Was geschah im April 1971

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1.4.1971, Donnerstag

In Ostpakistan beginnt eine umfassende Offensive der pakistanischen Streitkräfte gegen die Befreiungsbewegung von Mujib Rahman.

Der italienische Ministerpräsident Emilio Colombo trifft zu einem zweitägigen Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland ein.

In den USA wird das erste mit “Poseidon”-Raketen bestückte Atom-U-Boot in Dienst gestellt.

2.4.1971, Freitag

Der VfL Gummersbach gewinnt zum drittenmal den Europapokal der Landesmeister im Hallenhandball. Steaua Bukarest unterliegt dem Deutschen Meister in der Dortmunder Westfalenhalle 16:17.

Nach der Ermordung des bolivianischen Generalkonsuls in Hamburg, Roberto Quintanilla, wird der Botschafter Boliviens aus Bonn abberufen. Eine unbekannte Frau hatte den Generalkonsul, der lange Zeit Chef des bolivianischen Geheimdienstes war, in seinem Büro erschossen.

Der ägyptische Staatspräsident Muhammad Anwar As Sadat schlägt eine Wiedereröffnung des Suezkanals vor. Zur Bedingung wird der Rückzug der Israelis vom Ostufer des Kanals gemacht.

3.4.1971, Samstag

In den Münchener Kammerspielen werden die beiden Einakter “Heimarbeit” und “Hartnäckig” von Franz Xaver Kroetz uraufgeführt.

Die UdSSR wird in Genf zum elftenmal Eishockeyweltmeister.

4.4.1971, Sonntag

Der Italiener De Adamich und sein französischer Beifahrer Henri Pescarolo gewinnen auf Porsche das Langstreckenrennen über 1000 km in Brands Hatch.

Als Reaktion auf den Vorwurf des Münchener Oberbürgermeisters Hans-Jochen Vogel (SPD), die bayerische SPD radikalisiere sich durch den Einfluss der Jungsozialisten (Jusos), fordert die Landeskonferenz der bayerischen Jusos eine “Abgrenzung nach rechts”.

In Frankreich wird der gesetzliche Mindestlohn für Hilfskräfte und farbige Gastarbeiter erhöht. Er steigt um 1,4% auf 2,48 DM je Arbeitsstunde.

Der sowjetische Physiker Andrei D. Sacharow protestiert in einem Schreiben an das Innenministerium in Moskau gegen die Einweisung von Regimekritikern in psychiatrische Kliniken.

Der britische Ministerpräsident Edward Heath trifft zu einem viertägigen Besuch der Bundesrepublik in Berlin (West) ein.

5.4.1971, Montag

Die Regierung in Bonn stellt 480 Mio. DM für die bundesdeutsche Landwirtschaft zusätzlich zu den in Brüssel beschlossenen Preiserhöhungen für Agrarprodukte bereit. Insgesamt sollen die Maßnahmen den Bauern Einnahmeverbesserungen von 800 bis 900 Mio. DM bringen.

Der ehemalige Inspekteur der deutschen Luftwaffe, Johannes Steinhoff wird Vorsitzender des NATO-Militärausschusses in Brüssel. Er bekleidet damit das höchste militärische Amt des atlantischen Bündnisses.

In Bremen wird die VFW 614, das erste deutsche Verkehrsflugzeug mit Strahlantrieb, vorgestellt.

Auf Sizilien beginnt eine neue Serie von Ausbrüchen des Ätna.

6.4.1971, Dienstag

Der russisch-amerikanische Komponist Igor Strawinsky stirbt im Alter von 88 Jahren in New York.

In Düsseldorf wird das Urteil im zweiten Prozess um den Kindesmörder Jürgen Bartsch verkündet.

Die Regierung von Ceylon verschärft den Ausnahmezustand.

7.4.1971, Mittwoch

Der Schwede Stellan Bengtsson wird im japanischen Nagoja Tischtennisweltmeister im Herren-Einzel.

Anlässlich der 450-Jahr-Feier von Martin Luthers Auftreten vor dem Wormser Reichstag fordern deutsche Katholiken vom Papst die Aufhebung des Kirchenbanns, der vor über viereinhalb Jahrhunderten über den Reformator verhängt wurde. Sie wollen damit zu einer Aussöhnung zwischen Katholiken und Protestanten beitragen.

In Baden-Baden endet eine Arbeitstagung der Friedrich-Naumann-Stiftung zum Thema “Der numerierte Mensch”. Die Diskussionsteilnehmer bejahen die Notwendigkeit der elektronischen Datenverarbeitung, fordern aber zugleich strenge Datenschutzgesetze.

In Oakland (Kalifornien) wird das erste Strafverfahren wegen Datendiebstahl eingeleitet.

An einem Generalstreik in Italien beteiligen sich mehr als 11 Mio. Arbeiter und Angestellte. Die Streikenden fordern Reformen auf den Gebieten Wohnungsbau, Bildungs- und Gesundheitspolitik.

In Stockholm wird der jugoslawische Botschafter Vladimir Rolovic von kroatischen Extremisten durch Schüsse lebensgefährlich verletzt. Die Täter bekennen sich zu einer Separatistenorganisation, die die Unabhängigkeit Kroatiens von Jugoslawien anstrebt.

8.4.1971, Donnerstag

In Bonn wird ein 20-Jähriger Mann festgenommen, der versucht, mit einem Messer in den Amtssitz von Bundespräsident Gustav W. Heinemann einzudringen. Er gesteht, die Ermordung des Bundespräsidenten geplant zu haben, um damit die Bonner Ostpolitik zu bekämpfen.

Auf den bundesdeutschen Straßen kommt es über Ostern zu chaotischen Verkehrsverhältnissen. Bei Unfällen sterben rund 150 Menschen, über 3000 werden verletzt.

Das Wirtschaftsministerium in Bonn erhöht die Einfuhrkontingente für leichtes Heizöl und Benzin aus der Sowjetunion. Die Bundesregierung will durch eine Vergrößerung des Mineralölangebots den Preisanstieg auf dem Markt bremsen.

US-Präsident Richard M. Nixon gibt den Abzug von 100 000 amerikanischen Soldaten aus Vietnam bekannt.

Der südvietnamesische Staatspräsident Nguyên Van Thiêu erklärt die Laos-Invasion offiziell für beendet.

9.4.1971, Freitag

In Moskau geht der XXIV. Parteitag der Kommunistischen Partei der Sowjetunion zu Ende.

10.4.1971, Samstag

Die griechische Militärregierung schließt das letzte Internierungslager für politische Gefangene.

Die Bonner Regierung gewährt deutschen Unternehmen eine Bürgschaft über 144 Mio. DM für die Beteiligung am Bau einer ägyptischen Erdölleitung zwischen Suez und Alexandria.

11.4.1971, Sonntag

Die Regierung in Peking beschuldigt Indien, es bereite sich auf eine Intervention in die Kämpfe zwischen West- und Ostpakistan vor. China unterstützt den Kampf der pakistanischen Regierung gegen die Unabhängigkeit Ostpakistans.

Die Lieferung sowjetischer Düsenjäger vom Typ Mig 23 an Ägypten löst in Israel große Besorgnis aus. Die Israelis sehen durch die Stationierung der Kampfflugzeuge das strategische Gleichgewicht im Nahen Osten gefährdet.

12.4.1971, Montag

In Ceylon werden die Botschaftsangestellten aus Nordkorea unter Hausarrest gestellt. Sie sollen die bürgerkriegsähnlichen Unruhen gefördert haben.

Eine Volkszählung in Indien ergibt eine Gesamtbevölkerung von 547 Mio. Menschen.

13.4.1971, Dienstag

Die Westdeutsche Rektorenkonferenz legt eine Übersicht über die Ergebnisse der Wahlen zu den Studentenparlamenten im Wintersemester 1970/71 vor. Danach dominieren in den Allgemeinen Studentenausschüssen (AStA) der bundesdeutschen Hochschulen die Linksgruppen.

Eine für den 25. April angesetzte Volkszählung löst in Großbritannien heftige politische Kontroversen über den Datenschutz aus.

Großbritannien erklärt sich bereit, die ceylonesische Regierung im Kampf gegen die Rebellen zu unterstützen.

Im pakistanischen Bürgerkrieg gewinnen die westpakistanischen Truppen militärisch die Oberhand über die Anhänger der ostpakistanischen Unabhängigkeitsbewegung.

14.4.1971, Mittwoch

Der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai empfängt in Peking die Tischtennis-Nationalmannschaft der USA.

US-Verteidigungsminister Melvin R. Laird erklärt, dass die USA auch nach dem Abzug ihrer Truppen aus Vietnam in Südostasien militärisch präsent bleiben wollen. Washington würde seinen asiatischen Verbündeten zukünftig jedoch keine Truppenunterstützung mehr gewähren.

Über die Rückkehr des früheren argentinischen Präsidenten Juan Domingo Perón nach Argentinien verhandelt der Generalsekretär der Peronistischen Partei, Jorge Daniel Paladino, in Madrid. Paladino erklärt, die Rückkehr des seit 1955 im spanischen Exil lebenden Perón sei der einzige Ausweg aus der andauernden Krise seines Landes.

Nach siebenmonatiger Beweisaufnahme wird in Frankfurt am Main das Verfahren gegen den ehemaligen KZ- und Euthanasiearzt Horst Schumann (64) eingestellt. Ein medizinisches Gutachten bescheinigt Schumann Verhandlungsunfähigkeit. Der Arzt wird des Mordes an 14 549 geisteskranken KZ-lnsassen beschuldigt.

Der US-Schauspieler George C. Scott lehnt den “Oscar” ab.

15.4.1971, Donnerstag

Nach Berechnungen des Wissenschaftsrats werden die Studentenzahlen in der Bundesrepublik von 495 000 (1971) auf 675 000 (1975) steigen. Die Kosten für den Universitätsausbau bis 1975 werden auf 16 Mio. DM geschätzt.

In Moskau wird das deutsch-sowjetische Protokoll über die Errichtung von Generalkonsulaten in Leningrad und Hamburg unterzeichnet. Es umreißt die Amtsbereiche beider Konsulate und legt die Bewegungsfreiheit der Konsulatsbeamten fest.

16.4.1971, Freitag

In Rom wird der ungarische Außenminister Janos Peter zum Abschluss eines dreitägigen Italienbesuchs von Papst Paul VI. empfangen. Wichtigstes Gesprächsthema ist das Schicksal des Primas von Ungarn, József Kardinal Mindszenty, der seit 1956 in der US-Botschaft in Budapest lebt.

17.4.1971, Samstag

Im französischen Cannes beginnt die erste internationale Messe für Videokassetten und Bild-Ton-Platten, “Vidca 71”. Bis zum 22. April zeigen 200 Aussteller aus 17 Ländern die neuesten Produkte aus dem Video-Bereich.

18.4.1971, Sonntag

Der Brite Jackie Stewart gewinnt in Montjuich auf Tyrell das Formel-1-Rennen um den Großen Preis von Spanien.

In Worms nimmt erstmals in der Kirchengeschichte ein katholischer Bischof an einer Reformationsfeier zu Ehren Martin Luthers teil.

Die Münchener SPD verabschiedet eine Geschäftsordnung, nach der auf Parteisitzungen nach 23 Uhr keine Beschlüsse mehr gefasst werden dürfen. Damit wird eine Taktik der Jungsozialisten unterlaufen, Beschlüsse der Parteigremien so lange hinauszuzögern, bis die Delegierten, die den Jusos widersprechen, nach Hause gegangen sind.

19.4.1971, Montag

Die Vertreter der Internationalen Handelskammer (IHK) fordern auf ihrem Weltkongress in Wien eine Zusammenarbeit von Regierungen, Geschäftsleuten und Wissenschaftlern im Umweltschutzbereich.

Mit “Saljut 1” bringt die UdSSR die erste Weltraumstation in eine Erdumlaufbahn.

Im Prozess um die Ermordung der Schauspielerin Sharon Tate wird das Todesurteil für Charles Manson, Patricia Krenwinkel, Leslie van Houten und Susan Atkins offiziell bestätigt.

20.4.1971, Dienstag

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Schütz (SPD), wird im Abgeordnetenhaus wiedergewählt. Nach den Berliner Senatswahlen am 14. März verfügt die SPD über eine absolute Mehrheit und übernimmt erstmals in Berlin die Alleinregierung.

Die Economic Commission for Europe (ECE) in Genf lehnt mit den Stimmen aller 18 westlichen Delegationen den Antrag Polens auf Aufnahme der DDR ab. Die ECE ist eine Unterorganisation des Wirtschafts- und Sozialrats der UN.

In Sofia findet bis zum 25. April der X. Parteitag der Kommunistischen Partei Bulgariens statt. Die Delegierten beschließen ein neues Parteiprogramm, das die Voraussetzungen für den Übergang zum Kommunismus schafft.

21.4.1971, Mittwoch

Die Mannschaft der Schweiz schlägt die Elf von Malta in einem Qualifikationsspiel zur Fußball-Europameisterschaft 5:0.

Der Schweizer Bundesrat begrenzt die Zahl der Ausländer, die 1971 eine Arbeitsgenehmigung erhalten, auf 20 000.

Die indischen Behörden teilen mit, dass seit Beginn des pakistanischen Bürgerkriegs 400 000 Ostpakistaner nach Indien geflohen sind.

Ägypten verurteilt die Lieferung von US-Kampfflugzeugen an Israel als Unterstützung der israelischen Besetzung arabischer Gebiete. Die USA hatten sich zu der Lieferung entschlossen, nachdem bekannt war, dass Ägypten Kampfflugzeuge aus der UdSSR erhält.

Auf Haiti stirbt Präsident François Duvalier. Sein Sohn Jean-Claude übernimmt die Präsidentschaft.

22.4.1971, Donnerstag

Das Kommissariat der Katholischen Kirche nimmt gegen einen Gesetzentwurf der Bundesregierung in Bonn Stellung, nach dem die Herstellung und Verbreitung von Pornographie straffrei bleiben soll. Die Pornographie verstoße gegen die Menschenwürde und bedrohe Ehe und Familie.

23.4.1971, Freitag

In Frankfurt am Main teilt ein Hersteller die Produktionsreife der ersten weichen Kontaktlinse mit.

20 bundesdeutsche Filmemacher gründen in Frankfurt am Main den “Filmverlag der Autoren”.

In Lausanne wird ein Schweizer Ingenieur wegen Spionage zu viereinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt.

Drei sowjetische Kosmonauten starten mit dem Raumschiff “Sojus 10” zum ersten Kopplungsmanöver mit der Orbitalstation “Saljut 1”.

Die Regierung in Südafrika lockert die Rassenschranken in einzelnen Sportbereichen. Künftig sind auch nichtweiße Südafrikaner zu internationalen Tennis-, Schwimm- und Leichtathletikveranstaltungen im Land zugelassen.

Auf der Konferenz der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Buenos Aires scheitert der Antrag Kolumbiens, eine Beschränkung der Rüstungsausgaben für ganz Südamerika zu erreichen.

24.4.1971, Samstag

An der bisher größten Demonstration gegen den Vietnamkrieg nehmen in Washington fast 300 000 Menschen teil.

In einem Qualifikationsspiel zur Fußball-Europameisterschaft schlägt das DDR-Team die Mannschaft aus Luxemburg in Gera 2:1.

25.4.1971, Sonntag

Der Mexikaner Pedro Rodriguez und sein britischer Beifahrer Jackie Oliver gewinnen auf Porsche das 1000-km-Langstreckenrennen in Monza.

In Istanbul gewinnt die DFB-Auswahl ein Qualifikationsspiel zur Fußball-Europameisterschaft gegen die Türkei 3 0.

Die Oper “Staatstheater” von Mauricio Kagel wird an der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführt.

Bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein kann die CDU zum ersten Mal seit 20 Jahren die absolute Mehrheit erreichen.

Bei den Bundespräsidentenwahlen in Österreich wird Franz Jonas für eine zweite Amtszeit gewählt.

26.4.1971, Montag

Im dänischen Nyborg wird unter starker Beteiligung von Kirchenvertretern aus fast allen Ländern Osteuropas die 6. Konferenz Europäischer Kirchen eröffnet. Zweck der Konferenz ist die Pflege der Zusammenarbeit der Kirchen in West- und Osteuropa.

In Oberhausen beginnen die 17. Westdeutschen Kurzfilmtage. Bis zum 1. Mai werden über 100 Filme aus 21 Ländern gezeigt.

27.4.1971, Dienstag

Die “Freiheit”, Parteiblatt der SED in Halle, sieht in den sog. Hot pants, die auch in DDR-Großstädten immer häufiger getragen werden, eine “Waffe im kalten Krieg”.

König Baudouin I. und Königin Fabiola von Belgien treffen zu einem dreitägigen Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland ein.

In der Türkei wird in elf der insgesamt 67 Provinzen der Republik das Kriegsrecht verhängt. Zuvor war es an den Hochschulen des Landes zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen links- und rechtsextremistischen Studenten gekommen.

Park Chung Hee wird mit absoluter Mehrheit für eine dritte Amtsperiode zum Präsidenten Südkoreas gewählt. Ausschlaggebend für Parks Wiederwahl war, dass sich Südkorea unter seiner Präsidentschaft zu einem der führenden Industrieländer Asiens entwickelt hat.

28.4.1971, Mittwoch

Bei den niederländischen Parlamentswahlen verliert die regierende christlich-liberale Koalition ihre Mehrheit. Die bisher stärkste Fraktion, die Katholische Volkspartei, erhält 4,6% weniger Stimmen und wird mit 21,9% zweitstärkste Partei im Parlament. Die Sozialisten rücken mit 24,6% der Stimmen auf Platz eins. Erst am 30. Juni 1971 gelingt es, eine Koalitionsregierung aus fünf Parteien zu bilden.

In Belgrad hebt das Oberste Militärgericht Jugoslawiens den Schuldspruch gegen den wegen Spionage zu sechs Jahren Haft verurteilten “Spiegel”-Korrespondenten Hans-Peter Rullmann auf.

Aus diplomatischen Kreisen in London verlautet, dass Walter Ulbricht (77) sein Amt als Erster Sekretär der SED aus Altersgründen niederlegt.

29.4.1971, Donnerstag

In seiner Ansprache zur Eröffnung der Bundesgartenschau in Köln ruft Bundespräsident Gustav W. Heinemann die Bevölkerung der Bundesrepublik zu verstärkten Anstrengungen im Bereich des Umweltschutzes auf.

In seiner Regierungserklärung fordert der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Schütz (SPD), stärkere finanzielle Hilfen für Berlin. Das Ausmaß des wirtschaftlichen Wachstums der Stadt müsse dem in der Bundesrepublik entsprechen, um Berlin auf Dauer lebensfähig zu halten.

Das US-Oberkommando gibt bekannt, dass seit Beginn des Vietnamkriegs 45 000 US-Soldaten gefallen sind.

30.4.1971, Freitag

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Sithu U Thant, untersagt den Angehörigen seines Generalsekretariats die weitere Teilnahme an Veranstaltungen in Berlin (West).

Die Hannover-Messe wird nach neuntägiger Dauer geschlossen. Die Aussteller äußern sich überwiegend zufrieden über das Messegeschäft. Gegenwärtig sei keine Rezession in der Bundesrepublik zu befürchten.

Bei Köln stürzt ein Starfighter der Bundesluftwaffe ab. Der Pilot kann sich mit dem Schleudersitz retten. Insgesamt hat die Bundeswehr damit bislang 138 Starfighter durch Absturz verloren.

In London schwimmt die 14-Jährige Shane Gould aus Australien mit 58 9 sec Weltrekord über 100 m Freistil. Auch über 200 m Freistil stellt die Schülerin mit 2:06,5 min einen Weltrekord auf.

Chroniknet