Was geschah im April 1974

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1.4.1974, Montag

Als erstes deutsches Bundesland gewährt Hamburg seinen Arbeitnehmern den sog. Bildungsurlaub.

In der Bundesrepublik Deutschland tritt das Personalvertretungsgesetz für den öffentlichen Dienst in Kraft. Das Gesetz sichert Personalräten ähnliche Rechte wie Betriebsräten zu und baut so die Position der Gewerkschaft aus.

Die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet sich gegenüber Griechenland zur Zahlung von 47 Mio. DM als Entschädigung für die im ersten Weltkrieg von Deutschland versenkten Schiffe.

2.4.1974, Dienstag

In Dortmund wird das neuerbaute Westfalenstadion mit einem Fußballspiel zwischen Borussia Dortmund und FC Schalke 04 (0:3) eingeweiht.

In Bonn fordern konfessionelle Arbeitsgruppen die Abschaffung der sog. Gewissensprüfung für Wehrdienstverweigerer.

In Paris stirbt der französische Staatspräsident Georges Pompidou im Alter von 62 Jahren.

3.4.1974, Mittwoch

Israels Generalstabschef David Elazar tritt zurück, nachdem ihm ein Untersuchungsausschuss Fehler anlastete, die zum Ausbruch des Jom-Kippur-Kriegs (6.- 22. 10. 1973) führten. Sein Nachfolger wird Mordechai Gur. Keine Schuld treffe Regierungschefin Golda Meir und Verteidigungsminister Moshe Dayan betont der Ausschuss.

Die Tarifpartner in der bundesdeutschen Druckindustrie einigen sich in Hamburg auf eine Lohnerhöhung von 11,3% für die ca. 180 000 Beschäftigten.

Bayerns Ministerpräsident Alfons Goppel (CSU) eröffnet in München das erste Deutsche Herzzentrum.

Die US-amerikanische Filmakademie zeichnet in Los Angeles (Kalifornien) George Roy Hills “The Sting” (Der Clou) als besten Film des Jahres 1973 mit sieben “Oscars” aus.

4.4.1974, Donnerstag

Die Journalistenorganisationen der Bundesrepublik Deutschland äußern sich besorgt über die zunehmende Pressekonzentration im Land. Anlass gibt die Kapitalverflechtung der “Stuttgarter Nachrichten” und der “Stuttgarter Zeitung”.

Die US-Steuerbehörden fordern von Präsident Richard M. Nixon Nachzahlungen in Höhe von 434 000 US-Dollar (1,12 Mio. DM). Zur Schuldentilgung muss Nixon ein Darlehen aufnehmen obwohl ihm Tausende US-Amerikaner Spenden zukommen lassen wollen.

Mit einem Festakt feiern die ständigen Vertreter der NATO-Mitgliedstaaten in Brüssel das 25-Jährige Jubiläum des Verteidigungsbündnisses.

5.4.1974, Freitag

In Laos bilden die Regierung des neutralistischen Prinzen Suvannavong und die prokommunistische Pathet-Lao-Bewegung unter Suvannavongs Halbbruder, Prinz Suvanna Phuma, die im Friedensvertrag von 1973 vereinbarte Koalitionsregierung.

In Brüssel konstituiert sich der Bund der sozialdemokratischen Parteien der Europäischen Gemeinschaft. Bislang hatten die Parteien nur ein Verbindungsbüro unterhalten.

Der Bundesrat gibt den Mitbestimmungsentwurf für Arbeitnehmer wegen inhaltlicher Mängel zur Überarbeitung an die Bonner Koalitionsregierung zurück.

6.4.1974, Samstag

Der libysche Staatschef Muammar El Gaddafi tritt nach offiziellen Angaben auf eigenen Wunsch von allen politischen und administrativen Ämtern zurück, bleibt aber Oberkommandant der Streitkräfte. Seine Aufgaben übernimmt Ministerpräsident Abdul Salam Dschallud.

König Hussein II. von Jordanien erklärt seine Bereitschaft, die palästinensische Befreiungsorganisation PLO als Vertretung der Palästinenser anzuerkennen.

Die US-amerikanischen Northrup-Flugzeugwerke stellen in Hawthorne (Kalifornien) mit dem “YF-17” einen Düsenjäger vor, der durch zwei neu entwickelte Triebwerke doppelte Schallgeschwindigkeit erreicht.

Die schwedische Popgruppe “ABBA” gewinnt den “Grand Prix d’Eurovision de la Chanson”.

7.4.1974, Sonntag

Der Präsident des Deutschen Sportbundes Wilhelm Kregel tritt wegen Differenzen mit dem Deutschen Fußball-Bund über den Sportvertrag mit der DDR zurück.

Der 1. FC Magdeburg wird Fußballmeister der DDR. Vorjahressieger Dynamo Dresden erreicht Platz drei in der Abschlusstabelle.

In Paris beginnt das einwöchige 3. Internationale Festival des Phantastischen und Science-Fiction-Films.

8.4.1974, Montag

Der US-amerikanische Präsident unterschreibt in Washington ein Gesetz, nach dem der Mindestlohn für die rund 57 Mio. Arbeiter um 44% auf 2,30 US-Dollar (5,96 DM) pro Stunde steigt.

In ihrem Frühjahrsbericht übt die Arbeitsgemeinschaft der wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute Kritik an der deutschen Bundesregierung: Die rückläufige Beschäftigung, das aufgeblähte Exportvolumen und der beschleunigte Preisanstieg sprächen für eine Fehlentwicklung der finanzpolitischen Maßnahmen.

9.4.1974, Dienstag

Die Hamburger Sozialdemokraten stellen auf einem Sonderparteitag in der Hansestadt die neue Senatsliste fertig. Die SPD/FDP-Koalition bleibt unter dem aus den Bürgerschaftswahlen am 3. März als Wahlsieger hervorgegangenen Ersten Bürgermeister Peter Schulz bestehen.

Die Stadt München gibt den Beschluss bekannt, den Viktualienmarkt in der Landeshauptstadt zur Fußgängerzone umzugestalten.

10.4.1974, Mittwoch

Das schwedische Herrenteam gewinnt bei den Europameisterschaften im Tischtennis in Novisad (Jugoslawien) zum sechstenmal hintereinander den Titel. Bei den Damen siegt die Mannschaft der UdSSR.

Indische Wirtschaftsplaner empfehlen der Regierung den Fleischexport von “heiligen Kühen”, um so die Erdölimporte zu finanzieren. Von den 230 Mio. Kühen im Land seien 30 Mio. abgemagert und nutzlos. Im westlichen Ausland sei die Nachfrage nach magerem Fleisch groß, meinen die Fachleute.

Australiens Premierminister Gough Whitlam empfiehlt in Sydney dem Generalgouverneur die Auflösung des Parlaments und die Ausschreibung von Neuwahlen. Seine Labour Party habe zwar im Repräsentantenhaus die Mehrheit, nicht aber im Senat. So würden Gesetzesvorlagen regelmäßig von der Länderkammer abgewiesen.

Die 76-Jährige israelische Ministerpräsidentin Golda Meir erklärt in Jerusalem ihren Rücktritt.

11.4.1974, Donnerstag

Edmund Kaiser, Gründer des schweizerischen Kinderhilfskomitees “Terre des Hommes”, unterschreibt in Lausanne einen Bauvertrag für ein Kinderdorf. Für 500 Waisenkinder entsteht auf einem 100-km²-Gelände im Hungergebiet von Wollo (Äthiopien) ein Heim.

Das Land Bayern plant für insgesamt 850 Mio. DM die Erweiterung des Straßenbahnnetzes in München. Das mit 400 km bereits längste Netz der Bundesrepublik Deutschland soll um 65 km vergrößert werden.

12.4.1974, Freitag

Mehr als 15 000 Menschen protestieren in Qirjat Shemonah im Norden Israels gegen den blutigen palästinensischen Terroranschlag vom Vortag. Sie geben dem Libanon, wo die Guerillaorganisation ein Quartier besitzt, Mitschuld an dem Verbrechen und drohen mit einem Vergeltungsschlag.

Der kuwaitische Verteidigungs- und Innenminister, Scheich Saad As Sabah unterschreibt mit Regierungsvertretern aus Frankreich einen Kaufvertrag über 16 französische Kampfflugzeuge der Marke “Mirage F1” mit Luft-Luft- und Luft-Boden-Raketen.

Das letzte Teilstück der Brenner-Autobahn, eine 32 km lange Strecke zwischen Klausen und Bozen (Südtirol) wird freigegeben. Damit besteht zwischen Skandinavien und Sizilien eine durchgehende Autobahnverbindung.

In der Kirche St. Nikolai übergibt der österreichische Maler Oskar Kokoschka der Stadt Hamburg ein Mosaik-Wandbild. Das Bild “Ecce Homines”, die vierte Arbeit Kokoschkas für Hamburg, zeigt eine Kreuzigungsszene.

13.4.1974, Samstag

Die britische Zeitung “Sunday Times” berichtet unter Berufung auf Geheimdokumente, dass US-amerikanische und europäische Firmen Rhodesien beim Aufbau der Stahlindustrie finanziell geholfen haben. Die Staaten hätten somit gegen die von den Vereinten Nationen gegen Rhodesien verhängten Wirtschaftssanktionen verstoßen.

In Istanbul demonstrieren 20 000 Türken gegen die griechische Regierung. Zwischen beiden Ländern gibt es Streit um Ölbohrrechte in der Ägäis.

14.4.1974, Sonntag

Etwa 3 Mio. Pilger nehmen ein Bad im größten indischen Strom Ganges. Das Reinigungsritual wird alle zwölf Jahre anlässlich eines Hindufestes begangen.

Christen in Ost und West feiern Ostern am selben Tag, da der Gregorianische und der orthodoxe Julianische Kalender in diesem Jahr zusammenfallen.

Der Internationale Turnerbund entzieht bei einer Tagung in Biel (Schweiz) Bulgarien die Austragung der Kunstturn-Weltmeisterschaft, da das Land Sportlern aus Südafrika keine freie Einreise garantieren könne. Drei Monate später erhält Bulgarien die Austragungslizenz zurück, und Südafrikas Turner werden von der WM-Teilnahme ausgeschlossen.

Beim ersten Spaniertreffen in der Bundesrepublik Deutschland fordern etwa 6000 Gastarbeiter in Kassel Demokratie für ihre Heimat. In Spanien wachse der Wunsch nach nationaler Einheit und Freiheit, was mit dem herrschenden Faschismus im Land unvereinbar sei.

Kaiser Haile Selassie I. von Äthiopien ernennt seinen Enkel, Prinz Zera Yakob Asfa Wossen, zum Thronfolger, da sein Sohn Merid Azmach seit einem Schlaganfall gelähmt ist und das Amt nicht übernehmen kann.

15.4.1974, Montag

Mitglieder der “Symbionese Liberation Army” (SLA) überfallen in San Francisco (US-Bundesstaat Kalifornien) eine Bank. Auf Tatortfotos wird unter den Bankräubern die am 4. Februar von der “SLA” entführte Zeitungserbin Patricia Hearst erkannt.

Nach einem Bericht der Zeitschrift “Herz-Kreislauf” leben derzeit 150 000 Menschen in aller Welt mit einem Herzschrittmacher, davon allein 23 000 in der Bundesrepublik Deutschland.

Der libysche Ministerpräsident Abdul Salam Dschallud teilt mit, dass sein Land künftig kein Erdöl mehr an Ägypten liefert. Grund sei die Annahme des Waffenstillstandsabkommens durch Ägypten im Jom-Kippur-Krieg (6.- 22. 10. 1973) mit Israel.

In der Republik Niger stürzt das Militär unter Stabschef Seyni Kountché den amtierenden Präsidenten Hamani Diori und übernimmt die Regierungsgewalt.

16.4.1974, Dienstag

Die südvietnamesische Regierung bricht ihre Beteiligung an den Pariser Gesprächen mit dem Vietcong über die Zukunft Süd-Vietnams ab. Der Schritt wird mit anhaltenden Waffenstillstandsverletzungen seitens des Vietcong begründet.

Das US-Finanzministerium verbietet, Pennystücke einzuschmelzen oder auszuführen. Damit soll Spekulanten begegnet werden, welche die Kupfermünzen wegen des steigenden Kupferpreises horten. Seit 1. Januar hat die Münzstätte schon 2 Mrd. Pennystücke ausgegeben (im selben Zeitraum 1973 1 Mrd.).

17.4.1974, Mittwoch

Leonardo da Vincis “Mona Lisa” wird als Leihgabe des Pariser Louvre nach Japan eingeflogen. Das Gemälde ist vom 18. April bis zum 10. Juni in Tokio zu besichtigen.

Kuwait und Saudi-Arabien beschließen, den Gegnern Israels finanzielle Hilfen in Höhe von insgesamt rund 675 Mio. US-Dollar (1,7 Mrd. DM) zu gewähren. Nutznießer dieser Unterstützung sind u.a. Ägypten und die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO.

Die schwersten Kämpfe in Süd-Vietnam seit dem Pariser Waffenstillstand (Januar 1973) kosten 567 Soldaten das Leben. In das Gefecht um einen Ranger-Stützpunkt greifen Panzer beider Seiten und die südvietnamesische Luftwaffe ein.

Der tunesische Staatschef Habib Burgiba erklärt den im Januar mit Libyen geschlossenen Vertrag über eine Fusion beider Staaten für nichtig.

In Washington ernennt US-Präsident Richard M. Nixon den bisherigen Leiter der Bundesbehörde für Energiefragen William E. Simon zum neuen Finanzminister.

18.4.1974, Donnerstag

Der italienische Senat verabschiedet ein Gesetz zur öffentlichen Finanzierung politischer Parteien. Danach erhalten die Parteien rückwirkend ab 1. Januar staatliche Zuschüsse in Höhe von insgesamt 45 Mrd. Lire (rund 180 Mio. DM) pro Jahr.

Bei einem bewaffneten Banküberfall in Hamburg kommen zwei Personen, darunter der Täter, ums Leben, zwei weitere werden verletzt.

Türkische Wissenschaftler entdecken eine Mohnpflanze, die das hustenstillende Kodein, aber kein Opium enthält. Der Anbau dieser Pflanze für die pharmazeutische Industrie könnte die Existenz der türkischen Mohnbauern ohne das Risiko einer erhöhten Rauschgiftproduktion sichern.

19.4.1974, Freitag

In Nassau (Bahamas) findet die US-Rauschgiftbehörde an Bord eines unter panamaischer Flagge fahrenden Frachters 1,7 t Haschisch im Verkaufswert von umgerechnet 40 Mio. DM. Es handelt sich um die größte Menge Rauschgift, die bisher in der westlichen Welt beschlagnahmt wurde.

Erstmals in der Geschichte Belgiens können durch einen Beschluss von Ministerpräsident Leo Tindemans sowie der christlich-sozialen und liberalen Parteipräsidenten die Sprachparteien wie z. B. die flämische Volksunie an den Beratungen zur Regierungsbildung teilnehmen.

20.4.1974, Samstag

In Kolumbien gewinnt der liberale Politiker Alfonso López Michelsen die Präsidentschaftswahlen. Erstmals seit 16 Jahren standen sich wieder ein konservativer und ein liberaler Kandidat gegenüber: 1957 hatten sich Liberale und Konservative zu einer Nationalen Front zusammengeschlossen.

Nach einjährigen Verhandlungen unterzeichnen China und Japan ein Luftverkehrsabkommen. Das mit China verfeindete Taiwan, das als “Republik China” den Alleinvertretungsanspruch für alle Chinesen erhebt, sperrt daraufhin seinen Luftraum für japanische Flugzeuge.

Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Helsinki gewinnt die sowjetische Nationalmannschaft das Endspiel gegen Schweden 3:1.

21.4.1974, Sonntag

Die DDR öffnet zwei zusätzliche Grenzübergänge nach Berlin (West) für die in Berlin (Ost) akkreditierten Botschafter. Bislang stand den Diplomaten nur der Übergang “Checkpoint Charlie” zur Verfügung.

Der deutsche Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) beendet zweitägige Gespräche mit dem algerischen Staatschef Houari Boumedienne. Brandts Besuch ist die erste offizielle Visite eines westlichen Regierungschefs seit der Unabhängigkeit Algeriens 1962.

22.4.1974, Montag

In Addis Abeba findet die größte Kundgebung der äthiopischen Geschichte statt. Rund 250 000 Christen demonstrieren gegen eine Trennung von Kirche und Staat.

Bei den ersten Wahlen in Sikkim gewinnt die Kongresspartei (29 von 32 Sitzen), welche die Entmachtung von König Palden Thondup betreibt.

In einem bisher in Europa einzigartigen Experiment wird in den Abruzzen (Italien) ein freilebender Wolf mit einem Sendegerät ausgestattet. Initiatoren des Versuchs, bei dem die Lebensgewohnheiten der Wölfe erforscht werden sollen sind der “World Wildlife Fund” sowie Wissenschaftler verschiedener Länder.

In Oberhausen beginnen die Westdeutschen Kurzfilmtage. An den Vorführungen, die bis zum 27. April dauern, beteiligt sich erstmals seit 13 Jahren auch wieder die Volksrepublik China.

23.4.1974, Dienstag

In Dortmund protestieren 17 000 Mitglieder des Deutschen Bauernverbands gegen die Preisbeschlüsse des EG-Agrarrats. Danach steigen die Erzeugerpreise um nur 2,6% gegenüber um 10% erhöhten Produktionsmittelkosten.

An allen internationalen Devisenmärkten sinkt der US-Dollar weiter ab. Der in Frankfurt notierte Mittelkurs von 2,4935 DM pro Dollar markiert den tiefsten Stand der letzten fünf Monate. Ursache sind Spekulationen auf ein amerikanisches Handelsbilanzdefizit von umgerechnet 500 Mio. DM im März.

In Belgien verständigen sich die Christlich-Soziale Partei und die Liberalen auf die Bildung einer Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Leo Tindemans.

24.4.1974, Mittwoch

Nach längerer Krankheit stirbt in Wien der österreichische Bundespräsident Franz Jonas im Alter von 74 Jahren. Bis zur Wahl des Nachfolgers am 23. Juni übernimmt Bundeskanzler Bruno Kreisky die Aufgaben des Staatsoberhaupts.

Der persönliche Referent des deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt, Günter Guillaume, wird in Bonn unter Spionageverdacht verhaftet.

25.4.1974, Donnerstag

In Berlin (West) meldet die Bauträgergesellschaft des Einkaufs- und Verwaltungszentrums “Steglitzer Kreisel” Konkurs an.

Die Bundesrepublik Deutschland schließt mit der DDR ein Abkommen zum Gesundheitswesen. Damit wird die kostenlose medizinische Versorgung von Reisenden im jeweils anderen Land eingeführt.

In Portugal beendet ein Militärputsch das sechsjährige Regime von Ministerpräsident Marcelo José das Neves Alves Caetano.

26.4.1974, Freitag

Der israelische Staatspräsident Ephraim Katzir beauftragt Yitzhak Rabin, den Kandidaten der Arbeiterpartei, mit der Bildung einer neuen Regierung. Rabin, der bisherige Arbeitsminister wird Nachfolger der am 10. April zurückgetretenen Premierministerin Golda Meir.

27.4.1974, Samstag

Bei dem bisher größten Kunstraub dieses Jahrhunderts werden in der Nähe von Dublin 19 Bilder aus einer Privatsammlung entwendet. Der Wert der Gemälde, die u.a. von Jan Vermeer und Peter Paul Rubens stammen, beträgt rund 50 Mio. DM. Die Polizei findet die Bilder Anfang Mai in einem abgelegenen irischen Bauernhaus wieder auf.

28.4.1974, Sonntag

In Bolivien verlängert Präsident Hugo Banzer Suarez den am 29. Januar verhängten Ausnahmezustand um drei Monate. Als Grund für diese Maßnahme werden angebliche Umsturzpläne linksgerichteter Kräfte genannt.

29.4.1974, Montag

Als erste gesetzliche Maßnahme verfügt die Junta in Portugal die Absetzung von Staatspräsident Américo Deus Rodriguez Tomás und der Regierung unter Marcelo José das Neves Alves Caetano. Die Nationalversammlung wird aufgelöst.

Der Österreicher Niki Lauda gewinnt in Jarama auf einem Ferrari den Großen Preis von Spanien im Formel-1-Autorennen. Der Bundesdeutsche Hans-Joachim Stuck belegt den vierten Platz.

30.4.1974, Dienstag

In Italien streikt das Personal der staatlichen Radio- und Fernsehanstalt RAI, um Reformen und Modernisierungen durchzusetzen.

Die französische Regierung erhöht den gesetzlichen Mindeststundenlohn von 5,60 Franc (3 DM) auf 5,95 Franc (3,20 DM). Bei einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden ergibt sich ein Monatsmindestlohn von rund 1000 Franc (540 DM).

Chroniknet