Was geschah im Februar 1912

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Wetterstationen Februar 1912

1.2.1912, Donnerstag

Der serbische Ministerpräsident Milovan Milovanovic reicht seinen Rücktritt ein, da er sich in der Skuptschina, dem serbischen Parlament, nicht mehr auf die Mehrheit stützen kann. Da die folgenden Verhandlungen über eine Neubildung des Kabinetts nicht zum Erfolg führen, setzt König Peter I. Karadordevic die bisherige Regierung wieder ein.

Die Regierung des zu Österreich-Ungarn gehörenden Kroatien lässt die Universität von Agram (Zagreb) schließen, da es auf einer Studentenversammlung zu ungarnfeindlichen Protesten gekommen ist.

Die “Vossische Zeitung” berichtet, dass der 33-Jährige Physiker Albert Einstein der z. Z. als Ordinarius an der deutschen Universität in Prag tätig ist, einen Ruf an die Universität in Zürich angenommen hat.

2.2.1912, Freitag

Vor der Insel Wight stoßen das britische Unterseeboot “A 3” und das Doppelschrauben-Torpedoboot “Hazard” zusammen. Aus dem gesunkenen U-Boot können 14 Seeleute nur noch tot geborgen werden.

Die mexikanischen Revolutionäre unter Emiliano Zapata erklären Francisco Indalecio Madero, den gegenwärtigen Regierungschef des Landes, für abgesetzt.

3.2.1912, Samstag

Im Berliner Sportpalast beginnt das vierte Berliner Sechstagerennen (bis 9. 2.). An den Start gehen 15 Paare aus den USA, Frankreich, den Niederlanden und dem Deutschen Reich. Sieger werden der Rheinländer Walter Rütt und John Stol.

Erstmals seit 20 Jahren haben die Hamburger Binnen- und Außenalster eine so starke Eisdecke, dass die Bewohner der Hansestadt hier Schlittschuhlaufen können. Der Schiffsverkehr im Hamburger Hafen ist infolge der Kälte und der Eismassen erheblich behindert.

4.2.1912, Sonntag

In einer Volksabstimmung entscheiden sich die Schweizer für die Einführung des Bundesgesetzes über die Versicherung der Arbeiter gegen Krankheit und Unfall.

Bei einem Fallschirmabsprung vom ersten Stockwerk der Aussichtsplattform des Pariser Eiffelturms stürzt Franz Reichelt ab. Er stirbt an den Folgen seiner Verletzungen.

Nach heftigen Schneefällen in den letzten Tagen herrschen überall im Deutschen Reich ausgezeichnete Wintersportbedingungen.

5.2.1912, Montag

Das 1825 erbaute Detmolder Hoftheater brennt nieder. Das Feuer brach durch einen überheizten Ofen oberhalb der fürstlichen Loge aus.

In der Zeitschrift “Gleichheit” veröffentlicht Rosa Luxemburg ihren Artikel “Was nun”, in dem sie die Ausnutzung des Wahlsiegs für die politischen Ziele der Sozialdemokraten fordert.

Bei den Landtagswahlen in Bayern kann sich das Zentrum als stärkste Fraktion behaupten.

6.2.1912, Dienstag

Der türkische Ministerrat in Konstantinopel (Istanbul) lehnt einen russischen Friedensvermittlungsvorschlag im italienisch-türkischen Krieg um Libyen ab.

Der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand gibt im Belvedere in Wien einen Empfang für den russischen Großfürsten Andreas Wladimirowitsch. Thema ihrer Gespräche ist u.a. die gespannte Lage auf der Balkanhalbinsel.

In Wien führt der dortige Konzertverein erstmals eine kürzlich aufgefundene Jugendsinfonie Ludwig van Beethovens auf. In Fachkreisen allerdings bleibt die Autorenschaft Beethovens an dieser “Jenaer Sinfonie” umstritten.

Für die Jugendfürsorge zuständige Verbände in Bayern fordern von der Regierung die Einrichtung einer staatlichen Kinematographenkontrolle. Diese soll die in der Öffentlichkeit gezeigten Filme auf eine evtl. Jugendgefährdung hin überprüfen.

7.2.1912, Mittwoch

Der deutsche Kaiser Wilhelm II. eröffnet im Weißen Saal des Berliner Schlosses die 13. Legislaturperiode des Deutschen Reichstages.

In der Dominikanischen Republik wird Eladio Victoria zum Präsidenten gewählt. Er hatte das Amt bereits am 1. Dezember übernommen, nachdem sein Vorgänger, Ramon Caceres, am 19. November ermordet worden war.

8.2.1912, Donnerstag

Der Theaterkritiker Julius Bab spricht im Verein für jüdische Geschichte und Literatur in Berlin zum Thema “Der Jude als Motiv der Dichtung”. Damit löst er eine umfangreiche Diskussion über die Frage aus, ob die deutschen Juden Schöpfer einer semitischen Kultur sind oder zur deutschen beitragen.

Drei konservative Minister des norwegischen Kabinetts reichen ihre Entlassung ein. Damit protestieren sie gegen eine Rede des Premierministers Wollert Konow, in der dieser die Einführung der Bauernsprache (Landsmål) als Landessprache forderte.

Der Erste Lord der britischen Admiralität, Winston Churchill, spricht in der irischen Stadt Belfast über das Homerule-Programm der britischen Regierung. Der 37-Jährige Churchill betont, dass er eine völlige Trennung Irlands von Großbritannien für unmöglich halte.

Der britische Kriegsminister Richard Burdon Haldane beginnt in Berlin Gespräche zur Entschärfung der Flottenrivalität.

9.2.1912, Freitag

Das Kleine Theater in Berlin bringt das Drama “Und das Licht scheint in der Finsternis” aus dem Nachlass Lew N. Tolstois zur Uraufführung.

In einer Rede, die der britische Marineminister Winston Churchill auf seiner Rückreise von Belfast in Glasgow hält, bezeichnet der Politiker die deutsche Flotte als einen Luxus. Für Großbritannien hingegen sei die Marine eine Notwendigkeit.

Der Landtag von Oldenburg genehmigt für das Herzogtum das Frauenstimmrecht bei Kommunalwahlen. Wahlberechtigt sind künftig verheiratete oder steuerzahlende selbständige Frauen ab 24 Jahren.

Im dritten Wahlgang wird der Zentrums-Abgeordnete Peter Spahn zum neuen Präsidenten des Reichstages gewählt. Er siegte in der Stichwahl gegen den Sozialdemokraten August Bebel mit 196 zu 175 Stimmen. Die Wahl ist Anlass für Proteste seitens der Nationalliberalen, da etwa 20 Mitglieder dieser Partei für Bebel votierten.

10.2.1912, Samstag

Der Senat der französischen Regierung akzeptiert mit 222 gegen 48 Stimmen und 38 Stimmenthaltungen das deutsch-französische Abkommen über Marokko und das Kongogebiet.

Italienische Truppen bombardieren die türkische Stadt Dschebbanna bei Hodaida. Ausgenommen von dem Angriff sind die Einrichtungen der Jemen-Eisenbahn.

Das US-amerikanische Kriegsministerium ordnet den Bau einer Festung auf der Insel Flamenco im Stillen Ozean an. Sie liegt in der Nähe der Einfahrt zum Panama-Kanal.

Der griechische König, Georg I., löst das Parlament in Athen zum Ende der Legislaturperiode auf. Als Termin für die Neuwahlen wird der 24. März bestimmt.

11.2.1912, Sonntag

Anlässlich des 70. Geburtstages des Schauspielers Ludwig Barnay, der u.a. das Deutsche Theater in Berlin und die deutsche Bühnengenossenschaft gründete, veröffentlichen alle großen deutschen Zeitungen Glückwünsche.

Nikolaus I. Petrovi c, der König von Montenegro, trifft in Petersburg zu einem offiziellen Besuch am russischen Zarenhof ein. Themen der Gespräche sind u.a. die Unruhen in den zum Osmanischen Reich gehörenden Gebieten der Balkanhalbinsel.

Der russische Reichsrat, die Reichsduma in Petersburg (Leningrad), genehmigt die finanziellen Mittel für die Einführung eines allgemeinen Volksschulunterrichts in Russland.

12.2.1912, Montag

Sir Edward Grey, der britische Außenminister, wird zum Ritter des Hosenbandordens ernannt.

Ein Großbrand in der Porzellanmanufaktur Nymphenburg zerstört u.a. das Magazin, in dem wertvolle historische Modelle aufbewahrt werden.

13.2.1912, Dienstag

Im Namen ihres Sohnes, des sechsjährigen Hsün Ti (Pu Yi), erklärt die Kaiserin den Rücktritt des letzten Mandschu-Kaisers. Der bisherige Ministerpräsident der Monarchie, Yüan Shih-k’ai, bekennt sich zur chinesischen Republik.

Die bürgerliche Regierung Portugals verbietet drei katholischen Erzbischöfen für zwei Jahre den Aufenthalt in ihren Diözesen. Diese Maßnahme ist die Folge der antidemokratischen und monarchischen Haltung der Kirche in Portugal.

Einen Höhepunkt der diesjährigen Faschingszeit bildet das von der Münchener Presse und der Kunstakademie veranstaltete Fest unter dem Motto “Zirkus Reinhardt”.

14.2.1912, Mittwoch

Unter dem Titel “Der rheinische Bismarck” erscheint im S. Fischer Verlag in Berlin eine Flugschrift, in der Alfred Lichtwark und Walther Rathenau ihren Protest gegen die Entscheidung über den Entwurf eines Bismarck-Denkmals begründen.

Die deutschen Zeitungen veröffentlichen Zahlen über die Auswanderung Deutscher nach Amerika. Daraus geht hervor, dass die Emigration nach Übersee seit 1911 geringer wurde.

Peter I. Karadordevi c, der serbische König, lässt das Parlament auflösen und legt die Neuwahlen auf den 14. April fest.

Der von seiner Indienreise zurückgekehrte König von Großbritannien, Georg V., eröffnet in London das Parlament.

Arizona wird als 48. Mitglied in die Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen.

Die französische Kammer in Paris genehmigt mit großer Mehrheit das vom Marineministerium vorgelegte Flottenprogramm.

Im Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha werden das direkte und geheime Wahlrecht sowie eine Neueinteilung der Wahlkreise nach Größe der jeweiligen Bevölkerung eingeführt.

15.2.1912, Donnerstag

Wie die “Frankfurter Zeitung” meldet, haben Otto und Carl Henkell, Inhaber der Sektkellerei Henkell, dem deutschen Kaiser zwecks Beschaffung weiterer Flugzeuge für das deutsche Heer 100 000 Mark zur Verfügung gestellt.

Die Pariser Wochenschrift “Le Monde” veröffentlicht einen Artikel des irischen Schriftstellers George Bernard Shaw, in dem dieser sich in satirischer Manier mit dem Thema Krieg auseinandersetzt. Shaw lieferte den Text als Beitrag für eine von der Zeitschrift veranstaltete Umfrage.

Nach dem freiwilligen Rücktritt Sun Yat-sens wählt die chinesische Nationalversammlung in Nanking Yüan Shih-k’ai einstimmig zum Präsidenten der Republik.

Die seit Beginn des Jahres streikenden 33 000 Bergarbeiter in Borinage (Belgien) nehmen ihre Arbeit wieder auf. Die Pensionszahlungen, eine wichtige Forderung der Arbeiter, regelte die belgische Regierung inzwischen.

16.2.1912, Freitag

In seiner Rede vor dem Deutschen Reichstag wendet sich Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg gegen eine weitere Demokratisierung des Wahlrechts.

Die “Frankfurter Zeitung” berichtet, dass erstmals auf einer deutschen Bühne das Grammophon zum Einsatz kommt. Bei einer Aufführung im Königlichen Opernhaus Berlin hörte man im letzten Akt einer Dichtung über Friedrich den Großen per Schallplatte die Glocken der Potsdamer Garnisonskirche läuten.

17.2.1912, Samstag

Großen Erfolg hat die Uraufführung der Oper “Roma” von Jules Massenet in Monte Carlo.

Im Kunstsalon Goldschmidt in Frankfurt am Main wird eine Ausstellung mit Werken junger französischer Maler eröffnet. u.a. sind hier Werke von Georges Braque, Henri Rousseau und Pablo Picasso zu sehen.

Antimilitaristische Kräfte protestieren in Paris gegen die regelmäßig stattfindenden Umzüge von Militärkapellen in der Stadt.

Fast alle im Deutschen Reich erscheinenden Zeitungen beklagen in umfangreichen Nachrufen das Ableben des österreichisch-ungarischen Außenministers Aloys Graf Lexa von Aehrenthal. Aehrenthals Nachfolger wird Leopold Graf Berchtold von und zu Ungarschitz, Fratting und Pullitz.

Wilhelm II. lehnt den Empfang des Reichspräsidiums ab, da Vizepräsident Philipp Scheidemann (SPD) nicht am Audienzbesuch teilnehmen will. Der Kaiser ist nur gewillt, das gesamte Präsidium zu empfangen.

18.2.1912, Sonntag

Das Automobilrennen Göteborg- Stockholm – eine Strecke von etwa 1000 km – gewinnt Kapitän J. Nerén auf dem neuen 18/40-PS-Opel-Sport.

Süddeutschland wird Sieger im Kronprinzenpokal, dem Wettbewerb für die deutschen Fußballverbände. Im Endspiel in Berlin-Mariendorf wird die Verbandsauswahl aus Brandenburg mit 6:5 Toren besiegt.

In seiner Rede vor dem Kongress der französischen Sozialisten in Lyon (18.2.- 22.2.) erklärt der deutsche Sozialdemokrat Hermann Müller, der Erfolg der SPD bei den Reichstagswahlen im Januar beweise, dass der Chauvinismus in Deutschland keine Wurzeln habe.

In Sarajewo geht die Polizei mit blanken Säbeln gegen eine demonstrierende Menschenmenge vor. Dabei wird ein moslemischer Student getötet. Die Kundgebung richtet sich gegen die bestehende ungarische Vorherrschaft in Kroatien.

19.2.1912, Montag

Überall in den deutschen Karnevalshochburgen finden die traditionellen Rosenmontagszüge statt.

Erstmals nach der Uraufführung unter der Leitung des Komponisten im Jahr 1908 wird die 8. Sinfonie von Gustav Mahler, die “Sinfonie der Tausend”, in Frankfurt am Main aufgeführt.

Urga wird zur Hauptstadt der unabhängigen Mongolei erklärt.

Eine norditalienische Metallwarenfabrik liefert 200 000 Autobrillen an die Armee. Sie sollen Verwendung bei der in Nordafrika kämpfenden Truppe finden und die auf Tripolis vorrückenden Soldaten vor Sandstürmen schützen.

Die neue chinesische Regierung verkündet die Annahme der europäischen Zeitrechnung.

Das Oberste Gericht in Washington stellt fest, dass die Schifffahrtsgesellschaft Norddeutscher Lloyd die Einwanderungsgesetze der USA verletzt habe. Die Gesellschaft zwingt europäische Auswanderer, denen die Einreise in die Vereinigten Staaten verwehrt wird, die Rückreise selbst zu zahlen.

Während einer Gerichtsverhandlung gegen drei Schwarze in Shelbyville (US-Bundesstaat Tennessee) erschießen Weiße im Zuschauerraum die Angeklagten.

In einer Eingabe an den türkischen Großwesir fordert die moslemische Landbevölkerung aus der Gegend von Köprülü (Veles) in Südslawien besseren Schutz vor Übergriffen bulgarischer Banden.

20.2.1912, Dienstag

Während der Unterhausdebatte über die britische Außenpolitik in London verteidigt Außenminister Edward Grey die Anwesenheit russischer Truppen in Nordpersien.

21.2.1912, Mittwoch

Ein Brand in der US-amerikanischen Stadt Houston (Texas) zerstört zahlreiche Wohnhäuser, Fabriken, Kirchen und auch 60 000 Ballen Baumwolle. Der Gesamtschaden wird auf 40 Mio. Mark geschätzt.

In einer Höhe von 3457 m erfolgt der Durchstich im Jungfraujochtunnel. Der Tunnel gehört zu der letzten Teilstrecke der Jungfraubahn in den Berner Alpen.

In Niederländisch-Indien unterdrücken niederländische Truppen Unruhen in der chinesischen Bevölkerung. Anlass der Auseinandersetzungen war die Verordnung der Kolonialherren, die am Neujahrstag gehissten Fahnen der neuen chinesischen Republik einzuholen.

Durch königlichen Erlass erhalten die Höheren Lehranstalten für Mädchen in Preußen die Bezeichnung “Lyzeum”.

22.2.1912, Donnerstag

Das italienische Finanzministerium bewilligt einen weiteren Kredit für die Auslagen im Tripoliskrieg. Nach offiziellen Berichten beträgt nun die Gesamthöhe der Mehrausgaben 205 Mio. Lire (rd. 253 Mio. Mark).

Die Direktion der Königlichen Hofoper in Berlin verlängert den Vertrag mit dem Tenorsänger Hermann Jadlowker um ein weiteres Jahr. Der Künstler erhält aufgrund des Kontraktes eine Jahresgage von 75 000 Mark und fünfeinhalb Monate Urlaub. Dies ist die höchste Gage, die bislang von einem deutschen Theater gezahlt wurde.

23.2.1912, Freitag

Der Berliner Polizeipräsident Traugott von Jagow weist als zuständige Aufsichtsbehörde den Magistrat von Berlin an, den Bau der städtischen Untergrundbahn Nord-Süd bis 1916 fertigzustellen. Bei Nichteinhaltung des Termins wird eine Strafgebühr von 200 000 Mark für jedes Jahr festgesetzt.

Mit 440 gegen 36 Stimmen akzeptiert das italienische Parlament das königliche Dekret über die Annexion der Stadt Tripolis und der Landschaft Cyrenaika.

24.2.1912, Samstag

Empörung löst die Bombardierung der Stadt Beirut durch italienische Kriegsschiffe aus. In der Stadt, in der sich kaum Militär aufhält, werden mehrere Zivilpersonen getötet.

In Gegenwart der deutschen Kaiserin, Auguste Viktoria, wird in Berlin die Ausstellung “Die Frau in Haus und Beruf” eröffnet. Sie dauert bis zum 24. März.

25.2.1912, Sonntag

Großherzog Wilhelm IV. von Luxemburg stirbt im 60. Lebensjahr. Die Regierung des Landes übernimmt daraufhin Großherzogin Marie Adelheid.

Im Rahmen der feierlichen Eröffnung findet die erste offizielle Fahrt auf der Teilstrecke Rathausmarkt- Barmbeck der Hamburger Hoch- und Tiefbahn statt.

26.2.1912, Montag

Die “Vossische Zeitung” berichtet in einem Artikel über die USA, dass es dort seit neuestem Predigten auf Phonographenplatten zu kaufen gibt.

In Portugal, an der ältesten Universität des Landes in Coimbra, tritt erstmals eine Frau ein Professorenamt an. Karoline Wilhelma Michaelis de Vasconcelos übernimmt den Lehrstuhl für romanische Sprachwissenschaft.

27.2.1912, Dienstag

Die Pforte (Hohe Pforte ist der Name für die osmanische Regierung – im Gegensatz zum Sultanat) fordert die europäischen Regierungen auf, gegen die Annexion von Tripolis durch die italienische Regierung Stellung zu nehmen, andernfalls sei an einen Friedensschluss im türkisch-italienischen Krieg nicht zu denken.

Der britische Generalgouverneur im Sudan, Horatio Herbert Kitchener, eröffnet die 375 km lange Eisenbahnstrecke von Khartum bis El-Obeid.

28.2.1912, Mittwoch

In Großbritannien beginnt ein Bergarbeiterstreik, der sich auf alle Reviere des Landes ausweitet.

29.2.1912, Donnerstag

Aufgrund der Ankündigung von Soldkürzungen kommt es unter den Regierungstruppen der neuen chinesischen Republik zu Meutereien. In Peking überfallen Soldaten Anhänger der gestürzten Mandschu-Dynastie und plündern deren Häuser.

Den Boxkampf um die Europameisterschaft im Mittelgewicht gewinnt in Monaco der Franzose Georges Carpentier gegen den Briten Jim Sullivan.

Chroniknet