10.12.1901
Im Reichstag in Berlin wird die Interpellation des Führers der polnischen Reichstagsfraktion, Fürst Ferdinand von Radziwill, zu dem Wreschener Schulkonflikt beraten. Reichskanzler Bernhard von Bülow erklärt, sich in dieser Frage nur von der “Staatsräson” und der “Pflicht gegenüber dem Deutschtum” leiten lassen zu wollen. Im übrigen lehnt er eine Stellungnahme mit der Begründung ab, dies sei eine ausschließlich preußische Angelegenheit. Der Sozialdemokrat Georg Ledebour verurteilt die Haltung der Regierung im Wreschener Schulkonflikt scharf und spricht von “Kindesfolterung”.