Was geschah im Mai 1992

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1.5.1992, Freitag

50 000 Altkommunisten und Nationalisten demonstrieren in Moskau gegen den russischen Präsidenten Boris Jelzin und dessen Reformpolitik.

2.5.1992, Samstag

Die zweitägige 3. Kulturkonferenz in der Industriestadt Bitterfeld in Sachsen-Anhalt beginnt. 200 Künstler, Wissenschaftler und Politiker diskutieren über das Verhältnis von Politik, Kunst und Gesellschaft im vereinten Deutschland.

3.5.1992, Sonntag

Vertreter der Europäischen Gemeinschaft (EG) und der Europäischen Freihandelszone (EFTA) unterzeichnen in Porto den Vertrag über die Gründung eines Europäischen Wirtschaftsraumes.

Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) stellt acht kirchliche Mitwisser seiner Stasi-Kontakte vor.

4.5.1992, Montag

Durch den Streik der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) wird der Flughafenbetrieb in Düsseldorf weitgehend lahmgelegt.

5.5.1992, Dienstag

Björn Engholm (SPD) wird auf der konstituierenden Sitzung des am 05.04.1992 gewählten Landtags als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein bestätigt.

Ranghohe Stasi-Offiziere bestätigen vor dem Untersuchungsausschuss, dass Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe ohne sein Wissen als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) “Sekretär” geführt wurde.

6.5.1992, Mittwoch

Horst Seehofer (CSU) wird von Bundespräsident Richard von Weizsäcker als Nachfolger von Gerda Hasselfeldt (CSU) zum Gesundheitsminister ernannt.

Mit einem 2:0-Sieg gegen AS Monaco gewinnt der SV Werder Bremen in Lissabon den Fußball-Europapokal der Pokalsieger.

Die Filmschauspielerin Marlene Dietrich stirbt in Paris.

7.5.1992, Donnerstag

Arbeitgeber und Gewerkschaften einigen sich in Stuttgart im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes nach elftägigen Streikaktionen auf einen Kompromiss.

8.5.1992, Freitag

SPD und FDP legen einen fraktionsübergreifenden Antrag für ein neues Abtreibungsrecht vor, der ein Fristenmodell mit Beratungspflicht vorsieht.

9.5.1992, Samstag

In Indien wird bekanntgegeben, dass im Bundesstaat Orissa mindestens 250 Menschen nach dem Konsum von gepanschtem Schnaps gestorben sind.

10.5.1992, Sonntag

Schweden wird mit einem 5:2-Sieg im Finale gegen Finnland zum sechstenmal Eishockey-Weltmeister. Deutschland belegt Rang sechs.

Der nach Franz Josef Strauß benannte Großflughafen im Erdinger Moos wird eröffnet.

Bundesverteidigungsminister Volker Rühe (CDU) verabschiedet eine deutsche UN-Mission für Kambodscha.

12.5.1992, Dienstag

Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) sagt erstmals vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags aus und rechtfertigt seine früheren Kontakte zur Stasi.

13.5.1992, Mittwoch

Die Bundesregierung beschließt den von Bundesfinanzminister Theo Weigel (CSU) vorgelegten Nachtragshaushalt 1992 in Höhe von insgesamt rd. 4 Mrd. DM.

14.5.1992, Donnerstag

Monika Wulf-Mathies, Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) gibt bekannt, dass die ÖTV-Mitglieder in einer Urabstimmung gegen den Tarifabschluss votierten.

Die Berliner Justiz erhebt formell Anklage gegen den ehemaligen Staatsratsvorsitzenden und Generalsekretär Erich Honecker und fünf weitere, führende Politiker der früheren DDR, denen der Tod von Flüchtlingen an der innerdeutschen Grenze vorgeworfen wird.

15.5.1992, Freitag

Hamburgs Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) schlägt im Bundesrat eine Änderung des Betäubungsmittelgesetzes vor, um Modellversuche zur Abgabe von Heroin durch Ärzte an besonders gefährdete Abhängige zu ermöglichen.

Mit 32 werden im Rheinland Temperaturen gemessen, die einen der heißesten Sommer dieses Jahrhunderts ankündigen.

17.5.1992, Sonntag

Papst Johannes Paul II. spricht den spanischen Priester Josemaria Escrivá de Balaguer, Gründer des Opus Dei, selig.

In Ecuador votieren die Wähler für einen konservativen Nachfolger des sozialdemokratischen Präsidenten Rodrigo Borja Cevallos. In einer Stichwahl siegt am 5. Juli Sixto Durán Ballén.

18.5.1992, Montag

Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU) ernennt den bisherigen Justizminister Klaus Kinkel (FDP) zum Außenminister. Er tritt die Nachfolge von Hans-Dietrich Genscher (FDP) an.

Nord- und Südkorea eröffnen erstmals seit 37 Jahren offizielle Verbindungsbüros.

19.5.1992, Dienstag

Die Treuhandanstalt Berlin verkauft die DEFA-Filmstudios in Babelsberg an einen französischen Konzern.

Die im Nordirak lebenden Kurden wählen ein autonomes Parlament.

20.5.1992, Mittwoch

Trotz weltweiter Proteste wird Roger Keith Coleman im US-Bundesstaat Virginia hingerichtet.

21.5.1992, Donnerstag

Das haitianische Parlament billigt in Port-au-Prince die Bildung einer “Regierung des nationalen Konsens'”.

22.5.1992, Freitag

Dem Dramatiker und Theaterregisseur George Tabori wird in Darmstadt der Büchner-Preis zuerkannt.

Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Slowenien werden in die UNO aufgenommen.

23.5.1992, Samstag

Hannover 96 gewinnt das 49. Endspiel um den DFB-Pokal mit 4:3 nach Elfmeterschießen gegen Borussia Mönchengladbach.

Der sizilianische Richter Giovanni Falcone wird durch ein Bombenattentat der Mafia getötet.

24.5.1992, Sonntag

Der thailändische Ministerpräsident General Suchinda Kraprayoon, der für die blutige Niederschlagung von Demonstrationen verantwortlich gemacht wird, tritt zurück.

Im zweiten Wahlgang wird Thomas Klestil zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt.

25.5.1992, Montag

Im 16. Wahlgang setzt sich in Rom der Christdemokrat Luigi Scalfaro bei der Wahl zum neunten italienischen Präsidenten durch.

26.5.1992, Dienstag

Das Bundeskabinett beschließt einen Gesetzentwurf zur Änderung des Mietrechts.

Der Landtag von Sachsen verabschiedet eine neue Landesverfassung, die u.a. Staatsziele wie das Recht auf Arbeit und Wohnung enthält.

27.5.1992, Mittwoch

Die Föderalismuskommission von Bundesrat und Bundestag billigt ein Konzept zur Neuverteilung von Bundesbehörden.

28.5.1992, Donnerstag

Die Europäische Gemeinschaft (EG) beschließt ein Handelsembargo gegen Serbien und Montenegro.

30.5.1992, Samstag

Die UEFA schließt Jugoslawien von der Teilnahme an der Fußball-Europameisterschaft in Schweden aus.

31.5.1992, Sonntag

Der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine (SPD) weist Vorwürfe zurück, er würde unberechtigt Pension beziehen.

Chroniknet