Was geschah im März 1911

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Wetterstationen März 1911

1.3.1911, Mittwoch

José Batlle y Ordóñez übernimmt das Amt des Staatspräsidenten von Uruguay. Bereits von 1903 bis 1907 hatte er eine sozialdemokratisch ausgerichtete Reformpolitik mit Arbeits- und Sozialgesetzgebung verfolgt.

Der osmanische Großwesir Ibrahim Hakki Pascha bezeichnet im Parlament in Konstantinopel (Istanbul) den politischen Zionismus als “Phantasiegebilde”. Jungtürkische Nationalisten hatten die Regierung aufgefordert, eine Konzentration von Juden in Palästina zu verhindern.

In Täbris, der seit 1900 von Unruhen erschütterten persischen Stadt, tritt die Polizei in den Streik. Die Schutzleute haben seit drei Monaten keinen Sold erhalten.

2.3.1911, Donnerstag

Das britische Unterhaus in London nimmt mit 368 zu 243 Stimmen in zweiter Lesung die Vetobill an, die das Einspruchsrecht des Oberhauses aufhebt.

In Böhmen demonstrieren Tausende gegen die Ausweisung tschechischer Gastarbeiter aus Preußen. Redner fordern zum Boykott preußischer Waren auf. Trotz strenger gesetzlicher Restriktionen drängen alljährlich rund 400 000 Fremdarbeiter vorwiegend aus Polen, Galizien und Böhmen nach Norddeutschland.

3.3.1911, Freitag

Die spanische Regierung unter dem liberalen Ministerpräsidenten José Canalejas y Méndez erklärt in einer Note an den Heiligen Stuhl in Rom, sie nehme das Recht in Anspruch, Gesetze ohne Einmischung von außen zu erlassen. Der seit Februar 1910 amtierende Canalejas betreibt eine kulturkampfartige Politik, um den Einfluss der Kirche in Spanien einzudämmen.

4.3.1911, Samstag

Der bayerische Prinzregent Luitpold, während dessen Herrschaft seit 1886 München eine neue Blütezeit als Kunststadt erlebt hat, gründet eine Stiftung, die Pensionen an bedürftige Künstler auszahlt.

Der konservative “Reichsbote” ereifert sich gegen die “Leichenverbrennung” (Feuerbestattung) und erwartet das “Dreinfahren der Gottesgerichte”: “Wenn wir die bestehenden Ordnungen dem abstrakten Verstande unterwerfen und die Intellektuellen die Herrschaft ausüben, dann ist überhaupt nichts mehr sicher.”

Mit einem Festgottesdienst in der Kasaner Kathedrale in Petersburg (Leningrad) beginnt die 50-Jahr-Feier der Aufhebung der Leibeigenschaft in Russland. Von der Bauernbefreiung waren 1861 rund 22 Mio. bäuerliche Untertanen auf Gutsbesitzungen betroffen. Inzwischen hat sich die bäuerliche Bevölkerung mehr als verdoppelt, das im Besitz von Bauern befindliche Land hat sich jedoch nur um 10% vergrößert.

Der honduranische Staatspräsident Miguel E. Dávila und der siegreiche Gegenpräsident Manuel Bonilla beenden den Bürgerkrieg.

Ernest Monis wird französischer Ministerpräsident als Nachfolger von Aristide Briand.

5.3.1911, Sonntag

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt in Wien König Ferdinand I. von Bulgarien zu Gesprächen über die Balkanpolitik.

Im Königreich Rumänien enden die Parlamentswahlen, die am 28. Februar begonnen haben. Gewählt wurden 161 Konservative, die die Regierung des neuen Ministerpräsidenten Petre Carp unterstützen, und 21 Oppositionelle. Carp verficht außenpolitisch die Anlehnung an den Dreibund und ist ein entschiedener Gegner Russlands.

Eine Hungersnot in der mittelchinesischen Provinz Anhwei und der ostchinesischen Provinz Kiangsu löst Massenauswanderungen Richtung Süden aus.

6.3.1911, Montag

Der bayerische Prinzregent Luitpold ordnet für die Mittelschulen seines Landes jedes Jahr im Sommer einen zusätzlichen Tag schulfrei an. An diesem Tag sollen öffentliche Turnvorführungen und Sportwettkämpfe stattfinden.

Im osmanischen Parlament in Konstantinopel (Istanbul) kommt es zu Tumulten, als Großwesir Ibrahim Hakki Pascha den Führer der gemäßigten Liberalen, Ismail Kemal, ohrfeigt. Ein Zwischenruf Kemals war von Hakki als Bezichtigung der Bestechung bei der Erteilung von Eisenbahnkonzessionen verstanden worden. Kemal wird anschließend auch von anderen Abgeordneten geschlagen.

7.3.1911, Dienstag

Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel (Istanbul) bezeichnet die Verfechter der “Vulgärsprache” (neugriechische Volkssprache) als Hauptfeinde des Hellenismus. Dem halten die liberalen Zeitungen die Behauptung entgegen, dass die archaisierende “reine” Sprache und das Altgriechische für den Klerus nur Mittel seien, das Volk zu verdummen.

Bei der Beratung des Kultusetats im preußischen Abgeordnetenhaus in Berlin hebt der Führer der Deutschkonservativen Partei, Ernst von Heydebrand und der Lasa, hervor, dass Preußen von allen Ländern der Welt am meisten für Unterricht und Kultur ausgebe, nämlich 11,80 Mark pro Kopf der Bevölkerung, während es in Frankreich nur 9,20 DM und in Großbritannien nur 7,30 Mark seien.

Der Landtag des Fürstentums Schaumburg-Lippe in Bückeburg beschließt Steuerfreiheit für alle Teilnehmer an einem deutschen Feldzug, die ein Einkommen von weniger als 1200 Mark im Jahr haben. Für Träger des Eisernen Kreuzes oder der Landesmilitärverdienstmedaille erhöht sich die Einkommensgrenze auf 1500 Mark.

Die belgische Abgeordnetenkammer in Brüssel verabschiedet mit 72 zu 14 Stimmen einen Tadel gegen eine Gemeinde, in der eine ehemalige Nonne schikaniert wird, die das Kloster verlassen hatte und Lehrerin geworden war. Das Abstimmungsergebnis wird als Demonstration gegen die klerikale Regierung Frans Schollaert gewertet: 49 Abgeordnete sind Klerikale, auch von ihnen stimmten einige für den Tadel.

Um monarchistische Verschwörungen zu verhindern, ordnet die portugiesische Revolutionsregierung unter Joaquim Teófilo Fernandes Braga an, dass die Namen aller Reisenden aus Brasilien oder Nordeuropa (Großbritannien) der Polizei übermittelt werden. Der im Oktober 1910 gestürzte portugiesische König Emanuel II. lebt im Exil in Großbritannien.

Das US-Kriegsministerium in Washington unter Jacob McGavock Dickinson lässt 30 000 Soldaten an der Grenze zu Mexiko mobilisieren, wo 1910 eine Revolution gegen den Diktator Porfirio Díaz ausgebrochen ist. Am 8. März betont die mexikanische Regierung, sie werde auch ohne Hilfe aus den USA mit den “plündernden Banden” fertig und könne ausländische Staatsbürger schützen.

8.3.1911, Mittwoch

Der britische Außenminister Edward Grey lässt vor dem Unterhaus in London erklären, zwischen Großbritannien und Paris bestehe keinerlei Militärabkommen.

9.3.1911, Donnerstag

Der britische Flottenetat weist mit 44,4 Mio. Pfund (907,1 Mio. Mark) eine Steigerung von 9,4% gegenüber dem Vorjahr auf.

10.3.1911, Freitag

In Frankreich werden die Uhren von der Paris-Zeit auf die Westeuropäische Zeit umgestellt.

Während der Revolution in Mexiko besiegen die Regierungstruppen des Diktators Porfirio Díaz eine Armee der Aufständischen bei Casas Grandes. Unter den Gefangenen befinden sich nach Regierungsangaben auch 36 US-amerikanische Staatsbürger.

11.3.1911, Samstag

Der mexikanische Diktator Porfirio Díaz suspendiert wegen der revolutionären Unruhen in seinem Land für sechs Monate die Verfassung.

In Berlin wird das in Druck befindliche “Jahrbuch der Millionäre”, herausgegeben von Rudolf Martin, beschlagnahmt. Angeblich wurden die Angaben über Vermögen und Einkommen der rund 8300 preußischen Millionäre auf dem ungesetzlichen Wege der Beamtenbestechung erlangt.

Rumänien und Griechenland nehmen wieder diplomatische Beziehungen auf. Diese waren 1905 wegen Differenzen über die Behandlung von Minderheiten im jeweils anderen Land abgebrochen worden.

13.3.1911, Montag

In der französischen Fremdenlegion wird die 1910 aufgehobene Altersgrenze von 18 Jahren wieder eingeführt. Danach dürfen Ausländer unter 18 Jahren nicht in die Legion aufgenommen werden.

Walter Lowrie Fisher wird neuer Innenminister der USA als Nachfolger von Richard Achilles Ballinger, der wegen einer Korruptionsaffäre zurückgetreten ist.

Das Oberste Bundesgericht der USA in Washington entscheidet, dass die Antitrustgesetzgebung mit der Verfassung vereinbar sei.

Die australische Regierung unter Andrew Fisher legt den Bericht über den Bau einer eigenen Kriegsflotte vor. Danach will das Land, dessen Bundesstaaten bis 1900 britische Kolonien waren, innerhalb der kommenden 22 Jahre eine Flotte mit einer Besatzung von 15 000 Mann aufbauen.

Der britische Außenminister Edward Grey betont vor dem Unterhaus in London die “herzlichen Beziehungen” zu Frankreich und Russland.

14.3.1911, Dienstag

Oberst Albino Jara, der am 19. Januar durch einen Putsch die Macht in Paraguay übernommen hat, zerschlägt mit seinem Sieg in der Schlacht bei Villa Rosario die Streitmacht der Opposition. Seit der Machtübernahme Jaras herrscht in Paraguay Bürgerkrieg.

Die Pariser Tageszeitung “Le Temps”, die als Sprachrohr des französischen Außenministeriums gilt, reagiert auf die Grundsatzreden des britischen Außenministers Edward Grey mit der Feststellung, es genüge für zwei befreundete Staaten wie Großbritannien und Frankreich nicht, “nur Liebesschwüre auszutauschen”.

Die belgische Regierung unter dem Klerikalen Frans Schollaert bringt im Parlament in Brüssel den Gesetzentwurf über die Schulpflicht bis zum 14. Lebensjahr ein. Der Schulbesuch soll nicht obligatorisch sein, doch müsse auf die Eltern “moralisch” eingewirkt werden, z. B. durch die Veröffentlichung der Namen von Eltern, die ihre Kinder nicht zur Schule schicken.

Das japanische Oberhaus in Tokio lehnt die im Unterhaus angenommene Gesetzesvorlage über die Einführung des allgemeinen Stimmrechts ab. Wahlberechtigt sind Japaner ab 25 Jahren, die jährlich eine Mindestsumme Steuern zahlen.

Die japanische Regierungszeitung “Kokumin” weist Behauptungen aus London und Washington zurück, nach denen Japan ein Geheimbündnis mit dem mexikanischen Diktator Porfirio Díaz geschlossen habe und sich bereits 50 000 Japaner in Südmexiko aufhielten.

Mehrere französische Zeitungen fordern die Errichtung eines französischen Protektorats in Marokko als Reaktion auf einen Überfall, den Berberstämme im Januar auf französische Soldaten verübt hatten. Die seit 4. März amtierende radikalsozialistische Regierung unter Ernest Monis steht solchen Plänen vorerst noch ablehnend gegenüber.

Die marokkanische Bank bewilligt Sultan Abd Al Hafis ein Darlehen von 10 Mio. Franc (8,1 Mio. Mark) zur Aufstellung und Unterhaltung eines Heeres von 5000 Mann, die von französischen Offizieren ausgebildet und geführt werden sollen. Um die Rückzahlung zu ermöglichen, verzichtet Frankreich mehrere Jahre auf die 2,6 Mio. Franc (2,1 Mio. Mark), die der marokkanische Sultan jährlich an Paris für den Unterhalt der Kolonialtruppen abführen muss.

16.3.1911, Donnerstag

In China verlangen mehrere Provinzialversammlungen aus Unzufriedenheit über die Außenpolitik der kaiserlichen Regierung die Einberufung einer Reichsversammlung.

Der osmanische Ministerrat in Konstantinopel (Istanbul) genehmigt einstimmig den Vertrag mit der Bagdadbahn-Gesellschaft über den Bau des letzten Teils der Strecke von El Helif nach Bagdad.

Das Parlament in Konstantinopel (Istanbul) nimmt den Regierungsantrag an, die Juwelen des 1909 abgesetzten Sultans Abd Al Hamid II. zu veräußern und mit dem Erlös die im Deutschen Reich gekauften Kreuzer “Haireddin Barbarossa” und “Torgout Reis” zu bezahlen.

Der Kubaner José Raúl Capablanca y Graupera gewinnt das Schachturnier in San Sebastián.

17.3.1911, Freitag

In Viterbo beginnt ein Mordprozess gegen 36 Mitglieder der süditalienischen Gangsterorganisation Camorra.

In China tritt das Verbot des Opiumrauchens in Kraft.

Das britische Unterhaus in London lehnt eine Resolution der oppositionellen Labour Party, in der die Steigerung der Flottenausgaben als friedensbedrohend bezeichnet wird, mit 216 zu 54 Stimmen ab.

Die Lehrerin Anna Rogstad ist die erste Parlamentarierin in der norwegischen Volksvertretung.

18.3.1911, Samstag

Der mexikanische Finanzminister Limantour, der von einem Paris-Aufenthalt über die Vereinigten Staaten in sein Land zurückkehrt, überbringt dem mexikanischen Diktator Porfirio Díaz die Forderung des US-amerikanischen Außenministers Philander Chase Knox: Díaz solle entweder die Revolution “kraftvoll unterdrücken”, mit dem Gegenpräsidenten Francisco Indalecio Madero Frieden schließen oder abdanken.

Nach Angaben der Zeitschrift “Catholic Directory” gibt es in den USA 14,6 Mio. Katholiken, das sind 15% der Bevölkerung. Sie werden von 17 084 Geistlichen in 13 461 Kirchen betreut.

20.3.1911, Montag

Der Abschluss der Volkszählung in Britisch-Indien ergibt eine Einwohnerzahl von 315 Mio.

König Karl I. von Rumänien eröffnet das neugewählte Parlament. Als “unser höchstes Verlangen” und das “gemeinsame Ziel” der Abgeordneten bezeichnet er in der Thronrede die Bewahrung des Friedens.

Knapp ein Jahr nach seinem Amtsantritt reicht der italienische Ministerpräsident Luigi Luzzatti seine Demission ein wegen Meinungsverschiedenheiten im Kabinett über eine Wahlreform. Nachfolger wird am 27. März Giovanni Giolitti.

21.3.1911, Dienstag

Die französische Abgeordnetenkammer in Paris bewilligt mit 450 zu 77 Stimmen Nachtragskredite für militärische Operationen in Marokko in Höhe von 1,5 Mio. Franc (1,2 Mio. Mark).

Der Deutsche Reichstag in Berlin feiert sein 40-Jähriges Bestehen mit der 3425. Sitzung.

22.3.1911, Mittwoch

Wien ist Zweimillionenstadt. Die Metropole zählt 2 030 803 Einwohner, darunter 98 400 Tschechen.

Bei der Suche nach einem neuen Ministerpräsidenten nach dem Rücktritt von Luigi Luzzatti am 20. März konferiert der italienische König Viktor Emanuel III. mit dem sozialistischen Abgeordneten Leonida Bissolati, was in der Öffentlichkeit großes Aufsehen erregt.

In Kiel läuft das erste deutsche Linienschiff vom Stapel, das mit Turbinenantrieb ausgestattet ist. Kaiserin Auguste Viktoria tauft es auf den Namen “Kaiser”, da dieses Wort “umflossen von Träumen deutscher Größe und deutscher Sehnsucht” ist.

23.3.1911, Donnerstag

Der spanische Ministerpräsident José Canalejas y Méndez stellt in einem Interview mit der “Frankfurter Zeitung” fest, Frankreich sei über die Algeciras-Akte von 1906 und das spanisch-französische Abkommen von 1907 hinweggegangen, doch werde sich ein Mittelweg finden lassen, um die Ansprüche Spaniens in Marokko abzusichern.

24.3.1911, Freitag

Der seit 1905 amtierende britische Kriegsminister Richard Burdon Haldane wird zum Viscount of Cloan ernannt und in das Oberhaus aufgenommen. Die Leitung des Kriegsministeriums übernimmt provisorisch der zum Unterstaatssekretär ernannte John Seely.

Das dänische Parlament in Kopenhagen beschließt die Abschaffung der Prügelstrafe.

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt am Wiener Nordbahnhof den deutschen Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria zu einem eintägigen Besuch. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die deutsch-russische Potsdamer Entrevue, die Lage auf dem Balkan sowie allgemeine Bündnisfragen.

25.3.1911, Samstag

Der französische Afrikareisende de Segonzac bezeichnet im “Echo de Paris” das Sultanat Marokko als “Erfindung europäischer Geographen”, in dem nichts an einen Staat erinnere: “Dort liegt ein Gebiet, in dem räuberische Stämme, vollkommen unbeengt, ohne Gliederung und staatliche Bande, umherschweifen und ihre kriegerischen Neigungen in ununterbrochenen Raubzügen zu befriedigen suchen.”

26.3.1911, Sonntag

Von französischen Offizieren geführte Truppen des marokkanischen Sultans Abd Al Hafis werden bei Rasselma von aufständischen Berberstämmen geschlagen.

27.3.1911, Montag

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. vertagt den zisleithanischen Reichsrat in Wien bis zum 1. April und kündigt Neuwahlen für den Herbst an, da das Parlament der österreichischen Reichshälfte die Zustimmung zu einem provisorischen Haushalt verweigert hat. Die Regierung unter Ministerpräsident Richard von Bienerth-Schmerling beschafft sich die Haushaltsgelder aufgrund des Notparagraphen 14.

Zu einer Regierungskrise führt in Spanien die Forderung nach einer Revision des Ferrer-Prozesses.

In Italien wird das 50-Jährige Bestehen des Königreichs gefeiert.

Der Liberale Giovanni Giolitti bildet zum vierten Mal seit 1892 in Rom eine Regierung.

28.3.1911, Dienstag

Am Ende des Bürgerkriegs in Honduras übernimmt Francisco Beltrán ein Parteigänger des siegreichen Gegenpräsidenten Manuel Bonilla, provisorisch das Amt des Staatspräsidenten als Nachfolger von Miguel E. Dávila.

Das russische Parlament in Petersburg (Leningrad) verurteilt das Vorgehen der Regierung unter Pjotr A. Stolypin in der Frage der lokalen Selbstverwaltungsorgane als “ungesetzlich”.

29.3.1911, Mittwoch

Der Konservative Iwan E. Geschow wird bulgarischer Ministerpräsident als Nachfolger des am 20. März wegen Differenzen mit König Ferdinand I. zurückgetretenen Alexandr Malinow von der Demokratischen Partei. Geschow gilt als Vertreter einer russophilen Außenpolitik. Nach dem Rücktritt Malinows hatte Stojan P. Danew die Regierung vorübergehend geleitet.

30.3.1911, Donnerstag

Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg spricht sich im Deutschen Reichstag in Berlin gegen ein Abkommen zur Abrüstung aus, da dies “immer wieder an der Frage der Kontrolle scheitern” würde. Auch internationale Schiedsgerichte lehnt der Kanzler ab.

Chroniknet