Was geschah im Februar 1951

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1.2.1951, Donnerstag

Gegen die Stimmen der KPD verabschiedet der Bundestag in Bonn das Gesetz über die Errichtung des Bundesverfassungsgerichts.

Die Alliierte Hohe Kommission beschließt die Übergabe der Paßhoheit an die Bundesrepublik Deutschland.

DDR-Volkspolizisten besetzen den zum West-Berliner Verwaltungsbezirk Spandau gehörenden Ortsteil West-Staaken.

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen verurteilt in New York mit groser Mehrheit das kommunistische China als Angreifer im Koreakrieg. Sie bestätigt damit einen Beschlus des Politischen Ausschusses.

2.2.1951, Freitag

Ria Falk und Paul Baran aus Dortmund werden in Zürich Paarlauf-Europameister auf dem Eis.

Die argentinische regimekritische Tageszeitung “La Prensa” kann wegen eines Streiks der Zeitungsverkäufer nicht mehr erscheinen. Die Vereinigung der Zeitungsverkäufer ist dem von der Regierung Perón geschaffenen Allgemeinen Gewerkschaftsverband angeschlossen.

Die “Unsterbliche Geliebte”, erster Nachkriegsfilm von Veit Harlan, löst in Herford heftige Tumulte aus. Harlan drehte zur Zeit des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland mehrere Hetzfilme, u.a. 1940 “Jud Süß”.

Die Amerikaner setzen ihre Atombombenversuche im US-Bundesstaat Nevada fort: Innerhalb einer Woche explodiert die vierte Bombe auf dem Testgelände.

3.2.1951, Samstag

Bundeslandwirtschaftsminister Wilhelm Niklas eröffnet in den Berliner Messehallen am Funkturm die “Internationale Grüne Woche”. 280 000 Besucher begutachten die Agrarprodukte der 111 Aussteller.

Die arabischen Staaten Ägypten, Syrien, Libanon, Irak, Saudi-Arabien und Jemen unterzeichnen in Kairo einen Sicherheitspakt. Gleichzeitig fordern sie Rüstungs- und Wirtschaftshilfe von den Vereinten Nationen.

Vladimir Clementis, ehemaliger tschechischer Außenminister, flieht aus Prag und trifft in Nürnberg ein. Er ist prominentestes Opfer der Säuberungsaktionen, die Hunderten von Politikern, Beamten und Verwaltungsfachleuten in der Tschechoslowakei zum Verhängnis wird.

Nach knapp sechsjähriger Haft verlässt Alfried Krupp von Bohlen und Halbach das Landsberger Kriegsverbrechergefängnis. Der US-amerikanische Hochkommissar John J. McCloy hat den Industriellen begnadigt. Die Einziehung des Vermögens von Alfried Krupp wird rückgängig gemacht.

4.2.1951, Sonntag

Nach einer Atombombenexplosion in der Wüste Nevada fällt im 2500 km entfernten Gebiet von Rochester im US-Bundesstaat New York radioaktiver Schnee.

Die Passagiermaschine “Constellation” der Air France benötigt für die Strecke New York- Paris 10:13 h und stellt damit einen Geschwindigkeitsrekord auf.

5.2.1951, Montag

Der Prozess zur Klärung des Todes von Hitlers Geheimdienstchef Admiral Wilhelm Canaris gegen den ehemaligen Gruppenchef im Reichssicherheitshauptamt Walter Huppenkothen beginnt vor dem Schwurgericht beim Landgericht München I.

6.2.1951, Dienstag

Eine Grippeepidemie, von der auch Politiker der britischen Regierung betroffen sind, bringt anlässlich einer Unterhausabstimmung über Eisen und Stahl die sozialistische Regierungsmehrheit ins Wanken.

Der US-Außenminister Dean Acheson gibt die Zustimmung seiner Regierung zum Pleven-Plan, der die Errichtung einer gemeinsamen Europaarmee vorsieht, bekannt.

Moskau stimmt einer Vorkonferenz zu, die die Tagesordnung eines Treffens der Siegermächte klären soll.

7.2.1951, Mittwoch

Das dänische Parlament, das Folketing in Kopenhagen, beschließt mit 99 gegen 21 Stimmen der Radikalen und Kommunisten den Beitritt des Landes zur NATO.

In einer Rede im Bayerischen Rundfunk spricht Bundeskanzler Konrad Adenauer die Erwartung aus, dass die Westmächte die Bundesregierung über jede Phase der bevorstehenden Viermächtekonferenz informieren. “Wir wollen gehört werden”, fordert der Regierungschef.

Das dritte Zugunglück innerhalb eines Jahres im Gebiet von New York fordert 75 Tote und 500 Verletzte.

8.2.1951, Donnerstag

Das Flaggenrechtsgesetz tritt in der Bundesrepublik Deutschland in Kraft. Künftig müssen alle deutschen See- und Binnenschiffe die schwarzrotgoldene Bundesflagge mit sich führen.

Das Land Nordrhein-Westfalen tritt dem Abkommen mit dem Bund über die Errichtung der Bereitschaftspolizei bei.

9.2.1951, Freitag

In Korea erreichen die UN-Truppen den vereisten Fluss Han und stehen am Stadtrand von Seoul.

Die westlichen Alliierten heben ihre Vorbehalte gegen die Polizeihoheit der bundesdeutschen Regierung in Notfällen auf.

Das Amtsgericht Lörrach verurteilt Prinz H. von Liechtenstein wegen Schmuggels zu einer Geldstrafe.

10.2.1951, Samstag

Die am 5. Februar gestarteten Wahlen an der britischen Kolonie Goldküste (Ghana), die den bisherigen “Legislative Council” von 32 Mitgliedern zu einer gesetzgebenden Versammlung mit 84 Abgeordneten entwickeln sollen, gehen zu Ende. Siegerin ist die “Convention People’s Party”. Am 12. Februar wird Kwame Nkrumah erster Ministerpräsident der Goldküste.

Getúlio Dornelles Vargas tritt sein Amt als Präsident Brasiliens an. Der mit 49,3% der Stimmen gewählte ehemalige Diktator löst General Enrico Gaspar Dutra ab.

11.2.1951, Sonntag

Für die Landtagswahlen am 6. Mai einigen sich CDU und DP (Deutsche Partei) in Niedersachsen auf eine gemeinsame Liste mit dem Namen “Niederdeutsche Union”. Die beiden Parteien behalten jedoch vorläufig ihre volle Selbständigkeit.

Die Oper “Lady Hamilton” des Dirigenten und Komponisten Robert Heger wird in Nürnberg uraufgeführt.

2:2 endet der erste internationale Fußball-Städtekampf nach dem Krieg im Berliner Olympiastadion zwischen den Teams aus Zürich und Berlin.

12.2.1951, Montag

Zwölf gewaltige Buschbrände wüten im australischen Queensland. Eins der Feuer hat bereits über 2 Mio. Morgen bestes Weideland vernichtet.

Der persische Schah Mohammed Resa Pahlawi heiratet im Elfenbeinsaal des königlichen Marmorpalastes in Teheran die deutschstämmige 18-Jährige Prinzessin Soraya.

Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard erläutert vor der Industrie- und Handelskammer Bonn seinen Plan zur Einführung eines Rabattmarkensystems. Die Gewinne aus diesem “Aufbaurabatt” sollen vor allem in der Grundstoffindustrie investiert werden.

Im italienischen Kurort Santa Margherita beginnt eine Konferenz zwischen dem französischen Ministerpräsidenten René Pleven und Außenminister Robert Schuman sowie dem italienischen Ministerpräsidenten Alcide De Gasperi und Außenminister Carlo Graf Sforza. Thema ist u.a. die europäische Integration und eine engere Zusammenarbeit der “zwei lateinischen Schwestern”.

13.2.1951, Dienstag

Der französische Oberkommissar André François-Poncet stellt vor dem alliierten Presseclub in Frankfurt die militärische Gleichberechtigung der Bundesrepublik “nach einer gewissen Anlaufzeit” in Aussicht. Gleichzeitig würden größere Freiheiten zugebilligt.

Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm spricht sich auf einer Studentenkundgebung in Hamburg nachdrücklich für eine deutsche Beteiligung an der Verteidigung Europas aus. Er selbst wolle lieber “in Trümmern leben als bolschewisiert sein”.

14.2.1951, Mittwoch

Sugar” Ray Robinson wird durch einen Sieg über Jake La Motta in Chicago Box-Weltmeister im Mittelgewicht.

Der Vatikan verbietet allen römisch-katholischen Christen, “Das Kapital” von Karl Marx zu lesen. Das Buch verteidige den “atheistischen Kommunismus” und halte den Klassenkampf für das einzige Mittel zur Erringung der Gleichberechtigung des Proletariats. Katholiken, die “Das Kapital” aus beruflichen Gründen lesen müssen, erhalten eine kirchliche Sondergenehmigung.

Im britischen Hafen Barry liegt der unter Panamas Flagge fahrende Dampfer “Katy” fest. Das ist eine erste Auswirkung der Maßnahmen, die die Internationale Arbeitsorganisation wegen der schlechten Arbeitsbedingungen auf panamaischen Schiffen beschlossen hat.

Auf der Konferenz der mohammedanischen Länder in Karatschi beschließen die Delegierten eine gemeinsame blockfreie Politik und die Verteidigung der islamischen Front.

Die israelische Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten David Ben Gurion muss nach einer Abstimmung über einen Misstrauensantrag, den die Opposition wegen des Schulprogramms gestellt hat, zurücktreten. Bis zu Neuwahlen bleibt die Regierung im Amt. Nach den Wahlen im Juli bildet Ben Gurion (Ministerpräsident und Verteidigungsminister) eine Koalitionsregierung aus der Arbeiterpartei Mapai und religiösen Gruppen.

15.2.1951, Donnerstag

Der Bundestag verabschiedet das Bundesgrenzschutzgesetz. Die Politiker beschließen, die Stärke der Bundesgrenzschutz-Truppen vorläufig auf 10 000 Mann festzulegen.

König Tribhuwan Bir Bikram Schah von Nepal kehrt nach Intervention Indiens in sein Heimatland zurück. Aufgrund eines Bürgerkrieges ging er vor drei Monaten ins indische Exil.

In Paris wird die Konferenz über die Bildung einer europäischen Armee eröffnet. Delegierter der Bundesrepublik Deutschland ist Staatssekretär Walter Hallstein.

16.2.1951, Freitag

In einem Schreiben an die Alliierten, das vom Auswärtigen Ausschuss und vom Bundeskabinett gebilligt wird, erkennt Bundeskanzler Adenauer die deutschen Auslandsschulden an. Damit ist der Weg für eine allgemeine Schuldenkonferenz und eine Revision des Besatzungsstatuts frei.

Der stellvertretende Ministerpräsident der DDR und Generalsekretär der SED Walter Ulbricht bezeichnet einen Sturz Konrad Adenauers als Voraussetzung für Einheit und Frieden. Der Bundeskanzler habe “kurzsichtig und dumm” auf die Verständigungsvorschläge von DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl zur Konstituierung eines gesamtdeutschen Rates reagiert.

US-Präsident Harry S. Truman erlaubt dem Oberbefehlshaber der UN-Truppen in Korea, General Douglas MacArthur, den 38. Breitengrad in Richtung Norden zu überschreiten.

17.2.1951, Samstag

In den Hamburger Kunsthallen wird eine Ausstellung eröffnet, die erstmals in Deutschland seit 1933 einen Überblick über das Schaffen des französischen Malers Henri Matisse gibt.

In einem vielbeachteten Interview der Moskauer “Prawda” nimmt der sowjetische Staatschef Josef W. Stalin erstmals nach zwei Jahren wieder zu internationalen Problemen Stellung. Er nennt den britischen Außenminister Clement R. Attlee einen Verleumder, die USA einen Aggressor und die UNO ein Instrument des Aggressionskrieges.

18.2.1951, Sonntag

In Bonn demonstrieren 50 000 Vertriebene gegen den Regierungsentwurf eines Lastenausgleichsgesetzes.

Vizekanzler Franz Blücher appelliert auf dem Landesparteitag der hamburgischen FDP an die Bevölkerung, intensiver zu sparen, um eine Inflation zu vermeiden. Wer Kapital ansammle, sei ein Patriot, meint Blücher.

Der ehemalige Innenminister Gustav Heinemann wendet sich in einer Versammlung der Evangelischen Studentengemeinde in Erlangen erneut gegen die Remilitarisierung Deutschlands. Die Kriegsdienstverweigerung ist nach Ansicht der Evangelischen Kirche ein Grundrecht der Verfassung, so Heinemann.

Beim “Großen Preis des Präsidenten Perón” in Argentinien gehen erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wieder drei Mercedes-Silberpfeile an den Start. Hermann Lang und Juan Manuel Fangio erreichen auf den deutschen 3-l-Wagen Platz zwei und drei hinter dem Ferrari-Fahrer Jose Froilan Gonzales.

19.2.1951, Montag

In verschiedenen Teilen Bayerns sind die Bauern aus Unzufriedenheit über den momentanen Milchpreis dazu übergegangen, Milch direkt an den Verbraucher zu verkaufen oder sie zu Landbutter zu verarbeiten. Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine Erhöhung des Milchpreises bis jetzt abgelehnt.

300 Funktionäre aus DDR-Schwerpunktbetrieben beraten auf der zweiten Agitationskonferenz der SED über die Entfaltung einer Volksbewegung gegen die Remilitarisierung der Bundesrepublik Deutschland, den Abschluss eines Friedensvertrags und die Bildung eines Gesamtdeutschen Konstituierenden Rates.

Peking fordert Thailand auf, mit der “gesetzwidrigen Verfolgung von Chinesen” in Thailand ein Ende zu machen. Die thailändische Regierung habe diese Verfolgung seit dem Abschluss von Wirtschafts- und Militärpakten mit den USA intensiviert.

20.2.1951, Dienstag

Zum ersten Mal seit Monaten treffen Bundeskanzler Konrad Adenauer und Oppositionsführer Kurt Schumacher in Bonn zusammen. Hauptthema der Unterredung ist die geplante Viermächtekonferenz. Zu Differenzen kommt es angesichts der Frage einer möglichen Neutralisierung der Bundesrepublik Deutschland, die Schumacher nicht ausschließen will.

Das Konsultativkomitee des Commonwealth für die wirtschaftliche Entwicklung Südostasiens schließt seine Tagung in Colombo ab. Der Delegierte Großbritanniens stellt fest, dass sein Land für die sechsjährige Laufzeit des sog. Colomboplanes voraussichtlich 300 Mio. Pfund (3,75 Mrd. DM) beisteuern werde.

La Valse”, ein Ballett von George Balanchine mit Musik von Maurice Ravel wird in New York uraufgeführt.

Eugène Ionescos Einakter “La León” (Die Unterrichtsstunde) wird im Théâtre de Poche in Paris uraufgeführt. Regie führt Marcel Cuvelier.

21.2.1951, Mittwoch

Pilot A. E. Callard gelingt mit einem B-2-Bomber der erste Nonstop-Atlantikflug eines Düsenflugzeugs ohne Auftanken. Die Strecke Irland- Neufundland bewältigt er in 4:42 h.

Die saudiarabische Regierung gestattet den USA die Benutzung des Luftstützpunktes von Dharan.

Der Streik, den Bremens Metallarbeiter seit acht Tagen führen, wird beigelegt. In einer Urabstimmung sprechen sich 59,7% der streikenden Gewerkschaftsmitglieder dafür aus, das ausgehandelte Lohnabkommen – Erhöhung des Stundenlohns um 16 Pf auf 1,40 DM – anzunehmen.

Der Bundesinnenminister stiftet den “Deutschen Filmpreis”.

22.2.1951, Donnerstag

Die französische und die US-amerikanische Regierung schließen ein Abkommen, das der US-Luftwaffe die Einrichtung von Militär-Stützpunkten in Südfrankreich, Marokko und Algerien gestattet.

Die norwegische Regierung legt dem Storting (Parlament) in Oslo ihr Rüstungsprogramm vor. Geplant sind: Anlage von Basen für amerikanische Flugzeuge, eine Landarmee von vier Divisionen, eine Luftwaffe von elf Geschwadern, die allgemeine Erhöhung der Wehrkraft um 30% zu Lande, 50% in der Luft und 100% bei der Luftabwehr sowie die Aufstellung von 270 000 Mann.

23.2.1951, Freitag

Zehn Männer, unter ihnen Mitglieder der kommunistischen Freien Deutschen Jugend, besetzen Helgoland und protestieren gegen die Bombardierung der Nordseeinsel zu Übungszwecken. Mitglieder der “Aktion Helgoland”, die ebenfalls eine neue Besetzung des Felsens vorbereiten, distanzieren sich scharf von der “kommunistischen Demonstration” und bezeichnen sie als “propagandistischen Schachzug sowjetischer Prägung”.

Der Konflikt zwischen Frankreich und Marokko spitzt sich zu: Verhandlungen zwischen dem französischen Generalresidenten General Alphonse Juin und dem Sultan von Marokko, Sidi Muhammad Ibn Jusuf, über die Einführung demokratischer Reformen und die Verurteilung der nationalistischen Partei Istiklal sind gescheitert.

Ria Baran und Paul Falk aus Dortmund werden in Mailand erstmals Weltmeister im Eiskunstlauf der Paare.

24.2.1951, Samstag

Der türkische Außenminister Mehmet Fuat Köprülü gibt bekannt, dass ein Verteidigungssystem mit den USA für das östliche Mittelmeer beschlossen ist. Das Abkommen wurde anlässlich des Besuchs von Admiral Robert C. Carney, Kommandant der US-Ostatlantik- und Mittelmeerflotte, vereinbart.

Bei einer geheimen Zusammenkunft in Frankfurt am Main wird der “Stahlhelm” neu gegründet. Ziel der “ausgewählten Sammlung ehemaliger Frontsoldaten und Offiziere” ist es, “auf kameradschaftlicher Basis den Übelständen in Deutschland auf den Leib zu rücken.”

25.2.1951, Sonntag

General Collins, Generalstabschef der amerikanischen Armee, kündigt Luftangriffe auf chinesische Städte an, falls chinesische Truppen See- und Luftangriffe gegen die Armee der Vereinten Nationen in Korea unternehmen.

Der spanische Diktator Francisco Franco Bahamonde bietet dem 94-Jährigen französischen Marschall Philippe Pétain, der im Festungsgefängnis der Insel Yeu eine lebenslange Haftstrafe verbüßt, Asyl an.

Der tschechoslowakische Staatspräsident Klement Gottwald teilt dem Zentralkomitee der Kommunistischen Partei mit, dass eine Verschwörung gegen die Herrschaft der Partei zur Änderung der Parteipolitik und Rückkehr zum Kapitalismus aufgedeckt ist. Im Mittelpunkt der Verschwörung soll der ehemalige Außenminister Vladimir Clementis stehen.

26.2.1951, Montag

Die Ehe der Filmstars Barbara Stanwick und Robert Taylor, die in Hollywood als “vollkommen” galt, endet mit Scheidung.

Wegen der Lebensmittelknappheit in der Tschechoslowakei werden wieder Brotmarken eingeführt.

Der Bundesrat der Schweiz gibt ein Rüstungsprogramm von 1,46 Mrd. sFr. (1,752 Mrd. DM) für fünf Jahre bekannt.

Der britische Oberkommissar Ivone Augustine Kirkpatrick gibt bekannt, dass die Insel Helgoland nicht mehr als Bombenziel genutzt wird, sobald ein neues Übungsgebiet gefunden sei. Auf jeden Fall werden die Bombenabwürfe im März 1952 ein Ende haben, verspricht Kirkpatrick.

27.2.1951, Dienstag

Die Bundesrepublik Deutschland beantragt die Mitgliedschaft beim Internationalen Währungsfond und der Weltbank.

Die Bundesregierung beschließt aufgrund der Devisenkrise einen Einfuhrstopp für Waren aus dem Raum der Europäischen Zahlungsunion EZU.

50 meist ältere Bürger von Wesel gründen eine “Kaiserpartei”. 33 Jahre ohne Kaiser hätten genügt, um Deutschland in den Abgrund zu stürzen.

28.2.1951, Mittwoch

Der französische Ministerpräsident René Pleven überreicht Staatspräsident Vincent Auriol sein Rücktrittsgesuch. Der Grund sind Differenzen über die Wahlrechtsreform.

Der deutsche Bundestag verabschiedet das Gesetz über die Rechtsstellung heimatloser Ausländer.

Das Bundeskabinett beschließt, in Berlin maßgebende Bundesbehörden einzurichten.

In Hannover wird die Mustermesse eröffnet. Sie steht ganz im Zeichen der bundesdeutschen Schwierigkeiten im Außenhandel.

Chroniknet