Was geschah im Dezember 1945

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1.12.1945, Samstag

Das US-amerikanische Außenministerium gibt in Washington bekannt, dass die Übergabe der Militärverwaltung in der US-Zone Deutschlands an US-Zivilbehörden zwischen April und Juli 1946 erfolgen soll. Die Zivilverwaltung soll dann dem Außenministerium unterstellt werden.

Der rumänische Dirigent Sergiu Celibidache übernimmt in der Nachfolge von Wilhelm Furtwängler die Leitung der Berliner Philharmoniker.

Der Schilling in Österreich ist ab sofort wieder gesetzliches Zahlungsmittel. Die deutsche Reichsmark (RM) bleibt noch bis zum 21. Dezember 1945 in Umlauf; der Umtauschkurs für eine RM beträgt zehn Schillinge.

Der von der britischen Militärregierung im Juni 1945 gegründete “German News Service” wird in “Deutscher Pressedienst” (dpd) umbenannt.

Der Alliierte Kontrollrat für Deutschland erlässt eine Verfügung, nach der alte deutsche Wehrmachtsuniformen nicht mehr in ihren ursprünglichen Farben getragen werden dürfen.

In seinem in Frankfurt am Main veröffentlichten Monatsbericht für Oktober 1945 bezeichnet der Generalstabschef der US-Streitkräfte, General Dwight D. Eisenhower, die Schaffung einer Zentralverwaltung für alle vier Besatzungszonen Deutschlands als wichtigstes Ziel der US-Militärregierung.

Der Alliierte Kontrollrat für Deutschland gibt in Berlin die für den 1. Februar 1946 geplante Übergabe des gesamten deutschen Transportwesens an deutsche Zivilbehörden bekannt.

2.12.1945, Sonntag

In Berlin findet die erste Delegiertenkonferenz der “Antifaschistischen Jugendausschüsse” der sowjetischen Besatzungszone statt; sie dient der Vorbereitung einer Jugendorganisation, die den Namen “Freie Deutsche Jugend” (FDJ) tragen soll.

Der Vorsitzende der österreichischen Volkspartei (ÖVP), Leopold Figl, wird in Wien von seiner Partei einstimmig für das Amt des Bundeskanzlers vorgeschlagen.

In Bern beschließt die schweizerische Regierung, den Vereinten Nationen nur beizutreten, wenn die Neutralität der Schweiz gewährleistet bleibt.

3.12.1945, Montag

In Garmisch-Partenkirchen sind die Renovierungs- und Wiederaufbauarbeiten an den olympischen Wintersportanlagen abgeschlossen.

Nach einer Unterbrechung von fünf Jahren wird der Schiffsverkehr auf dem Rhein zwischen der Schweiz und den Niederlanden wieder aufgenommen.

Die US-amerikanische Militärregierung in Frankfurt am Main beschließt für ihre Zone eine Weihnachtssonderzuteilung von 1 kg Mehl und 400 g Zucker pro Kopf.

Die französische Regierung macht ihre Zustimmung zur Bildung einer deutschen Zentralregierung von einer Internationalisierung des Ruhrgebiets und der Abtretung des Rheinlands an Frankreich abhängig.

4.12.1945, Dienstag

Unter der Regie von Erich Engel findet in den Münchner Kammerspielen die deutsche Erstaufführung von Thornton Wilders Schauspiel “Unsere kleine Stadt” (Our Town) statt.

In Coburg verhaften US-amerikanische Militärangehörige Herzog Karl Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha. Dem ehemaligen Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes und Obergruppenführer der SA werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Die US-amerikanische Besatzungsmacht enthebt den Nürnberger Oberbürgermeister Wilhelm Treu mit der Begründung seines Amtes, er habe sich der Entlassung von ehemaligen Nationalsozialisten aus der Verwaltung der Stadt widersetzt.

Auf der Sitzung des Länderrats der US-amerikanischen Zone schlägt der Stellvertretende US-amerikanische Militärgouverneur in Deutschland, General Lucius DuBignon Clay, die Verabschiedung eines Gesetzes zur einheitlichen Regelung der Entnazifizierung in der US-Zone vor.

Die US-amerikanische Militärregierung in Deutschland lässt die Liberal-Demokratische Partei (LDP) in Bayern zu.

5.12.1945, Mittwoch

Die US-amerikanische Militärregierung erlaubt der Christlich-Sozialen Union (CSU) die politische Betätigung in ganz Bayern.

Eine Gruppe evangelischer Theologen fordert in Frankfurt am Main eine umfassende Kirchenreform. Gegenstand der Kritik ist auch die Haltung der Kirche während der NS-Herrschaft.

6.12.1945, Donnerstag

Nach Angaben der US-amerikanischen Militärregierung sind in der US-Zone bisher 643 055 Fragebögen zur Entnazifizierung bearbeitet worden.

In Stuttgart tritt der Länderrat der Länder der US-amerikanischen Besatzungszone zu seiner dritten Tagung zusammen, auf der u.a. die für Januar 1946 vorgesehenen Gemeindewahlen in der US-Zone vorbereitet werden sollen.

Die Förderung von Steinkohle hat in den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands 35% des Standes von 1938 erreicht; derzeit werden täglich rund 4,3 Millionen t Kohle gefördert.

7.12.1945, Freitag

In der philippinischen Hauptstadt Manila wird der ehemalige Oberkommandierende der japanischen Streitkräfte auf den Philippinen, General Tokojuki Yamashita, von einem US-amerikanischen Militärgericht wegen seiner Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt.

In Berlin erscheint mit sowjetischer Lizenz die erste Ausgabe des “Nacht-Express”; es ist nach dem “Kurier” die zweite Abendzeitung in der Stadt.

In Frankfurt am Main endet die erste Konferenz über Währungs- und Finanzfragen. Die beteiligten Vertreter der drei Westzonen bezeichnen den Kaufkraftüberhang als eines der Hauptprobleme der deutschen Wirtschaft und fordern eine zentrale und einheitliche Regelung der deutschen Wirtschaftsprobleme für alle vier Besatzungszonen.

8.12.1945, Samstag

In der bayerischen Landeshauptstadt München wird die “Wiederaufbau-Vereinigung” (WAV) gegründet; Vorsitzender der Partei ist der Rechtsanwalt Alferd Loritz.

Der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Deutschland, General Joseph T. McNarney, gibt in Nürnberg die Reduzierung der in Deutschland stationierten US-Truppen bekannt. Von den jetzt noch 700 000 Mann starken Verbände sollen ab Juli 1946 nur noch 370 000 Soldaten in Deutschland verbleiben.

Die britische Militärregierung in Deutschland ernennt Hermann Pünder zum Oberbürgermeister von Köln. Sein Vorgänger, Konrad Adenauer, war am 9. Oktober wegen angeblicher Unfähigkeit entlassen worden.

9.12.1945, Sonntag

In Darmstadt wird die dreiwöchige Ausstellung “Befreite Kunst” eröffnet; gezeigt werden u.a. Werke von Marc Chagall, Oskar Kokoschka und Emil Nolde.

Beim Einsturz eines bombengeschädigten Schulgebäudes kommen in Mainz 18 Kinder ums Leben.

Die US-amerikanische Regierung in Washington gewährt Großbritannien einen Wiederaufbau-Kredit in Höhe von rund 4,4 Milliarden US-Dollar.

In Washington schlägt der US-amerikanische Außenminister James Francis Byrnes die Zentralisierung des Verkehrswesens und der Wirtschaftspolitik der drei Westzonen Deutschlands vor.

In Nürnberg wird der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund gegründet.

10.12.1945, Montag

In der schwedischen Hauptstadt Stockholm werden die Nobelpreise für das Jahr 1944 verliehen.

Im britischen Unterhaus scheitert ein Misstrauensvotum der konservativen Opposition. Deren Führer Winston Churchill wirft der amtierenden Labour-Regierung eine unzureichende Bekämpfung der Wohnungsnot und eine zu langsame Demobilisierung der britischen Streitkräfte vor.

In Rom einigen sich die sechs antifaschistischen Parteien Italiens auf eine neue Regierungskoalition. Neuer italienischer Ministerpräsident wird der Christdemokrat Alcide de Gasperi.

Die bislang zur britischen Besatzungszone Deutschlands gehörenden Städte Bremen und Bremerhaven werden der US-amerikanischen Militärregierung unterstellt.

Die britische Militärregierung in Deutschland lässt in ihrer Besatzungszone wieder politische Parteien auf Länderebene zu.

11.12.1945, Dienstag

Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) empfiehlt eine dreitägige Sperre des gesamten Eisenbahn-Personenverkehrs von und nach Berlin. Als Grund wird der Vorrang des Güterverkehrs angegeben.

In der US-amerikanischen Hauptstadt Washington veröffentlicht das Außenministerium der USA ein Memorandum über die Wirtschafts- und Reparationsleistungen Deutschlands.

12.12.1945, Mittwoch

Der Befehlshaber der 15. US-Armee, General George Smith Patton, wird bei einem Autounfall in der Nähe von Mannheim schwer verletzt.

In Den Haag verurteilt ein niederländisches Sondergericht den während der deutschen Besetzung der Niederlande amtierenden Ministerpräsidenten Anton Adriaan Mussert wegen Hochverrats zum Tode.

13.12.1945, Donnerstag

Im neueröffneten Landgericht von München wird die erste Strafverhandlung durchgeführt.

Der frühere Generalstabschef der US-amerikanischen Streitkräfte, General George Catlett Marshall, trifft im Auftrag von US-Präsident Harry Spencer Truman in China ein, um dort zwischen den Bürgerkriegsparteien zu vermitteln.

Der US-amerikanische Militärgerichtshof in Dachau spricht alle 40 angeklagten Angehörigen der Wachmannschaften des ehemaligen Konzentrationslagers schuldig. 36 Angeklagte werden zum Tode verurteilt, drei zu langjährigen Gefängnisstrafen.

Die französische Militärregierung in Deutschlands lässt in ihrer Besatzungszone politische Parteien auf Länder- und Kreisebene zu.

Für das Land Groshessen wird ein Staatsgrundgesetz erlassen. Darin werden Aufgaben und Rechte der Landesregierung festgelegt und die Berufung eines Landesausschusses als Vorläufer einer Volksvertretung angekündigt.

In Düsseldorf konstituiert sich der Provinzialrat der Nordrhein-Provinz unter dem Vorsitz von Robert Lehr.

In Bad Godesberg bei Bonn beginnt die erste “Reichstagung” der Christlich Demokratischen Union (CDU) und der Christlich Demokratischen Partei (CDP); die Delegierten einigen sich auf den gemeinsamen Parteinamen Christlich Demokratische Union (CDU).

15.12.1945, Samstag

Bei den Parlamentswahlen in Albanien erringt die als einzige Partei zur Wahl stehende Demokratische Front des Ministerpräsidenten Enver Hoxha alle 85 Sitze.

Gewinner der Präsidentschaftswahlen in Brasilien ist der ehemalige Kriegsminister Enrico Gaspar Dutra. Er tritt am 1. Januar 1946 die Nachfolge von José Linhares an.

In Wien fordert der österreichische Verband der Gewerkschaften die Verstaatlichung sämtlicher Schlüsselindustrien.

In München beginnt die Eissportsaison mit einem Eishockeyspiel und einem Eiskunstlauf-Schaulaufen. Dabei schlägt der SC Rießersee den ESV Füssen 8:3.

16.12.1945, Sonntag

Die US-amerikanische Militärregierung in Frankfurt am Main ordnet in ihrer Zone die sofortige Dezentralisierung des Bankwesens an.

17.12.1945, Montag

In Paris bestimmt die Vorbereitungskommission der Vereinten Nationen die USA als Sitz der Weltorganisation. Der Beschluss muss noch in der am 10. Januar in London beginnenden UN-Vollversammlung formal bestätigt werden.

In Berlin veröffentlicht der Alliierte Koordinationsausschuss das Ergebnis einer vorläufigen Volkszählung. Danach hat Deutschland 65 285 915 Einwohner. Davon entfallen auf die US-amerikanische Besatzungszone 17 156 000, auf die britische Zone 22 043 801, auf die französische 6 392 497 und auf die sowjetische Besatzungszone Deutschlands 19 693 617 Einwohner.

In Stuttgart beginnt die erste Sitzung des Ausschusses der drei Länderregierungen von Großhessen, Württemberg-Baden und Bayern. Ziel der Gespräche ist die Formulierung eines gemeinsamen Entnazifizierungsgesetzes.

Der stellvertretende US-amerikanische Militärgouverneur in Deutschland, General Lucius DuBignon Clay, lehnt eine Verschiebung der für Januar 1946 angesetzten Gemeindewahlen ab.

Eine Direktive des Alliierten Kontrollrates für Deutschland ordnet bis zum Jahresende die Auflösung aller deutschen Sportvereine an. Jede Form des organisierten Sports ist ab sofort genehmigungspflichtig und soll ständig überwacht werden.

18.12.1945, Dienstag

Der Alliierte Kontrollrat für Österreich erkennt das Koalitionskabinett aus Vertretern der Österreichischen Volkspartei (ÖVP), der Sozialistischen Partei (SPÖ) und der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) aufgrund des Wahlergebnisses vom 25. November an.

Nach Angaben der französischen Regierung befinden sich in Frankreich noch rund 700 000 deutsche Kriegsgefangene, von denen etwa die Hälfte in der Zivilwirtschaft beschäftigt ist.

In Berlin veröffentlicht der Koordinationsausschuss des Alliierten Kontrollrats die erste Liste der für Reparationszwecke bestimmten Industrieanlagen. 26 Werke liegen in den drei Westzonen.

19.12.1945, Mittwoch

Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) zwingt die Vorsitzenden der Christlich Demokratischen Union der sowjetischen Zone, Andreas Hermes und Walther Schreiber, zum Rücktritt. Nachfolger werden Jakob Kaiser und Ernst Lemmer.

In Bern verabschiedet der schweizerische Nationalrat ein Gesetz, das die sofortige Ausweisung aller nationalsozialistisch oder faschistisch gesinnten Ausländer gestattet.

In Moskau gibt das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) bekannt, dass der neue Fünfjahresplan der Partei den Wiederaufbau der während des Zweiten Weltkriegs verwüsteten Gebiete der Sowjetunion vorsieht.

20.12.1945, Donnerstag

Aus den norwegischen Gemeindewahlen geht die Arbeiterpartei als stärkste politische Kraft hervor, die Kommunistische Partei kann erhebliche Stimmengewinne verzeichnen.

In Wien wählt die österreichische Nationalversammlung den Sozialdemokraten Karl Renner ohne Gegenstimme zum Bundespräsidenten der Republik Österreich.

In Berlin weist der Alliierte Kontrollrat die vier Besatzungsmächte in Deutschland an, Prozesse gegen Kriegsverbrecher nach dem Muster des Nürnberger Hauptkriegsverbrecher-Prozesses durchzuführen.

21.12.1945, Freitag

Eine zweitägige Konferenz von je 30 Vertretern der sozialdemokratischen und der Kommunistischen Partei der Sowjetzone endet in Berlin mit einer Entschließung zur Vereinigung beider Parteien.

In Berlin erfolgt die Umbenennung der “Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin” in “Akademie der Wissenschaften zu Berlin”.

In einem Heidelberger Militärlazarett stirbt der Befehlshaber der 15. US-Armee, General George Smith Patton (*11.11.1985, San Gabriel/US-Bundesstaat Kalifornien) an den Folgen seines Autounfalls vom 12. Dezember.

22.12.1945, Samstag

In Paris beschließt die internationale Reparationskommission die Verteilung der deutschen Reparationen. Auf die UdSSR entfallen 25%. Vom Rest erhalten die USA und Großbritannien je 28%, Frankreich 16% und 14 weitere Staaten noch einmal 28%.

Die britische Militärregierung in Deutschland verfügt die Enteignung von 68 in ihrer Zone ansässigen Kohlenbergwerksgesellschaften.

Die Alliierte Kommandantur in Berlin gestattet die Bewaffnung der deutschen Polizei der Stadt.

23.12.1945, Sonntag

Der Alliierte Kontrollrat für Deutschland fordert in Berlin alle in den Vereinten Nationen vertretenen Staaten auf, deutsche Beamte und Diplomaten auszuweisen.

In Berlin ermächtigt die Koordinierungskommission des Alliierten Kontrollrats die deutschen Länderregierungen und andere Selbstverwaltungskörperschaften, zu ihrer Haushaltsdeckung selbständig Kredite und Anleihen aufzunehmen.

Radio Bremen nimmt als Sender der US-amerikanischen Militärregierung den Sendebetrieb auf.

In München wird der Zirkus Krone wiedereröffnet. Direktor des Traditionsunternehmens ist Karl Sembach.

Am achten Spieltag um die süddeutsche Fußballmeisterschaft schlägt der FC Bayern München den Lokalrivalen TSV 1860 München 1:0.

24.12.1945, Montag

Papst Pius XII. ernennt in Rom 32 Kardinäle; darunter befinden sich der Erzbischof von Köln, Josef Frings, der Bischof von Berlin, Konrad Graf von Preysing-Lichtenegg-Moos sowie der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen.

Der österreichische Bundespräsident Karl Renner fordert in Wien während der Eröffnungssitzung des österreichischen Parlaments nachdrücklich den Anschluss von Südtirol.

Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) fordert den Alliierten Kontrollrat nachdrücklich auf, sich anlässlich des Weihnachtsfestes für die Entlassung möglichst vieler deutscher Kriegsgefangener einzusetzen.

25.12.1945, Dienstag

Aus Anlass des Weihnachtsfestes wendet sich Papst Pius XII. in einer Rundfunkansprache an die katholischen Gläubigen in aller Welt.

26.12.1945, Mittwoch

Der polnische Botschafter in den USA, Oskar Lange, teilt in Washington US-Präsident Harry Spencer Truman mit, dass sein Land den dauernden Besitz der vorläufig unter polnischer Verwaltung stehenden Gebiete östlich von Oder und Neiße einschließlich Stettins fordere.

Die französische Regierung in Paris gestattet deutschen Kriegsgefangenen den Postverkehr mit Angehörigen in allen vier Besatzungszonen Deutschlands.

Die französische Militärregierung beschlagnahmt die Saarbergwerke.

Die US-amerikanische Militärregierung in Deutschland ordnet für den 27. Januar 1946 in ihrer Zone Kommunalwahlen in Ortschaften bis zu 20 000 Einwohner an.

27.12.1945, Donnerstag

Die US-amerikanische Militärregierung in Deutschland gestattet in ihrer Zone den freien Reiseverkehr.

28.12.1945, Freitag

In der sowjetischen Hauptstadt Moskau endet nach einwöchiger Dauer die zweite Konferenz der Außenminister der UdSSR, Großbritanniens und der USA.

29.12.1945, Samstag

Im Münchner Prinzregenten-Stadion wird die Eisrevue “Für jeden Etwas” mit der fünffachen deutsche Eiskunstlaufmeisterin Lydia Veicht uraufgeführt.

In Hamburg wird das Kabarett “Bonbonière” mit dem Programm “Das ganze Leben ist ein Karussell” eröffnet.

30.12.1945, Sonntag

Auf Anordnung der US-amerikanischen Besatzungsmacht werden unter der erwachsenen deutschen Bevölkerung im Alter von über 20 Jahren künftig regelmäßig Gewichtskontrollen durchgeführt, um Aufschlüsse über die Ernährungslage zu erhalten und entsprechende Maßnahmen treffen zu können.

31.12.1945, Montag

In Frankfurt am Main übergibt die US-amerikanische Militärregierung die gesamte Zivilverwaltung der US-Zone den deutschen Behörden.

In Stuttgart wird ein vorläufiger Landtag für Württemberg-Baden einberufen.

Seit der Gründung des Flüchtlingslagers Friedland am 26. September 1945 sind 555 039 Vertriebene und Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten registriert worden.

Die Stadt Frankfurt am Main verleiht den diesjährigen Goethepreis an den 87-Jährigen deutschen Physikprofessor und Begründer der Quantentheorie, Max Planck. In der Vergangenheit war der Goethepreis vom Reichspropagandaminister verhindert worden.

Chroniknet