Was geschah im April 1977

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1.4.1977, Freitag

In Rhodesien wird die Rassentrennung u.a. in Krankenhäusern und Restaurants aufgehoben.

Der schwedischen Polizei gelingt die Festnahme von 30 mutmaßlichen Terroristen, darunter zwei Deutsche. Die Deutschen werden zwei Tage später auf Ersuchen der Bundesregierung in die Bundesrepublik Deutschland ausgeliefert. Nach Erkenntnissen der Polizei planten einige der Verhafteten die Entführung der früheren schwedischen Ministerin Anna-Greta Lejon.

US-amerikanische Astronomen machen die Entdeckung, dass der Planet Uranus wie der Saturn ein System von Ringen besitzt.

Ein 15-Jähriger Fußballfan findet den Tod, als beim Bundesligaspiel Hamburger SV gegen Bayern München eine Gruppe von rund 100 Zuschauern die Stehtraversen der Westkurve lawinenartig hinunterstürzen.

2.4.1977, Samstag

Kubas Staatspräsident Fidel Castro trifft in Berlin (Ost) zu einem Staatsbesuch der DDR ein. Im Mittelpunkt seiner Gespräche mit der Partei- und Staatsführung der DDR steht die wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Oberst Joachim Yhombi-Opango wird in Brazzaville vom regierenden Militärkomitee zum neuen Präsidenten der Volksrepublik Kongo ernannt. Nach dem Scheitern eines Putschversuchs gegen die linksgerichtete Regierung des Kongo, bei dem Präsident Marien Ngouabi am 18. März 1977 getötet worden war, hatte ein Militärkomitee die Macht übernommen und wenige Tage später die Verfassung außer Kraft gesetzt. Der neue Präsident erklärt, dass er den politischen Kurs seines ermordeten Vorgängers fortsetzen werde.

Die spanische Regierung hebt die Pressezensur weitgehend auf.

3.4.1977, Sonntag

Die sowjetische Fluggesellschaft Aeroflot nimmt zwischen München und Moskau den direkten Liniendienst auf.

4.4.1977, Montag

Der russische Germanist und Schriftsteller Lew Kopelew wird aus dem sowjetischen Schriftstellerverband ausgeschlossen. Kopelew hatte sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch über die politische Lage in der UdSSR insbesondere über die Verletzung von Menschenrechten, geäußert.

Als eine ihrer ersten Maßnahmen legt die neue indische Regierung unter Ministerpräsident Morarji Ranchhodji Desai einen Gesetzentwurf zur Wiederherstellung der von seiner Vorgängerin Indira Gandhi stark eingeschränkten Pressefreiheit vor.

Die britische Regierung erlässt ein Gesetz über die staatliche Preiskontrolle, das u.a. das Einfrieren von Preisen bei bestimmten Gütern für die Dauer von bis zu zwölf Monaten zuläßt. Zugleich ermöglicht es eine begrenzte Kontrolle über die Gewinnverteilung von Wirtschaftsunternehmen, wogegen britische Industrievertreter heftigen Protest erheben. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Inflation einzudämmen.

Die Regierung von Zaire bricht die diplomatischen Beziehungen zu Kuba mit der Begründung ab, dass auf Seiten der Rebellen in der Provinz Shaba (Katanga) auch kubanische Soldaten kämpften.

5.4.1977, Dienstag

Im Rahmen seines offiziellen USA-Besuchs trifft der ägyptische Präsident Muhammad Anwar As Sadat in Washington mit US-Präsident Jimmy Carter zusammen. Hauptthemen des Gesprächs sind Möglichkeiten zur Lösung des Nahostkonfliktes und der Wunsch Ägyptens nach umfangreichen Waffenlieferungen durch die Vereinigten Staaten.

In Warschau werden die lange verschollenen Originalpartituren von Wolfgang Amadeus Mozarts Opern “Die Zauberflöte” und “Die Hochzeit des Figaro” wiederaufgefunden.

6.4.1977, Mittwoch

Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Marie Schlei (SPD), beendet eine mehrtägige Reise durch Afrika. Nach ihrer Rückkehr wird sie von der CDU/CSU-Opposition wegen ungeschickter Äußerungen über die politische Lage in Afrika heftig angegriffen.

7.4.1977, Donnerstag

In der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad erringt die Basketballmannschaft von Maccabi Tel Aviv durch einen 78:77-Sieg über Ignis Varese den Europa-Cup.

US-Präsident Jimmy Carter erklärt in Washington, dass die USA bis auf weiteres kein Plutonium mehr als Kernbrennstoff in Kernkraftwerken verwenden werden. Das hochgiftige Plutonium kann zum Bau von Atombomben benutzt werden. Die industrielle Verwendung soll darum möglichst eingeschränkt werden.

Generalbundesanwalt Siegfried Buback wird zusammen mit zwei Begleitern in Karlsruhe von Terroristen ermordet.

8.4.1977, Freitag

Mit Hilfe einer Luftbrücke französischer Flugzeuge schickt Marokko Truppenkontingente nach Zaïre, wo sie die Regierungstruppen von Staatspräsident Sésé Séko Mobutu im Kampf gegen Rebellen in der Provinz Shaba (Katanga) unterstützen sollen.

9.4.1977, Samstag

Vor der Küste des US-Bundesstaats Massachusetts bringen Boote der US-Küstenwacht zwei sowjetische Trawler auf, die in der 200-Seemeilen-Fischereischutzzone mehr als die vertraglich erlaubte Menge gefischt haben.

In Spanien wird die Kommunistische Partei, die unter der Franco-Diktatur 40 Jahre lang verboten war, wieder zugelassen.

10.4.1977, Sonntag

Bei einem nächtlichen Einbruch in die Wertzeichenzentrale der Bundespost in Düsseldorf erbeuten unbekannte Täter Briefmarken im Wert von rund 10 Mio. DM. Wie ein Sprecher der Bundespost mitteilt, handelt es sich um den bisher größten Raub gültiger Briefmarken in der Geschichte der Bundespost. Allerdings dürfte es den Dieben Probleme bereiten, ihre Beute, deren Gewicht mehrere Zentner beträgt, zu Geld zu machen.

11.4.1977, Montag

Der Schwede Björn Waldegaard wird in Nairobi (Kenia) auf Ford Escort Gesamtsieger der 25. Ostafrika-Safari-Rallye.

12.4.1977, Dienstag

Im Grenzgebiet zwischen Äthiopien und dem Sudan kommt es zu militärischen Zwischenfällen, äthiopische Truppen schlagen sudanesische Soldaten zurück, die in den Nachbarstaat eingedrungen sind. Der Sudan unterstützt die Rebellen in der nach Unabhängigkeit strebenden äthiopischen Provinz Eritrea.

13.4.1977, Mittwoch

Der Schriftsteller Reiner Kunze, der in der DDR starken Repressionen ausgesetzt war, siedelt mit seiner Familie in die Bundesrepublik Deutschland über.

In Karlsruhe findet ein Staatsakt für den von Terroristen ermordeten Generalbundesanwalt Siegfried Buback und seine bei dem Anschlag getöteten Begleiter statt.

In der thailändischen Hauptstadt Bangkok werden ein Regierungsbeamter und drei Frauen verhaftet, die nach einem Geständnis des Hauptbeschuldigten thailändische Kinder für einen Preis von 500 bis 1000 US-Dollar über Mittelsmänner an Familien vor allem in Schweden, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland verkauft haben.

Zum neuen Intendanten des von Bertolt Brecht und Helene Weigel begründeten “Berliner Ensembles” in Berlin (Ost) wird der Regisseur Manfred Wekwerth berufen. Er tritt die Nachfolge von Ruth Berghaus an, die sich künftig stärker der Opernregie zuwenden will.

14.4.1977, Donnerstag

In Tel Aviv, der Hauptstadt Israels, besetzen zwei bewaffnete Israelis aus Protest gegen die ihrer Ansicht nach zu wenig energische Verfolgung von Nazi-Verbrechen durch die bundesdeutsche Justiz vorübergehend die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland.

In Paris wird der Generaldirektor der Fiat-Werke in Frankreich, Luchino Revelli-Beaumont, entführt. Die Kidnapper, die sich als Mitglieder eines “Komitees für revolutionäre sozialistische Einheit” bezeichnen, fordern umgerechnet 1,5 Mio. DM Lösegeld und die kostenlose Verteilung von Lebensmitteln und Medikamenten an arbeitslose Italiener in Frankreich. Nach Zahlung des Lösegelds wird Revelli-Beaumont wieder freigelassen. Die Täter, nach Polizeiangaben “normale Kriminelle” können wenig später festgenommen werden.

15.4.1977, Freitag

In der chinesischen Millionenstadt Schanghai fordern Kritiker der KP Chinas auf Plakatanschlägen die Verbesserung der Lebensmittelversorgung. Die Anschläge enthalten daneben scharfe Angriffe auf die entmachtete “Vierer-Bande” um die linksradikale Mao-Witwe Chiang Ch’ing.

Nach einem Bericht der Illustrierten “stern” haben im Raum Passau mehrere Baufirmen rund 60 Mio. DM Finanzhilfe unrechtmäßig kassiert.

16.4.1977, Samstag

Der britische Außenminister David Owen beginnt eine mehrtägige Reise durch die sog. schwarzen Frontstaaten nördlich von Südafrika, um u.a. in Sambia und Botswana Möglichkeiten zur Aufhebung des Apartheid-Regimes in Südafrika zu erörtern.

Der Süddeutsche Rundfunk in Stuttgart sendet die Uraufführung von Armin Schiblers Chorwerk “Epitaph für einen Mächtigen”, das der Komponist der Gefangenenhilfsorganisation Amnesty International gewidmet hat.

In einem Qualifikationsspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft schlägt die Nationalmannschaft Österreichs in Wien die Auswahl der Türkei 1:0.

In Hamburg wird die Deutsche Organisation Nichtkommerzieller Anhänger des Lauteren Donaldismus (D.O.N.A.L.D.) gegründet.

17.4.1977, Sonntag

Die Degenfecht-Mannschaft des FC Tauberbischofsheim gewinnt in Heidenheim durch einen 8:3-Sieg über die Mannschaft aus Bukarest den Europa-Cup der Landesmeister.

Ein Jerusalemer Gericht verurteilt Lea Rabin, die Gattin des früheren israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin, wegen des illegalen Besitzes eines Bankkontos in den USA zu einer Geldstrafe von 250 000 Israelischen Pfund (rund 34 300 DM). Yitzhak Rabin war am 8. April 1977 wegen der Devisen-Affäre seiner Frau von seinem Amt als Ministerpräsident zurückgetreten.

Rund 50 junge Leute besetzen kurzzeitig die evangelische Peterskirche in Frankfurt am Main, um gegen die Haftbedingungen angeklagter und verurteilter Terroristen zu protestieren und auf den andauernden Hungerstreik von RAF-Häftlingen gegen die “Isolationshaft” aufmerksam zu machen.

Bei den Parlamentswahlen in Belgien erzielt die regierende Christliche Volkspartei von Ministerpräsident Leo Tindemans Stimmengewinne. Sie kann die Zahl ihrer Sitze von 72 auf 80 erhöhen. Die Sozialisten gewinnen als zweitstärkste politische Kraft drei Sitze hinzu und verfügen nunmehr über 62 Mandate. Im Juni 1977 bildet Tindemans mit den Sozialisten, der Front der Frankophonen und der Volksunie eine Koalitionsregierung.

18.4.1977, Montag

Der mit 20 000 DM dotierte Lessing-Preis des Hamburger Senats wird dem österreichischen Schriftsteller und Essayisten Jean Améry zuerkannt. In der Begründung heißt es u.a., der Preisträger habe sich in seinem Werk stets “für Wert und Würde des einzelnen eingesetzt”.

19.4.1977, Dienstag

Rekordnationalspieler Franz Beckenbauer lässt sich von den nächsten Fußball-Länderspielen freistellen, da er zu Cosmos New York wechselt.

Der Pulitzer-Preis, der bedeutendste Literaturpreis der USA, wird in New York dem schwarzen US-Amerikaner Alex Haley für seinen Erfolgsroman “Roots” verliehen. “Roots” beschreibt die Geschichte einer Sklaven-Familie im Süden der USA.

Der Chemiekonzern Bayer bringt ein Medikament zur Bekämpfung der gefürchteten Tropenkrankheit Bilharziose auf den Markt.

Linksgerichtete Untergrundkämpfer entführen den Außenminister von El Salvador, M. Borgonovo Pohl. Am 11. Mai 1977 wird der Entführte von der Polizei tot aufgefunden.

Der spanische König Juan Carlos I. trifft in Begleitung seiner Frau zu einem fünftägigen Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland ein. In seiner Ansprache bei einem Festessen zu Ehren des spanischen Gastes würdigt Bundespräsident Walter Scheel die bedeutende Rolle Juan Carlos I. beim friedlichen Übergang Spaniens von der Diktatur zur Demokratie.

20.4.1977, Mittwoch

Nach einem Urteilsspruch des Obersten Gerichtshofs der USA in Washington ist die in einigen US-Bundesstaaten vereinzelt noch geübte Prügelstrafe an Schulen mit der Verfassung der Vereinigten Staaten vereinbar.

Erstmals in der Geschichte der katholischen Kirche singen Frauen im Vatikan in einem Kirchenchor mit. Die hohen Stimmen in geistlichen Chorwerken waren im Vatikan bisher stets von Knaben gesungen worden.

Arbeiter der Textilfabrik der Brüder Schlumpf in Mulhouse (Elsass) besetzen das Gelände des in Konkurs gegangenen Betriebs und entdecken dabei eine wertvolle Sammlung von Automobilen.

Die spanische Regierung entlässt einen rechtsgerichteten General aus dem Dienst, der besonders heftig gegen die Wiederzulassung der Kommunistischen Partei Spaniens protestiert hatte.

Auf einer Pressekonferenz in Rothenburg (Fulda) erklärt der frühere hessische Ministerpräsident Albert Osswald seinen Rücktritt vom Amt des SPD-Landesvorsitzenden. Osswald war in den vergangenen Monaten von der Presse und der CDU wiederholt wegen angeblich dubioser Grundstücksgeschäfte und unkorrekter Kredite angegriffen worden. Osswald betont, dass sein Rücktritt kein Schuldeingeständnis darstelle.

21.4.1977, Donnerstag

Präsident Zulfikar Ali-Khan Bhutto verhängt wegen anhaltender Unruhen über Pakistan das Kriegsrecht.

US-Präsident Jimmy Carter legt dem Kongress einen Gesetzentwurf zur Energieeinsparung vor, der u.a. eine Anhebung der Benzinpreise und höhere Steuern für große PKW vorsieht.

Als Nachfolger von Karl Klasen wird Otmar Emminger von der Bundesregierung zum Präsidenten der Deutschen Bundesbank ernannt. Neuer Vizepräsident wird Karl Otto Pöhl.

22.4.1977, Freitag

Die in Genf (Schweiz) tagende Konferenz über Kriegsvölkerrecht ruft kriegführende Parteien dazu auf, gefangengenommene Guerillakämpfer künftig wie reguläre Kriegsgefangene zu behandeln.

Der bisherige israelische Verteidigungsminister Shimon Peres (Arbeiter-Partei) übernimmt von seinem Parteifreund Yitzhak Rabin das Amt des Ministerpräsidenten. Rabin hatte nach dem Bekanntwerden illegaler Devisengeschäfte seiner Frau seinen Rücktritt erklärt.

Durch einen 21:20-Sieg über ZSKA Moskau gewinnt die Handballmannschaft von Steaua Bukarest in Sindelfingen das Endspiel um den Europa-Cup der Landesmeister.

23.4.1977, Samstag

Der französische Radprofi Bernard Hinault gewinnt in Belgien das klassische Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Ein Leck an der norwegischen Bohrinsel “Bravo” führt in der Nordsee zu einer Ölpest. US-Experten unter der Leitung von Paul “Red” Adair gelingt es erst nach mehreren Tagen, das Leck zu schließen.

24.4.1977, Sonntag

Die linksgerichtete Regierung Äthiopiens ordnet die Schließung mehrerer westlicher Konsulate und US-amerikanischer Einrichtungen an. Sie reagiert damit auf die Streichung jeglicher US-Militärhilfe für das ostafrikanische Land.

Acht konservative und sozialdemokratische Parteien schließen in Spanien ein Wahlbündnis. Bei den ersten freien Parlamentswahlen seit über 40 Jahren im Juni 1977 wollen sie gemeinsame Kandidaten aufstellen, um ihre Wahlchancen zu verbessern.

Auf einer Parteiveranstaltung in Madrid spricht sich der Vorsitzende der erst vor wenigen Tagen wieder zugelassenen Kommunistischen Partei Spaniens, Santiago Carillo, für die Beibehaltung der Monarchie aus.

25.4.1977, Montag

Im Rahmen einer mehrtägigen Asien-Reise trifft Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) in Begleitung von rund 30 Vertretern der westdeutschen Industrie in der indonesischen Hauptstadt Jakarta ein. Mit Regierungsangehörigen will Genscher vor allem über den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern sprechen. Zuvor hatte der Außenminister Indien und Sri Lanka besucht.

In Windhuk einigen sich nach mehrjährigen Verhandlungen die von Weißen gebildete Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche von Namibia (früher Südwest-Afrika) und die schwarze Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche auf die Vereinigung beider Kirchenorganisationen.

26.4.1977, Dienstag

Der neugebaute internationale Flughafen von Rio de Janeiro (Brasilien) der modernste Flughafen Lateinamerikas, wird in Betrieb genommen.

Im Vatikan treffen sich Papst Paul VI. und der Erzbischof von Canterbury Donald Coggan, das Oberhaupt der anglikanischen Kirche, um die Aussöhnung zwischen beiden Religionsgemeinschaften voranzubringen.

Auf den Vorsitzenden der türkischen Sozialdemokraten, Bülent Ecevit, werden während einer Wahlkampfveranstaltung in Istanbul mehrere Schüsse abgegeben. Ecevit bleibt bei dem Anschlag unverletzt.

Nach langwierigen Debatten legt die konservative französische Regierung ein Regierungsprogramm zur Bekämpfung der stark gestiegenen Arbeitslosigkeit vor.

In Bonn findet unter der Leitung von Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) ein Spitzengespräch über die innere Sicherheit in der Bundesrepublik Deutschland statt. Die eingeladenen Oppositionsführer Helmut Kohl (CDU) und Franz Josef Strauß (CSU) hatten wegen grundsätzlicher Meinungsverschiedenheiten ihre Teilnahme abgesagt.

27.4.1977, Mittwoch

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft schlägt in Köln die Auswahl Nordirlands 5:0.

In Basel (Schweiz) wird das Konzert für Violine und Orchester des polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki uraufgeführt.

In einer Göttinger Studenten-Zeitung erscheint ein Nachruf auf den ermordeten Generalbundesanwalt Siegfried Buback, in dem der mit “Mescalero” unterzeichnende anonyme Verfasser u.a. seine “klammheimliche Freude” über den Tod Bubacks ausdrückt. Der “Buback-Nachruf” löst bundesweit große Empörung aus.

Der Innensenator von Berlin (West) Kurt Neubauer (SPD), tritt wegen des Vorwurfs finanzieller Unkorrektheiten von seinem Amt zurück.

28.4.1977, Donnerstag

Nach fast zweijähriger Verhandlungsdauer verurteilt das Oberlandesgericht Stuttgart die Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe wegen Mordes zu lebenslanger Haft.

29.4.1977, Freitag

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Schütz (SPD), tritt zurück. Zum Nachfolger wird am 2. Mai Dietrich Stobbe (SPD) gewählt.

30.4.1977, Samstag

Der indische Ministerpräsident Morarji Ranchhodji Desai löst die Parlamente von neun Provinzen auf, in denen die Kongresspartei der früheren Ministerpräsidentin Indira Gandhi die Mehrheit hatte.

Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft gewinnt in Salzburg ein Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft gegen Malta 9:0.

In Belgrad schlägt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Auswahl Jugoslawiens 2:1.

Chroniknet