Was geschah im September 1949

  • < 1948
  • 9.1949
  • 1950 >

1.9.1949, Donnerstag

Nach zwei Monaten beenden die stellvertretenden Außenminister der vier Mächte ihre Londoner Konferenz über den Staatsvertrag mit Österreich ohne Einigung. Wann die Beratungen wieder aufgenommen werden sollen, bleibt ebenfalls ungeklärt.

In allen Besatzungszonen Deutschlands läuft die “Aktion Lebertran” an. In den kommenden fünf Monaten sollen als Rachitisprophylaxe 760 000 kg Lebertran an über eine Million Kinder verteilt werden.

Zwischen Österreich und den drei deutschen Westzonen wird der Telefonverkehr aufgenommen.

In Nürnberg wird die erste deutsche Bauausstellung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eröffnet (bis 18.9.).

Aus Anlass des Deutschen Friedenstages – dem Gedenktag an den Beginn des Zweiten Weltkriegs zehn Jahre zuvor – finden in der Ostzone und im Ostsektor Berlins Kundgebungen statt.

Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag erklärt auf ihrer konstituierenden Sitzung in Bonn, das Dürkheimer Programm der SPD vom 30. August zerstöre die Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit der beiden großen Parteien.

2.9.1949, Freitag

In Paris unterzeichnen Vertreter der zwölf Staaten des Europarats ein allgemeines Abkommen über die diplomatischen Vorrechte und die Immunität der Europaratsabgeordneten.

Die Hamburger Bürgerschaft nimmt ein Gesetz über die Schulreform an, durch das u.a. die sechsjährige Grundschulzeit und ein nicht konfessionsgebundener Religionsunterricht eingeführt werden.

3.9.1949, Samstag

Die saarländische Regierung spricht sich für die politische Autonomie des Saarlandes als einzig mögliche staatsrechtliche Lösung für das Land aus.

Westlichen Presseberichten zufolge hat die sowjetische Militärregierung in ihrer deutschen Besatzungszone die Bildung von sechs Volkspolizeidivisionen nach rein militärischen Gesichtspunkten angeordnet.

4.9.1949, Sonntag

Nach dreitägiger Dauer endet in Hannover der 52. Deutsche Ärztetag mit der Entschließung, die kriegsvertriebenen Ärzte im Verhältnis zum Anteil der Flüchtlinge an der Gesamtbevölkerung sofort zur Kassenpraxis zuzulassen.

In Bochum wird der am 1. September eröffnete 73. deutsche Katholikentag mit der Übertragung einer Ansprache von Papst Pius XII. beendet.

Der französische Hochkommissar für Deutschland, Andre François-Poncet, erklärt, die Einbeziehung der Westsektoren Berlins als zwölftes Land in die Bundesrepublik Deutschland würde die gegenwärtige Spaltung noch verschärfen.

5.9.1949, Montag

Auf der beratenden Versammlung des Europarats wird eine Erklärung des früheren britischen Premierministers Winston Churchill verlesen, in der dieser die Beteiligung Deutschlands am Europarat fordert.

Der Sonderberater der US-Militärregierung in Deutschland, Julius Isaak, warnt davor, das Flüchtlingsproblem in Deutschland zu unterschätzen. Flüchtlinge und alteingesessene Bevölkerung drohten zu zwei verschiedenen Nationen zu werden.

Mit Temperaturen bis zu 33 verzeichnen viele mitteleuropäische Städte den heißesten Septembertag seit 1849.

6.9.1949, Dienstag

Der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher wird zum Fraktionsvorsitzenden seiner Partei im Bundestag gewählt.

Die pakistanische Regierung billigt den Vorschlag der UN-Kommission für Indien und Pakistan, den Kaschmir-Streit durch einen neutralen Schiedsspruch beizulegen.

7.9.1949, Mittwoch

In Bonn konstituieren sich Bundestag und Bundesrat der Bundesrepublik Deutschland.

Die Delegierten des Europäischen Wirtschaftsrats OEEC unterzeichnen in Paris das Intereuropäische Zahlungs- und Verrechnungsabkommen für das Jahr 1949/50.

Die Deutsche Reichsbahn wird für das Gebiet der Bizone in Deutsche Bundesbahn umbenannt. Außerdem sollen in den Fernzügen die Wagen 3. Klasse in nächster Zeit gepolsterte Sitze erhalten.

8.9.1949, Donnerstag

In Wien ist die Uraufführung der Operette in vier Bildern “Abschiedswalzer” nach dem Libretto von Hubert Marischka und Adolf Österreicher mit der Musik des deutschen Komponisten Ludwig Schmidseder zu sehen.

Im Alter von 85 Jahren stirbt der Komponist Richard Strauss in seiner Villa in Garmisch-Partenkirchen.

Die US-amerikanische Export-Importbank gewährt Jugoslawien eine Anleihe in Höhe von 20 Millionen US-Doller (rund 67 Millionen DM), Israel erhält einen Kredit in Höhe von 2,35 Millionen US-Dollar (etwa 7,8 Millionen DM).

Die irakische Regierung erklärt, sie würde eine Union mit Syrien begrüßen.

Das israelische Parlament verabschiedet ein Gesetz über die Militärdienstpflicht. Danach müssen Männer zwei Jahre und Frauen 18 Monate dienen.

9.9.1949, Freitag

Bei seiner Rückkehr vom Kongress des polnischen Verbandes der Kämpfer für Freiheit und Demokratie in Warschau erklärt der SED-Vorsitzende Wilhelm Pieck in Berlin (Ost), die Oder-Neiße-Linie müsse als deutsch-polnische Grenze anerkannt werden.

Die UN-Kommission für Korea stellt in einem Bericht fest, in Nord- und Süd-Korea seien militärische Bewegungen im Gange. Die Aussicht auf eine Vereinigung beider Landesteile schwinde immer mehr.

10.9.1949, Samstag

In den Messehallen am Funkturm wird die erste Berliner Autoausstellung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eröffnet. An ihr beteiligen sich 81 Firmen.

Der Staatspräsident von Paraguay, Felipe Molas López, tritt auf Dringen der Colorado-Partei von seinem Amt zurück. Zum provisorischen Präsidenten wird der bisherige Außenminister Federico Chaves ernannt.

11.9.1949, Sonntag

In Düsseldorf gründen ehemalige Nationalsozialisten eine Gesellschaft der Freunde Otto Strassers.

Mit knapper Mehrheit votieren die Schweizer Stimmbürger in einer Volksabstimmung für die Rückkehr zur direkten Demokratie.

Der italienische Automobilrennfahrer Alberto Ascari auf Ferrari gewinnt den Großen Preis von Europa und Italien auf dem Autodrom von Monza.

12.9.1949, Montag

Im französischen Lignières feiern Prinz Heinrich von Liechtenstein und Erzherzogin Elisabeth Charlotte von Habsburg ihre Hochzeit.

Nach Beendigung einer fünftägigen Konferenz in Washington geben die Ausen- und Finanzminister Grosbritanniens Kanadas und der Vereinigten Staaten ein Programm zur Bekämpfung des britischen Mangels an Devisen in US-Dollar bekannt, die durch den hohen Einfuhrüberschuss Großbritanniens entstanden ist.

In Syrien wird ein Wahlgesetz verabschiedet, das erstmals Frauen das Stimmrecht gibt. Zugleich wird das Wahlalter auf 18 Jahre herabgesetzt.

In einer Rede in Belgrad warnt der jugoslawische Ministerpräsident Josip Broz Tito die Sowjetunion vor Einmischung in innerjugoslawische Angelegenheiten. Er betont, sein Land sei eine uneinnehmbare Festung.

Der FDP-Vorsitzende Theodor Heuss wird von der Bundesversammlung in Bonn im zweiten Wahlgang mit 416 von 800 abgegebenen Stimmen zum Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt.

13.9.1949, Dienstag

Der Chef der US-Militärmission in Griechenland, General James A. Van Fleet, erklärt nach einer Besichtigung der Front, der griechische Bürgerkrieg sei noch lange nicht beendet. Die Regierungstruppen hätten entscheidende Siege davongetragen, die Aufständischen könnten aber immer noch beträchtliche Unruhe stiften.

Wegen der Artikelserie “Der große Liebhaber Adolf Hitler” wird die Münchner Illustrierte “Revue” in der französischen Besatzungszone verboten.

14.9.1949, Mittwoch

Der frühere stellvertretende Vorsitzende der Wirtschaftlichen Aufbauvereinigung (WAV), Julius Höllerer, gibt in München die Gründung der national-konservativen Deutschen Partei für Freiheit und Recht bekannt.

Die Verfassunggebende Versammlung der Indischen Union billigt ein Gesetz, wonach für die nächsten 15 Jahre Englisch die Amtssprache bleiben und dann von Hindi abgelöst werden soll.

15.9.1949, Donnerstag

In Finnland nehmen die seit Ende August vergeblich für höhere Löhne streikenden Arbeiter verschiedener Industriezweige ihre Arbeit wieder auf. Am 6. September hat der finnische Gewerkschaftsbund sieben kommunistisch orientierte Einzelgewerkschaften ausgeschlossen, weil diese sich geweigert haben, den Streik abzubrechen.

Die drei Westalliierten kommen überein, keine Reparationsleistungen mehr aus Westdeutschland an die Sowjetunion vorzunehmen.

Die Schlichtungskommission der Vereinten Nationen für Palästina stellt ihre Arbeit im schweizerischen Lausanne ein. Die Verhandlungen zwischen Israel und den arabischen Staaten sollen am 19. Oktober in New York wieder aufgenommen werden.

Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wird ein sowjetischer Antrag abgelehnt, en bloc über die Aufnahme von sieben von westlicher Seite und fünf von der Sowjetunion vorgeschlagenen Ländern in die UNO abzustimmen. Die Aufnahme neuer Mitgliedsstaaten ist schon mehrfach am Veto eines der Sicherheitsratsmitglieder gescheitert.

Mit der Einnahme der Stadt Santa Cruz, dem Hauptquartier der Aufständischen durch bolivianische Regierungstruppen wird die seit dem 27. August andauernde rechtsgerichtete Revolte beendet.

Konrad Adenauer, CDU-Vorsitzender in der britischen Zone, wird mit 202 von 389 abgegebenen Stimmen vom Bundestag zum ersten Kanzler der Bundesrepublik gewählt.

16.9.1949, Freitag

In Den Haag endet nach fünftägiger Dauer die Jahrestagung des Internationalen Lufttransportverbandes (IATA), auf der zugleich das 30-Jährige Bestehen der Organisation gefeiert wurde. Zum Abschluss der Tagung wird Warren Lee Pierson (Trans World Airline; USA) zum neuen Präsidenten der IATA gewählt.

In Berlin wird Wolfgang Staudtes Film “Rotation” uraufgeführt.

Über 150 Menschen kommen beim Brand des kanadischen Luxusdampfers “Noronic” im Hafen von Toronto ums Leben.

17.9.1949, Samstag

Nach elfjähriger Pause können die Münchner wieder auf der “Wies’n” feiern. Das Oktoberfest, bei dem das erste “Friedens-Starkbier” ausgeschenkt wird, dauert bis zum 1. Oktober.

Zum Abschluss der Internationalen Filmfestspiele in Cannes – sie dauerten eine Woche – wird der britische Spielfilm “The Third Man” (“Der dritte Mann”) in der Regie von Carol Reed mit dem Grand Prix ausgezeichnet.

Die Außenminister der drei Westmächte einigen sich in Washington auf eine gemeinsame Politik in Fernost. Dabei wird der Zerfall der nationalchinesischen Regierung als vollendete Tatsache bewertet.

In Washington kommt der Atlantikrat – die Außenminister der zwölf Atlantikpaktstaaten – zu seinem ersten Treffen zusammen.

18.9.1949, Sonntag

Durch ein Unentschieden im Zwölf-Runden-Kampf gegen Herausforderer Walter Neusel bleibt Hein ten Hoff vor 45 000 Zuschauern im Düsseldorfer Reiterstadion Deutscher Schwergewichtsmeister der Profiboxer.

In der Frankfurter Paulskirche wird die erste bundesdeutsche Buchmesse eröffnet, auf der bis zum 23. September 205 Verlage ihre Titel vorstellen.

Ein Bundesministerium für Ostvertriebene und die Sicherstellung der Lebensrechte der Flüchtlinge verlangen die über 60 000 Teilnehmer des Schlesiertreffens in Hannover, das nach zweitägiger Dauer zu Ende geht.

Das Communities Liaison Committee eine inoffizielle malaiische Vertretung aller Rassen des Landes, fordert in einer Resolution die Autonomie für die unter britischer Verwaltung stehende Föderation von Malaya.

Der Emir von Cyrenaika, Mohammad Idris El Senussi, unterzeichnet die Verfassung seines Landes, für das er am 2. Juni die Unabhängigkeit proklamiert hat. Zuvor ist er von Großbritannien zu dem Schritt ermächtigt worden.

Die britische Regierung gibt die Abwertung der Währung bekannt. Der neue Kurs für ein Pfund Sterling liegt nun bei 2,80 US-Dollar (bisher 4,03 US-Dollar). In den folgenden Tagen werten 24 weitere Staaten ihre Währungen ab.

19.9.1949, Montag

Im Zusammenhang mit der Abwertung des britischen Pfundes wird der offizielle Goldpreis auf 248 britische Schilling pro Unze festgelegt. Bislang lag er bei 172 Schilling, 3 Pence.

In den Vereinigten Staaten treten 480 000 Arbeiter im Kohlebergbau in den Streik, weil ihre am 30. Juni abgelaufenen Arbeitsverträge bisher nicht verlängert worden sind.

An den Städtischen Bühnen Brandenburg (Havel) wird die 1941 im Schweizer Exil entstandene Komödie “Klawitter” des 1945 gestorbenen deutschen Dramatikers Georg Kaiser uraufgeführt.

20.9.1949, Dienstag

In Brügge wird das erste Europa-Kolleg eröffnet. Es ist eine Vorstufe zu einer geplanten europäischen Universität.

Auf der Eröffnungssitzung der vierten Tagung der UN-Vollversammlung in Flushing Meadows bei New York wird der philippinische Delegierte, Brigadegeneral Carlos P. Rómulo, zum Präsidenten gewählt. Die Sitzungsperiode soll am 30. November enden.

In einer Rede vor der Panamerikanischen Gesellschaft in New York legt US-Außenminister Dean Acheson zehn Grundsätze dar, an denen sich die US-amerikanische Politik gegenüber den amerikanischen Staaten orientiere. An erster Stelle steht der “Glaube an den Wert des Einzelmenschen”.

Bundespräsident Theodor Heuss bestätigt die von Bundeskanzler Konrad Adenauer vorgelegte Kabinettsliste und überreicht den Ministern ihre Ernennungsurkunden. Adenauer gibt anschließend vor dem Bundestag seine Regierungserklärung ab.

21.9.1949, Mittwoch

Der Schweizer Nationalrat in Bern lehnt mit 69 gegen 59 Stimmen den Antrag ab die Zahl der Bundesräte von sieben auf neun zu erhöhen.

Zur Eröffnung der ersten Plenarsitzung der Politischen Konsultativen Konferenz des chinesischen Volkes in Peking kündigt der Führer der Kommunistischen Partei, Mao Zedong, die Gründung der Volksrepublik China an.

Die alliierten Hohen Kommissare für Deutschland unterzeichnen ein Presse- und Rundfunkgesetz, das die Pressefreiheit garantiert.

Das Besatzungsstatut für die Bundesrepublik Deutschland tritt in Kraft.

22.9.1949, Donnerstag

Großbritannien und Jugoslawien schließen ein Handelsabkommen mit einer Laufzeit von fünf Jahren.

Die niederländische Regierung ordnet an, dass bis zum 31. Dezember alle verheirateten weiblichen Beamten entlassen werden müssen, da ein Ansteigen der Arbeitslosigkeit infolge der Bevölkerungszunahme befürchtet wird.

George C. Marshall, der am 7. Januar von seinem Amt als US-Außenminister zurückgetreten ist, wird an Stelle von Basil O’Connor Präsident des (US-)Amerikanischen Roten Kreuzes.

Die CDU der Ostzone erklärt, mit der endgültigen Konstituierung der Bundesrepublik sei Deutschland zerrissen worden. Die Staatsgründung sei nicht aus gesamtdeutschem Willen entstanden Grenzen und Verfassung der Bundesrepublik gingen auf diktatorische Bestimmungen der Westmächte zurück.

US-Präsident Harry S. Truman gibt bekannt, es lägen Beweise vor, dass in der Sowjetunion im August eine Atomexplosion stattgefunden habe.

24.9.1949, Samstag

Der ehemalige ungarische Außenminister László Rajk und zwei seiner Mitangeklagten werden in Budapest zum Tode verurteilt, weil sie als Agenten des US-Geheimdienstes und der jugoslawischen Regierung den Umsturz in Ungarn vorbereitet haben sollen.

Die ägyptische Regierung gibt bekannt, dass ihr Land wegen Überbevölkerung keine arabischen Flüchtlinge aufnehmen könne.

Im Gebiet Bardel westlich von Bentheim wird eine Grenzkorrektur zugunsten der Niederlande vorgenommen. Britische und niederländische Beamte unterzeichnen außerdem das Protokoll über eine weitere Grenzveränderung bei Wyler, nordwestlich von Kleve.

Im Festsaal der Bundeskanzlei in Bonn wird das deutsche Nationale Olympische Komitee wiederbegründet.

25.9.1949, Sonntag

Auf einer Tagung in Köln fordern 1500 Delegierte der sudetendeutschen Landsmannschaften die Rückgabe ihres Landes und ihres Besitzes.

26.9.1949, Montag

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Bruno Diekmann (SPD) erklärt, dass die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein die gleichen Rechte wie die übrige Bevölkerung erhält.

Die Alliierte Hohe Kommission hebt die Beschränkungen bei Auslandsreisen für Bewohner der Bundesrepublik auf.

27.9.1949, Dienstag

75 Menschenleben fordert ein Unwetter über Spanien. Die meisten Opfer ertrinken in nach wochenlanger Dürre plötzlich ansteigenden Flüssen. Im Sommer ist das Land von einer Hitzewelle heimgesucht worden.

28.9.1949, Mittwoch

Die Vereinigten Staaten wollen nach der Atomexplosion in der Sowjetunion ihre Atombombenproduktion erhöhen und ihre Verteidigung einer Revision unterziehen.

Auf ihrer Konferenz in Oslo beschließen die Ministerpräsidenten und Finanzminister von Dänemark, Norwegen und Schweden die Errichtung einer skandinavischen Zollunion.

29.9.1949, Donnerstag

Das britische Unterhaus spricht der Regierung für ihre Währungspolitik das Vertrauen aus. Während der Debatte hat der Oppositionspolitiker Winston Churchill wegen der Pfundabwertung die Ausschreibung von Neuwahlen verlangt.

Der SPD-Politiker Carlo Schmid beendet die Bundestagsdebatte über die Regierungserklärung mit der Forderung die Arbeiterschaft müsse die Möglichkeit erhalten, die wirtschaftlichen und politischen Voraussetzungen ihrer Existenz selbst zu bestimmen.

Die Sowjetunion kündigt den beiderseitigen Freundschafts- und Beistandspakt mit Jugoslawien. Die übrigen Staaten des Ostblocks folgen in den nächsten Tagen diesem Schritt.

Die Deutsche Mark wird gegenüber dem US-Dollar um 20,7% abgewertet. Der Umrechnungskurs liegt nun bei 0,238 US-Dollar für 1 DM.

30.9.1949, Freitag

Zum Abschluss der ersten Plenartagung der Konsultativen Volkskonferenz in Peking, die am 21. September eröffnet wurde, wählen die Delegierten den Führer der Kommunistischen Partei, Mao Zedong, zum Präsidenten der neuen Zentralregierung.

Im Deutschen Bundestag bilden die Zentrumspartei und die Wirtschaftliche Aufbauvereinigung sowie die FDP und die Deutsche Partei gemeinsame parlamentarische Gruppen. Der Abgeordnete des Südschleswigschen Wählerverbands schließt sich der CDU/CSU-Fraktion an.

Die Luftbrücke der Westalliierten nach Berlin (West), die auch nach der Aufhebung der Berlin-Blockade durch die sowjetischen Behörden am 12. Mai noch einige Zeit aufrechterhalten werden musste, wird beendet. Sie bestand seit dem 26. Juni 1948.

Chroniknet