Was geschah im Dezember 1971

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1.12.1971, Mittwoch

Die Nachrichtenagentur Deutscher Depeschendienst (ddp) nimmt ihre Arbeit auf. Sie tritt an die Stelle des deutschsprachigen Dienstes von UPI (United Press International). Zugleich startet die britische Agentur Reuter ihren deutschen Dienst.

In Frankfurt am Main, Bonn, Hannover, Berlin und München kommt es zu Studentenprotesten gegen das vom Bundestag noch nicht verabschiedete Hochschulrahmengesetz.

Der Verlag Doubleday and Co. erwirbt für 5,34 Mio. DM die Rechte für die Autobiographie von Rose Fitzgerald Kennedy, der Mutter des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy.

2.12.1971, Donnerstag

Der Verwaltungsrat der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg beschließt, Arbeitslosengeld auch an diejenigen Arbeitnehmer in der Metallindustrie zu zahlen, die in Auswirkung des Streiks in der Metallbranche ihren Arbeitsplatz eingebüßt haben.

Mit einem Festakt begeht der Bayerische Landtag in München das 25-Jährige Bestehen der Landesverfassung, die 1946 durch Volksentscheid eingeführt wurde.

Sechs Scheichtümer und Emirate am Persischen Golf schließen sich zur Föderation der Arabischen Emirate zusammen.

3.12.1971, Freitag

In der Nacht von Freitag auf Samstag verkündet die indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi, dass sich Indien mit Pakistan im Krieg befindet.

In der Türkei tritt nach der Demissionierung von 13 Ministern die Regierung von Ministerpräsident Nihat Erim zurück. Zur Begründung dieses Schrittes heißt es, die konservativen Kräfte im Staat hätten die Durchführung notwendiger Reformen unmöglich gemacht.

In der Bonner Beethovenhalle gibt der sowjetische Pianist Swjatoslaw Richter sein Debüt in der Bundesrepublik Deutschland.

4.12.1971, Samstag

Bei einem Schusswechsel zwischen Kriminalbeamten und Mitgliedern der Baader-Meinhof-Gruppe in Berlin-Schöneberg wird der 24-Jährige Terrorist Georg von Rauch von Polizeibeamten erschossen.

Eine Bombenexplosion im Belfaster Stadtzentrum tötet 15 Menschen. Nach dem Attentat kommt es in der nordirischen Hauptstadt zu heftigen Straßenkämpfen zwischen Hunderten von Protestanten und Katholiken.

Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York scheitert ein amerikanischer Resolutionsentwurf, mit dem Indien und Pakistan zu einem sofortigen Waffenstillstand aufgefordert werden sollten, am Veto der Sowjetunion. Nach Ansicht politischer Beobachter will Moskau mit seinem Veto den Kampf Neu-Delhis gegen Pakistan unterstützen.

5.12.1971, Sonntag

In Frankfurt a. M. wird das erste Kommunale Kino in der Bundesrepublik Deutschland eröffnet. Das Programm des städtisch subventionierten Kinos umfasst anspruchsvolle Dokumentarfilme ebenso wie Retrospektiven von Filmklassikern.

6.12.1971, Montag

Die indische Regierung erkennt offiziell die Volksrepublik Bangladesch (Ostpakistan) an. Pakistan bricht daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Neu-Delhi ab.

Die südkoreanische Regierung verhängt den Ausnahmezustand über das Land und kündigt eine Einschränkung der Grundrechte an. Sprecher der Regierung begründen diesen Schritt mit der Aufnahme Pekings in die Vereinten Nationen und angeblichen Kriegsvorbereitungen Nordkoreas.

Der 32-Jährige frühere Kommunarde Dieter Kunzelmann wird von einem Schwurgericht in Berlin (West) wegen versuchten Mordes und fortgesetzter Urkundenfälschung zu neun Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

7.12.1971, Dienstag

Der 1957 wegen Mordes zum Tode verurteilte Amerikaner Edgar Smith, der länger als jeder andere Häftling in der Todeszelle eines Zuchthauses zugebracht hat, wird auf Bewährung entlassen. Smith, als ungewöhnliches Schriftstellertalent gefeiert, hatte in der Todeszelle ein Buch mit dem Titel “Brief against death” geschrieben, das auf Anhieb zum Bestseller wurde.

Der anhaltende Arbeitskampf in der Metallindustrie zwingt die Volkswagenwerke in Wolfsburg zur vorläufigen Produktionseinstellung. Ein Schlichtungsversuch von Bundeskanzler Willy Brandt, der vermittelnd in die Gespräche der Tarifpartner eingreift, scheitert.

Der pakistanische Präsident Aga Muhammad Yahya Khan beauftragt den früheren pakistanischen Außenminister Zulfikar Ali Bhutto und den ostpakistanischen Politiker Nurul Amin mit der Bildung einer neuen Koalitionsregierung. Die für den Zeitraum vom 7. bis 15. Dezember angesetzten Neuwahlen in Ostpakistan werden wegen des Krieges mit Indien verschoben.

8.12.1971, Mittwoch

In Bern wählt der Schweizer Nationalrat Finanzminister Nello Celio zum Präsidenten des Bundesrates für das Jahr 1972. Celio, der der Freisinnigen Demokratischen Partei angehört, wird den bisherigen Präsidenten Rudolf Gnägi ablösen.

In Bonn teilt Außenminister Walter Scheel mit, dass die Bundesrepublik Deutschland angesichts der militärischen Auseinandersetzungen zwischen Indien und Pakistan die Entwicklungshilfe für beide Länder vorläufig einstellt.

9.12.1971, Donnerstag

Zum ersten Mal in der Geschichte der geteilten Stadt können Ostberliner Fernsprechteilnehmer in Berlin (West) durch Direktwahl anrufen. Diese Möglichkeit ergibt sich durch die Schaltung von 55 neuen Leitungen zwischen Berlin Ost und West.

In Kairo verurteilt ein “Revolutionsgericht” vier ehemalige hohe Regierungs- und Parteimitglieder, darunter den ehemaligen ägyptischen Vizepräsidenten Ali Sabri, wegen Hochverrats zum Tode. Präsident Anwar As Sadat wandelt die Urteile in lebenslängliche Haftstrafen um. Sabri hatte sich gemeinsam mit 90 anderen Angeklagten seit August wegen angeblicher Putschpläne zu verantworten.

10.12.1971, Freitag

Das Bundesverwaltungsgericht in Berlin lehnt die Forderung von Zeitungsverlegern nach Lizenzen für ein Privatfernsehen ab. Das Gericht begründet seine Entscheidung mit dem Frequenzmangel und den Kosten, die kein “freies Spiel der Kräfte” erlaubten.

Um den Zufluss ausländischer Gelder in die Bundesrepublik besser kontrollieren zu können, verabschiedet der Bundestag das Bardepotgesetz. Danach muss ein Teil der im Ausland aufgenommenen Darlehen oder Kredite zeitweise zinslos bei der Bundesbank deponiert werden.

In Brüssel unterzeichnen Bundesausenminister Walter Scheel und US-Ausenminister William P. Rogers ein Devisenausgleichsgesetz, das erstmals einen direkten deutschen Zuschuss zum Unterhalt der in der Bundesrepublik stationierten US-Streitkräfte vorsieht.

Die Tarifpartner in der Metallindustrie des Bezirks Nordwürttemberg-Nordbaden vereinbaren nach mehrmonatigen Verhandlungen eine Lohnerhöhung von 7,5%.

Bundeskanzler Willy Brandt erhält in Oslo den Friedensnobelpreis.

11.12.1971, Samstag

In Berlin (Ost) paraphieren der Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Egon Bahr, und der Staatssekretär beim Ministerrat der DDR, Michael Kohl, das sog. Transitabkommen.

DDR-Staatssekretär Günter Kohrt und der Westberliner Senatsdirektor Ulrich Müller paraphieren die Abkommen über die “Erleichterungen und Verbesserungen des Reise- und Besucherverkehrs” und die “Regelung der Frage von Enklaven durch Gebietsaustausch”.

Auf einem Kongress in Hannover legen die Jungsozialisten in 96 Thesen Maßstäbe für ihr künftiges Verhalten fest. Grundlage der Gedanken ist die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien und der Übergang des Wirtschaftsprozesses aus der Hand der Unternehmer in die Verantwortung der Arbeiter.

12.12.1971, Sonntag

Shane Gould aus Australien schwimmt in Sydney mit 17:00,6 min Weltrekord über 1500 m Freistil.

Bei einer kantonalen Abstimmung in Bern wird die Gewährung des Frauenstimmrechts in Angelegenheiten des Kantons Bern mit 78 656 gegen 16 298 Stimmen gutgeheißen.

13.12.1971, Montag

Südvietnamesische Truppen leiten eine Offensive gegen die Kautschukplantage Chup im Osten Kambodschas ein. Ziel des Angriffs ist die Einnahme des dort befindlichen nordvietnamesischen Divisionshauptquartiers.

Bei einem Ski-Ausflug im Witoscha-Gebirge südlich von Sofia verunglückt der bulgarische Außenminister Iwan Bascheff tödlich. Der 55-Jährige Politiker bekleidete sein Amt seit 1962.

14.12.1971, Dienstag

Bei einem Grubenunglück in der westfälischen Stadt Herten kommen sieben Bergleute ums Leben. Die Kumpel waren in 950 m Tiefe durch ein eingebrochenes Flöz verschüttet worden.

Das Bundesgesundheitsministerium teilt mit, dass für phenterminhaltige Appetitzügler die Rezeptpflicht eingeführt wird. Diese Maßnahme steht im Zusammenhang mit dem Verbot des Mittels “Menocil”, das als Nebenwirkung u.a. Kreislaufstörungen verursacht hatte.

Der Europäische Gerichtshof in Brüssel stellt in einem Urteil fest, dass Frankreich gegen den EURATOM-Vertrag verstoßen hat.

In Andorra dürfen erstmals Frauen wählen. Dadurch erhöht sich die Zahl der Wahlberechtigten des kleinen Pyrenäen-Staates von etwa 1000 auf 2650.

15.12.1971, Mittwoch

In Dortmund wird die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung gegründet. Sie hat den Auftrag, die Bedingungen für sichere und gesunde Arbeitsplätze zu erforschen.

16.12.1971, Donnerstag

Der US-Spielfilm “Anatevka” von Norman Jewison läuft in den bundesdeutschen Kinos an. Er erhält 1972 den Oscar für die beste Musikbearbeitung.

Der entführte Essener Großkaufmann Theo Albrecht wird gegen Zahlung von 7 Mio. DM freigelassen.

Der Führer der CDU/CSU-Opposition im Deutschen Bundestag, Rainer Barzel, beendet einen fünftägigen UdSSR-Besuch. Zum Abschluss seiner Gespräche erklärt Barzel, dass er seine Bedenken gegen den Moskauer Vertrag bestätigt sähe, da die sowjetische Führung eine verbindliche Erklärung betreffend der Wiedervereinigung ablehne.

13 Tage nach Ausbruch des indisch-pakistanischen Kriegs kapitulieren die westpakistanischen Truppen bedingungslos.

17.12.1971, Freitag

Das Bundesverwaltungsgericht in Berlin stellt in einem Urteil fest, dass bei Schmalfilmen mit Nacktdarstellungen eine Indizierung nicht allein schon deshalb gerechtfertigt ist, weil Nackte zu sehen sind. In der Begründung des Gerichts heißt es, dass bei der Entscheidung über eine Indizierung die Veränderung der “Grenzwerte der Gesellschaft” berücksichtigt werden müsse.

Im französischen Sestriere gewinnt die österreichische Ski-Weltcupsiegerin Annemarie Pröll den dritten zum Weltpokal zählenden Abfahrtslauf der Damen in 1:44,58 min.

18.12.1971, Samstag

In Bad-Godesberg geht die zweite Session des IV. Außerordentlichen Parteitags der SPD zu Ende.

Zum Abschluss einer zweitägigen Konferenz der Zehnergruppe beschließen die Finanzminister und Notenbankgouverneure der zehn größten westlichen Industrieländer die Abwertung des Dollar und die Neufestsetzung der Währungsparitäten.

19.12.1971, Sonntag

Das Verteidigungsministerium in Bonn gibt den Wechsel im Amt des Generalinspekteurs der Bundeswehr für den 1. April 1972 bekannt. Nachfolger von General Ulrich de Maizière wird der derzeitige Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral Armin Zimmermann. Damit wird zum ersten Mal in der deutschen Militärgeschichte ein Marinesoldat höchster verantwortlicher Offizier.

20.12.1971, Montag

In Islamabad wird der Führer der Volkspartei, Zulfikar Ali-Khan Bhutto, als neuer pakistanischer Staatspräsident vereidigt.

Auf den Bermudas verkündet US-Präsident Richard M. Nixon die sofortige Aufhebung der zehnprozentigen Importabgabe.

21.12.1971, Dienstag

Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände haben die Lebenshaltungskosten in der Bundesrepublik Deutschland 1971 um 5,1% höher gelegen als 1970. Besonders stark verteuerten sich 1971 die Mieten und Dienstleistungen.

Die Bonner Regierung legt den Mittelkurs der DM gegenüber dem US-Dollar auf 3,22 DM fest. Damit wird das Floating der DM, das im Mai eingeführt wurde, beendet.

Das Auswärtige Amt in Bonn gibt die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zu Algerien bekannt. Die Kontakte waren 1965 nach der Anerkennung Israels durch Bonn abgebrochen worden.

22.12.1971, Mittwoch

Der ehemalige österreichische Außenminister Kurt Waldheim wird in New York zum UN-Generalsekretär gewählt.

Die neue pakistanische Regierung ordnet die Haftentlassung des ostpakistanischen Politikers Mujib Rahman an.

Der Verband metallindustrieller Arbeitgeberverbände in Nordrhein-Westfalen nimmt den für 1,2 Mio. Arbeitnehmer der Metallindustrie vereinbarten Tarifvertrag an. Der neue Vertrag sieht eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 7,5% vor.

Das Deutsche Industrieinstitut teilt in seiner “Lohnbilanz 1971” mit, dass der monatliche Bruttoverdienst eines bundesdeutschen Arbeitnehmers im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt die Rekordmarke von 1300 DM erreicht habe.

23.12.1971, Donnerstag

Der Christdemokrat Giovanni Leone wird im 23. Wahlgang zum Staatspräsidenten Italiens gewählt.

Der Sudan beschließt die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zur Bundesrepublik. Die Kontakte waren 1965 nach der Anerkennung Israels durch Bonn abgebrochen worden.

Der Filmkaufmann Heinz Riech übernimmt die Ufa-Filmtheater. Riech besitzt damit die mit Abstand größte Kinokette in der Bundesrepublik.

24.12.1971, Freitag

In Budapest werden bei einer erbitterten Straßenschlacht um die letzten Christbäume 40 Menschen verletzt. Nach Angaben von Beobachtern hat die aufgebrachte Menge sogar die Äste von den Bäumen abgerissen und als Schlagstöcke verwendet.

In seiner traditionellen Weihnachtsansprache fordert Bundespräsident Gustav W. Heinemann die Bundesbürger auf, aktiv zur Erhaltung des Friedens beizutragen.

25.12.1971, Samstag

Zum ersten Mal in der Geschichte des geteilten Landes richtet sich ein hochrangiger südvietnamesischer Politiker an die Bevölkerung von Nordvietnam. In einer Hörfunk- und Fernsehansprache übermittelt der südvietnamesische Senatspräsident Nguyên Van Huyên im Namen seines Volkes den “nordvietnamesischen Landsleuten” seine Weihnachtsgrüße.

Bei einem Großbrand in einem Luxushotel in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul kommen über 160 Menschen ums Leben.

26.12.1971, Sonntag

Im Zweiten Deutschen Fernsehen wird die letzte Folge des vierteiligen Films “Der Seewolf” ausgestrahlt. Die Hauptrolle in der Verfilmung des Romans von Jack London spielt Raimund Harmstorf.

In Zürich besiegt Boxweltmeister Muhammad Ali den Deutschen Jürgen Blin durch K. o. in der 7. Runde.

Als erstes Land der Welt macht Australien das Anlegen von Sicherheitsgurten in Autos für Fahrer und Mitfahrer zur gesetzlichen Pflicht. Nur schwangere Frauen, von Haus zu Haus fahrende Milchmänner und Taxifahrer sind von der Verordnung ausgenommen.

An den Sektorenübergängen nach Berlin (Ost) herrscht an den Weihnachtsfeiertagen ein ungewöhnlich großer Andrang. Zahlreiche Besitzer von bundesdeutschen Pässen nutzen die Möglichkeit, ihre Verwandten im Ostteil der geteilten Stadt zu besuchen.

27.12.1971, Montag

Das südkoreanische Parlament verabschiedet in Abwesenheit der Opposition einstimmig ein Gesetz, das Präsident Park Chung Hee außerordentliche Vollmachten in Fragen der nationalen Sicherheit einräumt. Er kann u.a. Enteignungen für militärische Zwecke durchführen und die Pressefreiheit einschränken.

Das nationale Institut für demographische Studien in Paris veröffentlicht einen Bericht, wonach fast überall in Europa die Geburtenrate sinkt. In der Bundesrepublik, in Schweden, Dänemark, Finnland, Portugal, der CSSR und Ungarn überwiegt die Zahl der Todesfälle inzwischen die der Geburten.

In New York wird die erste Samenbank der Welt für Spermien des Menschen eröffnet.

28.12.1971, Dienstag

Das Bundesinnenministerium ruft einen Sachverständigenrat für Umweltfragen ins Leben. Auf diese Weise sollen die entscheidenden Voraussetzungen für eine “objektive, realistische Umweltpolitik” verbessert werden, die sich auf Erkenntnisse unabhängiger Fachleute stützen kann.

In Bonn bestätigt ein Sprecher des Außenministeriums die Berichte der griechischen Regierungszeitung “Nea Politia”, dass die Bundesrepublik Griechenland Rüstungsmaterial liefern werde. Bonn habe sich auf Grund der besonderen Lage Griechenlands an der Südflanke der NATO dazu entschieden.

29.12.1971, Mittwoch

Im saarländischen Baltesweiler stellt die Polizei drei Bankräuber, die am 27. Dezember eine Kölner Bank überfallen hatten. Die Bankräuber waren mit einer Beute von 300 000 DM und zwei Polizeibeamten als Geiseln geflohen.

Die New Yorker Filmkritik kürt Jane Fonda zur “besten Schauspielerin des Jahres”. “Bester Schauspieler” wird Gene Hackman.

30.12.1971, Donnerstag

Die US-Luftwaffe beendet ihren schwersten Angriff auf militärische Ziele in Nordvietnam seit November 1968. Nach Angaben des US-Oberkommandos haben während der fünftägigen Luftoffensive etwa 350 Kampfflugzeuge mehr als 1000 Einsätze geflogen.

Die Bonner Bundesregierung veröffentlicht ihren Subventionsbericht für das Jahr 1971. Danach stiegen die öffentlichen Subventionen 1971 im Vergleich zum Vorjahr von 27 auf 31,1 Mrd. DM. Im Bereich der Finanzhilfen steht die Landwirtschaft mit 3,8 Mrd. DM mit Abstand an erster Stelle.

Die italienische Zeitung “Osservatore della Domenica” berichtet, dass der Vorschlag einiger Bischöfe, Frauen als Priester zuzulassen, auf der Synode der katholischen Kirche in Rom von den Synodalen abgelehnt worden sei. Nach Angaben der Zeitung sei der Vorschlag “nicht ernst genommen worden”.

31.12.1971, Freitag

Die Bundesbürger “verpulvern” in der Silvesternacht ein Feuerwerk, dessen Kosten auf 70 Mio. DM geschätzt werden. Leuchtkraft und Lautstärke übertreffen ebenso wie der um 25% höhere Geldaufwand die vorjährige Neujahrsbegrüßung bei weitem.

In München wird das neu renovierte Residenztheater mit “Der Widerspenstigen Zähmung” von William Shakespeare in der Inszenierung von Otto Schenk wiedereröffnet.

Im Westerwald kommen beim Zusammenstoß zweier Züge sieben Menschen ums Leben. Als Unglücksursache gibt die Polizei menschliches Versagen an.

Chroniknet