Was geschah im September 1959

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1.9.1959, Dienstag

Der polnische Ministerpräsident Józef Cyrankiewicz wertet das Freundschaftsangebot von Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) vom 31. August als Versuch, einen Keil zwischen Polen und die Sowjetunion zu treiben.

In Berlin (West) trifft die erste israelische Studentengruppe, die nach dem Zweiten Weltkrieg die Bundesrepublik besucht, zu einem zweimonatigen Aufenthalt ein.

2.9.1959, Mittwoch

US-Präsident Dwight D. Eisenhower hält sich zu einem zweitägigen Besuch in Frankreich auf.

In Laos beginnt eine Offensive der kommunistischen Untergrundorganisation Pathet Lao.

Die British Motor Corporation stellt in London den neuen Kleinwagen Morris Mini vor, der auch als Austin Seven verkauft wird.

3.9.1959, Donnerstag

Unter dem Titel “Tropenglut” läuft der US-Spielfilm “Green Mansions” in den bundesdeutschen Kinos an.

Nach fünftägiger Dauer geht in Frankfurt am Main die Internationale Herbstmesse zu Ende, die von knapp 200 000 Einkäufern besucht wurde.

Die Deutsche Bundesbank in Frankfurt am Main erhöht den Diskontsatz von 2,75 auf 3% und den Lombardsatz von 3,75 auf 4%.

Der belgische Minister für den Kongo und Ruanda-Urundi, Maurice van Hemelrijk, tritt zurück, da das Kabinett seinen Vorstellungen vom Aufbau einer demokratischen Selbstverwaltung im Kongo nicht folgt.

4.9.1959, Freitag

Bundespräsident Theodor Heuss verleiht in Bonn dem US-amerikanischen Raketenforscher deutscher Abstammung Wernher von Braun das Große Bundesverdienstkreuz.

Auf dem Internationalen Chemikerkongress in München wird eine stärkere Reinigung der Oberflächengewässer von den Rückständen chemischer Reinigungsmittel gefordert.

In Argentinien kommt es zu einer Militärrevolte gegen die Regierung des Staatspräsidenten Arturo Frondizi. Die Auseinandersetzung um den Wechsel im Amt des Oberbefehlshabers der Streitkräfte kann durch Verhandlungen beigelegt werden.

5.9.1959, Samstag

Auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen wird die bisher längste Startbahn Europas eingeweiht. Sie misst 3900 m.

Beim Leichtathletik-Länderkampf DDR gegen Sowjetunion in Berlin (Ost) stellt der Berliner Friedrich Janke mit 13:42,2 min über 5000 m einen deutschen Rekord auf.

6.9.1959, Sonntag

Vor 25 000 Heimatvertriebenen spricht sich auf dem “Tag der Heimat” in Berlin (West) der Regierende Bürgermeister der Stadt, Willy Brandt (SPD), dafür aus, das Recht auf Heimat in friedlicher Verständigung mit den polnischen Nachbarn zu suchen.

7.9.1959, Montag

Der Ministerrat der Arabischen Liga verurteilt in Kairo den französischen “Vernichtungskrieg” in Algerien und sichert den Aufständischen finanzielle und diplomatische Hilfe zu.

Gegen die Stimme der Sowjetunion beschliest der Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNO), einen Ausschuss zur Untersuchung der Lage im Königreich Laos einzusetzen und nach Indochina zu entsenden.

Auf dem Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Stuttgart spricht sich Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard gegen eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung aus, da der guten Auftragslage in der Wirtschaft ein Mangel an Arbeitskräften gegenüberstehe.

8.9.1959, Dienstag

Der Regierende Bürgermeister von Berlin (West), Willy Brandt (SPD) bekräftigt in einer Regierungserklärung die Entschlossenheit Berlins, durch den weiteren wirtschaftlichen Aufbau der ehemaligen Reichshauptstadt einen Beitrag zu leisten, der am Ende das deutsche Volk auf dem Boden der Freiheit wieder zu einer staatlichen Gemeinschaft zurückführe.

Nach einer Umfrage des DIVO-Instituts in Frankfurt am Main hat Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (CDU) Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) in der Gunst der Wähler überholt. Während nur 43% der Befragten eine gute Meinung von Adenauer haben, wird Erhard von 65% positiv beurteilt.

Mit einem Festakt weiht Bundespräsident Theodor Heuss die Bonner Beethovenhalle ein.

9.9.1959, Mittwoch

Von der US-Weltraumstation Kap Canaveral (US-Bundesstaat Florida) wird die erste Versuchskapsel für einen bemannten Flug mit einer “Atlas-Rakete” abgeschossen.

Der Unternehmens-Verband Ruhrbergbau gibt in Bonn einen Plan zur Schließung von 12 bis 15 Kohlegruben bis 1961 bekannt.

Das in Indien im Exil lebende geistliche und weltliche Oberhaupt von Tibet, der Dalai Lama, appelliert an die Vereinten Nationen (UNO), gegen fortgesetzte chinesische Übergriffe in Tibet tätig zu werden.

Der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai schlägt in einem Schreiben an die indische Regierung vor, die Grenzkonflikte durch Verhandlungen beizulegen.

In der Stadtverordnetenversammlung von Berlin (Ost) werden offen die Mängel bei der Versorgung der Bevölkerung mit Konsumgütern, das Zurückbleiben des Wohnungsbaus und die unzureichende Planerfüllung vieler Volkseigener Betriebe diskutiert.

10.9.1959, Donnerstag

Auf dem Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Stuttgart wird der DGB-Vorsitzende Willi Richter für weitere drei Jahre wiedergewählt.

US-Präsident Dwight D. Eisenhower bezeichnet die Achtung des Status von Berlin als entscheidende Voraussetzung für eine Gipfelkonferenz der vier Siegermächte.

In den meisten Städten der Bundesrepublik legen die Taxifahrer für eine Viertelstunde die Arbeit nieder, um ihren Forderungen nach einem besseren Schutz gegen Verbrecher Nachdruck zu verleihen. Am Vortag war der dritte Taxifahrer seit. Jahresbeginn ermordet worden.

11.9.1959, Freitag

Der Exekutivrat der Französischen Gemeinschaft, in der die ehemaligen französischen Kolonien und Frankreich organisiert sind, beschließt die Fortsetzung der französischen Atomwaffenversuche in der Sahara.

Die sechs ehemaligen kommunistischen Abgeordneten des 1. Deutschen Bundestages (1949- 1953) fordern in einem offenen Brief an Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier (CDU) und Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU), das 1956 vom Bundesverfassungsgericht erlassene Verbot der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) aufzuheben.

12.9.1959, Samstag

In Kassel wird das von den Architekten Paul Bode und Ernst Brundig entworfene Hessische Staatstheater mit der Aufführung der Oper “Prometheus” von Rudolf Wagner-Régeny eingeweiht.

Papst Johannes XXIII. beendet das Experiment der Arbeiterpriester in Frankreich, das 1942 begonnen wurde.

In der Sowjetunion unternimmt der atomgetriebene Eisbrecher “Lenin” auf der eisfreien Newa seine erste Probefahrt.

Die Sowjetunion gewährt Indien einen Kredit über eine Summe von umgerechnet 1,5 Milliarden DM.

Bis zum 27. September findet auf dem Ausstellungsgelände neben dem Funkturm in Berlin (West) die zehnte Deutsche Industrieausstellung statt.

Bundesarbeitsminister Theodor Blank (CDU) kündigt in Bonn ein Gesetz gegen die Verunreinigung der Luft an und weist auf das Waldsterben im Ruhrgebiet hin.

13.9.1959, Sonntag

Bundesvertriebenenminister Theodor Oberländer (CDU) versichert in Bremen, die Bundesregierung werde niemals auf die deutschen Ostgebiete verzichten.

Die sowjetische Raumsonde “Lunik 2” erreicht als erster Flugkörper den Mond.

Die Leichtathletikverbände beider deutschen Staaten einigen sich in Dortmund auf die Entsendung einer gesamtdeutschen Mannschaft zu den Olympischen Spielen nach Rom 1960.

14.9.1959, Montag

Angesichts des bevorstehenden Besuchs von Partei- und Regierungschef Nikita S. Chruschtschow in den USA stellt die UdSSR die Störsendungen gegen das russischsprachige Programm des Rundfunksenders “Stimme Amerikas” vorübergehend ein.

15.9.1959, Dienstag

Im Bundestag findet ein Staatsakt anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Bundesrepublik Deutschland statt, bei dem der neue Bundespräsident Heinrich Lübke vereidigt und sein Vorgänger Theodor Heuss verabschiedet werden.

Nikita S. Chruschtschow trifft als erster Regierungschef der Sowjetunion zu einem zweiwöchigen Besuch in den Vereinigten Staaten ein.

16.9.1959, Mittwoch

In einer Rundfunkansprache verspricht der französische Staatspräsident Charles de Gaulle, spätestens vier Jahre nach Herstellung des Friedens in Algerien dort freie Wahlen abhalten zu lassen. Danach könnten die Algerier über die Loslösung von Frankreich frei entscheiden.

Das Bundeskabinett beschließt die auf drei Jahre befristete Einführung einer Heizölsteuer von 30 DM je Tonne. Mit dieser Maßnahme soll dem Steinkohlebergbau die Anpassung an die veränderte Lage auf dem Energiemarkt erleichtert werden.

17.9.1959, Donnerstag

Bei einer Flutkatastrophe im indischen Bundesstaat Bombay kommen mehrere hundert Menschen ums Leben.

Der US-amerikanische Spielfilm “Manche mögen’s heiß” mit Marilyn Monroe, Jack Lemmon und Tony Curtis in den Hauptrollen kommt in die bundesdeutschen Kinos.

Das US-amerikanische Raketenflugzeug X-15, das bis an den Rand der Erdatmosphäre in 100 km Höhe vordringen soll, unternimmt in Kalifornien seinen ersten Flug aus eigener Kraft.

In Frankfurt am Main wird die 39. Internationale Automobilausstellung von Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (CDU) eröffnet. Bis zum 27. September stellen 701 Firmen aus 13 Ländern ihre Erzeugnisse aus.

Der Verteidigungsminister der Volksrepublik China, P’eng Te-huai, und andere hohe Funktionäre werden vom Ständigen Komitee des Nationalen Volkskongresses unter dem Vorsitz von Mao Zedong ihrer Ämter enthoben. Ihnen wird Rechtsabweichung vorgeworfen. Neuer Verteidigungsminister wird Marschall Lin Piao.

18.9.1959, Freitag

In einer Rede vor den Vereinten Nationen in New York fordert der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita S. Chruschtschow die Abschaffung aller bewaffneten Streitkräfte bis auf nationale Polizeitruppen innerhalb von vier Jahren.

Die sowjetische Regierung dementiert Presseberichte, dass sie wegen der Landung von “Lunik II” auf dem Mond Gebietsansprüche geltend machen wolle.

Nachdem wegen der langen Trockenperiode in Niedersachsen das Trinkwasser rationiert wurde, muss die Wasserversorgung zahlreicher Gemeinden mit Tankwagen sichergestellt werden. Der Kubikmeter Wasser kostet 10 bis 20 DM.

19.9.1959, Samstag

Der ehemalige französische Außenminister Georges Bidault gründet die “Sammlungsbewegung für Französisch-Algerien”, die sich gegen die Pläne von Staatspräsident Charles de Gaulle wendet, Algerien 1963 in die Unabhängigkeit zu entlassen.

In der Sowjetunion beschließen das Zentralkomitee der KPdSU und der Ministerrat die Einführung des Siebenstundentages für alle Arbeiter und Angestellten und des Sechsstundentages für Bergarbeiter bis 1960.

20.9.1959, Sonntag

Die Auswahl des deutschen Leichtathletik-Verbandes gewinnt den zweitägigen Länderkampf gegen Polen in Köln mit 111:101 Punkten. Carl Kaufmann aus Karlsruhe stellt mit 45,8 sec über 400 m einen Europarekord auf.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin (West), Willy Brandt (SPD), eröffnet die neunten Berliner Festwochen, die bis zum 6. Oktober dauern.

In Moskau werden die ersten Meßergebnisse der Rakete “Lunik II” bekanntgegeben, die am 13. September auf dem Mond gelandet war. Danach besitzt der Mond im Gegensatz zur Erde keinen Strahlengürtel und kein Magnetfeld, sondern wird von einer Schicht ionisierter Gase umgeben.

Die Berufsgruppe der kaufmännischen Angestellten in der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) fordert in Münster die Einführung der 40-Stunden-Woche und einen Mindesturlaub von 18 statt bisher 12 Tagen.

In der irakischen Hauptstadt Bagdad kommt es zum ersten Mal zu größeren Demonstrationen gegen die Regierung von Ministerpräsident Abd Al Karim Kasim. Grund für die Proteste ist die Erschießung von 13 Offizieren und vier hohen Regierungsbeamten.

US-Außenminister Christian A. Herter spricht sich in New York für die Einrichtung einer ständigen Truppe der Vereinten Nationen (UNO) aus, die zur Wahrung des Friedens und zur Ordnung in der Welt beitragen solle.

Zur Einweihung der neuen Synagoge der jüdischen Gemeinde in Köln hält Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) die Festrede.

Zum zehnten Jahrestag der Vereidigung der ersten Bundesregierung auf das Grundgesetz spricht Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) in einer Rundfunkrede die Hoffnung aus, dass die Wiedervereinigung Deutschlands im zweiten Jahrzehnt des Bestehens der Bundesrepublik erreicht werden könne.

21.9.1959, Montag

Der erste in der Volksrepublik China gebaute Personenwagen wird in einer Versuchsserie von 30 Exemplaren vorgestellt. Es handelt sich um einen sechssitzigen Wagen mit einem Achtzylindermotor und 210 PS, der eine Geschwindigkeit von 160 km/h erreichen soll.

Vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNO) in New York beschuldigt der österreichische Außenminister Bruno Kreisky (SPÖ) Italien, die deutschsprachige Minderheit in Südtirol auf sozialem und wirtschaftlichem Gebiet zu diskriminieren.

Der Ministerrat der DDR billigt ein Gesetz, nach dem zukünftig die Staatsflagge der DDR in der Mitte einen Hammer und einen Zirkel – von Ähren umkränzt – trägt. Das Gesetz tritt am 1. Oktober in Kraft.

22.9.1959, Dienstag

Der Bundesminister für Atomfragen, Siegfried Balke (CSU), eröffnet in Essen die Ausstellung “Atom und Wasser”, die bis zum 3. Oktober zu sehen ist. Balke warnt vor einer zunehmenden Verunreinigung und radioaktiven Verseuchung von Seen und Flüssen.

Die Bundesbahnverwaltung teilt in Augsburg mit, dass die Höchstgeschwindigkeit für Güterzüge im Sommerfahrplan 1960 von 75 km/h auf 100 km/h erhöht wird.

In den bundesdeutschen Kinos läuft der US-amerikanische Kriminalfilm “Anatomie eines Mordes” mit James Stewart in der Hauptrolle an.

23.9.1959, Mittwoch

Die zweite Verfilmung des Romans von Vicki Baum, “Menschen im Hotel”, mit O. W. Fischer und Heinz Rühmann in den Hauptrollen, wird in den bundesdeutschen Kinos erstmals gezeigt.

In Paris wird das Drama “Die Eingeschlossenen” von Jean-Paul Sartre uraufgeführt.

Nach Angaben des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft in Bonn werden in der Bundesrepublik jährlich pro Kopf 180 DM für Alkohol, 121 DM für Tabakwaren und nur 0,92 DM für die Förderung der Wissenschaft ausgegeben.

In Polen wird wegen schwerwiegender Versorgungsengpässe die Fleischrationierung eingeführt, nachdem bereits im Juli von der Regierung “fleischlose Tage” angeordnet worden waren.

24.9.1959, Donnerstag

Vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York greift die israelische Außenministerin Golda Meir die Vereinigte Arabische Republik scharf an, weil sie israelischen Schiffen die Durchfahrt durch den Suezkanal verweigert.

Das US-amerikanische Verteidigungsministerium unterstellt das gesamte Forschungsprogramm der Luftfahrt- und Weltraumbehörde NASA dem Kommando der Luftwaffe.

Der bundesdeutsche Spielfilm “Rosen für den Staatsanwalt” von Wolfgang Staudte, der sich kritisch mit der Bewältigung des Nationalsozialismus im Nachkriegsdeutschland auseinandersetzt, wird in den Kinos der Bundesrepublik uraufgeführt.

25.9.1959, Freitag

Der belgische Fischkutter “Frans Elza” wird 15 Meilen südlich von Helgoland von dem niederländischen Flugzeugträger “Karel Doormann” überrannt und in die Tiefe gerissen. Dabei werden fünf Seeleute getötet.

Die Kultusminister der Bundesländer beschließen in Berlin die Einführung des neunten Schuljahres an allen Volks- und Hauptschulen, an denen dies noch nicht geschehen ist.

26.9.1959, Samstag

Der Ministerpräsident von Ceylon, Solomon Bandaranaike, stirbt an den Folgen eines Attentats.

In Bonn findet ein von der Industriegewerkschaft Bergbau organisierter Schweigemarsch statt. Etwa 60 000 Bergarbeiter demonstrieren auf diese Weise gegen die Absatzkrise im Kohlenbergbau und ihre sozialen Folgen.

27.9.1959, Sonntag

Die Deutschen Meisterschaften im Springreiten gewinnt in Berlin (West) Hans Günter Winkler auf Halla vor Fritz Thiedemann auf Meteor.

Zum Abschluss des vierten Bundeskongresses des Österreichischen Gewerkschaftsbundes in Wien wird ein Aktionsprogramm für die nächsten 20 Jahre vorgelegt. Darin wird u.a. gefordert, dass handwerklich geführte Kleinbetriebe in Zukunft nur noch ausschließlich Reparatur- und Dienstleistungsaufgaben ausführen dürfen.

An der Stelle der 1938 in der sog. Reichskristallnacht zerstörten Synagoge wird in Berlin (West) das neuerrichtete jüdische Gemeindezentrum eingeweiht.

Auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Berlin (West) wird der Bundesvorsitzende Gerhard Stoltenberg in seinem Amt bestätigt.

28.9.1959, Montag

Der Führer der Sikh-Bevölkerungsgruppe in Indien, Tara Singh, fordert in Neu-Delhi die Bildung eines eigenen Sikh-Staates innerhalb der indischen Union.

29.9.1959, Dienstag

Wegen des anhaltenden Mangels an Trinkwasser gibt die Stadtverwaltung in Siegen Karten zum Bezug von Wasser aus, das von Tankwagen der Feuerwehr bereitgestellt wird.

30.9.1959, Mittwoch

Bundespräsident Heinrich Lübke ernennt den 59jähngen schleswig-holsteinischen Landwirt und CDU-Bundestagsabgeordneten Werner Schwarz zum Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft.

Durch ein neues Rundfunkgesetz will die Bundesregierung eine Neuordnung des Rundfunk- und Fernsehwesens, vor allem die Einrichtung eines “staatlichen” zweiten Programms erreichen.

Der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita S. Chruschtschow stattet der Volksrepublik China anlässlich der Feiern zur zehnjährigen Staatsgründung einen dreitägigen Besuch ab.

Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung in Nürnberg sind in der Bundesrepublik nur 187 199 Arbeitslose, dafür aber 350 393 offene Stellen registriert.

Der schweizerische Abgeordnete Gerald Piaget legt sein Mandat nieder, weil die Männer des Kantons Neuenburg in einer Volksabstimmung den Frauen das aktive und passive Wahlrecht auf Kantonsebene zugestanden haben.

Chroniknet