Was geschah im September 1983

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1.9.1983, Donnerstag

Ein südkoreanischer Jumbo-Jet mit 269 Personen an Bord kommt auf dem Flug New York- Seoul vom Kurs ab und wird bei der sowjetischen Insel Sachalin von einem Abfangjäger der UdSSR abgeschossen.

Dem internationalen Antikriegstag gedenkt die bundesdeutsche Friedensbewegung durch Blockaden am US-Militärdepot in Mutlangen und am US-Militärflugplatz Bitburg.

Der Schweizer Gewerkschaftsbund fordert drastische Kürzungen der sog. Fremdarbeiterkontingente.

Bundespostminister Christian Schwarz-Schilling nimmt einen Tag vor Eröffnung der Internationalen Funkausstellung in West-Berlin mit einer Konferenzschaltung nach Basel den Bildschirmtext-Dienst der Bundespost in Betrieb.

In Hamburg verbietet das deutsche Hydrographische Institut wegen anhaltenden Sauerstoffmangels in der Nordsee vorübergehend die Verklappung grünsalzhaltiger chemischer Abfälle.

2.9.1983, Freitag

Der Franzose Thierry Vigneron stellt in Rom mit 5,83 m einen Weltrekord im Stabhochsprung auf. Er verbessert den Rekord, den sein Landsmann Pierre Quinou in diesem Jahr in Köln aufgestellt hat, um 1 cm.

Das Landesarbeitsgericht Frankfurt am Main untersagt der Adam Opel AG, Namenlisten über längerfristig erkrankte Beschäftigte vom Computer “Paisy” (Personal- Abrechnungs- und Informationssystem) erfassen zu lassen. Anlass für den Prozess war eine Klage des Opel-Betriebsrats. Mit “Paisy” wurden Stammdaten von Opel-Beschäftigten erfasst, die ohne Rücksicht auf den Datenschutz nach beliebigen Gesichtspunkten auswertbar wären.

Carlos Langoni, der Präsident der brasilianischen Zentralbank, tritt zurück, weil er die Schuldenpolitik der Regierung nicht länger mitverantworten will.

Der israelische Likud-Block bestimmt Außenminister Yitzhak Schamir zum Nachfolger von Regierungschef Menachem Begin.

3.9.1983, Samstag

Bei einer Blockadeaktion der Friedensbewegung am US-Stützpunkt Bitburg kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Demonstranten, als die Polizei mit der Räumung des Geländes beginnt. 300 Personen werden festgenommen.

4.9.1983, Sonntag

Bei den Ruder-Weltmeisterschaften in Duisburg gewinnt die Bundesrepublik Deutschland eine Bronze- und drei Goldmedaillen.

Nach dem Rückzug israelischer Truppen aus den libanesischen Schuf-Bergen brechen heftige Kämpfe zwischen drusischen und christlichen Milizen aus.

5.9.1983, Montag

Der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt trifft während eines Privatbesuchs in der DDR mit Staats- und Parteichef Erich Honecker zusammen.

Mit einer Nachtlandung beendet die US-Raumfähre “Challenger” ihren sechstägigen Weltraumflug.

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig erteilt die atomrechtliche Aufbewahrungsgenehmigung für das nukleare Zwischenlager Gorleben in Niedersachsen. Die Genehmigung erstreckt sich auf die Aufbewahrung von insgesamt 1500 t Uran. Das erste Zwischenlager der Bundesrepublik wird Ende 1983 fertiggestellt.

6.9.1983, Dienstag

Aus Protest gegen den Abschuss eines südkoreanischen Jumbo-Jets sperrt Kanada den Luftraum für sowjetische Flugzeuge.

Die Regierung von Sri Lanka lockert die Pressezensur, die nach Unruhen zwischen Tamilen und Singhalesen verhängt worden war.

Das Bundeskabinett verabschiedet den 9. Subventionsbericht, der für 1984 ein gegenüber dem Vorjahr geringfügig erhöhtes Subventionsvolumen von rund 29 Mrd. DM vorsieht.

Die Howaldtswerke-Deutsche Werft AG kündigt die Entlassung von 1354 Mitarbeitern im Hamburger Werk an.

7.9.1983, Mittwoch

Der DGB-Vorstand empfiehlt den Arbeitnehmern in der Bundesrepublik einstimmig, am 5. Oktober die Arbeit für fünf Minuten als Mahnung für den Frieden niederzulegen. Arbeitgeberpräsident Otto Esser wendet sich am nächsten Tag scharf gegen den Aufruf.

In Tunis beginnt eine fünftägige Ratstagung der Arabischen Liga. Die Teilnehmerstaaten beschließen u.a. den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Zaire und Liberia wegen der Kontakte beider Staaten zu Israel. Außerdem erklärt die Arabische Liga ihre Unterstützung für die Forderung Namibias nach Unabhängigkeit.

Die Teilnehmer der in Genf tagenden Internationalen Palästina-Konferenz der UNO einigen sich auf eine Erklärung, in der ein unabhängiger Palästinenserstaat gefordert wird. Israel boykottierte die Konferenz mit der Begründung, die Veranstaltung werde von arabischen Extremisten beherrscht, die eine Fortsetzung des Krieges gegen das jüdische Volk wollten.

8.9.1983, Donnerstag

In Chile kommen beim fünften “Nationalen Protesttag” gegen die Militärdiktatur von Präsident Augusto Pinochet Ugarte vier Menschen ums Leben.

Griechenland verlängert sein Stützpunktabkommen mit den USA um fünf Jahre. Ab 1988 sollen die US-amerikanischen Truppen die Stützpunkte in Griechenland allerdings räumen. Ministerpräsident Andreas Papandreu hatte im Wahlkampf 1981 die Schließung der US-Stützpunkte in der Ägäis zu einem langfristigen Ziel seiner Regierungspolitik erklärt.

Der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank erhöht den Lombardsatz von 5 auf 5,5%. Der Diskontsatz bleibt unverändert bei 4%.

9.9.1983, Freitag

Die Deutsche Gesellschaft zur Wiederaufbereitung von Kernbrennstoffen (DWK) legt Niedersachsen und Bayern die Sicherheitsberichte für ihre Projekte in Dragahn und Wackersdorf vor. Damit tritt das laufende atomrechtliche Genehmigungsverfahren in seine entscheidende Phase.

Die argentinische Regierung gibt der Ex-Präsidentin Isabel Peron ihre politischen und bürgerlichen Rechte zurück, die ihr im April 1976 von der herrschenden Militärjunta aberkannt worden waren.

Das Madrider KSZE-Folgetreffen wird mit der Verabschiedung eines Schlussdokumentes formell beendet.

10.9.1983, Samstag

Die baden-württembergische SPD spricht sich auf einem Sonderparteitag gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in der Bundesrepublik aus.

Papst Johannes Paul II. trifft anlässlich des “Österreichischen Katholikentages” zu einem viertägigen Besuch in der Alpenrepublik ein.

11.9.1983, Sonntag

In der Frankfurter Paulskirche wird dem Schriftsteller und Philosophen Günther Anders (eigentl. G. Stern) in Abwesenheit der Adorno-Preis verliehen.

Der französische Regisseur Jean-Luc Godard erhält den Goldenen Löwen der Film-Biennale in Venedig für den Film “Prénom Carmen” (“Vorname Carmen”).

In West-Berlin schließt die Internationale Funkausstellung ihre Tore.

12.9.1983, Montag

Algerien bewilligt Obervolta einen Kredit in Höhe von 5 Mio. US-Dollar (13,6 Mio. DM). Wegen anhaltender Dürre ist im Norden des Landes die gesamte Ernte ausgefallen.

Die argentinische Militärregierung verabschiedet ein umstrittenes Amnestiegesetz, das Straf-Erlass für sog. Verbrechen im Kampf gegen subversive Aktivitäten in der Zeit von 1973 bis 1982 anordnet.

13.9.1983, Dienstag

Der umstrittene Hochtemperaturreaktor THTR-300 in Uentrop-Schmehausen wird erstmals mit Brennelementen beschickt.

Auf dem Kernforschungsgelände CERN bei Genf legen der französische Präsident François Mitterrand und der schweizerische Außenminister Pierre Aubert den Grundstein zum grenzüberschreitenden größten Elektronen-Positronen-Beschleuniger der Welt. LEP (Large Electron Positron) wird 1989 in Betrieb genommen.

Der nicaraguanische Staatsrat führt die allgemeine Wehrpflicht ein.

Der EG-Ministerrat beschließt den Haushaltsentwurf für 1984. Danach sollen im Haushaltsjahr 1984 Mittel in Höhe von 56 Mrd. DM für Gemeinschaftsaufgaben aufgewendet werden.

Die Bundestagsfraktion der Grünen erhebt Anklage beim Bundesverfassungsgericht. Damit will sie die Bundesregierung zwingen, dem Flick-Untersuchungsausschuss alle Unterlagen zur Aufklärung der Spendenaffäre zur Verfügung zu stellen.

14.9.1983, Mittwoch

Der Schweizer Künstler Jean Tinguely erhält den Kunstpreis der Stadt Zürich.

Das Kernkraftwerk Krümmel in Geesthacht an der Elbe nimmt seinen Betrieb auf. Das Kraftwerk erbringt eine Nettoleistung von 1,26 Megawatt. Die Baukosten betrugen 3,5 Mrd. DM.

Der spanische General Fernando Scoteras wird wegen putschistenfreundlicher Haltung seiner Funktion enthoben. Bei einem missglückten Putschversuch am 23. Februar 1981 hatten etwa 200 Mitglieder der Guardia civil die Wiedereinrichtung einer Militärregierung und die Auflösung des Parlaments gefordert.

Vor dem Innenausschuss des Deutschen Bundestages begründet Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann seine Absage eines Gespräches mit dem Hohen Kommissar der UNO für Flüchtlingsfragen, Poul Hartling, damit, dass sich dieser nicht von einem fehlerhaften Bericht seiner Organisation über Asylbewerber in der Bundesrepublik distanziert habe.

15.9.1983, Donnerstag

Gegen den ehemaligen Vorsitzenden der türkischen Sozialdemokratischen Partei (Sodep), Erdal Inönü, wird ein Gerichtsverfahren wegen öffentlicher Kritik an der Militärregierung eröffnet.

In Belgien beginnt ein zehntägiger Streik im öffentlichen Dienst.

Der US-amerikanische Senat in Washington billigt das von Präsident Ronald Reagan vorgeschlagene Militärbudget 1984, das Ausgaben in Höhe von 187,5 Mrd. Dollar (510 Mrd. DM) vorsieht. Die Ausgaben werden damit um 19 Mrd. Dollar (52 Mrd. DM) höher liegen als 1983.

Israels Ministerpräsident Menachem Begin übergibt Staatspräsident Chaim Herzog sein Rücktrittsschreiben, bleibt aber bis zur Bildung einer neuen Regierung im Amt.

Richard von Weizsäcker trifft als erster Regierender Bürgermeister von West-Berlin in Ost-Berlin mit dem DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker zusammen.

16.9.1983, Freitag

Die USA und die Sowjetunion unterzeichnen in der ukrainischen Stadt Charkow ein Abkommen über Gewässerschutz. Das Abkommen sieht den Schutz von Flüssen und Seen sowie eine Studie über die Einwirkung von Giftstoffen auf Mikroorganismen im Meer vor.

17.9.1983, Samstag

Auf dem Parteitag der rheinländischen CDU bezeichnet CDU-Generalsekretär und Bundesfamilienminister Heiner Geißler die SPD als “fünfte Kolonne” Moskaus.

Frankreich liefert fünf Jagdflugzeuge mit Exocet-Raketen an den Irak, der sich im Krieg mit dem Iran befindet.

18.9.1983, Sonntag

Die ungarische Regierung kündigt erhebliche Preiserhöhungen für Grundnahrungsmittel an. Ab sofort steigen die Preise für Zucker um 23%, Für Brot um 16% und für Speiseöl um 20%. Die Maßnahmen werden damit begründet, dass die Produktion der Landwirtschaft 1983 weit hinter den Planzielen zurückgeblieben sei.

Am Vorabend des muslimischen Feiertages Eid-al-Adha lassen die pakistanischen Militärbehörden mehr als 1000 politische Gefangene frei. Nach Angaben der Regierung sollen die Freigelassenen das Fest mit ihren Familien begehen können.

Afghanische Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs Mig-21 bombardieren ein pakistanisches Dorf bei Parachinar an der Grenze zu Afghanistan. Der Luftangriff, bei dem ein Mensch ums Leben kommt, ist die schwerwiegendste Grenzverletzung seit einem Angriff afghanischer Kampfhubschrauber im Dezember 1981.

19.9.1983, Montag

Die USA greifen erstmals direkt in die heftigen Kämpfe im Libanon ein, um die Soldaten ihrer Friedenstruppen zu schützen.

Die Universität von Greifswald in der DDR verleiht dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Krupp-Stiftung, Berthold Beitz, die Ehrendoktorwürde der medizinischen Fakultät.

20.9.1983, Dienstag

Das italienische Parlament hebt die Immunität des linksradikalen Abgeordneten Toni Negri auf. Es macht damit den Weg für einen Terrorismusprozess gegen den Professor aus Padua frei. Negri gilt als ideologischer Wegbereiter der “Roten Brigaden”.

Nach neuntägiger Dauer brechen die Arbeiter der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG ihre Besetzung der Großwerft in Hamburg ab.

Ein Sprengstoffanschlag auf das Rechenzentrum des Maschinen- und Motorenherstellers MAN in Ginsheim-Gustavsburg (Kreis Groß-Gerau) verursacht einen Millionenschaden. “Revolutionäre Zellen” bekennen sich zu dem Anschlag und begründen ihn mit der Rüstungsproduktion von MAN.

21.9.1983, Mittwoch

Bei einer Massendemonstration gegen den philippinischen Präsidenten Ferdinando Edralin Marcos eröffnen Polizisten das Feuer, als Demonstranten versuchen, den Präsidentenpalast zu stürmen. Elf Menschen werden getötet, 247 verletzt.

Die griechische Regierung unter dem Sozialisten Andreas Papandreu verbietet US-Militärmaschinen, die Rüstungsgüter in den Libanon fliegen, die Zwischenlandung auf griechischen Flughäfen. Die Griechen wollen Landungen nur für Verteidigungszwecke erlauben.

22.9.1983, Donnerstag

Der Chinese Zhu Jianhua stellt in Schanghai mit 2,38 m einen Hochsprung-Weltrekord auf.

In der Nähe von Las Vegas zünden die USA in einer unterirdischen Vakuumröhre eine Atombombe, um die Wirkung von Kernsprengsätzen im Weltraum zu testen.

Die Bundesregierung in Bonn begrüßt die neuen Vorschläge der USA für die Genfer Abrüstungsverhandlungen. Die USA hatten die Einbeziehung von Flugzeugen mit Atomwaffen, die Nichtberücksichtigung der in Asien stationierten sowjetischen SS-20-Raketen und die proportionale Verringerung von Pershing II und Marschflugkörpern vorgeschlagen. Damit sollte zumindest ein Zwischenergebnis bei den Verhandlungen erzielt werden.

23.9.1983, Freitag

Nach einem Treffen mit Bundeskanzler Helmut Kohl in Bonn erklärt der italienische Ministerpräsident Bettino Craxi die Übereinstimmung beider Länder in bezug auf den NATO-Doppelbeschluss.

Die sowjetische Erdgasleitung nach Westeuropa ist so weit fertiggestellt, dass die UdSSR ab sofort 5 Mrd. m Gas jährlich liefern kann.

Beim Absturz einer Gulf-Air-Maschine auf dem Flug von Karatschi nach Abu Dhabi kommen alle 112 Insassen ums Leben.

24.9.1983, Samstag

Der Schweizer Hersteller der “Swatch”-Uhr gibt bekannt, dass innerhalb des ersten halben Jahres 220 000 Stück der modernen Kunststoffuhr verkauft wurden.

Das Strafgericht von Monza verurteilt die Verantwortlichen der Giftkatastrophe von Seveso zu Haftstrafen zwischen zweieinhalb und fünf Jahren.

Die SPD-Landesparteitage in Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin sprechen sich gegen eine Stationierung neuer US-amerikanischer Mittelstreckenwaffen in der Bundesrepublik aus.

25.9.1983, Sonntag

Bei den Landtagswahlen in Hessen wird die SPD stärkste Partei, kann aber die absolute Mehrheit nicht erreichen.

Bei den Wahlen zur Bremer Bürgerschaft erreicht die SPD die absolute Mehrheit.

Nach elftägiger Dauer geht in Frankfurt am Main die 50. Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) mit einem Besucherrekord (1,25 Mio.) zu Ende.

Die USA verlieren den seit 132 Jahren in ihrem Besitz befindlichen “America’s Cup” der Hochseesegler. Die australische Jacht “Australia II” setzt sich vor New Port/Rhode Island gegen das US-amerikanische Boot “Liberty” mit 4:3 Siegen durch.

26.9.1983, Montag

Die Besetzung der Bremer Großwerft AG “Weser”, die von Schließung bedroht ist, wird erfolglos abgebrochen.

Die IG Metall kündigt neue Manteltarifverhandlungen an. Die Gewerkschaft will bei den Gesprächen mit den Arbeitgebern die Einführung der 35-Stunden-Woche zum 31. Dezember durchsetzen.

In Hamburg beginnt der 13. Bundeskongress der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG). Der DAG-Vorsitzende Hermann Brandt (seit 1967) fordert vor den Delegierten eine Senkung der Lohn- und Einkommensteuer zur Entlastung der Arbeitnehmer.

Im Libanon tritt ein Waffenstillstand zwischen den am Bürgerkrieg beteiligten Parteien in Kraft. Dadurch kann der Flughafen von Beirut nach 32-tägiger Schließung erstmals wieder geöffnet werden.

27.9.1983, Dienstag

Die DDR schafft den Zwangsumtausch bei Reisen in die DDR für Kinder unter 14 Jahren ab und beginnt mit dem teilweisen Abbau der Selbstschussanlagen an der innerdeutschen Grenze. Außerdem werden Eheschließungen von DDR-Bürgern mit Ausländern und die Behandlung von Anträgen auf Familienzusammenführung neu geregelt.

Um den Bankrott Brasiliens zu verhindern, gewährt der Internationale Währungsfonds neue Kredite in Höhe von 11 Mrd. US-Dollar (29,9 Mrd. DM).

28.9.1983, Mittwoch

Die Regierung Griechenlands beordert ihre Flottenverbände, die an dem NATO-Manöver “Display Determination ’83” teilnehmen sollten, in ihre Heimathäfen zurück. Als Grund geben die Griechen die Nichteinbeziehung der nordägäischen Insel Limnos in die Übung an. Dies sei als Parteinahme der NATO für die Türkei zu verstehen. Zwischen Athen und Ankara herrscht Uneinigkeit über die militärische Nutzung der zu Griechenland gehörenden Insel.

29.9.1983, Donnerstag

In Bonn demonstrieren über 100 000 Menschen gegen die Stahl- und Werftenpolitik der Bundesregierung.

Die meisten Fluglinien, die sich am Boykott gegen die Sowjetunion wegen des Jumbo-Abschusses beteiligt haben, nehmen den Flugverkehr in die UdSSR wieder auf.

Das Bundeskartellamt verhängt gegen 77 Unternehmen der Bauindustrie wegen Preisabsprachen Bußgelder in Höhe von insgesamt 54 Mio. DM.

30.9.1983, Freitag

Das Bundesgesundheitsamt in West-Berlin warnt vor Kauf und Anwendung asiatischer Rheuma- und Asthmamittel, die in der Bundesrepublik nicht zugelassen sind. Die Medikamente seien gesundheitsschädigend.

Chroniknet