Was geschah im September 1952

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1.9.1952, Montag

Nach den Parlamentswahlen am 26. Juni bildet der niederländische Ministerpräsident Willem Drees (Sozialdemokratische Arbeiterpartei) ein Vierparteienkabinett.

In der Bundesrepublik Deutschland tritt das Lastenausgleichsgesetz in Kraft. Es sieht Sonderleistungen für Kriegsbeschädigte, Heimatvertriebene, Flüchtlinge u.a. von den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs Betroffene vor.

In Niedersachsen brauchen Ärzte eine Schwangerschaftsunterbrechung sowie Fehl- und Frühgeburt den Gesundheitsämtern nicht mehr melden. In Anlehnung an den Paragraph 17 des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses von 1935 war diese Praxis bisher üblich. In Hamburg, Bremen und Berlin (West) ist dieser Paragraph aus der NS-Zeit bereits aufgehoben.

2.9.1952, Dienstag

Das Bundesministerium für Arbeit veröffentlicht ein deutsch-österreichisches Abkommen über die Erleichterung der Arbeitsaufnahme von Angehörigen des jeweils anderen Staates. In diesem Vertrag wird vor allem der Familienzuzug wesentlich erleichtert.

In der belgischen Bevölkerung löst die Begnadigung zweier ursprünglich zum Tode verurteilter Kollaborateure Entrüstungsstürme aus. Infolge dieses Protests tritt Justizminister Joseph Pholien am gleichen Tag von seinem Amt zurück. Bereits 1950 hatte das Justizministerium mitgeteilt, die nach Kriegsende gegen Kollaborateure verhängten Todesurteile würden aufgrund der humanitären Tradition des Landes nicht vollstreckt.

3.9.1952, Mittwoch

In Karlsruhe findet der Deutsche Therapie-Kongress statt. Im Mittelpunkt der Tagung, an der Mediziner aus dem ganzen Bundesgebiet teilnehmen, steht das aktuelle Thema Kinderlähmung, gegen die noch kein wirksames Heilmittel gefunden werden konnte.

Nach zehnjähriger Pause tritt der spanische Clown Charlie Rivel im Münchner Deutschen Theater auf.

4.9.1952, Donnerstag

Als literarische Sensation des Jahres gilt die US-amerikanische Neuerscheinung “Der alte Mann und das Meer” von Ernest Hemingway.

In Luxemburg begegnen sich erstmals, bei der Unterzeichnung des Wiedergutmachungsabkommens durch Bundeskanzler Konrad Adenauer und den israelischen Außenminister Mosche Scharett, führende deutsche und israelische Politiker.

5.9.1952, Freitag

Die Präsidentschaftswahlen in Chile enden ohne Entscheidung. Der erneut kandidierende frühere Präsident und Diktator, General Carlos Ibáñez del Campo, erhält nur 46,6% der abgegebenen Stimmen. Nach der Verfassung ist eine Nachwahl durch den Kongress notwendig: Ein Kandidat gilt nur dann im ersten Wahlgang als gewählt, wenn er mehr als 50% aller Stimmen erhält.

Der ägyptische Ministerpräsident Ali Mahir Pascha gibt die Ernennung von fünf neuen Ministern und die Bildung eines “Ministeriums für wirtschaftliche Erschließung” bekannt.

Alle Westberliner, die in der DDR noch Gewerbebetriebe oder Geschäfte besitzen, werden enteignet. Die Volkspolizei beschlagnahmt Waren, Geld und Fahrzeuge und übergibt diese den SED-Funktionären zur treuhänderischen Verwaltung. Vor die Läden werden Schilder mit der Aufschrift “Volkseigener Betrieb” gehängt.

Das niederländische Seebad Scheveningen entstand vor 50 Jahren, als 1902 Badewannen mit erwärmtem Seewasser erstmals die Gäste zum Badevergnügen einluden. Das Jubiläum feiert der Badeort jetzt mit internationalen Gästen.

6.9.1952, Samstag

In Stuttgart findet der 3. Internationale Weltraumforscher-Kongress statt. Das alles beherrschende Thema der Tagung: ein bemannter Raketenflug zum Mond.

Bei Flugvorführungen im Rahmen der britischen Luftfahrtausstellung in Farnborough stürzt ein Düsenflugzeug vom Typ De Havilland 110 in die mit 120 000 Menschen besetzte Zuschauertribüne. 30 Menschen sterben sofort, 70 werden verletzt.

In Berlin (West) findet vor 9000 begeisterten Besuchern im Sportpalast die Meisterschaft im Jitterbug-Tanzen statt. Sieger werden Helga Heier und Dieter Heidemann.

7.9.1952, Sonntag

Ab sofort empfangen die DDR-Bürger offiziell nur noch die drei Programme Berlin I, Berlin II und Berlin III, die Sender des “Staatlichen Rundfunkkomitees”. Vorsitzender des Deutschen Demokratischen Rundfunkkomitees ist Kurt Heiß.

Die erste offizielle Leipziger Messe, die sog. “Sozialistische Leistungsschau” der DDR, wird durch den stellvertretenden Ministerpräsidenten Heinrich Rau eröffnet.

Die Bundesrepublik Deutschland begeht ihren nationalen Gedenktag (dritter Jahrestag der ersten Sitzung des Bundestages) mit einer Feierstunde im Bonner Parlament.

8.9.1952, Montag

Gegen ein bevorstehendes Flottenmanöver der Atlantikpakt-Staaten, u.a. in der westlichen Ostsee, demonstrieren mehrere tausend Dänen vor dem Rathaus in Kopenhagen. Sie sehen in dem Manöver eine kriegsähnliche Provokation.

Der Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion spricht sich für die Wiedereinführung der Todesstrafe in bestimmten schwerwiegenden Fällen aus.

Camping entwickelt sich zur weithin beliebten Form des Tourismus bei den Bundesbürgern. Die aufstrebende Campingbewegung hat die Schweiz dazu veranlasst, an vielen Landstraßen weißblaue Schilder aufzustellen, die auf von den Gemeinden bereitgestellte Zeltplätze aufmerksam machen.

9.9.1952, Dienstag

Der neue Ministerpräsident Ägyptens, General Ali Muhammad Nagib, fällt in einer Kabinettssitzung zwei Entscheidungen: Das Bodenreformprogramm wird durch Kabinettsbeschluss zum Gesetz erklärt. Es sieht die Aufteilung allen Landbesitzes über 80 ha binnen fünf Jahren zugunsten der Fellachen vor. Alle politischen Parteien werden aufgelöst und Bestimmungen für ihre Neubildung erlassen, so dass allen Personen die politischen Rechte entzogen werden, die in den alten Parteien an Korruption und Amtsmissbrauch beteiligt waren.

Der Untergang eines Fährschiffes auf der Donau fordert 90 Tote. In der Nähe der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad war die Fähre in einen Sturm geraten und gekentert.

10.9.1952, Mittwoch

Nach sechsmonatigen Verhandlungen wird das Wiedergutmachungsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel in Luxemburg unterzeichnet.

17 000 Metallarbeiter in Schleswig-Holstein treten in einen Lohnstreik, zu dem die Gewerkschaft aufgerufen hat. Sie fordern eine Lohnerhöhung von 1,35 auf 1,45 DM Stundenlohn. Der Streik endet einen Tag später durch einen Kompromiss zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern, der den Metallarbeitern eine Lohnerhöhung von sechs Pfennig pro Stunde zusichert.

11.9.1952, Donnerstag

Die Arabische Liga protestiert gegen das am 10. September abgeschlossene Wiedergutmachungsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel. Sie befürchtet, dass das materielle Kräfteverhältnis in Nahost einseitig zugunsten Israels verändert wird. Islamische Staaten werden vom arabischen Palästina-Komitee aufgerufen, keine Einfuhrbewilligungen für deutsche Firmen, die mit Israel Handel betreiben, auszustellen. 1951 belief sich der Warenverkehr der Bundesrepublik mit den arabischen Staaten auf 400 Mio. DM im Export.

Der belgische Sozialist Paul Henri Spaak wird in Straßburg zum Präsidenten der Versammlung der Montanunion gewählt. Sein Gegenkandidat, der deutsche CDU-Abgeordnete Heinrich von Brentano, erhält nur 30 Stimmen, acht Stimmen weniger als Spaak.

12.9.1952, Freitag

Angesichts eines drohenden Verbots durch das Bundesverfassungsgericht beschließt die neonazistische Sozialistische Reichspartei (SRP) die Selbstauflösung.

Bei der 14. Deutschen Erfinder- und Neuheiten-Ausstellung in Nürnberg werden rund 350 Erfindungen vorgeführt.

13.9.1952, Samstag

Papst Pius XII. bricht seinen Aufenthalt in der Sommerresidenz Castel Gandolfo ab, um 2000 Mitglieder der “Pax-Christi”-Bewegung (kath. internationale Friedensbewegung) in Rom zu empfangen. In seiner Rede sichert der Papst einer europäischen Föderation die Unterstützung der Kirche zu und betont das Recht auf Verteidigung.

Auf dem ersten Bundesparteitag des Blocks der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) in Goslar wird der Bundesvorsitzende Waldemar Kraft in seinem Amt bestätigt.

14.9.1952, Sonntag

Herbert Schade aus Solingen stellt einen deutschen Rekord im 10 000-Meter-Lauf auf. Bei einem Länderkampf gegen Schweden im Düsseldorfer Rheinstadion bewältigt er die Strecke in 29:24,8 min.

Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wird an der ehemaligen Hinrichtungsstätte in der Haftanstalt Plötzensee in Berlin (West) ein Denkmal enthüllt.

15.9.1952, Montag

Die USA fordern vom jugoslawischen Staatschef Marschall Josip Broz Tito eine stärkere Beteiligung an der Verteidigung Südosteuropas und Stützpunkte für US-amerikanische Flugzeuge. Diese Maßnahmen sollen strategische Vorteile bei einem eventuellen Angriff durch die Ostblockstaaten eröffnen.

In einem Überblick über die europäische Wirtschaftslage stellt die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (ECE) fest, dass gewisse Anzeichen auf eine wirtschaftliche Depression hindeuten. In Europa wende die Bevölkerung heute wesentlich mehr für Lebensmittel, Fahrgelder und Genussmittel auf als im Jahr 1951.

16.9.1952, Dienstag

Die Operette von Eberhard Schmidt “Bolero” wird im Ost-Berliner Metropol-Theater uraufgeführt.

Der deutsche “Verband zur Förderung der Luftfahrt” wird in Düsseldorf gegründet. Ziel des Verbandes ist es, den bundesdeutschen Flugzeugbau zu fördern.

Nach vierwöchigen Verhandlungen in Moskau zwischen China und der UdSSR einigen sich die Verhandlungsparteien in zwei strategischen und verkehrspolitischen Fragen. Thema waren die Nutzungsrechte und Hoheitsansprüche des chinesischen Hafens Port Arthur und der 1600 km langen sowjetischen Tschangtschun-Bahn in der Mandschurei.

17.9.1952, Mittwoch

Der Bundestag verabschiedet das Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften. Danach müssen künftig “unsittliche sowie Verbrechen, Krieg und Rassenhaß verherrlichende Schriften in eine zu veröffentlichende Liste” aufgenommen werden.

Zu ihrem zweiten Gewerkschaftstag kommen die Mitglieder der Industrie-Gewerkschaft Metall in Stuttgart zusammen. Die Delegierten kritisieren die Koalitionsparteien, die sozialen Gegensätze zu verschärfen, indem sie immer offener den Kapital- und Wirtschaftsmächten Einfluss in der Staats- und Wirtschaftspolitik einräumten.

18.9.1952, Donnerstag

Das Oberkommando der US-amerikanischen Marine gibt bekannt, dass die US-amerikanischen Streitkräfte in Korea ferngesteuerte Flugzeuge als fliegende Bomben einsetzen.

Kurz vor der Einfahrt in den Hamburger Hauptbahnhof entgleist der Städte-Schnellzug Lübeck- Hamburg. Acht Tote und 39 Schwerverletzte werden aus den Trümmern geborgen. Ursache des Zugunglücks ist ein Gleisschaden.

Der in den USA lebende britische Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler Charlie Chaplin bricht mit seiner Familie zu einer Europareise auf. Der US-amerikanische Justizminister James P. McGranery weist kurz nach Chaplins Abreise die Einwanderungsbehörde an, den Schauspieler nicht wieder einreisen zu lassen. Ihm werden u.a. “Sympathien mit dem Kommunismus” vorgeworfen.

19.9.1952, Freitag

In Thule auf Grönland, dem nördlichsten bewohnten Punkt der Erde, stellen die USA der Öffentlichkeit den von ihnen erbauten weltgrößten Flughafen vor.

Das griechische Verteidigungsministerium erlässt eine Verordnung, wodurch die militärische Dienstpflichtzeit von 30 auf 24 Monate herabgesetzt wird.

Über 500 Aussteller zeigen bei der Münchner Fachausstellung “Schalten und Walten der Hausfrau”, wie durch neue technische Geräte u. v. m. die Hausarbeit effektiver und einfacher erledigt werden kann.

20.9.1952, Samstag

Das Oktoberfest in München wird eröffnet. Den ersten “Wies’ntag” erleben eine Viertelmillion Menschen. Im Verlauf des zweiwöchigen Fests konsumieren Besucher aus dem In- und Ausland insgesamt 220 000 Maß Bier.

In New York heiratet Edith Piaf den Komponist Jacques Pills.

Der US-amerikanische Film “Rommel – Der Wüstenfuchs” provoziert bei seiner Aufführung in Wien gewalttätige Demonstrationen.

Die DDR-Volkskammer-Delegation unter Leitung von Hermann Matern, Vorsitzender der SED-Parteikommission, verlässt nach 36stündigem Aufenthalt die Bundesrepublik Deutschland unverrichteter Dinge. Die beabsichtigte Erörterung deutsch-deutscher Fragen mit den Abgeordneten des Deutschen Bundestages findet nicht statt.

Der chilenische Kongress beschließt, General Carlos Ibáñez del Campo im Hinblick auf dessen hohen Stimmanteil bei der Wahl am 5. September ohne Abstimmung zum Präsidenten zu proklamieren.

21.9.1952, Sonntag

Bei seinem Besuch in Bonn bespricht der italienische Ministerpräsident Alcide de Gasperi mit Bundeskanzler Konrad Adenauer Fragen der europäischen Politik und einer kulturellen Zusammenarbeit zwischen Italien und der Bundesrepublik Deutschland.

Die “Große Polizeischau 1952” findet im West-Berliner Olympiastadion statt. Vor 110 000 Zuschauern marschiert die Berliner Bereitschaftspolizei auf.

Aufgrund der Diskriminierung von Sportlern aus Berlin (West) bricht der Deutsche Sportbund alle Beziehungen zur DDR ab.

22.9.1952, Montag

Österreich und Ungarn schließen ein neues Warenaustausch-Abkommen in Höhe von 17,5 Mio. US-Dollar (78,75 Mio. DM) ab.

Frauen aus 26 Ländern treffen sich zu einem Weltkongress im königlichen Palast von Neapel und diskutieren über die Gleichberechtigung der Geschlechter.

Der britische Außenminister Anthony Eden beendet seinen offiziellen Staatsbesuch bei dem jugoslawischen Staatschef Marschall Josip Tito. Im Mittelpunkt der Gespräche zwischen den beiden Staatsmännern stand die Lösung der sog. Triestfrage, die ungeklärten Hoheitsansprüche Jugoslawiens und Italiens auf die Stadt.

23.9.1952, Dienstag

Die Regierungen der drei Westmächte Großbritannien, Frankreich und der USA übermitteln der Sowjetunion eine Antwortnote auf eine Anfrage der UdSSR vom 23. August. Hierin nehmen die Westmächte den Kreml-Vorschlag einer Viermächte-Konferenz über die Zukunft des geteilten Deutschlands im Oktober an.

Der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat Richard M. Nixon verteidigt sich gegen den Vorwurf der Korruption in einer emotionsgeladenen Rede, die von 62 Fernsehsendern und 750 Rundfunksendern gleichzeitig übertragen wird. Hierbei verlangt er, nachdem er seine persönlichen Finanzen offenlegte, eine Volksabstimmung über seine politische Loyalität. Dieses Vorgehen, sechs Wochen vor der eigentlichen Präsidentschaftswahl, ist in der US-amerikanischen Politik ohne Beispiel.

Die Ballettoper “Preußisches Märchen” von Boris Blacher wird in Berlin (West) uraufgeführt.

Durch einen K. o.-Sieg in der 13. Runde erkämpft sich Rocky Marciano gegen Jersey Joe Walcott den Titel des Box-Weltmeisters. Der Italo-Amerikaner hat seit 1947 bereits 15 Kämpfe durch K. o.-Siege für sich entschieden.

24.9.1952, Mittwoch

In Dortmund findet der erste SPD-Parteitag nach dem Tod des Parteivorsitzenden Kurt Schumacher statt. Erich Ollenhauer wird zu seinem Nachfolger gewählt.

Der Religionsphilosoph Romano Guardini erhält in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

25.9.1952, Donnerstag

Das seit zwei Tagen vermisste französische U-Boot “La Sibylle” mit seiner 48köpfigen Besatzung wird vom französischen Marineministerium als verlorengegeben gemeldet. Das Unterseeboot hatte sich an Manövern vor der französischen Rivieraküste beteiligt.

26.9.1952, Freitag

Im Ullstein Verlag erscheint die erste Ausgabe der “Berliner Morgenpost” nach dem Krieg.

Der Ministerrat der DDR billigt einen Gesetzentwurf über die Wiederherstellung der staatsbürgerlichen Rechte von ehemaligen Offizieren der Wehrmacht und früherer Mitglieder sowie Anhänger der NSDAP. Begründet wird dieser Beschluss mit der Feststellung, dieser Personenkreis habe tatkräftig beim Wiederaufbau eines friedlichen demokratischen Deutschlands mitgeholfen. Ferner gibt DDR-Innenminister Willi Stoph bekannt, dass auf vielfachen Wunsch der Bevölkerung eine freiwillige Hilfspolizei aufgestellt wird.

27.9.1952, Samstag

Die Sowjetregierung übermittelt den Regierungen der drei Westmächte abschlägige Antwortnoten auf deren Note vom 5. September zum österreichischen Staatsvertrag. Darin lehnt die Sowjetunion den Vorschlag einer Viermächtekonferenz ab, auf der ein Staatsvertrag für Österreich paraphiert werden sollte.

Der US-Amerikaner John Cobb, schnellster Mann zu Wasser und zu Lande, verunglückt tödlich bei einem Rekordversuch auf dem Loch Ness mit einem Schnellboot.

28.9.1952, Sonntag

Karl Storch aus Fulda stellt mit 60,77 m den deutschen Rekord im Hammerwerfen in Karlsruhe auf.

29.9.1952, Montag

Die Kölner “Verkehrsbahn-Studiengesellschaft” testet die Schnellbahn zum ersten Mal auf der Versuchsstrecke in der Fühlinger Heide. Die stromlinienförmige Einschienen-Schnellbahn ist von den deutschen Ingenieuren Hinsken und Holzer konstruiert worden.

Hauptgegenstand mehrtägiger Diskussionen und Vorträge beim Deutschen Fischereitag 1952 in Würzburg ist die Verseuchung deutscher Flüsse, Seen und Ströme durch die zunehmende Industrialisierung.

30.9.1952, Dienstag

Im Kriegsgefangenenlager auf der Insel Cheju-Do in Südkorea ist es nach Angaben eines Kommuniqués der US-amerikanischen Streitkräfte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen kommunistischen Gefangenen und US-amerikanischen Sicherheitskräften gekommen.

Die Frankfurter Buchmesse geht zu Ende. Insgesamt zählten die Veranstalter 22 000 Besucher, unter ihnen 4500 ausländische Interessierte. Im Vergleich zum Vorjahr konnte eine erhebliche Umsatzsteigerung von 50% erzielt werden. Besonders gefragt waren Belletristik, Jugendbücher und geographische Literatur.

Mit der Dresdener Erstaufführung des Stückes “Der Weg ins Leben” von Miloslav Stehlik nach Anton Makarenkos “Pädagogischem Poem” wird eine erfolgreiche Aufführungsserie an den DDR-Bühnen eingeleitet. Das gleichnamige Buch des Stücks liegt 1952 bereits in 7. Auflage vor.

Chroniknet