Versuche intellektueller Snobs”, den Wohlstand in der Bundesrepublik lächerlich zu machen.

Eine 200 Mann starke Vietcong-Einheit vernichtet eine Panzerkolonne der südvietnamesischen Regierungstruppen auf einer stark befahrenen Straße zwischen Saigon und dem Seebad St. Jacques.

12.7.1965, Montag

Der ägyptische Staatspräsident Gamal Abd an Nasser erklärt im US-amerikanischen Fernsehen, dass der Krieg der arabischen Welt gegen Israel unausweichlich kommen werde.

13.7.1965, Dienstag

Die kommunalen Spitzenverbände in der Bundesrepublik Deutschland schlagen eine verstärkte finanzielle Förderung kleinerer Gemeinden vor. 2500 Siedlungen sollen zu Mittelpunktgemeinden und 500 Unterzentren zu kleinen zentralen Städten mit höchstens 15 000 Einwohnern ausgebaut werden, um die zunehmende Landflucht zu stoppen.

Der Bundesverband der Zigarrenindustrie teilt mit, dass wissenschaftliche Erkenntnisse über die gesundheitsschädigende Wirkung des Zigarettenrauchens der Zigarrenindustrie in der Bundesrepublik zu einem erheblichen Aufschwung verholfen haben.

14.7.1965, Mittwoch

Ron Clarke aus Australien läuft in Oslo einen Weltrekord über 10 000 m in 27:39,4 min.

Felice Gimondi aus Italien gewinnt die 4177 km lange 52. Tour de France, die am 22. Juni in Köln begann, mit 2:40 min Vorsprung vor dem Franzosen Raymond Poulidor.

Als erste Frau bezwingt die Genferin Yvette Vaucher die Nordwand des Matterhorns genau 100 Jahre nach der Erstbesteigung durch den Engländer Eduard Whymper.

In Stuttgart vereinbaren die niederländische Erdgasgesellschaft NAM und Vertreter süddeutscher Ferngasgesellschaften die Lieferung von bis zu 6 Mrd. m preisgünstigen Erdgases aus den Niederlanden.

Die Bonner Bundesregierung beruft Botschafter Suitbert Schippenkötter in das neugeschaffene Amt des Beauftragten für Abrüstung und Rüstungskontrolle mit Sitz im Auswärtigen Amt.

Das Bundeskabinett in Bonn beschließt drastische Sparmaßnahmen, um die Währungs- und Preisstabilität zu wahren. Die Ausgabenansätze des außerordentlichen Haushalts 1965 sollen danach nur noch gegen entsprechende Einsparungen im ordentlichen Haushalt 1965 freigegeben werden.

15.7.1965, Donnerstag

Vertreter des Bundes und der Länder unterzeichnen in Bonn ein Abkommen über die Gründung des Deutschen Bildungsrates, der Bedarfs- und Entwicklungsprognosen für das bundesdeutsche Bildungswesen erarbeiten und Reformvorschläge einbringen soll.

Die US-Raumsonde “Mariner IV” übermittelt aus 214 Mio. km Entfernung von der Erde 21 Bilder vom Planeten Mars.

In Griechenland kommt es zu einer Kraftprobe zwischen Regierung und Königshaus, als König Konstantin II. die von Ministerpräsident Georgios Papandreou verlangte Entlassung des Verteidigungsministers Petros Garoufalias ablehnt.

Für die umstrittene Traditionspflege in der Bundeswehr erlässt das Bundesverteidigungsministerium erstmals Richtlinien.

16.7.1965, Freitag

Ein US-amerikanisches Aufklärungsflugzeug vom Typ RF 101 überfliegt mehrfach das französische Atomzentrum bei Pierrelatte und fertigt dabei 175 Luftaufnahmen an.

Die Staatspräsidenten Frankreichs und Italiens, Charles de Gaulle und Giuseppe Saragat, eröffnen nach sechsjähriger Bauzeit den 11,6 km langen Montblanc-Tunnel.

17.7.1965, Samstag

Polen und die Sowjetunion heben den Visumzwang für Privatreisende aus beiden Ländern auf.

In Rumänien werden erstmals seit der Machtübernahme der Kommunistischen Partei 1948 westliche Zeitungen verkauft. Sowohl die Europa-Ausgaben der “New York Times” und der “New York Herald Tribune” als auch der “Figaro” und “Le Monde” sowie die “Neue Züricher Zeitung” sind erhältlich.

18.7.1965, Sonntag

Schwere Gewitter in Ostwestfalen, Nordhessen und Niedersachsen fordern zehn Menschenleben. Über 150 Menschen werden obdachlos.

19.7.1965, Montag

Der chilenische Staatspräsident Eduardo Frei trifft zu einem offiziellen Besuch in Bonn ein. Im Vordergrund der Gespräche stehen finanzielle und technische Hilfen der Bundesrepublik für Chile.

Für die Anschaffung ihrer Fernsehgeräte und Antennenanlagen haben die mehr als 10 Mio. Besitzer in der Bundesrepublik Deutschland seit 1952 rund 10 Mrd. DM ausgegeben. Diese Zahlen veröffentlicht die Leitung der Deutschen Funkausstellung.

20.7.1965, Dienstag

Mit Kranzniederlegungen und einer Feierstunde im Hof des ehemaligen Reichskriegsministeriums in Berlin (West) gedenken Politiker aller bundesdeutschen Parteien des fehlgeschlagenen Attentats auf “Führer und Reichskanzler” Adolf Hitler vom 20. Juli 1944.

Die Bundesregierung in Bonn beschließt, alle weiteren Vorarbeiten zur Einführung des Farbfernsehens in der Bundesrepublik zunächst nach dem PAL-Verfahren vorzunehmen, sofern nicht rechtzeitig eine einheitliche europäische Farbfernsehnorm vereinbart wird.

21.7.1965, Mittwoch

Die Filmtheater-Landesverbände in der Bundesrepublik gründen einen bundesweiten Hauptverband Deutscher Filmtheater.

Die Internationalen Filmfestspiele in Moskau gehen mit der Verleihung des Großen Preises an den ungarischen Film “Zwanzig Stunden” und die sowjetische Verfilmung des Tolstoi-Romans “Krieg und Frieden” zu Ende. Den Preis als beste Darstellerin erhält Sophia Loren für ihre Rolle in dem Film “Hochzeit auf italienisch”.

22.7.1965, Donnerstag

Der auf der Berlinale preisgekrönte Film “Alphaville” von Jean-Luc Godard mit Anna Karina und Eddie Constantin in den Hauptrollen startet in den bundesdeutschen Kinos.

Zwei Schlagwetterexplosionen auf der Krupp-Zeche “Mont Cenis” in Herne fordern fünf Todesopfer und 13 Verletzte; Hitze und Brände vereiteln Bergungsversuche.

Der frühere israelische Ministerpräsident David Ben Gurion gründet in Tel Aviv nach einer Abstimmungsniederlage in der sozialistischen Mapai-Partei die Israelische Arbeiterliste Rafi.

Das kanadische Landwirtschaftsministerium gibt bekannt, dass die Volksrepublik China von Kanada 870 000 t Weizen im Wert von rund 44 Mio. US-Dollar (176 Mio. DM) beziehen wird.

Der frühere britische Premierminister Sir Alec Douglas-Home legt sein Amt als Vorsitzender der Konservativen Partei nieder.

23.7.1965, Freitag

Das zypriotische Repräsentantenhaus in Nikosia verlängert in Abwesenheit der türkischen Abgeordneten die am 16. August ablaufende Amtszeit von Staatspräsident Makarios III., der zur griechischen Bevölkerungsgruppe der Insel gehört, um ein weiteres Jahr, übergeht aber den türkisch-zypriotischen Vizepräsidenten Fazil Küük.

In Bonn tritt der Deutsche Bundestag zu seiner letzten Sitzung in der laufenden Legislaturperiode zusammen. Das Parlament behandelte in 198 Plenar-, 727 Fraktions- und 2863 Ausschusssitzungen insgesamt 635 Gesetzesvorlagen, 34 Große Anfragen, 308 Kleine Anfragen, 4786 mündliche Fragen und 10 Regierungserklärungen.

Im sog. Auschwitz-Prozess vor dem Schwurgericht in Frankfurt am Main beenden Anklage und Verteidigung ihre Plädoyers. Das Urteil wird am 19. August verkündet.

Als erste Stadt der DDR erhält Dresden einen Tierschutzbeauftragten, der gegen Misshandlungen und Quälereien von Tieren einschreiten sowie zur Seuchenbekämpfung beitragen soll.

24.7.1965, Samstag

Die 18-Jährige Thailänderin Apasra Hongsakula wird in Miami Beach (USA) zur “Miss Universum 1965” gewählt. Bei den Vorbereitungen auf den Wettbewerb wurde sie von Thailands Königin unterstützt: Sirikit zeigte ihr, wie eine Schönheitskönigin geht, sich kleidet und frisiert.

Die jugoslawische Regierung erlässt 30 Gesetze zur Wirtschaftsreform, die eine Abwertung der Landeswährung Dinar, die Einführung eines neuen Dinar ab 1. Januar 1966 und Preiskorrekturen betreffen.

25.7.1965, Sonntag

Ein Wahlkollegium aus Abgeordneten der portugiesischen Nationalversammlung bestätigt den bisherigen Staatspräsidenten und einzigen Kandidaten Admiral Américo Deus Rodrigues Tomás im Amt. Die Opposition boykottiert die Wahl.

Die Südpol-Forschungsstation der US-amerikanischen Marine misst -80,6 Der Kälterekord im Südpol-Gebiet liegt bei -88,2

26.7.1965, Montag

Das Schauspiel “Die Benachrichtigung” von Václav Havel wird in Prag uraufgeführt.

Die Pariser Modehäuser Esterel, Feraud und de Rauch präsentieren in der französischen Hauptstadt für die Herbst- und Wintersaison helle leuchtende Sommerfarben und frühlingshafte Stoffe und Schnitte.

27.7.1965, Dienstag

Für 3,2 Mio. DM erwirbt die Stadt Köln die Bilder “In der Ebene von Bellevue” (1887) und “Teller mit Birne” (1900) des französischen impressionistischen Malers Paul Cézanne.

Messungen ergeben, dass die künstliche Radioaktivität in der Atmosphäre der Bundesrepublik seit der Einstellung der oberirdischen Atomwaffenversuche durch die Großmächte 1963 um mehr als die Hälfte abgenommen hat.

Der frühere britische Europa-Minister Edward Heath wird in London mit knapper Mehrheit zum neuen Führer der britischen Konservativen gewählt.

US-Präsident Lyndon B. Johnson ruft zu Beginn der Abrüstungskonferenz in Genf die Delegierten der 18 beteiligten Länder auf, ein Abkommen über die Rüstungskontrolle abzuschließen, um die Ausbreitung der Atomwaffen zu vereiteln und das nukleare Potential unter eine gemeinsame Kontrolle zu bringen.

28.7.1965, Mittwoch

Kirchentagspräsident Richard von Weizsäcker eröffnet in Köln den 12. Deutschen Evangelischen Kirchentag. Zentrales Thema für die 25 000 Teilnehmer des Kirchentages ist die Ökumene.

In Belgien vereidigt König Baudouin I. nach zweimonatiger Regierungskrise ein neues Kabinett mit Ministerpräsident Pierre Harmel an der Spitze, dem 15 Minister der Christlich-Sozialen Partei und zwölf der Sozialistischen Partei angehören.

US-Präsident Lyndon B. Johnson ordnet die Verstärkung der US-Kampftruppen in Südvietnam von gegenwärtig 75 000 auf 125 000 Soldaten an.

Das Bundeskabinett beschließt, 6,5 Mio. t Kohle zu “neutralisieren” und dem Überangebot auf dem Markt zu entziehen. Dies soll durch Verlagerungen von Haldenkohle in andere Gebiete und durch bezahlte Anpassungsschichten der Kumpel erreicht werden.

29.7.1965, Donnerstag

14 Länder erklären in New York ihre Bereitschaft, einer internationalen Friedensstreitmacht der Vereinten Nationen ein ständiges bewaffnetes Truppenkontingent zur Verfügung zu stellen. Darunter befinden sich die skandinavischen Länder, Italien, die Niederlande, Großbritannien und die Tschechoslowakei.

Aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten fordert der Verband Deutscher Studentenschaften (VDS) in Bonn die Erhöhung der Studienförderung nach dem Honnefer Modell von 250 DM auf 320 DM monatlich.

Im Smoking wohnen die Mitglieder der britischen Popgruppe “The Beatles” der Uraufführung ihres zweiten Films, “Help”, in einem Londoner Westend-Kino bei.

30.7.1965, Freitag

In Bamberg wird ein 20-Jähriger stellungsloser Zahntechniker verhaftet, der mit antisemitischen Parolen auf Grabsteinen des jüdischen Friedhofs wochenlang ganz Bamberg in Atem gehalten hat.

US-Präsident Lyndon B. Johnson unterzeichnet das Medicare-Gesetz, das die medizinische Versorgung der US-Amerikaner im Alter von über 65 Jahren im Rahmen einer allgemeinen Sozialversicherung vorsieht.

31.7.1965, Samstag

Die Delegierten des Bundestages des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) befürworten in Barsinghausen die Erhöhung der Fußball-Bundesliga von 16 auf 18 Mannschaften, lehnen aber die Einführung einer 2. Fußballbundesliga ab.

Bei einem Leichtathletik-Länderkampf in Kiew stellt Wyomia Tyus aus den USA den erst seit dem 9. Juli gültigen 100-m-Weltrekord (11,1 sec) ein.

In Krefeld erzielt der 22 Jahre alte Kurt Bendlin mit 4016 Punkten eine Weltbestleistung im Fünfkampf.

Chroniknet