Was geschah im Juli 1925

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Wetterstationen Juli 1925

1.7.1925, Mittwoch

Die polnische Regierung und der Jüdische Klub in Warschau schließen ein Abkommen, worin die gegenseitige Anerkennung festgelegt ist.

Der in dem Schweizer Ort Bellinzona tagende Internationale Eisenbahnerkongress befasst sich mit der zunehmenden Konkurrenz von Kraftwagen-Transportunternehmen.

In Moskau spricht sich der Oberste Wirtschaftsrat für den von Fridtjof Nansen ausgearbeiteten Plan einer Luftverbindung von Amsterdam (Niederlande) nach Yokohama (Japan) aus. Die Reise über Leningrad, Archangelsk, Nordsibirien und Kap Hope in Alaska würde siebeneinhalb Tage dauern.

Vor der Zivilkammer des Landgerichts Berlin kommt eine Klage prominenter Bühnenschauspieler gegen den Deutschen Bühnenverein zur Verhandlung, der die Festlegung einer Höchstgage forderte.

In Paris stirbt der französische Komponist Erik Satie im Alter von 59 Jahren.

2.7.1925, Donnerstag

An der Heidelberger Universität kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Studenten und Reichsbanner-Angehörigen wegen eines verbotenen Vortrags des Privatdozenten Julius Gumpel, einem ultralinken Sozialdemokraten.

Nach andauernden heftigen Regengüssen kommt es im polnischen Karpatengebiet zu folgenschweren Überschwemmungen.

3.7.1925, Freitag

Der Chirurg Ferdinand Sauerbruch, bekannt durch die Einführung eines Druckausgleichverfahrens für die Brustkorbchirurgie, wird 50 Jahre alt.

Während der Arbeiten zur geplanten Rampenstraße in Trier werden Reste eines römischen Tempelbezirks gefunden.

In Hongkong tritt das gesamte chinesische Personal der Kanalisationswerke und des Regierungskrankenhauses in den Streik. Auch in den anderen Industrien halten die Anfang Juni begonnenen Ausstände weiterhin an.

Drei deutsche Studenten werden in Moskau zum Tode verurteilt. Die im Oktober 1924 Verhafteten sollen Wirtschaftsspionage betrieben und Mordpläne gegen führende sowjetische Politiker ausgearbeitet haben.

Das französische Parlament genehmigt den Staatshaushalt für das laufende Jahr. Neue Einnahmequellen sind die Erhöhung der Fremdensteuer, die Steuer auf Luxuskraftwagen, die Einkommensteuer für Junggesellen sowie Steuern auf Genussmittel.

4.7.1925, Samstag

Einen triumphalen Empfang bereiten die Einwohner der norwegischen Stadt Horten dem Polarforscher Roald Amundsen nach seiner Rückkehr von seinem misslungenen Versuch, den Nordpol mit dem Flugzeug zu erreichen.

In Wimbledon gehen die diesjährigen Tennismeisterschaften zu Ende. Alle Titel erringen Franzosen: Das Herreneinzel gewinnt René Lacoste gegen seinen Landsmann und Vorjahressieger Jean Borotra (6:3, 6:3, 4:6, 8:6), bei den Frauen kann sich die überlegene Suzanne Lenglen die Titel im Einzel, im Doppel sowie im Mixed holen.

40 Besucher eines Nachtklubs, des Pickwick-Klubs in Boston, werden beim Einsturz des fünfstöckigen Gebäudes getötet. Die Ursache des Unglücks führt man auf in der Nähe durchgeführte Erdarbeiten zurück.

Im Berliner Schiller-Theater wird die Operette “Annemarie” von Jean und Robert Gilbert uraufgeführt.

In Angora (Ankara) unterzeichnen Vertreter der deutschen und türkischen Regierungen einen Handelsvertrag.

Die seit mehreren Wochen mit häufigen Unterbrechungen in Paris stattfindende deutsch-französische Handelskonferenz ist endgültig auf das kommende Jahr verschoben worden.

Die Mehrheit des Reichstages spricht sich gegen den von den Sozialdemokraten eingebrachten Antrag auf eine außenpolitische Debatte aus.

5.7.1925, Sonntag

In Paris versammeln sich Exilbulgaren zu einem Protest gegen den faschistischen Terror in Bulgarien.

Hans Moldenhauer gewinnt im Spiel gegen Hannemann das Frankfurter Allgemeine Tennisturnier und damit den Preis der Stadt Frankfurt am Main mit 4:6, 6:1, 6:1.

Im ersten Ruderkampf zwischen den Achtermannschaften der Städte Berlin, Wien und Budapest gewinnen in der ungarischen Hauptstadt die Berliner.

6.7.1925, Montag

Anlässlich des 510. Todestages des tschechischen Reformators Jan Hus. erhebt die Regierung in Prag den 6. Juli zum Staatsfeiertag. Wegen des “antichristlichen Charakters” der Feiern verlässt der päpstliche Nuntius Monsignore Marmagi tags darauf aus Protest die Tschechoslowakei.

Aufgrund einer von der Bank Frankreichs geführten Stützungsaktion kann sich der Kurs des Franc gegenüber der Vorwoche wieder erholen.

7.7.1925, Dienstag

In Salzburg wird das Mozartmuseum nach einer sechsmonatigen Umbauzeit wieder für das Publikum geöffnet.

Auf der Fahrt in die Antarktis befindet sich das britische Forschungsschiff “Discovery”. Die Wissenschaftler an Bord wollen dort drei Jahre lang die Lebensgewohnheiten der Wale erforschen.

8.7.1925, Mittwoch

Eine Mehrheit des sächsischen Landtages lehnt den Antrag der SPD, den Landtag aufzulösen, ab. Der SPD-Parteivorstand hat den Antrag wegen der Zerstrittenheit seiner Fraktion empfohlen.

Die von Georg Kolbe geschaffene Bronzebüste des verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich Ebert ist im Foyer des Reichstagsgebäudes vor dem Präsidentenzimmer probeweise auf einer Holzsäule aufgestellt worden.

Der US-amerikanische Techniker und Erfinder der drahtlosen Automobilsteuerung, Francis Houndis, führt seine neueste Entwicklung der Öffentlichkeit vor. Im stärksten Verkehr auf der Fifth Avenue in New York präsentiert er erfolgreich sein Automobil per drahtlosem Befehl.

9.7.1925, Donnerstag

Auf der 33. Hauptversammlung des Bayerischen Kanal- und Schifffahrtsvereins fordern die Teilnehmer den Baubeginn des Rhein-Main-Donau-Kanals.

Durch einen Militärputsch in Ecuador wird die liberale Regierung unter dem Präsidenten Gonzalo Córdoba gestürzt.

Während einer Diskussion über eine Aushändigung von Eigentum der Fürsten Thurn und Taxis kommt es in Belgrad in der Skupschtina, dem südslawischen Parlament, zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen den Abgeordneten oppositioneller Parteien.

Das französische Parlament genehmigt 183 Millionen Franc als Nachtragskredit für den Feldzug in Marokko gegen die Rifkabylen.

In einer Note an die spanische Regierung in Madrid lehnt Großbritannien die Beteiligung an einer Blockade gegen Marokko ab.

Der Reichstag billigt das deutsch-polnische Abkommen über Erleichterungen im kleinen Grenzverkehr.

10.7.1925, Freitag

Bei den Leichtathletikmeisterschaften in San Francisco (US-Bundesstaat Kalifornien) läuft der Olympiasieger von 1924, F. Morgan Taylor, mit 53,8 sec über 440 Yards Hürden Weltrekord.

Bei einer Familie in einem Dorf der Autonomen Sowjetrepublik Grusinien werden bisher noch unbekannte Manuskripte von Romanen sowie Briefe und Tagebuchaufzeichnungen des russischen Schriftstellers Fjodor M. Dostojewski (1821- 1881) aufgefunden.

In Dayton (US-Bundesstaat Tennessee) beginnt ein Prozess gegen den Verbreiter der Darwinschen Entwicklungslehre, Professor John T. Scopes.

11.7.1925, Samstag

Die Belegschaften der Schachtanlagen I und II der Gelsenkirchener Zeche Rheinelbe erhalten die Mitteilung, dass der Betrieb bis spätestens 1. August stillgelegt wird. Von der Maßnahme sind 1728 Arbeiter betroffen.

Das französische Parlament genehmigt das Saarabkommen zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich; u.a. wird darin die zollfreie Ausfuhr beträchtlicher Kontingente saarländischer Erzeugnisse und Produkte nach Deutschland zugebilligt.

Im Rahmen der Jahrtausendfeier wird in Mainz die Deutsche Rosenschau eröffnet. Die Besatzungsbehörden gestatten aus diesem Anlass zwar das Aufhängen von Girlanden, jedoch nicht das Beflaggen von Privathäusern.

12.7.1925, Sonntag

In Berlin beginnt der bis zum 17. Juli andauernde zehnte Parteitag der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).

Anlässlich der Eröffnung des KPD-Parteitages wird unter der Regie von Erwin Piscator im Großen Berliner Schauspielhaus das Stück “Trotz alledem” aufgeführt. In der einmaligen Aufführung setzt Piscator erstmals filmisches Material als dramaturgisches Mittel auf der Theaterbühne ein.

13.7.1925, Montag

Während der Tagung der Internationalen Frauenliga in Innsbruck kommt es zu Störungen durch nationalistisch gesinnte Kreise.

In der freien Stadt Danzig beschließt eine große Volksversammlung eine Eingabe an den Vatikan um Errichtung eines eigenen Bistums Danzig, damit die Danziger Katholiken nicht einem polnischen Bischof unterstellt werden.

14.7.1925, Dienstag

Die alliierten Besatzungstruppen beginnen mit der endgültigen Räumung des Ruhrgebietes.

Das Schwurgericht in Schwerin spricht in einem mecklenburgischen Fememordprozess nach zehntägiger Verhandlung vier Todesurteile aus. Zwei Arbeiter, ein Landwirt und ein Offizier werden des Mordes an dem Berliner Helmut Holtz für schuldig befunden.

Eine Delegation deutscher Arbeiter, die zu einer Reise (bis 28. August) in die UdSSR aufbricht, wird in Berlin feierlich verabschiedet.

15.7.1925, Mittwoch

Auf dem im Hafen von Kapstadt liegenden deutschen Forschungsschiff “Meteor” treffen weitere deutsche Wissenschaftler ein, die an der zweijährigen Tiefseeforschungsfahrt teilnehmen werden.

Die Mehrheit des Reichstages nimmt das Aufwertungsgesetz an.

16.7.1925, Donnerstag

Ein neu gegründetes Institut für Konjunkturforschung beginnt in Berlin mit seiner Arbeit.

In einem Schreiben an die Mitglieder des Reichstages wenden sich die weiblichen Angehörigen gegen den 14 der Personalabbauverordnung, der die Entlassung von Beamtinnen im Falle der Eheschließung vorsieht.

In Göttingen wird das Kaiser-Wilhelm-Institut für Strömungsforschung, das Untersuchungen zur Aerodynamik vornehmen will, eingeweiht.

17.7.1925, Freitag

In München beginnt die drei Tage dauernde Automobil- und Motorradwettfahrt nach Baden-Baden.

Der deutsche Maler Lovis Corinth stirbt in dem niederländischen Nordseebad Zandvoort im Alter von 66 Jahren.

In einem Brief teilt Mahatma Gandhi der Unabhängigkeitspartei mit, dass er sich aus der offiziellen indischen Politik zurückziehen werde.

Eine Beschwerde wegen Repressalien gegenüber der Bevölkerung im Mosul-Gebiet richtet die türkische Regierung an den Völkerbundsrat in Genf.

In Südslawien wird eine neue Regierung gebildet, in der auch Vertreter der kroatischen Bauernpartei vertreten sind. Ihr inhaftierter Führer, Paul Radi c, wird aus dem Gefängnis entlassen, sein Prozess niedergeschlagen.

18.7.1925, Samstag

Der Münchener Franz-Eher-Verlag veröffentlicht den ersten Teil des programmatischen Buches von Adolf Hitler “Mein Kampf”.

Der erste Kongress des internationalen Verbandes der Straßenbahner findet in Brüssel statt.

Bei einer Sturmflutkatastrophe vor der Küste von Korea wird die Insel Toboto überschwemmt. Mehrere tausend Menschen kommen dabei ums Leben.

19.7.1925, Sonntag

In Paris gewinnt der Italiener Ottavio Bottecchia die über insgesamt 5430 km führende Tour de France.

Die vom Deutschen Allgemeinen Automobilclub veranstalteten Deutschen Motorrad-Straßenmeisterschaften in den Klassen 175 cm 250 cm 350 cm 500 cm 750 cm und 1000 cm finden auf dem Schleizer Dreieck statt.

Portugiesische Offiziere, die nach dem Staatsstreich am 19. April zunächst verhaftet, dann aber ausgebrochen waren, versuchen, die Regierung in Lissabon zu stürzen. Angeschlossen hat sich ihnen die Besatzung des Kreuzers “Vasco da Gama”. Schon am Abend ist der Putsch von Regierungstruppen niedergeschlagen.

20.7.1925, Montag

Zum Abschluss der Agrardebatte im Sejm, dem polnischen Parlament in Warschau, wird das Gesetz über eine Agrarreform mit 200 gegen 90 Stimmen angenommen. Von dem Gesetz, das den Verkauf von Großgrundbesitz vorsieht, sind vor allem die deutschen Landbesitzer betroffen.

Ab sofort wird der sogenannte “Sandwichman” auf Londons Straßen vom britischen Verkehrsministerium verboten. Bilder, Flugblätter und Plakate dürfen nun nicht mehr zu Reklamezwecken durch die Straßen der Hauptstadt getragen und verteilt werden.

21.7.1925, Dienstag

Ein Streik der Druckerei- und Transportarbeiter in Semarang (Java) wird von den niederländischen Kolonialbehörden mit Militär niedergeschlagen.

Die chinesische Handelskammer beschließt einen Boykott britischer und japanischer Waren ab 30. Juli des Jahres sowie die Annullierung der Geschäftsbeziehungen zu britischen und japanischen Firmen.

In Berlin treffen Vertreter kommunistischer Jugendverbände der europäischen Länder zu einer Konferenz zusammen.

22.7.1925, Mittwoch

Aus Anlass der Reichspräsidentenwahl am 26. April wird im gesamten Deutschen Reich eine Amnestie für die vor dem 15. Juni 1925 begangenen politischen Straftaten erlassen.

Fünf Spitzenverbände der deutschen Industrie werden auf ihren Antrag hin in die Internationale Handelskammer aufgenommen. Die Kammer hat ihren ständigen Sitz in Paris.

In Tokio hat die Polizei ein generelles öffentliches Tanzverbot nach 22.00 Uhr verhängt. Die Stadtverwaltung fürchtet um die Moral der Besucher.

Der Ausschmückungsausschuss des Deutschen Reichstages hat beschlossen, eine von Georg Kolbe als Auftragswerk gefertigte Büste von Friedrich Ebert in dieser Form nicht anzunehmen.

23.7.1925, Donnerstag

In den USA kommt es zur Gründung der International Labor Defense, einer US-amerikanischen Sektion der kommunistischen Organisation Internationale Rote Hilfe (IAH).

Im Anschluss an die außenpolitische Aussprache billigt der Deutsche Reichstag die Politik von Außenminister Gustav Stresemann.

24.7.1925, Freitag

Der ehemalige Sultanspalast Yldiz-Kiosk von Konstantinopel ist von der Stadt für 30 000 türkische Pfund jährlich an eine Gesellschaft verpachtet worden, die darin ein Vergnügungsetablissement einrichten möchte.

In Frankfurt am Main beginnt die erste Internationale Arbeiterolympiade. Sie dauert bis zum 28. Juli.

Eine Regierungsvorlage zum Ausbau der Bleilochtalsperre an der oberen Saale wird vom thüringischen Landtag in Erfurt angenommen.

Die polnische Regierung gibt bekannt, dass sie die deutschen Staatsangehörigen (Optanten) zum 1. August ausweisen werde.

Zu einer Kundgebung “Gegen Zollwucher und Volksbedrückung – für Brot und Arbeit” versammeln sich in Berlin Anhänger der Gewerkschaften und der Sozialdemokraten.

25.7.1925, Samstag

In seiner Rede vor einer Versammlung der Konservativen Partei in Knowsley betont der britische Premierminister Stanley Baldwin, dass Großbritannien und Frankreich einen baldigen Eintritt des Deutschen Reiches in den Völkerbund wünschen.

Das historische Schauspiel “Anno 1634” von Wolf Meyer-Erlach wird in Nördlingen aufgeführt. Die Bürger der Stadt spielen darin die historische Schlacht aus dem Dreißigjährigen Krieg nach.

26.7.1925, Sonntag

Mit ihren Siegen in Noordwijk (Niederlande) steht die französische Tennismannschaft als Gewinner der Europarunde im Davispokal fest.

Auf der französischen Rennstrecke in Montlhéry verunglückt Antonio Ascari auf Alfa Romeo tödlich.

Den in Wien veranstalteten Leichtathletikwettkampf zwischen Österreich, Ungarn, der Tschechoslowakei, Jugoslawien und dem Deutschen Reich gewinnen die deutschen Sportler.

Vor etwa 15 000 Zuschauern finden in Breslau-Grüneiche die Deutschen Meisterschaften der Berufsrennfahrer statt. Die Fliegermeisterschaft gewinnt der Hannoveraner Gottfried, die Stehermeisterschaft Vorjahresmeister Saldow.

Bei Wismar stirbt 76jährig der deutsche Mathematiker und Philosoph Gottlob Frege, Begründer der modernen mathematischen bzw. formalen Logik.

Emil Eichhorn, der ehemalige Polizeipräsident von Berlin (1918/19) und kommunistische Reichstagsabgeordnete, stirbt in der Hauptstadt.

27.7.1925, Montag

Aus Anlass der in der Mainmetropole stattfindenden Arbeiterolympiade empfängt der Frankfurter Magistrat im Römer Vertreter ausländischer Sportvereine.

Der sowjetische Schriftsteller Wladimir Majakowski trifft zu einem Besuch der Vereinigten Staaten in New York ein.

28.7.1925, Dienstag

In einer Eingabe an den Reichstag fordert die Deutsche Friedensgesellschaft zur Gründung eines Europäischen Zollvereins auf. Er soll ein Gegengewicht sein zur wirtschaftlichen Übermacht USA.

In Berlin wird der von Gerhard Lamprecht inszenierte Film “Die Verrufenen – der fünfte Stand”, eine engagierte Darstellung des Lebens in den Berliner Slums, uraufgeführt.

29.7.1925, Mittwoch

In der Redaktion der “Zeitschrift für Physik” trifft Werner Heisenbergs Manuskript “Über quantentheoretische Umdeutung kinematischer und mechanischer Beziehungen” ein.

Der während der Unterhausdebatte über das Flottenprogramm ins britische Parlament eingebrachte Antrag der Labour Party auf Kürzung des Flottenetats wird von der Mehrheit abgelehnt.

Der österreichische Nationalrat in Wien verabschiedet ein Gesetz über eine Verwaltungs- und Verfassungsreform.

In Berlin empfängt Reichskanzler Hans Luther Vertreter der Berg- und Metallarbeitergewerkschaft aus dem Ruhrgebiet zu Gesprächen über die Bergbaukrise.

30.7.1925, Donnerstag

Während einer Grenzpatrouille wird ein sowjetischer Kommandant von einem polnischen Grenzsoldaten, der die Grenzlinie überschritten hatte, erschossen. In den vergangenen Monaten ist es schon häufiger zu Übergriffen polnischer Grenzsoldaten auf sowjetisches Gebiet gekommen.

31.7.1925, Freitag

Die Räumung des seit Januar 1923 von alliierten Truppen besetzten Ruhrgebietes ist abgeschlossen.

Infolge von Solidaritätsaktionen der Eisenbahner und Transportarbeiter entschließen sich die britischen Kohleindustriellen zu einer Rücknahme angekündigter Lohnkürzungen für Bergarbeiter. Der Tag geht als der “Red Friday” (Roter Freitag) in die Geschichte der britischen Arbeiterbewegung ein.

Chroniknet