Was geschah im Juni 1927

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Wetterstationen Juni 1927

1.6.1927, Mittwoch

Der Hindenburgdamm, der die nordfriesische Insel Sylt mit dem Festland verbindet, wird von Reichspräsident Paul von Hindenburg feierlich eingeweiht.

Der 33-Jährige deutsche Radfahrer Franz Krupkat stirbt an den Folgen eines Sturzes bei einem Dauerrennen in Leipzig.

Sieger des traditionellen englischen Derbys in Epsom ist Call Boy aus dem Stall von Frank Curzon.

In der Presse wird gemeldet, dass der Bildhauer Ernst Barlach das Ehrenmal im Güstrower Dom, eine schwebende Bronzefigur, vollendet hat.

Im Glaspalast in München wird die Große Münchner Kunstausstellung eröffnet (bis 3.10.).

Die niederländische Königin Wilhelmina wendet sich in einem drahtlosen Telefongespräch an die Bevölkerung in Niederländisch-Indien (Indonesien). Die Verbindung ist die zweite im Fernsprechverkehr über große Entfernungen nach der drahtlosen Fernsprechverbindung Großbritannien- USA.

Das niederländische Gelderland und das Emsland werden von einer schweren Wirbelsturmkatastrophe heimgesucht. 26 Menschen sterben, Hunderte werden verletzt.

Das Paula-Becker-Modersohn-Haus in der Boettcherstraße in Bremen, ein Werk des Architekten Bernhard Hoetger, wird eröffnet. Es ist dem Andenken an die expressionistische Malerin gewidmet.

3.6.1927, Freitag

In Berlin wird der Film “Primanerliebe” des Regisseurs Robert Land uraufgeführt. Es spielen Fritz Kortner, Agnes Straub und Hans Albers.

Sechs Tage nach Großbritannien bricht auch Kanada die diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion ab.

Der ehemalige Reichskanzler Joseph Wirth (Zentrum) wird vom Vorstand seiner Partei gerügt. Wirth hatte in einer Rede am 15. Mai in Königsberg der Deutschnationalen Volkspartei, einem Koalitionspartner des Zentrums in der deutschen Reichsregierung, “Gesinnungslumperei” vorgeworfen.

4.6.1927, Samstag

Das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (heute Jugoslawien) bricht die diplomatischen Beziehungen zum Nachbarland Albanien ab. Unmittelbare Ursache ist die Verhaftung eines jugoslawischen Diplomaten in Albanien wegen Spionage.

In Indonesien wird die Partai Nasional Indonesia (Indonesische Nationalpartei) gegründet. Sie entwickelt sich unter der Führung von Achmed Sukarno zur führenden Kraft in der Unabhängigkeitsbewegung gegen die niederländische Kolonialherrschaft in Indonesien.

5.6.1927, Sonntag

Anlässlich des 1000-Jährigen Bestehens der Stadt Nordhausen wird im Stadtpark ein Gedenkstein für den ersten Reichspräsidenten, Friedrich Ebert, feierlich enthüllt.

6.6.1927, Montag

Der Italiener Alfredo Binda gewinnt die Radrundfahrt Giro d’Italia (Start am 15.5.).

Der US-amerikanische Flieger Clarence Chamberlin landet in Begleitung von Charles Levine in Eisleben in Sachsen und wird von der Menge begeistert begrüßt. Chamberlin/Levine haben als zweite – nach Charles Lindbergh – den Atlantik im Nonstop-Flug überquert.

7.6.1927, Dienstag

Der rumänische Ministerpräsident Alexandru Avarescu tritt zurück; sein Nachfolger wird Barbu Stirbei. Hintergrund für den Regierungswechsel ist die Absicht Avarescus, in Rumänien eine Regierung mit diktatorischen Vollmachten zu errichten.

Peter L. Wojkow, der sowjetische Gesandte in Polen, wird in Warschau von einem russischen Emigranten ermordet. Die Beziehungen zwischen Polen und der Sowjetunion werden durch das Attentat schwer belastet.

Der sowjetische Volkskommissar des Äußeren, Georgi W. Tschitscherin, und der deutsche Außenminister Gustav Stresemann sprechen in Baden-Baden über die internationale Lage nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Großbritannien.

8.6.1927, Mittwoch

Der Dachverband der britischen Gewerkschaften TUC spricht sich für die Beibehaltung des politischen und finanziellen Bündnisses mit der Labour Party aus. Der TUC protestiert gegen den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion.

Ernest Wilton (Großbritannien) wird vom Völkerbundssekretariat zum neuen Präsidenten des Saargebiets ernannt. Das Saargebiet steht unter der Verwaltung des Völkerbundes.

9.6.1927, Donnerstag

Die Reichsregierung billigt offiziell die Beschlüsse, die auf der Weltwirtschaftskonferenz des Völkerbundes in Genf gefasst worden sind.

In Halle an der Saale geht der Kongress für Ästhetik zu Ende. Seit dem 7. Juni diskutieren Wissenschaftler aus den Bereichen Philosophie, Psychologie, Kunstgeschichte, Germanistik, Musikwissenschaft, Archäologie, Geschichte und Ethnologie über kunsttheoretische Fragen. Zu den Hauptthemen gehört der Symbolbegriff.

10.6.1927, Freitag

Parker Gilbert, der US-amerikanische Reparationsagent, der die Zahlungen des Deutschen Reichs im Rahmen des Dawes-Plans überwacht, legt seinen Halbjahresbericht vor. Der Reparationsplan sei von der deutschen Seite voll eingehalten worden und habe die Stabilität der deutschen Währung nicht gefährdet.

Der schweizerische Ständerat, die erste Kammer des eidgenössischen Parlaments, fordert den Bundesrat (die Regierung) in einer Entschließung dazu auf, energische Maßnahmen gegen das Eindringen bolschewistischer Organisationen in die Schweiz zu ergreifen. Eine Anerkennung der Sowjetunion wird strikt abgelehnt.

11.6.1927, Samstag

Im Rahmen des “Sommers der Musik” wird in Frankfurt am Main die Ausstellung “Musik im Leben der Völker” eröffnet. An der Eröffnungsveranstaltung nehmen u.a. Reichsaußenminister Gustav Stresemann, der französische Bildungsminister Edouard Herriot, der belgische Außenminister Emile Vandervelde und der österreichische Bundeskanzler Ignaz Seipel teil.

In Weimar findet die Generalversammlung der Goethe-Gesellschaft statt. Der Jenaer Hochschullehrer Max Wundt hält den Festvortrag zum Thema “Goethe und seine Zeit”.

Der Diskontsatz im Deutschen Reich wird von 5 auf 6% erhöht, der Lombardsatz bleibt unverändert bei 7%.

US-Außenminister Frank B. Kellogg äußert sich positiv zum Vorschlag des französischen Außenministers Aristide Briand, einen Kriegsächtungspakt abzuschließen.

Die sowjetische Regierung gibt die Hinrichtung von 20 zaristischen Weißgardisten bekannt.

12.6.1927, Sonntag

Die Tennismannschaft aus Südafrika gewinnt in Berlin im Viertelfinale um den Daviscup gegen Deutschland 4:1 (seit 10.6.). Die Deutschen sind damit aus dem Wettbewerb ausgeschieden.

Durch 2:0 über Hertha BSC Berlin wird der 1. FC Nürnberg in Berlin Deutscher Fußballmeister.

In Hildesheim findet die erste deutsche Erdöltagung statt. Die anwesenden Industriellen beschließen einen Propagandafeldzug, um auf die Vorteile dieser modernen Energiequelle aufmerksam zu machen.

13.6.1927, Montag

Das deutsche Außenministerium gibt bekannt, dass die Schleifung der 34 deutschen Ostfestungen gemäß den Beschlüssen der Interalliierten Militärkommission vollzogen worden ist.

Léon Daudet, einer der Führer der in der “Action française” zusammengeschlossenen Monarchisten, wird in Paris verhaftet.

Die Regierung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (heute Jugoslawien) unterbreitet beim Völkerbundsrat in Genf ihren Protest gegen die Verhaftung eines ihrer Diplomaten in Albanien. Zugleich erklärt sie, dass der Streit ohne den Völkerbund gelöst werden solle.

In Bremen läuft das Schulschiff “Deutschland” vom Stapel. Die Taufrede hält Reichsverkehrsminister Wilhelm Koch (DNVP).

15.6.1927, Mittwoch

Die Reichstagsfraktionen der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und der SPD bringen einen Gesetzentwurf in den Reichstag ein, der die Anerkennung des 11. August, des Verfassungstags, als gesetzlichen Feiertag fordert. Eine Entscheidung wird – trotz Zustimmung im Reichsrat zu diesem Vorschlag – 1927 nicht mehr getroffen.

Boris Kowerda, der Mörder des sowjetischen Gesandten in Polen, Peter L. Wojkow, wird in Warschau im Schnellverfahren zu lebenslänglicher Haft verurteilt.

16.6.1927, Donnerstag

Der Film “Frühere Verhältnisse” mit Adele Sandrock und Ossi Oswalda (Regie: Arthur Bergen) wird in Berlin uraufgeführt.

17.6.1927, Freitag

Die deutsche Reichsregierung kündigt – unter dem Vorbehalt einer weiterhin günstigen Konjunkturentwicklung – eine Erhöhung der Beamtenbesoldung zum 1. Oktober 1927 und eine Reform der Besoldungsstruktur an.

In Genf geht die am 13. Juni eröffnete ordentliche Sitzung des Völkerbundsrats zu Ende. Im Mittelpunkt des Interesses standen Gespräche der Großmächte über die internationale Lage nach dem Bruch zwischen London und Moskau.

Der Internationale Frauenbund, ein Zusammenschluss von Frauenorganisationen aus 40 Ländern, beendet seine Jahrestagung in Genf (Beginn am 7.6.). Zu den deutschen Delegierten gehören u.a. die Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenvereins, Emmy Beckmann, und die DDP-Reichstagsabgeordneten Gertrud Bäumer und Marie-Elisabeth Lüders.

Im Rahmen der Großen Theaterausstellung in Magdeburg wird das Tanztheater “Titan” von Rudolf von Laban und seiner Truppe uraufgeführt. Am 18. und 19. Juni folgen Aufführungen der Tanzwerke “Nacht” und “Ritterballett”.

18.6.1927, Samstag

Der Nürburgring in der Eifel wird eröffnet. Gewinner des ersten Automobilrennens ist Rudolf Caracciola, der mit seinem Mercedes-Benz eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 96,5 km/h erreicht.

Gewinner des 24-Stunden-Rennens von Le Mans sind die britischen Automobilrennfahrer James Dudley Benjafield und John Davis auf Bentley. Sie erreichen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 98,740 km/h. Bei einer Kollision von vier Wagen auf der Rennstrecke wird – wie durch ein Wunder – niemand verletzt.

Elisabeth Kolomak wird in Bremen wegen Kuppelei zu einer Gefängnisstrafe von acht Monaten verurteilt.

Die Nationalversammlung in der Türkei nimmt die neue, nach schweizerischem Vorbild gestaltete Zivilprozessordnung an.

Reichsaußenminister Gustav Stresemann und sein britischer Amtskollege Joseph Austen Chamberlain konferieren in Genf – ergebnislos – über eine vorzeitige Räumung des besetzten Rheinlands.

19.6.1927, Sonntag

Der finnische Läufer Paavo Nurmi stellt bei einem Sportfest in Kupio (Finnland) mit einer Zeit von 5:24,6 min einen neuen Weltrekord über die 2000-m-Distanz auf.

Der deutsche Boxer Max Schmeling wird durch Aufgabe in der 14. Runde gegen den Belgier Fernand Delarge in der Dortmunder Westfalenhalle Europameister im Halbschwergewicht.

Anlässlich der Einweihung eines Kriegerdenkmals in der Stadt Lunéville hält der französische Ministerpräsident Raymond Poincaré eine hochpolitische Rede, in der er den Friedenswillen des Deutschen Reiches bezweifelt und einen ausdrücklichen Verzicht der Deutschen auf das Elsass fordert.

20.6.1927, Montag

In Genf wird die Drei-Mächte-Seeabrüstungskonferenz, an der die USA, Japan und Großbritannien teilnehmen, eröffnet.

Am ersten Tag der Abiturprüfungen in Frankreich befinden sich ca. zwei Drittel der Lehrer an den höheren Schulen im Streik, um gegen die Verzögerung einer Neuordnung ihrer Gehälter zu protestieren. Vertreter der Hochschulen übernehmen die Aufsicht bei den schriftlichen Abiturprüfungen.

21.6.1927, Dienstag

Reichs- und Länderregierungen rufen die Bevölkerung zu einer Hindenburg-Spende zugunsten der Kriegsopfer auf. Sie soll am 2. Oktober, dem 80. Geburtstag Paul von Hindenburgs, dem Reichspräsidenten überreicht werden.

In Königsberg geht der Evangelische Kirchentag zu Ende. Im Mittelpunkt der Beratungen seit dem 18. Juni stehen das Konkordat und das Reichsschulgesetz.

22.6.1927, Mittwoch

Auf dem Deutschen Industrie- und Handelstag in Hamburg, der vom Vorsitzenden Franz von Mendelssohn einberufen worden ist, kündigt Reichswirtschaftsminister Julius Curtius (DVP) eine Senkung der Industriezölle an.

Der Liberale Ion Bratianu wird anstelle von Prinz Barbu Stirbei Ministerpräsident von Rumänien. Er wird durch Parlamentswahlen Anfang Juli in seinem Amt bestätigt.

23.6.1927, Donnerstag

Im Nationalrat der Schweiz kommt es zu einer heftigen Debatte über die Person des deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Der schweizerische Bundespräsident Giuseppe Motta hatte in einer Rede in der deutschen Gesandtschaft in Bern Hindenburg als “Heros der antiken Legende” bezeichnet und wird deshalb von den Sozialdemokraten im Nationalrat heftig attackiert.

Mit 354 gegen 139 Stimmen billigt das britische Unterhaus in London das von der konservativen Regierung eingebrachte Gewerkschaftsgesetz, das – als Konsequenz des Generalstreiks 1926 – Sympathie- und Generalstreiks verbietet.

In einer außenpolitischen Erklärung vor dem Reichstag in Berlin bestätigt Außenminister Gustav Stresemann, dass die Beziehungen des Deutschen Reichs zur Sowjetunion durch den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen London und Moskau nicht berührt seien.

24.6.1927, Freitag

Zum Gedenken an Außenminister Walther Rathenau, der am 24. Juni 1922 einem Attentat zum Opfer gefallen ist, versammelt sich eine Abordnung des Reichsbanners, der republikanischen Kampforganisation, an der Familiengruft der Rathenaus in Oberschönweide bei Berlin. Die Gedenkrede hält der DDP-Reichstagsabgeordnete Theodor Heuss.

In Barcelona wird das Stück “Mariana Pineda” von Federico García Lorca uraufgeführt, eines der ersten Werke des spanischen Dramatikers.

Im Rialto-Filmtheater in New York wird der Film “The Way of All Flesh” (“Der Weg allen Fleisches”) uraufgeführt. Es ist der erste in den USA gedrehte Film mit dem deutschen Schauspieler Emil Jannings.

25.6.1927, Samstag

Bei einem Überfall der rechtsradikalen “Werwolf”-Organisation auf Angehörige des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold in Arensdorf wird ein Mitglied des Reichsbanners getötet, ein zweites stirbt einige Wochen darauf an den Folgen seiner Verletzungen.

Dem französischen Monarchistenführer Léon Daudet, der am 13. Juni verhaftet worden ist, gelingt die Flucht aus dem Gefängnis. Der Direktor der Haftanstalt hat sich durch ein gefälschtes Begnadigungsschreiben täuschen lassen.

In Wien wird die 31-Jährige Nelly Grosavescu, die wegen der Ermordung ihres Ehemanns, des Tenors Trajan Grosavescu, angeklagt ist, freigesprochen.

Die Universität Innsbruck begeht mit einem Festakt den 250. Geburtstag.

26.6.1927, Sonntag

Alex Fricke wird vor Paul Oszmella im Radsport Deutscher Meister der Berufsflieger in Frankfurt am Main. Die Deutsche Stehermeisterschaft gewinnt am 27. Juni – ebenfalls in Frankfurt am Main – Walter Sawall.

Die “Berliner Illustrirte” veröffentlicht einen Aufsatz “Die Magie der männlichen Schönheit”, in dem – anhand von Fotos internationaler Filmstars – der gegenwärtig moderne männliche Schönheitstyp vorgestellt wird.

Der Ständerat und der Nationalrat, die beiden Kammern des schweizerischen Parlaments verabschieden mit eindeutiger Mehrheit ein neues Beamtengesetz. Es stellt einen wesentlichen Fortschritt in der sozialen Sicherung der eidgenössischen Beamtenschaft dar.

27.6.1927, Montag

Der Reichstag billigt den im Dezember 1926 abgeschlossenen Schiedsvertrag mit Italien.

Bei Beratungen über die Verwaltungsreform in der Tschechoslowakei kommt es im Abgeordnetenhaus in Prag zu Prügeleien. Die Abgeordneten der Opposition hindern Vertreter der Regierungsparteien am Reden.

In Stockholm wird der Kongress der Internationalen Handelskammer eröffnet. Bis zum 2. Juli beraten die Delegierten über Möglichkeiten zur Senkung der Zolltarife.

28.6.1927, Dienstag

80 Schüler aus dem Deutschen Reich starten zu einem fünfwöchigen Ferienaufenthalt in die französische Hauptstadt Paris. Dieser Schüleraustausch mit Frankreich ist durch die Deutsche Liga für Menschenrechte organisiert worden.

In der Zeitschrift “Die Menschheit” veröffentlicht Friedrich Wilhelm Förster Enthüllungen über Verbindungen der Reichswehr zur rechtsgerichteten Kampforganisation “Stahlhelm” und über geheime Aufrüstungspläne der Reichswehr.

Der deutsche Außenminister Gustav Stresemann hält in Oslo eine Rede zur Verleihung des Friedensnobelpreises 1926 an ihn und seinen französischen Amtskollegen Aristide Briand.

30.6.1927, Donnerstag

In der Abstimmung über eine Verlängerung des Sperrgesetzes zur Fürstenabfindung wird die erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht erreicht. Die ehemaligen Fürstenhäuser können nunmehr wieder den Rechtsweg beschreiten, um ihre Entschädigung durchzusetzen.

Das provisorische deutsch-französische Handelsabkommen läuft aus, ohne dass eine weitere Verlängerung des Provisoriums bzw. ein definitiver Handelsvertrag erreicht worden ist.

Mickey Walker (USA) verteidigt durch ein K. o. in der 10. Runde seinen Titel als Boxweltmeister im Mittelgewicht gegen den Schotten Tommy Milligan. Der Kampf findet in der Olympiahalle in London statt.

Chroniknet