Was geschah im Oktober 1957

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1.10.1957, Dienstag

Die erste Generalkonferenz der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) wird in Wien eröffnet. Sie dauert bis zum 23. Oktober.

Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard scheitert mit seinen Bemühungen, den Unternehmensverband Ruhrkohle zur Verschiebung der Kohlepreiserhöhung auf den 1. November zu bewegen.

In der Bundesrepublik und Berlin (West) haben etwa zehn Millionen Arbeiter und Angestellte eine tariflich vereinbarte Wochenarbeitszeit von weniger als 48 Stunden. Dies sind etwas mehr als die Hälfte aller Beschäftigten.

Durch die Einberufung von 15 600 Rekruten erreicht das österreichische Bundesheer seine vorläufige Sollstärke von 35 000 Mann.

Bei einem Zugunglück im Bahnhof Stuttgart-Bad Cannstatt kommen zehn Menschen ums Leben, 30 werden verletzt.

2.10.1957, Mittwoch

Der polnische Außenminister Adam Rapacki schlägt in einer Rede vor der UN-Vollversammlung in New York eine kernwaffenfreie Zone in Europa vor, die Polen, die Bundesrepublik Deutschland und die DDR umfassen soll.

3.10.1957, Donnerstag

33 Jahre nach seiner Uraufführung ist das Drama “Vinzenz und die Freundin bedeutender Männer” des Österreichers Robert Musil in einer Inszenierung der Städtischen Bühnen Köln erstmals wieder zu sehen.

Willy Brandt (SPD) wird mit großer Mehrheit zum neuen Regierenden Bürgermeister von Berlin (West) gewählt. Er setzt die SPD/CDU-Koalition seines verstorbenen Vorgängers Otto Suhr fort.

Das erste von vier Flugzeugen des Typs “Lockheed Super-Star” trifft nach einem Nonstop-Flug von über 11 000 km aus Kalifornien kommend in Hamburg ein. Die viermotorige Maschine, die 2,3 Millionen US-Dollar (9,5 Millionen DM) kostet, wird von der Lufthansa eingesetzt.

4.10.1957, Freitag

Der US-amerikanische Spielfilm “ln 80 Tagen um die Welt” von Michael Todd ist in Düsseldorf in deutscher Erstaufführung zu sehen.

In Warschau protestieren Studenten gegen die Einstellung der Zeitschrift “Po Prostu” (“Ohne Umschweife”), die wesentlich zum Regimewechsel in Polen und der Wahl Wladyslaw Gomulkas zum Parteisekretär beigetragen hatte.

Mit dem Start des “Sputnik”, des ersten künstlichen Erdsatelliten, eröffnet die Sowjetunion das Zeitalter der Weltraumfahrt.

5.10.1957, Samstag

Die Außenminister der USA und der UdSSR, John Foster Dulles und Andrei A. Gromyko, treffen sich in Washington zu einem knapp vierstündigen Gespräch.

Der ehemalige jugoslawische Parteisekretär Milovan Djilas wird in einem Geheimverfahren wegen seines in den USA erschienenen Buchs “Die neue Klasse” zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt.

In Frankfurt am Main wird die 9. Internationale Buchmesse eröffnet. 1384 Verlage, darunter 737 ausländische, präsentierten etwa 60 000 Buchtitel.

6.10.1957, Sonntag

2,71 Millionen l Bier sind auf dem diesjährigen Oktoberfest, das am 21. September begonnen hatte, ausgeschenkt worden.

Bei den Wahlen in Norwegen erreichen die Sozialdemokraten, die seit 1935 die Regierung stellen, wiederum die absolute Mehrheit mit 78 der 150 Parlamentssitze.

In einer Feierstunde in der Frankfurter Paulskirche erhält der US-amerikanische Dramatiker Thornton Wilder den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Die Hamburger FDP kündigt an, dass sie für die Bürgerschaftswahlen am 10. November eine eigene Liste aufstellen will. Sie bricht damit aus dem Hamburg-Block von CDU, FDP und DP aus, der die Regierung bildet. Daraufhin entschließt sich auch die CDU zu einer eigenen Liste.

Fast 300 000 Besucher hatte die Allgemeine Nahrungs- und Genussmittelausstellung in Köln, die nach neuntägiger Dauer beendet wird.

7.10.1957, Montag

In Abwesenheit Wilhelm Piecks beschließen die Abgeordneten der Volks- und der Länderkammer der DDR, die Amtszeit des 81-Jährigen Staatspräsidenten um weitere vier Jahre zu verlängern.

8.10.1957, Dienstag

Durch ihr besseres Eckenverhältnis gewinnt die Fußballmannschaft von Eintracht Frankfurt das Endspiel der Flutlichtrunde der west- und süddeutschen Oberligavereine gegen Schalke 04, nachdem sich die Mannschaften in zwei Begegnungen jeweils unentschieden getrennt hatten.

Nach zweieinhalbwöchiger Dauer enden die Berliner Festwochen, in deren Rahmen 200 Veranstaltungen auf den Gebieten Theater, Oper, Tanz, Musik, Literatur und Bildende Kunst zu sehen waren.

9.10.1957, Mittwoch

Die Generalkonferenz der Internationalen Atomenergie-Organisation beschließt, den Sitz der Behörde in Wien einzurichten.

Die bayerische Landesregierung unter Ministerpräsident Wilhelm Hoegner (SPD) tritt zurück, nachdem der GB/BHE und die Bayernpartei ihre Minister aus dem Kabinett zurückgezogen haben.

10.10.1957, Donnerstag

In Äthiopien finden zum ersten Mal allgemeine Wahlen statt, bei denen aus 491 Kandidaten 210 Abgeordnete, darunter auch zwei Frauen, gewählt werden. Die Macht liegt jedoch weiterhin in den Händen von Kaiser Haile Selassie, der bei der Eröffnung des Parlaments in seiner Rede einen Fünfjahresplan zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung des Landes ankündigt.

11.10.1957, Freitag

Die Volksfront-Regierung von San Marino, die am 18. September das Parlament aufgelöst und damit eine Staatskrise verursacht hatte, übergibt unter italienischem Druck die Macht an die Gegenregierung der bürgerlichen Opposition.

In München geht der 6. Gewerkschaftstag der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft zu Ende. Die Delegierten fordern u.a. ein Mitbestimmungsrecht der Betriebsräte bei der Einführung von Automatisierung.

Der größte Trinkwasserspeicher Europas, der die österreichische Hauptstadt Wien versorgen soll, wird in Neusiedl am Steinfeld in Betrieb genommen.

Die Ausstellung “Aktiv-abstrakte Neue Malerei in Deutschland” mit Werken von u.a. Julius Heinrich Bissier, Rolf Cavaeg, Karl Otto Götz, Hans Platschek und Emil Schumacher wird in der Städtischen Galerie in München eröffnet.

12.10.1957, Samstag

Der US-amerikanische Jazzmusiker Louis Armstrong will nun doch die von der US-Regierung organisierte Reise in die Sowjetunion antreten, nachdem er den Eindruck gewonnen hat, dass Präsident Dwight D. Eisenhower den Rassengemeinschaftsunterricht in den Schulen der Südstaaten befürwortet und auch durchsetzen will.

Mit der Hinrichtung von drei Algeriern durch die Guillotine sind in den letzten vier Tagen neun Todesurteile vollstreckt worden.

13.10.1957, Sonntag

Innerhalb von zehn Stunden werden in der DDR alle Banknoten gegen neue eingetauscht und die alten für ungültig erklärt.

Ägyptische Truppen landen in Syrien, um das Land gegen angebliche Angriffspläne seitens der Türkei und Israels zu unterstützen.

Die “Pummerin”, die berühmteste Glocke Wiens, wird zum ersten Mal nach ihrer Rückkehr in den Stephansdom wieder geläutet.

14.10.1957, Montag

Eine Gruppe US-amerikanischer Völkerrechtler vertritt die Ansicht, dass eine Sowjetisierung des Mondes auch nach dem “Sputnik”-Erfolg vorerst nicht zu befürchten sei. Die UdSSR müsse Teile des Mondes über einen längeren Zeitraum hinweg besetzt halten, um diese Gebiete beanspruchen zu können. Der ganze Mond werde der Sowjetunion jedoch keinesfalls zufallen.

15.10.1957, Dienstag

Das Münchner Schwurgericht verurteilt den ehemaligen Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner wegen Totschlags und versuchten Totschlags zu viereinhalb Jahren Gefängnis. Er hatte während des Zweiten Weltkriegs in drei Fällen Erschießungsbefehle gegen Soldaten gegeben, ohne dass diese zuvor vor ein Kriegsgericht gestellt wurden.

Durch einen Geheimvertrag sichert die Sowjetunion der Volksrepublik China Unterstützung bei der Entwicklung von Kernwaffen zu.

Der dritte Deutsche Bundestag tritt in Berlin (West) zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Eugen Gerstenmaier (CDU) wird erneut zum Bundestagspräsidenten gewählt.

17.10.1957, Donnerstag

Sieger im Berliner Sechstagerennen werden die Belgier Rik van Steenbergen/Emile Severeyns vor dem italienisch-australischen Team Fernando Terruzzi/Stig Arnold und der niederländisch-deutschen Paarung Gerrit Schulte/Klaus Bugdahl.

In den bundesdeutschen Kinos läuft der Film “Die Frühreifen” mit Heidi Brühl und Peter Kraus an.

Die britische Königin Elisabeth II. und ihr Mann, Prinz Philip, treffen zu einem viertägigen Besuch in Washington ein.

Nach dem Rücktritt der pakistanischen Regierung unter Hussein Suhrawardi wird der Führer der Moslem-Liga, Ismail Ibrahim Chundrigar, neuer Ministerpräsident. Er bildet mit der Republikanischen Partei und der Arbeiter- und Bauernpartei eine Koalitionsregierung.

18.10.1957, Freitag

An der Französischen Nationalversammlung scheitert der Unabhängige Republikaner Antoine Pinay mit der Regierungsbildung.

In der Essener Villa Hügel wird eine Ausstellung mit über 100 Bildern des niederländischen Malers Vincent van Gogh eröffnet.

19.10.1957, Samstag

Bei den Donaueschinger Musiktagen dirigiert Igor Strawinsky die deutsche Erstaufführung seines Balletts “Agon”.

Der Schriftsteller Erich Kästner erhält den mit 5000 DM dotierten Georg-Büchner-Preis.

In Berlin (West) wird die Deutschlandhalle wiedereröffnet.

Die Bevölkerung der meisten westlichen Staaten möchte in einem Krieg zwischen den USA und der UdSSR neutral bleiben, zieht jedoch die Besetzung durch die Sowjetunion einem Krieg nicht vor. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die in neun europäischen Staaten, Australien und Brasilien durchgeführt wurde.

Die erst am 27. Mai gebildete finnische Regierung unter Ministerpräsident Väinö Johannes Sukselainen tritt zurück, nachdem das Parlament einen Tadelsantrag gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung mit einer Stimme Mehrheit angenommen hat.

Nach der Anerkennung der DDR durch Jugoslawien bricht die Bundesrepublik ihre diplomatischen Beziehungen zu Belgrad ab.

20.10.1957, Sonntag

Über vier Millionen Besucher innerhalb eines knappen halben Jahres haben die Bundesgartenschau gesehen, die in Köln ihre Pforten schließt.

Der oberste ägyptische Militärgerichtshof verurteilt elf Personen, die im April an einem angeblichen Komplott zur Ermordung von Präsident Gamal Abd an Nasser beteiligt gewesen sein sollen. Neun Angeklagte werden zu Zwangsarbeit zwischen fünf Jahren und lebenslänglich verurteilt, zwei erhalten eine siebenjährige Gefängnisstrafe. Zwei weitere Angeklagte werden freigesprochen.

21.10.1957, Montag

13,47 Millionen t Getreide sind nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums 1957 in der Bundesrepublik geerntet worden, dies sind 2,7% mehr als im Jahr zuvor.

Der Simplon-Orient-Express rast nahe Istanbul in einen Lokalzug. Das Unglück fordert 89 Todesopfer und über 100 Verletzte.

22.10.1957, Dienstag

Wie das bayerische Innenministerium mitteilt, sind allein in Bayern seit Mitte September 337 000 Menschen an der asiatischen Grippe erkrankt, 244 sind an der Krankheit gestorben.

Weil er seine politische Überzeugung nicht verleugnen wolle, tritt der schleswig-holsteinische Sozialminister Hans Adolf Asbach (GB/BHE) zurück. Nachfolgerin wird Lena Ohnesorge, die ebenfalls dem GB/BHE angehört.

Konrad Adenauer (CDU) wird von der Mehrheit des Bundestages zum dritten Mal zum Bundeskanzler gewählt.

23.10.1957, Mittwoch

US-Justizminister Herbert Brownell tritt zurück, um sich verstärkt seiner privaten Anwaltspraxis zu widmen. Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter William P. Rogers.

Das Parlament von San Marino, der Große Rat der Republik, ernennt den Sozialdemokraten Marino Valdes Franciosi und den unabhängigen Sozialisten Federico Micheloni zu Regierenden Kapitänen.

Der Bundesgerichtshof erkennt in einem Urteil die Züchtigungsbefugnis der Lehrer gegenüber ihren Schülern grundsätzlich an. Es handele sich um ein 150 bis 200 Jahre altes Gewohnheitsrecht, das jedoch nur in Ausnahmen angewendet werden sollte.

24.10.1957, Donnerstag

Österreich und die Sowjetunion vereinbaren einen Handelsvertrag mit dreijähriger Laufzeit. Die Sowjetunion liefert in erster Linie Rohstoffe und erhält dafür Fertigwaren und Walzmaterial.

In Guatemala übernimmt eine Militärjunta unter Führung von Oberst Oscar Mendoza Azurdia die Macht und erklärt die Präsidentschaftswahlen vom 20. Oktober für ungültig. Interimistischer Präsident wird Oberst Guillermo Flores Avendano.

Den Vereinigten Staaten gelingt der erste erfolgreiche Probeabschuss einer Rakete, die im kommenden Jahr den geplanten Erdsatelliten “Vanguard” starten soll.

25.10.1957, Freitag

Der Regierende Bürgermeister von Berlin (West), Willy Brandt (SPD) wird einstimmig zum neuen Präsidenten des Bundesrats gewählt. Der bisherige Präsident, Kurt Sieveking (CDU), hatte bei seiner Wiederwahl am 6. September bereits seinen Rücktritt angekündigt, sobald in Berlin (West) ein Nachfolger für den verstorbenen Otto Suhr benannt sei.

26.10.1957, Samstag

Der sowjetische Verteidigungsminister Marschall Georgi K. Schukow wird überraschend abgelöst. Sein Nachfolger ist Marschall Rodion J. Malinowski.

Der sowjetische Verteidigungsminister Marschall Georgi K. Schukow wird überraschend abgelöst. Sein Nachfolger ist Marschall Rodion J. Malinowski.

Das X. Plenum des Zentralkomitees der Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei beschließt eine Säuberung der eigenen Reihen, um “Revisionisten” und “Dogmatiker” (Stalinisten) zu entfernen.

27.10.1957, Sonntag

Bei den Landtagswahlen in Tirol erzielen die Österreichische Volkspartei (ÖVP) 23 Sitze (wie bisher), die Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) elf (bisher neun) und die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) zwei (vier) Mandate. Die Tiroler Landesregierung besteht nun aus sechs Vertretern der ÖVP und zwei Sozialisten.

Die Vertreter der Landsmannschaften, der Landesverbände des Bundes der vertriebenen Deutschen und des Berliner Landesverbandes der Vertriebenen schließen sich zum Bund der Vertriebenen, vereinigte Landsmannschaften und Landesverbände, zusammen.

Die Einrichtung einer ständigen Abrüstungskonferenz aller UN-Mitglieder schlägt der sowjetische Außenminister Andrei A. Gromyko vor.

Bei den Wahlen zum türkischen Parlament kann die regierende Demokratische Partei mit 424 der 610 Sitze ihre führende Position behaupten. Die neue Nationalversammlung in Ankara wählt den bisherigen Präsidenten Celâl Bayar wiederum zum Staatsoberhaupt.

28.10.1957, Montag

Der Ölmagnat J. Paul Getty führt mit einem geschätzten Vermögen von 700 Millionen bis eine Milliarde US-Dollar die Liste der reichsten Männer der USA an, die das US-Magazin “Fortune” veröffentlicht. S. 178

Das italienische Außenministerium teilt mit, dass Italien nicht mit Österreich über Südtirol verhandeln werde, weil es sich bei dem Südtirolproblem um eine rein interne Angelegenheit handele.

Das israelische Parlament in Jerusalem, die Knesset, wählt den bisherigen Amtsinhaber Isaak Ben Zwi erneut zum Staatspräsidenten.

Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) stellt in Bonn sein neues Kabinett vor. 15 Minister gehören der CDU/CSU,zwei der DP an.

29.10.1957, Dienstag

Die Fortführung der Sozialreform und eine breite Streuung des Eigentums nennt Bundeskanzler Konrad Adenauer in seiner Regierungserklärung als zwei wichtige Ziele der kommenden Legislaturperiode.

Eine US-amerikanische Verkehrsmaschine startet zum ersten planmäßigen Nonstop Flug nach New York vom Flughafen Frankfurt am Main, nachdem die Startbahn auf 3300 m verlängert worden ist.

Einen neuen Geschwindigkeitsrekord stellt ein viermotoriges Linienflugzeug für die Strecke New York- Frankfurt am Main auf: Es benötigt für die 6380 km lange Route 10:15 Stunden und unterbietet die bisherige Bestzeit um eine Viertelstunde.

30.10.1957, Mittwoch

Der mit der Regierungsbildung in Frankreich beauftragte Sozialist Guy Mollet, der bereits von Juli 1955 bis Mai 1957 französischer Ministerpräsident war, scheitert mit seinem geplanten Programm an der Nationalversammlung.

Der schwedische Ministerpräsident Tage Erlander bildet eine sozialdemokratische Minderheitsregierung, nachdem die Bauernpartei ihre Minister aus dem früheren Kabinett zurückgezogen hat.

31.10.1957, Donnerstag

Der Grenzkonflikt zwischen Syrien und der Türkei wird in der Vollversammlung der Vereinten Nationen ohne Beschlussfassung debattiert. Zunächst waren zwei Resolutionsentwürfe eingebracht worden, die den Einsatz einer UN-Kommission im Konfliktgebiet bzw. eine Vermittlungsaktion durch UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld forderten. Beide Entschließungen werden nicht zur Abstimmung vorgelegt.

Aufgrund der Verhandlungen des Deutschen Roten Kreuzes mit osteuropäischen Ländern über eine Familienzusammenführung sind bisher rund 117 000 Deutsche aus dem Osten in der Bundesrepublik und Berlin (West) eingetroffen.

Im Oktober steigt die Arbeitslosenzahl in der Bundesrepublik geringfügig um 1160 auf 368 637 (187 904 Männer, 180 733 Frauen).

Um 18% auf 16,8 Millionen ist die Zahl der Übernachtungen von ausländischen Gästen in Österreich im Rechnungsjahr 1956/57 gestiegen. Die Deviseneinnahmen wuchsen um 25% auf 3,7 Milliarden Schilling (616 Millionen DM).

Chroniknet