Was geschah im Mai 1938

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1.5.1938, Sonntag

Im Olympiastadion Berlin sprechen zum Feiertag der Nationalen Arbeit vor rund 150 000 Hitlerjungen und BDM-Mädeln Führer und Reichskanzler Adolf Hitler und Reichsjugendführer Baldur von Schirach.

Die Schweizer Fußballnationalelf besiegt in einem Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel Portugal in Mailand 2:1 (2:0).

In Givat Chaim in Palästina wird das Lehrstück “Die Ausnahme und die Regel” von Bertolt Brecht aus dem Jahr 1930 mit der Musik von Paul Dessau uraufgeführt.

Auf der Festsitzung der Reichskulturkammer werden der Olympia-Film “Fest der Völker, Fest der Schönheit” von Leni Riefenstahl mit dem Filmpreis 1937/38 und das Buch “Das Lied der Getreuen, Verse ungenannter österreichischer Hitlerjungen aus den Jahren der Verfolgung 1933 bis 1937” (Herausgeber Baldur von Schirach) mit dem Buchpreis 1937/38 ausgezeichnet.

Im Deutschen Reich tritt die Reichsmeldeordnung vom 6. Januar 1938 in Kraft. Bei Umzügen ist innerhalb einer Woche eine Anmeldung bei der Meldebehörde obligatorisch.

Durch Verordnung des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler wird die “Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938” gestiftet.

Durch Führer-Erlass werden die Justizbehörden des Landes Österreich zu Reichsbehörden erklärt.

2.5.1938, Montag

Aus der Heil- und Pflegeanstalt Bethel bei Bielefeld werden 55 Insassen abtransportiert und zunächst in die hessischen Anstalten Heina und Merzhausen verbracht. Die Praxis der Euthanasie, des sog. Gnadentods, nimmt 1938 immer schlimmere Formen an.

Sowjetmarschall Semjon Budjenny wird seines Postens als Kommandeur der Leningrader Garnison enthoben.

3.5.1938, Dienstag

Eine Verordnung der nationalspanischen Regierung erlaubt dem seit 1932 verbannten Jesuiten-Orden die Rückkehr nach Spanien. Zugleich gibt die Regierung bekannt, dass der Vatikan seine diplomatische Vertretung in Nationalspanien in eine Nuntiatur umgewandelt habe, was de facto einer Anerkennung der Franco-Regierung gleichkommt.

Der 78-Jährige Historiker Douglas Hyde wird erster gewählter Präsident der Republik Irland.

Josef Bürckel, Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Reich, beauftragt den Reichsleiter Presse der NSDAP, Max Amann, mit den Maßnahmen zur Umwandlung der österreichischen Presse im nationalsozialistischen Sinne.

4.5.1938, Mittwoch

In Le Havre gerät der französische Passagierdampfer “Lafayette” 26 000 t) in Brand und wird zerstört.

5.5.1938, Donnerstag

Im Rahmen des “Tages des deutschen Handwerks” werden in Frankfurt am Main die 67 Reichssieger des “Handwerkerkampfes” 1938 geehrt und in das “Ehrenbuch des deutschen Handwerks” eingetragen.

6.5.1938, Freitag

Auf seiner Redetournee durch 15 Städte in den Vereinigten Staaten spricht der deutsche Schriftsteller Thomas Mann in der Carnegie Hall in New York.

Der deutsche Segel- und Motorflieger Wolf Hirth trifft mit seiner “Bücker-Jungmann”-Maschine von Stuttgart kommend in Kapstadt ein. Hirth benötigte 80 Flugstunden für die 12 800 km.

7.5.1938, Samstag

In Prag beginnt eine Vermittlungsaktion der Gesandten Großbritanniens und Frankreichs zur Herstellung eines Ausgleichs zwischen den Tschechen und Sudetendeutschen. Die Prager Regierung erklärt, sie strebe eine grundsätzliche Lösung des Nationalitätenproblems an.

Josef Bürckel, Beauftragter für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Reich, richtet in einer Erklärung in den Wiener Tageszeitungen ein “Offizielles Wort” an verärgerte Nationalsozialisten, die sich bei der Postenvergabe im neuen Österreich übergangen fühlen. Bürckel erklärt, man könne es nicht allen recht machen und wendet sich gegen jedes Intriganten- und Denunziantentum.

8.5.1938, Sonntag

Mit einem Skandal endet in Agram (Zareb) das Tennis-Davispokalspiel zwischen Jugoslawien und der Tschechoslowakei: Beim Gesamtstand von 2:2 wird das letzte Einzel abgebrochen, da – so die Tschechoslowakei – die vereinbarte Tagesspielzeit von sieben Stunden überschritten ist. Die Jugoslawen fassen den Spielabbruch so auf, dass die Tschechoslowaken aufgeben, und das Spiel wird für Jugoslawien gewertet.

Die Schweizer Fußballnationalelf unterliegt in Lausanne Belgien 0:3 (0:1).

9.5.1938, Montag

In Birmingham ruft der konservative britische Politiker Winston Churchill zur Erneuerung des Völkerbundes auf. Ausgangspunkt müsse die Defensivallianz Großbritannien-Frankreich sein, Ziel sei die Isolierung des offen expansionistischen Deutschen Reiches.

Auf Anordnung des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht, Adolf Hitler, haben ihm Angehörige der Wehrmacht mit oder ohne Kopfbedeckung mit dem “Deutschen Gruß” ihre militärische Ehrenbezeugung zu erweisen.

Mit einer Stadtrundfahrt in Florenz endet ein siebentägiger Staatsbesuch von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in Italien.

10.5.1938, Dienstag

In der Zeitschrift “Kriminalstatistik” erklärt der SS-Gruppenführer Reinhard Heydrich, Leiter der politischen Polizei im Reichsministerium des Innern, der Aufbau der österreichischen Sicherheitspolizei sei nun derselbe wie im Reich. Geistige Grundlage der Eingliederung sei die Überzeugung, “dass wir alle Deutsche sind”.

Eine Schlagwetterexplosion auf der Markham-Mine im britischen Chesterfield fordert 80 Tote und 46 Verletzte.

11.5.1938, Mittwoch

Die deutsche Reichsregierung erlässt ein Gesetz über den Bau eines Rhein-Main-Donau-Wasserweges und die Erweiterung der Donau bis zur Reichsgrenze unterhalb Wiens.

In Brasilien scheitert ein Putsch der rechtsextremen Integralisten gegen den mit autoritäten Machtmitteln regierenden Präsidenten Getúlio Dornelles Vargas.

Die Verständigungskonferenz der polnischen Parteien in der Tschechoslowakei veröffentlicht einen Forderungskatalog. Darin werden u.a. die Rückgabe des 1918 vorhandenen Besitzstandes, direkter Einfluss auf die Bevölkerungs- und Sozialpolitik, völlige Autonomie des kulturellen und nationalen Lebens sowie Mitverfügung über die Staatseinnahmen gefordert.

In Rom veröffentlicht Papst Pius XI. einen Erlass gegen die Rassenlehren und zählt darin sieben Grundirrtümer der Rassenlehre auf, u.a. dass die Religion der Rasse unterliege und dass die niedrigste von der höchsten Rasse weiter entfernt sei als die höchste Tiergattung. Während des Besuchs von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in Rom hatte der Papst die Stadt verlassen.

12.5.1938, Donnerstag

Johanna auf dem Scheiterhaufen”, ein szenisches Oratorium des französisch-schweizerischen Komponisten Arthur Honegger, wird in Basel konzertant uraufgeführt.

Der Sportlehrer Joseph Herberger wird offiziell als Nachfolger von Otto Nerz zum Betreuer der deutschen Nationalmannschaft ernannt.

Der Genfer Völkerbundrat stellt jedem Mitglied eine Anerkennung der italienischen Herrschaft über Abessinien (Äthiopien) frei.

Gegenüber der US-amerikanischen Nachrichtenagentur United Press äusert sich der wegen Verhandlungen über den Verkauf von Helium nach Washington gereiste deutsche Ingenieur Hugo Eckener enttäuscht über die Weisung von US-Präsident Franklin D. Roosevelt, einem Helium-Verkauf an das Deutsche Reich nicht zuzustimmen. Eckener erklärt, dies könne das Todesurteil für die Handelsluftschifffahrt bedeuten.

Das Deutsche Reich und das von Japan abhängige Mandschukuo schließen einen Freundschaftsvertrag.

In der Pressekonferenz beim Reichspropagandaminister in Berlin ergeht die Anweisung Nr. 606 über die Behandlung der Frage, ob Christus Jude gewesen sei oder nicht. Die deutsche Presse wird angewiesen, sich mit diesem Thema nicht mehr zu beschäftigen.

Der Genfer Völkerbundrat lehnt den Antrag der Republik Spanien ab, die Politik der Nichteinmischung gegenüber dem Spanischen Bürgerkrieg zu beenden.

Belgiens König Leopold III. beruft den Sozialisten Paul Henri Spaak zum Ministerpräsidenten. Spaak, der auch das Außenministerium innehat, löst den Liberalen Paul Emile Janson ab.

Als Nachfolger von Kálmán Darányi, der am 13. Mai Reichsverweser Admiral Miklós Horthy seine Demission eingereicht hat, wird Béla Imrédy ungarischer Ministerpräsident. Er kündigt in seiner Regierungserklärung außenpolitisch eine Fortführung der Anbindung an das Deutsche Reich, Italien und Polen und innenpolitisch eine besondere Förderung der ländlichen Siedlung und die Fortführung des Kampfes gegen Links- und Rechtsextremismus an.

14.5.1938, Samstag

Die großdeutsche Nationalmannschaft unterliegt – erstmals mit einem Spieler aus dem ehemaligen Österreich – in Berlin gegen die Fußballnationalmannschaft von England 3:6 (2:4).

Im Gerichtsgefängnis von Berlin-Moabit wird der deutsche Tennisspieler Gottfried von Cramm wegen angeblichen fortgesetzten Vergehens gegen den Homosexualitätsparagraphen 175 StGB zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Cramm war nach seiner Rückkehr von einem Turnier in Australien von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) verhaftet worden.

Die Prager Polizeidirektion schreibt den Bewohnern Prags die Anschaffung von Gasmasken für jedes Mitglied eines Haushalts vor. Der Kauf soll bis zum 30. Juni erfolgen.

In Genf billigt der Völkerbundrat den Antrag der Schweiz, künftig von der Teilnahme an Sanktionen befreit zu werden.

15.5.1938, Sonntag

In verschiedenen Teilen der Tschechoslowakei werden nach Angaben der Polizei Flugblätter in tschechischer Sprache verteilt, mit denen das Vertrauen der Bevölkerung in die Schutzmächte Großbritannien und Frankreich erschüttert werden soll. Als Täter werden mehrere Sudetendeutsche festgenommen.

16.5.1938, Montag

Mit dem symbolischen ersten Spatenstich eröffnet Generalfeldmarschall Hermann Göring im Tal von Kaprun den Bau des Tauernkraftwerks.

17.5.1938, Dienstag

Das belgische Parlament spricht dem neuen Ministerpräsidenten, dem Sozialisten Paul Henri Spaak mit 132 gegen 38 Stimmen das Vertrauen aus. Spaak hatte u.a. angekündigt, einen ausgeglichenen Haushalt zu schaffen und die Arbeitslosenversicherung (bis zum 1.9. 1938) einführen zu wollen.

Ein neues Marineaufrüstungsgesetz der Vereinigten Staaten ermöglicht den Aufbau einer “Zwei-Ozean-Flotte”.

18.5.1938, Mittwoch

Im Schweizer Baugewerbe wird der erste Manteltarifvertrag unterzeichnet, in dem beide Seiten den Willen bekunden, die Probleme nicht durch Streiks, sondern durch Gespräche zu regeln. Im Schweizer Metallgewerbe ist ein ähnlicher Vertrag (Friedensabkommen) am 12. Juli 1937 unterzeichnet worden.

19.5.1938, Donnerstag

Japanische Truppen erobern die Stadt Hsuchow, den wichtigen Knotenpunkt der Eisenbahn Peking- Nanking und der Lunghaibahn.

20.5.1938, Freitag

Im mexikanischen Bundesstaat San Luis Potosi wird eine geplante Verschwörung gegen Präsident Lázaro Cárdenas aufgedeckt. Der Anführer, General Saturnino Cedillo, der im August 1937 von Cárdenas als Landwirtschaftsminister entlassen worden war, zieht sich mit seiner rund 12 000 Mann starken Privatarmee in die Berge zurück und liefert sich mit der regulären Armee und Angehörigen der den Präsidenten unterstützenden Gewerkschaft heftige Kämpfe.

Der politische Ausschuss der Sudetendeutschen Partei (SdP) protestiert bei der Regierung in Prag gegen angebliche ständige Behinderungen beim Wahlkampf zu den Gemeindevertretungen und lehnt eine Fortführung der Gespräche um ein Minderheitenstatut ab, solange Ruhe und Ordnung nicht wiederhergestellt seien.

Der tschechoslowakische Ministerpräsident Milan Hodža äußert sich in einer Pressekonferenz zum angestrebten Nationalitäten-Statut. Die neue Lösung müsse grundsätzlich und integral sein, und die Prinzipien der Selbstverwaltung und der Proportionalität verbinden.

Im Zusammenhang mit Gerüchten über einen angeblichen Putsch in der Tschechoslowakei warnt der britische Außenminister Edward Wood Viscount Halifax die deutsche Führung vor einer eventuellen Intervention.

Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erlässt als Oberbefehlshaber der Wehrmacht eine Weisung “Grün”. Es sei nicht seine Absicht, die “Tschechoslowakei ohne Herausforderung schon in nächster Zeit durch eine militärische Aktion zu zerschlagen”.

21.5.1938, Samstag

Durch Verordnung des Reichsministers des Innern, Wilhelm Frick, gelten die Nürnberger Rassengesetze vom 15. September 1935 (Reichsbürgergesetz und Blutschutzgesetz) auch im Land Österreich. Damit sind u.a. Eheschließungen zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes verboten bzw. ungültig. Eine Ehe darf künftig nur geschlossen werden, wenn durch Zeugnis des für den ordentlichen Wohnsitz der Braut zuständigen Bürgermeisters nachgewiesen wird, dass entsprechende Ehehindernisse nicht bestehen.

Auf unbestätigte Meldungen über deutsche Truppenbewegungen hin ordnet die tschechische Regierung eine Teilmobilmachung der Armee an.

In Eger werden die beiden Sudetendeutschen Niklas Böhm und Georg Hofmann erschossen, die sich auf einem Motorrad fahrend der Personenkontrolle durch die Polizei entziehen wollten.

In Kiel wird das Schlachtschiff “Gneisenau” in Dienst gestellt.

Unter dem Titel “99%” werden sieben der 24 Szenen aus der Folge “Furcht und Elend des Dritten Reiches” von Bertolt Brecht unter der Regie des Autors in Paris aufgeführt.

Die Schweizer Fußballnationalelf besiegt in Zürich erstmals die Mannschaft Englands 2:1 (1:1).

22.5.1938, Sonntag

In den Morgenstunden starten von 15 Flugplätzen aus 390 Maschinen zum Deutschlandflug 1938 des Nationalsozialistischen Fliegerkorps (NSFK).

In München beginnt in Anwesenheit von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler der Bau der Münchener Untergrundbahn als erster Bauabschnitt der geplanten Erweiterung der “Hauptstadt der Bewegung”.

Beim ersten Tag der Gemeindewahlen in der Tschechoslowakei kann in den sudetendeutschen Gebieten die Sudetendeutsche Partei (SdP) von Konrad Henlein fast 90% der deutschen Stimmen auf sich vereinigen.

23.5.1938, Montag

Der tschechoslowakische Ministerpräsident Milan Hodža und der Führer der Sudetendeutschen Partei (SdP), Konrad Henlein, konferieren in Prag erstmals über das von Hodža in Aussicht gestellte Minderheitenstatut.

24.5.1938, Dienstag

Führer und Reichskanzler Adolf Hitler verfügt die Aufteilung des Landes Österreich in sieben Gaue: Wien, Nieder- und Oberdonau, Salzburg, Tirol, Steiermark und Kärnten.

Aufgrund einer polnischen Intervention erklärt die Regierung der Tschechoslowakei ihre Bereitschaft, die polnische Minderheit im Olsagebiet ebenso gleich zu behandeln wie die deutsche Minderheit im Sudetenland.

25.5.1938, Mittwoch

In Eger erfolgt in Anwesenheit von Vertretern der deutschen Botschaft in Prag die feierliche Beisetzung der zwei Sudetendeutschen, die am 21. Mai von der Polizei erschossen wurden. In Prag erhebt zur gleichen Zeit die Reichsregierung scharfen Protest gegen mehrere angebliche Verletzungen des deutschen Luftraums durch tschechoslowakische Kampfflugzeuge am 24. Mai.

Um weitere Luftzwischenfälle an der Grenze zum Deutschen Reich zu verhindern, erklärt die Regierung in Prag einige Grenzgebiete zu Sperrzonen. Tschechoslowakische Militärflieger dürfen sich nicht weiter als 5 km der Grenze nähern.

26.5.1938, Donnerstag

Zwischen Fallersleben und Wolfsburg legt im Beisein von über 600 Ehrengästen Führer und Reichskanzler Adolf Hitler den Grundstein für den Bau des Volkswagenwerks.

Das US-amerikanische Repräsentantenhaus beruft ein Komitee zur Aufdeckung unamerikanischer Umtriebe. Vorsitzender wird der texanische Abgeordnete Martin Dies. Das Komitee soll sich mit der Gefährdung der amerikanischen Demokratie durch Extremisten befassen.

27.5.1938, Freitag

In Stockholm unterzeichnen die Beauftragten von Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden eine Deklaration über gleichartige Neutralitätsbestimmungen. Sie ersetzen die bisherigen Neutralitätsregeln von 1922 und orientieren sich an den Regelungen der Haager Konvention von 1907 unter Einbeziehung der Erfahrungen des Weltkrieges.

Das japanische Kabinett wird umbesetzt. An die Stelle von Außenminister Koki Hirota tritt der langjährige Kriegsminister General Kazushige Ugaki.

Im Haus der Flieger in Berlin wird die Internationale Tagung der Alliance Internationale de Tourisme eröffnet. Vor den 125 Delegierten aus 45 Staaten erklärt Reichspropagandaminister Joseph Goebbels, Deutschland wolle sich nicht abschließen von der Welt. Es habe “seine Grenzen weit geöffnet, für alle, die es aufsuchen wollen”.

28.5.1938, Samstag

In der britischen Kronkolonie Jamaika wird ein fünftägiger Generalstreik abgebrochen.

Japanische Truppen erobern die Stadt Kweiteh und kontrollieren damit die strategisch wichtige Lunghaibahn von Kweiteh bis zur Küstenstadt Haichow.

In Dessau wird das neue Theater mit Carl Maria von Webers “Der Freischütz” in Anwesenheit von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels eröffnet.

29.5.1938, Sonntag

In Italien wird der “Tag der nationalen Solidarität für das nationale Spanien” gefeiert. Nach offiziellen Angaben sind seit Februar 1937 in Spanien 2023 Italiener gefallen, rund 7000 wurden verwundet.

Nach achttägiger Dauer gehen in Düsseldorf die ersten Reichsmusiktage zu Ende.

30.5.1938, Montag

In einer neuen Weisung “Grün” an die deutsche Wehrmacht erklärt Führer und Reichskanzler Adolf Hitler: “Es ist mein unabänderlicher Entschluss, die Tschechoslowakei in absehbarer Zeit durch eine militärische Operation zu zerschlagen”.

Den Sieg beim Rennen über die 500 Meilen von Indianapolis holt sich der US-Amerikaner Floyd Roberts auf einem Wetteroth-Miller.

31.5.1938, Dienstag

Durch die Verordnung zur Neuordnung des österreichischen Berufsbeamtentums werden jüdische Beamte sowie Beamte, die mit einer Jüdin bzw. einem Juden oder einem Mischling ersten Grades verheiratet sind, entlassen.

Ein Erlass der Reichsregierung sieht die entschädigungslose Enteignung von Erzeugnissen “entarteter Kunst” vor.

Ein Erlass des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler beauftragt den Generalinspekteur des deutschen Straßenwesens mit dem Bau einer Elbehochbrücke und einer Köhlbrandbrücke in Hamburg.

Chroniknet