Was geschah im November 1911

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Wetterstationen November 1911

1.11.1911, Mittwoch

Die italienische Regierung weist Berichte über Massaker an unbewaffneten Frauen, Männern und Kindern während des Italienisch-Türkischen Tripoliskriegs zurück.

Der britische Außenminister Edward Grey gibt in London bekannt, dass seine Regierung mit allen Staaten Verhandlungen aufnehmen werde über eine Änderung der Handelsverträge, soweit sie die britischen Dominions betreffen. Die Dominions sollen künftig die Möglichkeit erhalten, unabhängig von London eigene Handelsverträge abzuschließen.

Die russische Duma, das Parlament in Petersburg (Leningrad), nimmt mit zwei Gegenstimmen eine Resolution an, in der die Pressepolitik der Regierung unter Wladimir N. Kokowzew mit ihren Zensurmaßnahmen und Repressalien als “ungesetzlich” bezeichnet wird.

Der Nationalkongress von Honduras in Tegucigalpa wählt einstimmig Manuel Bonilla zum Präsidenten. Bonilla, erstmals 1903 Präsident, wurde 1907 durch einen Putsch von Miguel E. Dávila gestürzt. In dem 1910 ausgebrochenen Bürgerkrieg gegen Dávila blieben seine Truppen siegreich.

2.11.1911, Donnerstag

In Berlin wird das deutsch-französische Marokko-Kongo-Abkommen paraphiert vom deutschen Außenminister Alfred von Kiderlen-Waechter und dem französischen Botschafter Jules Cambon.

Während der Revolution in China brennen die kaiserlichen Truppen die Millionenstadt Hankow (Wuhan) mit Ausnahme des Europäerviertels nieder, um weitere Straßenkämpfe mit Rebellen unmöglich zu machen.

3.11.1911, Freitag

In mehreren Städten Britisch-Indiens finden moslemische Demonstrationen statt, in denen der britische König Georg V. aufgefordert wird, den italienischen Massakern in Tripolis ein Ende zu machen.

Während des Italienisch-Türkischen Tripoliskriegs umzingeln osmanische Truppen unter Enwer Bei (Enwer Pascha) die von den Italienern besetzte Hafenstadt Bengasi. Neu gelandete italienische Truppen werden zurückgeschlagen.

Während der Revolution in China erobern die Aufständischen die Chinesenstadt von Schanghai, dem wichtigsten Hafen von China.

Karl Graf Stürgkh wird österreichischer Ministerpräsident als Nachfolger des am 28. Oktober zurückgetretenen Paul Freiherr Gautsch von Frankenthurn. In seiner Programmrede am 6. November bezeichnet er das Ende des böhmischen Nationalitätenkonflikts als wichtigste Aufgabe seiner parteiunabhängigen “Regierung inneren Friedens und praktischer Wohlfahrtsarbeit”.

Der deutsche Staatssekretär des Reichskolonialamts, der seit 1910 amtierende Friedrich von Lindequist, tritt aus Protest gegen das deutsch-französische Marokko-Kongo-Abkommen zurück. Die Amtsgeschäfte übernimmt Wilhelm Solf, der Gouverneur von Samoa, der zur Zeit im Deutschen Reich Urlaub macht.

4.11.1911, Samstag

In Berlin wird das deutsch-französische Marokko-Kongo-Abkommen unterzeichnet. Es beendet die Zweite Marokkokrise.

5.11.1911, Sonntag

König Viktor Emanuel III. von Italien unterzeichnet das Dekret über die Annexion von Tripolis.

6.11.1911, Montag

Das Osmanische Reich führt die Zensur für aus dem Ausland importierte Exemplare des Korans ein. Falls der Scheichülislam, der oberste moslemische Gelehrte, falsche Passagen entdeckt, sollen die überwiegend aus dem Deutschen Reich und den Vereinigten Staaten von Amerika eingeführten Bücher sofort konfisziert werden.

Das deutsch-französische Marokko-Kongo-Abkommen vom 4. November löst in Belgien Befürchtungen aus, das Deutsche Reich werde nun auch den Erwerb des belgischen Kongostaats betreiben. Der Sozialistenführer Emile Vandervelde, der zugleich Präsident der 2. Internationale ist, zitiert in diesem Zusammenhang den französischen Ministerpräsidenten Joseph Caillaux mit den Worten: “Im Zentrum Afrikas sind die Positionen keineswegs als definitiv geregelt anzusehen.”

Die chinesischen Kriegsschiffe in Schanghai hissen die Revolutionsflagge.

7.11.1911, Dienstag

Auf einer Kundgebung in Berlin verurteilt der Hansabund, die größte politische Interessenvertretung von Handel, Gewerbe und Industrie im Deutschen Reich, das starre Festhalten der Regierung Theobald von Bethmann Hollweg an einer Wirtschaftspolitik, die Eingriffe des Staats weitgehend ausschließt.

In Budapest veranstalten die ungarischen Sozialisten einen “Spaziergang”, auf dem 4000 Menschen die Einführung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts fordern.

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. löst als König von Kroatien den kroatischen Landtag in Agram (Zagreb) auf, da von ihm “keine ersprießliche Tätigkeit zu erhoffen” sei. Ursache ist die Opposition der nationalistischen Slawen.

Sultan Abd Al Hafis von Marokko lässt in Paris seine Zustimmung zum deutsch-französischen Marokkoabkommen vom 4. November mitteilen.

Bei anti-italienischen Ausschreitungen im französischen Protektorat Tunis werden fünf Italiener und zwei Franzosen von Arabern getötet.

Die chinesische Reichsversammlung in Peking wählt den nicht anwesenden General Yüan Shih-k’ai, den Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen zum Ministerpräsidenten. Yüan plädiert für Verhandlungen mit den Aufständischen und will während der Verhandlungen die Kämpfe unterbrechen.

8.11.1911, Mittwoch

Während der Revolution in China übergeben die kaiserlichen Truppen die Stadt Nanking an die Aufständischen. Die kaiserliche Regierung hatte den Vizekönig von Kiangsu angewiesen, keinen Widerstand zu leisten.

Aus China wird gemeldet, dass alle nach Peking führenden Eisenbahnen von den Aufständischen kontrolliert werden.

Das Osmanische Reich protestiert gegen die Annexion von Tripolis und Cyrenaika durch Italien und erklärt die Annexion für “null und nichtig”.

In Paris wird der französisch-spanische Geheimvertrag über Marokko aus dem Jahr 1904 veröffentlicht. Darin war Nordmarokko als spanisches Interessengebiet anerkannt worden.

9.11.1911, Donnerstag

Der bayerische Innenminister Maximilian Friedrich von Brettreich erklärt vor der Abgeordnetenkammer in München, die Feuerbestattung sei in Bayern nicht möglich und ihr Verbot nicht zu ändern. Die Errichtung von Krematorien sei unnötig, da sich jedermann außerhalb Bayerns verbrennen lassen könne.

80 Mitglieder aller Parteien des britischen Unterhauses in London fordern Premierminister Herbert Henry Asquith in einer Denkschrift auf, die antibritische öffentliche Meinung der Deutschen zu besänftigen, da durch den Abschluss des deutsch-französischen Marokko-Kongo-Abkommens auch die Gefahr eines Kriegs zwischen London und Berlin beseitigt worden sei.

Beim traditionellen Lord-Mayor-Bankett in der Londoner Guildhall bezeichnet Winston Churchill, der Erste Lord der Admiralität, die Überlegenheit der Flotte als “Englands einzigen Grundstein”.

Führende deutsche Industrielle veröffentlichen einen gemeinsamen Aufruf “zur Weiterarbeit an Deutschlands kolonialer und weltwirtschaftlicher Zukunft”.

Der Deutsche Reichstag in Berlin nimmt die dreitägigen Beratungen über die Marokkokrise und das deutsch-französische Marokko-Kongo-Abkommen auf. Bisher war die deutsche Volksvertretung von dieser Frage völlig ausgeschlossen. Anwesend bei den stürmischen Debatten, die international größte Beachtung finden, ist auch Kronprinz Wilhelm, dem nachgesagt wird, er verurteile die Haltung von Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg gegenüber Frankreich als schwächlich.

10.11.1911, Freitag

Der deutsche Kronprinz Wilhelm unternimmt in Berlin eine zweistündige Fahrt im Zeppelinluftschiff “Schwaben”.

11.11.1911, Samstag

In Kiel läuft in Gegenwart des deutschen Kaiserpaares die “Ersatz Hagen” vom Stapel. Prinzessin Viktoria Luise von Preußen tauft sie auf den Namen “Kaiserin”.

Bei den Gemeinderatswahlen in Spanien erringt die liberale Regierungspartei von Ministerpräsident José Canalejas y Méndez einen überwältigenden Sieg. Selbst in Valencia, wo die antimonarchistischen Republikaner bisher stets die Mehrheit hatten, kommen die königstreuen Liberalen auf 17 Mandate, während die Republikaner nur neun Sitze erringen.

Augusto de Vasconcellos wird portugiesischer Ministerpräsident (und Außenminister) als Nachfolger von João Pinheiro Chagas, der dieses Amt am 2. September übernommen hatte. Dem neuen Kabinett gehören auch zwei Unabhängige an.

General Yüan Shih-k’ai, der am 7. November von der chinesischen Reichsversammlung zum Ministerpräsidenten gewählt worden war, zieht mit 2000 Gardisten in die Hauptstadt Peking ein.

14.11.1911, Dienstag

Aufatmen löst in Belgien das Urteil des Brüsseler Gerichts über das Erbe des 1909 verstorbenen belgischen Königs Leopold II. aus, der vier Tage vor seinem Tod rund 20 Mio. Mark seines Vermögens der Niederfüllbacher Stiftung (bei Coburg) vermacht hatte, um seine drei Töchter zu enterben. Das Gericht erklärt die Niederfüllbacher Familienstiftung für gesetzeswidrig. Damit verbleibt das auf 60 Mio. Mark geschätzte Erbe des Monarchen komplett in Belgien.

In Paris unterzeichnen das deutsche Marokko-Minensyndikat (Mannesmann) und die französische Union des Mines ein Abkommen zur Fusionierung auf paritätischer Grundlage.

Der bayerische Landtag in München wird aufgelöst, nachdem die Zentrumsfraktion die Beratung des Verkehrsetats aus Protest gegen Verkehrsminister Heinrich Ritter von Frauendorfer verweigert hat.

15.11.1911, Mittwoch

Der französische Ministerpräsident Joseph Caillaux bezeichnet bei einer Rede in Paris das deutsch-französische Marokko-Kongo-Abkommen und den Italienisch-Türkischen Tripoliskrieg als Voraussetzungen dafür, “dass Frankreich auf afrikanischem Boden mit voller Sicherheit seine unbestrittene Herrschaft bis Tripolis wird ausdehnen können”.

Russland entsendet weitere 4000 Soldaten nach Nordpersien, nachdem die Regierung in Teheran ein Ultimatum, der Anarchie sofort ein Ende zu machen, hat verstreichen lassen.

In der Galerie von Schloss Schleißheim bei München schneiden Diebe 22 Gemälde aus den Rahmen und entwenden sie. Seit dem Raub des Gemäldes “Mona Lisa” von Leonardo da Vinci aus dem Pariser Louvre häufen sich Gemäldediebstähle.

16.11.1911, Donnerstag

Der französische Außenminister Justin de Selves teilt dem Ministerrat in Paris mit, dass Großbritannien und Russland ihre Zustimmung zum deutsch-französischen Marokko-Kongo-Abkommen vom 4. November gegeben haben.

Der Kölner Kardinal-Erzbischof Antonius Fischer betont im “Kirchlichen Anzeiger”, dass es Katholiken nicht erlaubt ist, Feuerbestattungsvereinen anzugehören. Ein Katholik, der sich verbrennen läßt, könne kein kirchliches Begräbnis erhalten.

Süddeutschland, Österreich und die Schweiz werden von Erdstößen erschüttert.

Der französische Leichtathlet Jean Bouin läuft mit 30:58,8 min Weltrekord über 10 000 m.

17.11.1911, Freitag

Im australischen Bundesstaat Victoria sind bei den Wahlen zum ersten Mal auch die Frauen stimmberechtigt. Gewählt werden 46 Liberale (44) und 19 Kandidaten der Labour Party (21).

Bei den Wahlen zum hessischen Landtag in Darmstadt werden Nationalliberale (16 statt 18) und Bauernbund (16 statt 14) die stärksten Fraktionen. Sozialdemokraten (7 statt 4) und Freisinnige (9 statt 5) können die Zahl ihrer Sitze fast verdoppeln. Das Zentrum erhält 8 statt bisher 7 Mandate. Die Wahlen wurden erstmals nach dem Pluralwahlrecht durchgeführt.

Bei einem Festessen in Andover behauptet der konservative britische Unterhausabgeordnete W. V. Faber, dass die Regierung in London während der Marokkokrise einen Überfall auf das Deutsche Reich geplant habe, um dem Verbündeten Frankreich zu helfen. dass dieser Plan nicht ausgeführt wurde, sei auf die mangelnde Vorbereitung von Flotte und Armee zurückzuführen.

18.11.1911, Samstag

Die US-Regierung unter Präsident William Howard Taft beschließt, wegen der Gefahr einer neuen Revolution in Mexiko die im Frühjahr an der Grenze stationierten Truppen nicht abzuziehen.

19.11.1911, Sonntag

Während der Revolution in China landen japanische Truppen in Tschifu am Golf von Petschili.

Ramón Cáceres, seit 1906 amtierender Präsident der Dominikanischen Republik, wird in Santo Domingo ermordet. Das Attentat bildet den Auftakt zu jahrelangem Bürgerkrieg.

Das Ministerium für Arbeit und soziale Fürsorge unter René Renoult warnt in Paris vor einer Entvölkerung Frankreichs. Im ersten Halbjahr 1911 seien 404 000 Menschen gestorben, aber nur 385 000 geboren worden.

Aus dem Museum von San Marco in Florenz wird Fra Angelicos Gemälde “Madonna della Stella” geraubt. Am 24. November wird das von einem Franzosen mit Beihilfe zweier Kustoden gestohlene Bild wiedergefunden.

20.11.1911, Montag

Zwei italienische Kriegsschiffe bombardieren während des Italienisch-Türkischen Tripoliskriegs den Hafen und die Stadt Akaba am Roten Meer.

21.11.1911, Dienstag

Das britische Königspaar, Georg V. und Mary, wird während der Fahrt von London zur Kaiserkrönung in Delhi vom ägyptischen Vizekönig Abbas II. Hilmi in Port Said festlich empfangen.

Der Gesamtvorstand der Deutschen Kolonialgesellschaft in Berlin spricht sein Bedauern über das deutsch-französische Marokko-Kongo-Abkommen aus, bei dem die kolonialpolitischen Belange zu wenig berücksichtigt worden seien.

In London versuchen Suffragetten vergeblich, das Unterhaus zu stürmen.

22.11.1911, Mittwoch

Der britische Admiral a. D. und konservative Unterhausabgeordnete Charles William de la Poer Baron Beresford kritisiert bei einer Rede in Portsmouth die unzureichende Kriegsbereitschaft der Flotte während der Marokkokrise. Der Konflikt habe gezeigt, wie notwendig es sei, “jeden Augenblick auf plötzliche Feindseligkeiten gefasst zu sein”.

23.11.1911, Donnerstag

Der Direktor der bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Hugo von Tschudi, stirbt in Cannstatt.

Der italienische Passagierdampfer “Romagna” sinkt während der Fahrt von Ravenna nach Triest in einem Orkan bei Rovigno. Von den 72 Menschen an Bord überleben zehn.

Die Oper “Der Kuhreigen” von Wilhelm Kienzl wird in Wien uraufgeführt.

Die niederländische Abgeordnetenkammer in Den Haag nimmt mit 53 zu 34 Stimmen das neue Rekrutierungsgesetz an, das die Zahl der jährlichen Einberufungen von 17 500 auf 22 000 Mann erhöht.

24.11.1911, Freitag

In Paris wird das geheime Zusatzabkommen zum französisch-britischen Vertrag von 1904 (“Entente cordiale”) veröffentlicht. Es löst große Überraschung wegen der Zugeständnisse an Spanien in Marokko aus.

Die Komödie “Die Kassette” von Carl Sternheim wird im Deutschen Theater in Berlin uraufgeführt.

25.11.1911, Samstag

Die russische Regierung unter Wladimir N. Kokowzew fordert in einer Zirkularnote an die Grosmächte die Respektierung der freien Dardanellenschifffahrt. Das Osmanische Reich hat während des Italienisch-Türkischen Tripoliskriegs mehrere russische Dampfer mit für Italien bestimmten Getreidelieferungen beschlagnahmen lassen.

26.11.1911, Sonntag

Während des Italienisch-Türkischen Kriegs erobern italienische Einheiten das heftig umkämpfte Tripolis-Fort Messri zurück.

China erhält eine Verfassung. Im Ahnentempel der Tsching-Dynastie im Westen der Verbotenen Stadt in Peking wohnt das Kabinett unter Yüan Shihk’ai der Eidesleistung des Prinzregenten bei.

27.11.1911, Montag

Der britische Außenminister Edward Grey hält im Unterhaus in London eine außenpolitische Grundsatzrede, in der u.a. das Verhältnis zum Deutschen Reich thematisiert wird.

28.11.1911, Dienstag

Der deutsche Kreuzer “Berlin” tritt auf Befehl der Reichsregierung von Agadir die Heimreise an. Bis Tanger begleitet ihn S. M. S. “Eber”.

Bei der Eröffnung des Parlaments in Bukarest betont König Karl I. von Rumänien die Neutralität seines Landes, die auch Voraussetzung für die aktive Mitwirkung bei der Erhaltung des Status quo auf dem Balkan sei. Der glänzende Stand der rumänischen Finanzen gestatte es, in reichstem Maße die Bedürfnisse des Heeres zu befriedigen.

In Paris werden die Juwelen des osmanischen Ex-Sultans Abd Al Hamid II. versteigert.

Die Kölner Stadtverordnetenversammlung beschließt den Ankauf der Seegerschen Sammlung von Gemälden Wilhelm Leibls.

29.11.1911, Mittwoch

Im österreichischen Abgeordnetenhaus in Wien kommt es zu Schlägereien zwischen Deutschen und Tschechen, als Justizminister Viktor Ritter von Hochenburger von “Deutsch-Böhmen” statt von “Böhmen” spricht. Der Minister entschuldigt sich mit dem Hinweis, er habe den überwiegend von Deutschen bewohnten Teil Böhmens gemeint.

30.11.1911, Donnerstag

Die russische Regierung unter Wladimir N. Kokowzew fordert Persien ultimativ auf, den US-amerikanischen Generalschatzmeister William Morgan Shuster zu entlassen.

Der belgische Ministerpräsident Charles Freiherr Broqueville betont in der Abgeordnetenkammer in Brüssel, dass sich die Instandsetzung der Maasbefestigungen im August und im September – während der Marokkokrise – nicht gegen das Deutsche Reich gerichtet hätten. Außerdem sei es eine Lüge, dass im Kriegsfall 150 000 britische Soldaten in Belgien hätten gelandet werden sollen.

Chroniknet