Was geschah im Januar 1974

  • < 1973
  • 1.1974
  • 1975 >

1.1.1974, Dienstag

Beherrschendes Thema der Ansprachen zum Jahreswechsel ist weltweit die drohende Ausweitung der Energiekrise. Trotz der zu erwartenden wirtschaftlichen Probleme zeigt sich der bundesdeutsche Kanzler Willy Brandt jedoch optimistisch.

In Schweden tritt eine Elternversicherung in Kraft. Danach kann bei der Geburt eines Kindes künftig wahlweise ein Elternteil bis zu sechs Monate Urlaub nehmen. Bislang war dies ausschließlich den Müttern vorbehalten.

Nach den Beschlüssen Libyens und der Länder des Persischen Golfs vom Dezember 1973 werden die Erdölpreise drastisch erhöht.

In der nordirischen Hauptstadt Belfast wird unter dem Vorsitz von Brian Faulkner eine neue Koalitionsregierung aus protestantischen Unionisten, katholischen Sozialdemokraten und der überkonfessionellen Alliance Party vereidigt.

In der Bundesrepublik Deutschland ist die Preisbindung für die Markenartikelindustrie aufgehoben. Die Hersteller gehen ab sofort zu unverbindlichen Preisempfehlungen über.

2.1.1974, Mittwoch

In Spanien wird der neue Ministerpräsident Carlos Arias Navarro vereidigt. Er ist Nachfolger von Luis Carrero Blanco, der am 20. Dezember 1973 von Angehörigen der baskischen Untergrundorganisation ETA ermordet wurde.

Die britische Regierung führt aufgrund anhaltender Streiks im Kohlebergbau und bei der Eisenbahn die Dreitagewoche ein.

Im Rahmen eines umfassenden Energiesparprogramms der Regierung tritt in Schweden die erste Phase einer Stromrationierung in Kraft. Ab sofort sind u.a. Reklame- und Fassadenbeleuchtungen grundsätzlich untersagt.

3.1.1974, Donnerstag

Mit einem Konzert in Chicago (US-Bundesstaat Illinois) beginnt die erste Tournee des US-Rockstars Bob Dylan seit acht Jahren.

In Pakistan untersagt die Regierung unter Premierminister Zulfikar Ali-Khan Bhutto ausländischen Banken die Eröffnung neuer Filialen. Damit soll verhindert werden, dass die Verstaatlichung der inländischen Banken vom 1. Januar einen Anstieg fremder Aktivitäten im pakistanischen Bankenbereich nach sich zieht.

Der japanische Außenminister Masajoschi Ohira und sein chinesischer Amtskollege Ch’i Peng-fei unterzeichnen in Peking das erste Regierungsabkommen zwischen beiden Staaten seit 1945. Die Vereinbarungen sichern beiden Seiten handelspolitische Vorteile.

4.1.1974, Freitag

US-Präsident Richard M. Nixon unterzeichnet in San Clemente (US-Bundesstaat Kalifornien) das Auslandshilfe-Gesetz, das 1974 Ausgaben in Höhe von 5,78 Mrd. Dollar (15 Mrd. DM) vorsieht. Der Hauptanteil (5,7 Mrd. DM) ist als Ausgleich für Verluste aus dem Jom-Kippur-Krieg für Israel bestimmt.

Das US-Außenministerium in Washington teilt mit, dass erstmals seit 1967 wieder amerikanische Diplomaten nach Syrien entsandt werden. Diese Entscheidung ist Ergebnis der Gespräche, die US-Außenminister Henry A. Kissinger im Dezember 1973 mit Präsident Hafis Asad in Damaskus führte.

Am 26. Jahrestag der Unabhängigkeit tritt in Birma eine neue Verfassung in Kraft. Birma wird zur “Sozialistischen Republik” mit einer Einheitspartei. Bei einer Volksabstimmung im Dezember 1973 stimmten laut Abstimmungskommission 90% der Bevölkerung für die neue Verfassung.

In London vereinbaren die britische Regierung und die Bäckerinnung, die Produktion von Backwaren ab sofort um 5% zu verringern. Die Maßnahme dient der Energieeinsparung.

5.1.1974, Samstag

Im Sendesaal des Hessischen Rundfunks in Frankfurt/Main werden die Gruppen der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft ausgelost.

6.1.1974, Sonntag

US-Präsident Richard M. Nixon verweigert die Herausgabe von rund 500 Tonbändern und Dokumenten des Weisen Hauses, die der Senats-Sonderausschuss im Zusammenhang mit der “Watergate”-Affäre als Beweismaterial angefordert hatte.

Auf dem Hamburger SPD-Wahlparteitag befürworten 80% der Delegierten den Bau der Trabantenstadt Billwerder-Allermöhe. Dieses größte Stadtentwicklungsprojekt seit 1949 wird jedoch 1977 trotz bis dahin erfolgter Investitionen in Höhe von 119 Mio. DM von der Bürgerschaft abgelehnt.

Der Bund gegen Alkohol im Straßenverkehr (Hamburg) gibt bekannt, dass die Einnahme von Hustenmitteln “die Unfähigkeit, ein Kraftfahrzeug sicher zu führen”, zur Folge haben kann. Rechtsmediziner der Universität Mainz stellten für 78 von 94 Hustenmitteln einen Alkoholanteil bis zu 40% fest.

Bei den Schwimmsport-Landesmeisterschaften von Neusüdwales (Australien) stellt die erst 13-Jährige Jenny Turrall mit 8:50,10 min über 800 m Freistil einen Weltrekord auf.

7.1.1974, Montag

Die Alte Leipziger Versicherungs-AG honoriert als erste bundesdeutsche Versicherung das Anlegen von Sicherheitsgurten. Die Leistungen bei einem Unfall erhöhen sich um 25%, wenn Fahrer und Beifahrer einen Gurt tragen.

In der konstitutionellen Monarchie Lesotho scheitert ein Aufstand der oppositionellen Kongresspartei unter Ntsu Mokhehle gegen das Regime des Premierministers Leabua Jonathan. Seit den letzten Wahlen 1970 hatte Jonathan die Opposition massiv zu unterdrücken versucht.

8.1.1974, Dienstag

In London richtet Premierminister Edward Heath ein Ministerium für Energie ein und übergibt die Leitung dem bisherigen Verteidigungsminister, Peter Alexander Carrington. Carringtons Stellvertreter Ian Gilmour übernimmt das Verteidigungsministerium.

In Jerusalem wird das amtliche Endergebnis der israelischen Parlamentswahlen vom 31. Dezember 1973 bekanntgegeben. Danach bleibt der Arbeiterblock mit 51 Sitzen stärkste Fraktion vor dem rechtsoppositionellen Likud-Block (39 Sitze).

9.1.1974, Mittwoch

Die Regierungsvertreter von 14 der OPEC angehörenden Staaten sichern zum Abschluss ihrer dreitägigen Konferenz in Genf stabile Ölpreise bis zum 1. April 1974 zu.

Die Bundesregierung entschließt sich gegen das im Dezember 1973 geplante Wochenendfahrverbot für Januar und Februar. Die Maßnahme erübrige sich, da die erwartete Zuspitzung in der Erdölversorgung nicht eingetreten sei.

10.1.1974, Donnerstag

In Berlin (Ost) wählt der Zentralrat der “Freien Deutschen Jugend” (FDJ) den 37-Jährigen Egon Krenz zum neuen Vorsitzenden.

US-Verteidigungsminister James R. Schlesinger gibt in Washington eine Veränderung der Nuklearstrategie der Vereinigten Staaten bekannt. Neben der Zerstörung von Industriegebieten und Städten ist zukünftig auch der auf militärisch wichtige Einzelziele beschränkte Angriff möglich.

11.1.1974, Freitag

Die französische Regierung erhöht die Preise für Erdölprodukte. Ab sofort kostet z. B. 1 l Normalbenzin 1,62 statt 1,25 Franc (0,87 DM statt bisher 0,68 DM). Besonders betroffen sind die Verbraucher von Heizöl, die statt bislang 36,40 Franc (19,65 DM) nun 52,98 Franc (28,60 DM) pro 100 l zahlen müssen.

12.1.1974, Samstag

Die chilenische Militärregierung führt die im November 1973 aufgehobene Vorzensur wieder ein. Ab sofort müssen alle Zeitungen vor Erscheinen einer staatlichen Stelle zur Genehmigung vorgelegt werden.

Die Straßenkehrer der sizilianischen Ortschaft Villabate treten ihre Arbeit in Unterhosen an. Damit bringen sie gegenüber der Stadtverwaltung ihre Forderung nach kostenloser Arbeitskleidung zum Ausdruck.

13.1.1974, Sonntag

Der bundesdeutsche Verband der Chemischen Industrie richtet für drei Monate eine Vermittlungsstelle für erdölabhängige Rohstoffe aus deutscher Produktion ein. Angesichts des zu erwartenden Fehlbedarfs soll eine gerechtere Verteilung dieser Stoffe gewährleistet werden.

14.1.1974, Montag

Die Vereinigte Partei der Seychellen fordert von Großbritannien die Entlassung in die Unabhängigkeit. Die Inselgruppe im Indischen Ozean ist seit 1903 britische Kronkolonie.

Der tunesische Staatschef Habib Burgiba ersetzt den Außenminister Mohammed Masmoudi durch Habib Chatti. Nach inoffiziellen Angaben habe Masmoudi bei Verhandlungen zu der im Januar beschlossenen Fusion Libyens und Tunesiens libysche Interessen zu stark berücksichtigt.

In der Volksrepublik China werden die Werke der Komponisten Ludwig van Beethoven und Franz Schubert wegen “bourgeoiser kapitalistischer Mentalität” verboten.

In Österreich müssen ab sofort alle privaten Kraftfahrzeugführer an einem selbstgewählten Tag in der Woche ihr Auto stehenlassen. Die zulässige Geschwindigkeit wird auf 100 km/h begrenzt.

Der Landesverband Hessen im Deutschen Verband für Freikörperkultur fordert für die FKK-Vereine die Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Es könne nicht mehr davon ausgegangen werden, dass eine Mehrheit der Bevölkerung Freikörperkultur ablehne.

15.1.1974, Dienstag

In Rom protestieren Tausende von Sizilianern, die im Januar 1968 durch ein Erdbeben obdachlos wurden, gegen die Verschleppung des Wiederaufbaus. Von 3200 angekündigten Sozialwohnungen stehen bisher nur 302 zur Verfügung; die Mehrzahl der Betroffenen lebt in Barackenstädten.

Ein Wahlkollegium bestätigt in Brasilia General Ernesto Geisel als neuen brasilianischen Staatspräsidenten. Geisel war Mitte vergangenen Jahres vom amtierenden Präsidenten General Emílio Garrastazú Médici zum Nachfolger bestimmt worden.

16.1.1974, Mittwoch

An der US-amerikanischen Börse sinkt das britische Pfund mit 2,16 US-Dollar (5,59 DM) auf den niedrigsten Stand aller Zeiten. Verantwortlich dafür sind die bislang gescheiterten Verhandlungen im Bergbau.

In Kalabrien (Süditalien) nimmt die Polizei drei der Entführer des Milliardärenkels Paul Getty III. fest.

17.1.1974, Donnerstag

Im zweiten Endspiel um den Supercup der Europapokal-Gewinner besiegt der niederländische Fußballclub Ajax Amsterdam den AC Mailand in Amsterdam mit 6:0 (Hinspiel 0:1).

In der ZDF-Unterhaltungssendung “Drei Mal Neun” sorgt der Israeli Uri Geller für Aufregung, weil er Gabeln verbiegen kann, ohne sie zu berühren.

Das DDR-Bezirksgericht in Frankfurt an der Oder verurteilt einen West-Berliner Fluchthelfer zu zwölf Jahren Haft wegen “staatsfeindlichen Menschenhandels und Missbrauchs des Transitabkommens”.

18.1.1974, Freitag

Die kriegführenden Staaten Ägypten und Israel einigen sich nach Vermittlungen des US-amerikanischen Außenministers Henry A. Kissinger auf ein Truppenentflechtungsabkommen für die Suezfront.

Der südkoreanische Präsident Park Chung Hee bietet Nord-Korea einen Nichtangriffspakt an. Langfristig soll so eine Wiedervereinigung durch Dialog, Handel und Zusammenarbeit ermöglicht werden.

Der Deutsche Bundestag verabschiedet ein Immissionsschutzgesetz. Danach müssen technische Anlagen so betrieben werden, dass die Bevölkerung nicht durch Lärm belästigt wird.

Die US-amerikanische Antiraucher-Organisation proklamiert in Philadelphia (Bundesstaat Pennsylvania) eine “Bill of Rights” für Nichtraucher.

19.1.1974, Samstag

Der 6,4 km lange Tunnel der Tauernautobahn wird nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellt.

Als Reaktion auf die Rohölverteuerung ändert die französische Regierung ihre Währungspolitik und geht vom System fester Wechselkurse zum sog. Floating über.

Im belgischen Parlament treten die sozialistischen Minister zurück, weil sich die Koalitionsregierung aus Christlich Sozialen, Sozialisten und Liberalen nicht über ein Raffinerieprojekt einigen kann.

Die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO opponiert gegen das Truppenentflechtungsabkommen zwischen Ägypten und Israel. PLO-Chef Jasir Arafat distanziert sich allerdings von den Äußerungen, für die er nicht verantwortlich zeichne.

20.1.1974, Sonntag

Bei der Bob-Weltmeisterschaft im schweizerischen St. Moritz werden Peter Utzschneider und Wolfgang Zimmerer aus der Bundesrepublik Weltmeister im Zweierbob.

Nach zweitägigen Kämpfen besetzen chinesische Truppen die von ihrem Land und Süd-Vietnam beanspruchten Paracelinseln in der Südchinesischen See. Der Konflikt dreht sich u.a. um das Verfügungsrecht über die Erdölreserven in der Region.

21.1.1974, Montag

Als Reaktion auf das ägyptisch-israelische Truppenentflechtungsabkommen erlaubt die britische Regierung wieder Waffenexporte in kriegführende Staaten im Nahen Osten.

Durch die Unruhen um die Freigabe des Franc-Wechselkurses steigt an der Londoner Börse der Preis für eine Feinunze Gold auf 140 US-Dollar (363 DM) und damit auf den höchsten Stand aller Zeiten.

Das Deutsche Reisebüro und das staatliche Reisebüro der DDR schließen einen Vertrag über Touristenreisen von Westberlinern nach Berlin (Ost). Künftig entfällt der Zwangsumtausch, die Bedingungen dafür gelten mit der Bezahlung des Reisepreises als erfüllt.

22.1.1974, Dienstag

Die Republik Kuba wird Mitglied in der Internationalen Bank für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und in der Internationalen Investitionsbank.

Die bundesdeutschen Mineralölgesellschaften beschließen aufgrund der Rohölverteuerung eine drastische Erhöhung der Benzinpreise.

23.1.1974, Mittwoch

Horst Dohlus, Sekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), gibt in der Parteizeitung “Neues Deutschland” bekannt, jeder sechste DDR-Einwohner (von 17 Mio.) sei Mitglied in der SED.

Nach Demonstrationen in zahlreichen Städten beschließt die Bundesregierung, die finanziellen Leistungen der Ausbildungsförderung um rund 20% zu erhöhen.

Der Deutsche Bundestag beschließt in Bonn die Novellierung des Filmförderungsgesetzes. Künftig werden u.a. Projekte gefördert, welche “die Qualität des deutschen Films zu verbessern” scheinen.

24.1.1974, Donnerstag

Die schleswig-holsteinische Landesregierung in Kiel stellt per Gesetz 140 000 ha Wattenmeer in Nordfriesland unter Naturschutz.

Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst der Bundesrepublik Deutschland spitzt sich durch Warnstreiks und Protestbewegungen vor allem seitens der Arbeitnehmer bei Bahn und Post zu. Die Gewerkschaft fordert Gehaltserhöhungen um 15%.

Bundeskanzler Willy Brandt legt dem Bonner Parlament den Bericht zur Lage der Nation vor. Er warnt die DDR-Regierung vor dauernden Störungen der Entspannungsbemühungen zwischen beiden deutschen Staaten.

25.1.1974, Freitag

In der Türkei bilden Bülent Ecevit, Vorsitzender der Republikanischen Volkspartei, und Necmettin Erbakan, Chef der islamisch-konservativen Nationalen Heilspartei, eine Koalitionsregierung.

Die sozialistische Regierung Österreichs erklärt die Fristenlösung zum Gesetz. Damit bleibt die Abtreibung in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten straffrei.

Der bundesdeutsche Postverwaltungsrat beschließt für den 1. Juli eine Gebührenerhöhung im Schriftverkehr und im Telefonbereich.

26.1.1974, Samstag

Der US-amerikanische Film “Der Exorzist” wird von Hollywoods Auslandspresse in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) als bester Film des Jahres 1973 mit dem “Golden Globe” ausgezeichnet.

63 Todesopfer fordert der Absturz einer “Fokker F-88” der Turkish Airlines nach dem Start in Izmir. Die türkische Regierung dementiert Berichte, die auf Sabotage hinweisen.

Mit verschärften Kontrollen und Störungen auf der Transitstrecke zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) reagieren die DDR-Behörden auf die geplante Errichtung eines Umweltbundesamts im Westteil der Stadt.

27.1.1974, Sonntag

Aus Protest gegen die Nahrungsmittelknappheit kommt es im indischen Gliedstaat Gujarat zu Geschäftsplünderungen. Die Polizei eröffnet das Feuer gegen die Aufrührer, 39 Menschen sterben bei den Kämpfen.

Die Jungsozialisten wählen auf ihrem Bundeskongress in München Heidemarie Wieczorek-Zeul zur neuen Vorsitzenden.

Im südafrikanischen Königreich Swasiland heiratet Prinzessin Dlalasile, eine der etwa hundert Töchter von König Sobhusa II., den Millionärssohn David Vusi Tshabalala.

Der Formel-1-Autorennfahrer Emerson Fittipaldi (Brasilien) gewinnt auf dem Interlagoskurs bei São Paulo den Großen Preis von Brasilien.

28.1.1974, Montag

In Zagreb (Jugoslawien) beginnen die einwöchigen Eiskunstlauf-Europameisterschaften.

In einem Weltmeisterschafts-Qualifikationskampf im Schwergewichtsboxen gewinnt Ex-Weltmeister Muhammad Ali gegen Joe Frazier nach zwölf Runden durch Punktsieg.

Im gesamten Sendegebiet der ARD wird die erste Folge der Fernsehserie “Ein Herz und eine Seele” von Wolfgang Menge ausgestrahlt.

Die Sowjetunion testet den neuen Flugkörper mit Mehrfachsprengkopf “SS 19”, der einzelne Geschosse unabhängig voneinander auf verschiedene Ziele richten kann.

Heftige Kämpfe überschatten den ersten Jahrestag des Waffenstillstandsabkommens für Vietnam. In Saigon sterben bei den Gefechten 62 Vietcong-Angehörige und 15 südvietnamesische Soldaten.

29.1.1974, Dienstag

Nach dem Scheitern der Verhandlungen um die Bildung einer Minderheitsregierung aus Christsozialen und Liberalen löst König Baudouin I. der Belgier das Parlament auf.

Staatspräsident General Hugo Banzer Suárez verhängt über Bolivien den Belagerungszustand. Er reagiert damit auf Arbeiterproteste gegen staatlich angeordnetete Preiserhöhungen von über 100% für Lebensmittel.

Der Koblenzer Polizeipräsident Peter Malmen ordnet einen “angemessenen Haarschnitt” für seine Vollzugsbeamten an.

30.1.1974, Mittwoch

Zum ersten Mal fliegt eine “Iljuschin 62” der chinesischen Fluggesellschaft “CAAC” ohne Zwischenlandung von Peking nach Moskau. Künftig sollen die beiden Hauptstädte einmal wöchentlich nonstop angeflogen werden.

31.1.1974, Donnerstag

US-Präsident Richard M. Nixon erklärt in einer Kongressbotschaft, dass er keine Rücktrittsabsichten wegen der “Watergate”-Affäre habe. Er sei überzeugt bis 1976 im Amt zu bleiben.

Der Ätna, mit 3340 m der höchste Vulkan Europas im Nordosten Siziliens, wird nach dreijähriger Pause erneut aktiv.

Chroniknet