Was geschah im September 1957

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1.9.1957, Sonntag

Französische Truppen verfolgen eine Gruppe algerischer Aufständischer von Algerien bis auf tunesisches Gebiet und töten dabei sechs Algerier und fünf Tunesier.

In der Bundesrepublik tritt eine Verordnung in Kraft, mit der die Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften für alle Kraftfahrzeuge auf 50 km/h beschränkt wird.

Zum Abschluss der Badener Rennwoche gewinnt der Galopper Windfang aus dem Gestüt Ravensberg mit Jockey Hein Bollow im Sattel den Großen Preis von Baden-Baden.

2.9.1957, Montag

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Arkansas, Orval Faubus, lässt die High School in Little Rock von bewaffneten Einheiten der Nationalgarde und der Polizei umstellen, um schwarzen Kindern den Zutritt zu verwehren. Dort soll im neuen Schuljahr die Rassenintegration der Schüler entsprechend einer Entscheidung des Obersten Bundesgerichts über die Verfassungswidrigkeit der Rassentrennung an öffentlichen Schulen beginnen.

Das erste in der österreichischen Werft Korneuburg erbaute Hochseeschiff läuft vom Stapel.

3.9.1957, Dienstag

In Damaskus unterzeichnen Syrien und Ägypten ein Abkommen, das die Schaffung einer Wirtschaftsunion zwischen beiden Staaten vorsieht.

Die NSU-Motorradwerke stellen ihre langerwartete Neuentwicklung, das Automodell “Prinz”, vor, das nach Werksangaben diejenige Käuferschicht ansprechen soll, “die sich einen Volkswagen noch nicht leisten kann, sich aber nicht mehr mit einem Zweiradfahrzeug begnügen will”.

Die rund 700 Teilnehmer am 32. Kongress des internationalen Vereins für öffentliches Verkehrswesen in Hamburg warnen einmütig vor einer Überlastung der Innenstädte durch Privatfahrzeuge. Als Lösung schlagen sie Park- oder Fahrverbote für die Stadtkerne vor.

4.9.1957, Mittwoch

Das erste Europachampionat der Springreiter in Rotterdam gewinnt der deutsche Olympiasieger Hans Günter Winkler vor Bernard de Fombelle (Frankreich) und Salvatore Oppes (Italien).

Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums sind die Geburtenziffern im ersten Halbjahr 1957 wieder leicht angestiegen.

In einem gemeinsamen Appell warnen 20 deutsche Schriftsteller vor den Folgen einer atomaren Bewaffnung der Bundeswehr.

5.9.1957, Donnerstag

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entscheidet, dass allen zugelassenen Parteien für ihre Wahlwerbung Sendezeit im Hörfunk eingeräumt werden muss. Der Norddeutsche Rundfunk hatte dem Bund der Deutschen (BdD) Sendezeit verweigert, weil die Partei nicht im Bundestag vertreten ist.

Zwischen Bund und Ländern wird ein Verwaltungsabkommen über die Einrichtung eines Wissenschaftsrates unterzeichnet.

Das Schwurgericht Berlin-Moabit verurteilt den ehemaligen Aufseher im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Otto Locke, wegen Mordes in mindestens sieben Fällen zu einer lebenslangen Zuchthausstrafe.

6.9.1957, Freitag

Nach Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft der Lebensmittelfilialbetriebe ist die Zahl der Selbstbedienungsläden in der Bundesrepublik seit Ende 1956 um rund 700 auf über 2000 gestiegen.

In Kiel schließen Arbeitgeberverbände und Industriegewerkschaft Metall einen Vertrag über die grundsätzliche Lohngleichheit für männliche und weibliche Arbeiter in Schleswig-Holstein. Die Vereinbarung, die erste ihrer Art in der Bundesrepublik, tritt rückwirkend zum 1. September in Kraft.

Das Londoner Subkomitee der UN-Abrüstungskommission vertagt sich ohne Ergebnis und ohne dass ein Termin für den Wiederzusammentritt vereinbart wird.

US-Präsident Dwight D. Eisenhower ordnet die beschleunigte Lieferung von militärischen und wirtschaftlichen Gütern in die Nachbarstaaten Syriens an.

Nicht an der Bereitstellung von Kriegsgütern mitarbeiten wollen 101 bundesdeutsche Professoren. Sie unterstützen mit dieser Ankündigung die “Göttinger Erklärung” vom 12. April.

Der Bundesrat wählt seinen bisherigen Präsidenten, den Hamburger Bürgermeister Kurt Sieveking, erneut in dieses Amt, nachdem der zunächst gewählte Berliner Regierende Bürgermeister Otto Suhr am 30. August verstorben ist.

7.9.1957, Samstag

Das Deutsche Fernsehen zeigt den ersten abendfüllenden Spielfilm seiner eigenen Produktion, den Film “Der Richter und sein Henker” nach dem Roman von Friedrich Dürrenmatt.

Der mit Urlaubern voll besetzte Expresszug Paris-Nîmes entgleist. 25 Menschen werden getötet, 50 teilweise schwer verletzt.

In einer Note zur Wiedervereinigung stellt die Sowjetunion die Bundesrepublik vor die Alternative, sich aus der NATO zu lösen und mit der DDR einen Staatenbund zu bilden oder die bisherige Politik beizubehalten, die zu einer Gefährdung der Bevölkerung führen könne.

8.9.1957, Sonntag

Zum Abschluss der Filmfestspiele in Venedig wird mit “Aparajito” zum ersten Mal ein indischer Film mit dem “Goldenen Löwen” ausgezeichnet. Den “Silbernen Löwen” erhält der italienische Spielfilm “Weiße Nächte” von Luigi Visconti nach der Erzählung von Fjodor M. Dostojewski, in dem Maria Schell die Hauptrolle spielt.

9.9.1957, Montag

US-Präsident Dwight D. Eisenhower unterzeichnet ein neues Bürgerrechtsgesetz, das erste seit 1875. Es soll dazu dienen, das Wahlrecht der schwarzen Bevölkerung durchzusetzen.

10.9.1957, Dienstag

Die australische Regierung will im Rahmen der auf ihrem Territorium geplanten britischen Atombombentests keine Versuche mit Wasserstoffbomben genehmigen.

König Saud Ibn Abd Al Asis von Saudi-Arabien trifft mit großem Gefolge in Baden-Baden ein, wo er sich einer mehrwöchigen Rheumakur unterziehen will.

11.9.1957, Mittwoch

US-Präsident Dwight D. Eisenhower unterzeichnet ein von Senat und Repräsentantenhaus in Washington beschlossenes Einwanderungsgesetz erst zehn Tage nach dem ursprünglich angesetzten Termin, weil es nicht seinen Wünschen nach einer flexibleren Gestaltung der Einwandererquoten entspricht.

Zwei Flugzeuge vom Typ Ju 52 landen auf dem Flughafen München-Riem und werden von dort als Ausstellungsstücke in das Deutsche Museum überführt.

12.9.1957, Donnerstag

In London wird der Charlie-Chaplin-Film “Ein König in New York” uraufgeführt.

In der Bundesrepublik werden zwei Filme uraufgeführt: Der Spielfilm “Vater sein dagegen sehr…” mit Heinz Rühmann und Marianne Koch in den Hauptrollen hat in Köln Premiere; in Essen ist der Film “Monpti” von Helmut Käutner mit Romy Schneider und Horst Buchholz zum ersten Mal zu sehen.

Zu österreichisch-sowjetischen Handelsgesprächen trifft eine Delegation der UdSSR in Wien ein.

In Abwesenheit der Opposition beschließt das türkische Parlament einstimmig seine sofortige Auflösung und setzt Neuwahlen für den 27. Oktober an. Zuvor hat die demokratische Regierungspartei gegen heftigen Widerstand der Opposition eine Änderung des Wahlgesetzes verabschiedet, die eine Einheitswahlliste oder den Zusammenschluss der drei Oppositionsparteien unmöglich macht.

Die USA und die Sowjetunion bekräftigen ihre Absicht, die wechselseitigen Kontakte zu verstärken.

13.9.1957, Freitag

Der französische Ministerrat in Paris beschließt, zur Steuerung des Agrarmarktes langfristige Preise für landwirtschaftliche Produkte festzusetzen.

In den bundesdeutschen Kinos läuft eine mit Musik und Sprecher unterlegte Fassung des 1920 gedrehten Films “The Kid” von und mit Charlie Chaplin und Jackie Coogan an.

14.9.1957, Samstag

Der sowjetische Außenminister Andrei A. Gromyko greift die Türkei auf einer Pressekonferenz in Moskau mit scharfen Worten an, weil diese angeblich Truppen an der syrischen Grenze konzentriert hat.

Der Schah von Afghanistan, König Mohammed Sahir, beendet seinen zweitägigen Besuch in der Bundesrepublik Deutschland.

Mit 60 gegen zehn Stimmen bei zehn Enthaltungen nimmt die UN-Vollversammlung in New York eine Resolution an, in der die bewaffnete Intervention der Sowjetunion im ungarischen Volksaufstand von 1956 verurteilt wird.

15.9.1957, Sonntag

Bei den Wahlen zum Deutschen Bundestag erreicht die CDU unter Konrad Adenauer mit 50,2% die absolute Mehrheit.

Nach amtlichen Angaben beteiligen sich 99,8% der Wahlberechtigten an den bulgarischen Parlamentswahlen. 99,95% der Stimmen entfallen auf die Einheitsliste der Vaterländischen Front.

16.9.1957, Montag

Auf der knapp 900 m hohen Torfhauskuppe im Oberharz fällt der erste Schnee, der jedoch nicht liegen bleibt. Seit Menschengedenken ist dort so früh im Jahr kein Schneefall registriert worden.

Große Teile des Handels in der Bundesrepublik verkaufen Wein und Traubensaft ab sofort in Ein-Weg-Flaschen.

Der deutsche Botschafter in Belgrad, Karl Georg Pfleiderer, wird nach Bonn beordert, nachdem der jugoslawische Staatspräsident, Marschall Josip Tito, die Oder-Neiße-Linie als Grenze zwischen Deutschland und Polen als “die einzige und dauernde Lösung” bezeichnet hat.

17.9.1957, Dienstag

Der Oberbefehlshaber der thailändischen Armee, Feldmarschall Sarit Thanarat, übernimmt in einem unblutigen Staatsstreich die Macht. Er hat die Unterstützung von König Rama IX. Bhumiopol.

Die Filmschauspielerin Sophia Loren und der Filmproduzent Carlo Ponti heiraten in Juarez (Mexiko) vermittels einer Ferntrauung: Beide Partner lassen sich durch Bevollmächtigte vertreten.

18.9.1957, Mittwoch

Aus Protest gegen die Vorgänge in Little Rock im US-Bundesstaat Arkansas sagt der schwarze Jazz-Musiker Louis Armstrong eine von der US-amerikanischen Regierung veranstaltete Reise in die Sowjetunion ab.

Die Kongresshalle mm Stadtbezirk Tiergarten in Berlin (West) wird eröffnet. Sie ist der Beitrag der Vereinigten Staaten zur Internationalen Bauausstellung.

19.9.1957, Donnerstag

Der britische Schatzkanzler Peter Thorneycraft setzt den Diskontsatz von 5% auf 7% herauf. Dies ist der höchste Stand seit 1921.

Die Bundesbank in Frankfurt am Main senkt zum zweiten Mal in diesem Jahr den Diskontsatz um 0,5% auf 4% und den Lombardsatz von 5,5% auf 5%.

Auf dem Versuchsgelände im US-Bundesstaat Nevada wird die erste unterirdische Atomexplosion ausgelöst.

Die beiden Regierenden Kapitäne von San Marino lösen das Parlament auf und schreiben Neuwahlen für den 3. November aus. Sie wollen damit verhindern, dass bei der anstehenden Neuwahl der Regierungschefs die bürgerliche Opposition die Macht übernimmt, nachdem die seit 1945 regierende Volksfront durch innere Streitigkeiten ihre Parlamentsmehrheit verloren hat.

Die US-amerikanischen Streitkräfte sollen bis zum Juli 1958 erneut um 100 000 auf 2,6 Millionen Soldaten reduziert werden. Schon am 17. Juli war der Abbau der Armee um 100 000 Mann angeordnet worden.

20.9.1957, Freitag

Aufgrund einer richterlichen Verfügung ordnet der Gouverneur des US-Bundesstaates Arkansas, Orval Faubus, den Rückzug der Nationalgarde-Einheiten von der High School in Little Rock an, die dort seit dem 2. September farbigen Schülern den Zutritt verwehren.

Die sowjetische Regierung gibt bekannt, dass der laufende Fünfjahresplan (1956 bis 1960) abgebrochen und durch einen Siebenjahresplan (1959 bis 1965) ersetzt werden soll. Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit der Bildung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und eigenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

21.9.1957, Samstag

Das deutsche Segelschulschiff “Pamir” gerät 600 Seemeilen südwestlich der Azoren in einen Hurrikan und sinkt. Nur sechs der insgesamt 86 Seeleute an Bord-können gerettet werden.

Im Alter von 85 Jahren stirbt der norwegische König Håkon VII., der seit 1905 regiert hat. Nachfolger wird sein Sohn, der als Olaf V. den Thron besteigt.

22.9.1957, Sonntag

Aus den Präsidentschaftswahlen in Haiti geht François Duvalier als eindeutiger Sieger hervor. Seine Partei hat nach dem Wahlsieg alle Stimmen im Senat und 24 der 39 Sitze im Abgeordnetenhaus inne.

Die liberale Partei unter Führung von Ramon Villeda Morales kann bei den Wahlen in Honduras 36 der insgesamt 58 Sitze der Konstituierenden Versammlung für sich erringen. 18 Sitze entfallen auf die Nationale Partei des bis 1948 regierenden Diktators Tiburcio Carias, vier Mandate erhält die Reformpartei.

Die Mannschaft der Bundesrepublik gewinnt die 32. Internationale Sechstagefahrt für Motorräder in Spindlermühle (Tschechoslowakei) vor dem Gastgeberland und Italien.

23.9.1957, Montag

Der britische Kronprinz Charles trifft in der 75 km von London entfernten privaten Chean School in Berkshire ein. Auch der Vater des Achtjährigen, Prinz Philip, war Schüler dieses Internats.

Als Folge der asiatischen Grippe, die in Nord- und Westdeutschland um sich greift, werden sämtliche Hamburger Schulen geschlossen. Auch in Nordrhein-Westfalen und in Bremen haben viele Schulen den Unterricht eingestellt weil der größte Teil der Schüler fehlt.

Der Unternehmensverband Ruhrbergbau beschließt eine Erhöhung der Kohlepreise um 7% bis 11% ab 1. Oktober. Die Preise liegen immer noch um 10% bis 35% unter denen der übrigen Montanstaaten.

Vor der High School von Little Rock/Arkansas kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen weißer Demonstranten, nachdem neun schwarze Schüler die Schule am Morgen durch den Hintereingang betreten haben.

Die Algerische Befreiungsfront (FLN) lehnt einen Rahmengesetzentwurf der französischen Regierung für Algerien als indiskutabel ab. Das Gesetz muss zunächst von der französischen Nationalversammlung verabschiedet werden.

24.9.1957, Dienstag

Die UN-Vollversammlung spricht sich mit 47 gegen 27 Stimmen bei 7 Enthaltungen gegen die Aufnahme der Volksrepublik China aus.

25.9.1957, Mittwoch

In einem Qualifikationsspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft 1958 trennen sich Österreich und die Niederlande im Amsterdamer Olympiastadion 1:1.

US-Präsident Dwight D. Eisenhower beordert 1000 Mann der 101. Luftlandedivision nach Little Rock/Arkansas, um neun schwarze Schüler vor Übergriffen zu schützen und die rassische Integration in der Schule zu überwachen.

Der SPD-Vorstand erklärt, dass die CDU schamlos Millionen von Wählern irregeführt habe, wie sich an den Preiserhöhungen kurz nach der Wahl zeige.

Eine Erhöhung der bundesdeutschen Militärausgaben von neun auf zwölf Milliarden DM jährlich verlangt der NATO-Oberbefehlshaber in Europa, General Lauris Norstad.

26.9.1957, Donnerstag

Die UN-Vollversammlung wählt Dag Hammarskjöld einstimmig für weitere fünf Jahre zu ihrem Generalsekretär.

In New York wird das Musical “Westside Story” von Leonard Bernstein uraufgeführt.

27.9.1957, Freitag

Die UdSSR und die DDR schließen ein Handelsabkommen für die Jahre 1958 bis 1960. Die DDR soll vorwiegend Maschinenbauerzeugnisse liefern und erhält dafür Rohstoffe.

28.9.1957, Samstag

Die Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC) veröffentlicht einen Bericht über Energiebedarf und -aufkommen in Europa.

29.9.1957, Sonntag

Auf der 53. Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Sofia kann sich Präsident Avery Brundage mit seiner Idee einer radikalen Kürzung des olympischen Programms nicht durchsetzen. Statt dessen werden neue Sportarten (Bogenschiesen und Volleyball im Sommer, Biathlon und Eisschnelllauf der Frauen im Winter) als olympische Disziplinen anerkannt.

Gewinner der erstmals ausgetragenen Berg-Europameisterschaft der Grand-Tourisme-Wagen bis zu 2000 ccm wird der Schweizer Willy Daetwyler mit einem Maserati vor dem Deutschen Hans Herrmann auf Borgward.

Durch einen 3:0-Sieg über Luxemburg qualifiziert sich die österreichische Fußball-Nationalmannschaft für die Endrunde der Weltmeisterschaft, die 1958 in Schweden ausgetragen wird.

In Frankfurt am Main schließt die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA), die zehn Tage zuvor begonnen hat, ihre Tore. 800 000 Besucher drängten sich an den Ständen von 628 Firmen der Kraftfahrzeug- und Zubehörindustrie.

Die Internationale Bauausstellung (Interbau) in Berlin (West) geht nach zweieinhalbmonatiger Dauer zu Ende.

30.9.1957, Montag

Die französische Regierung unter Ministerpräsident Maurice Bourgès-Maunoury verliert eine Vertrauensabstimmung in der Nationalversammlung. Damit wird auch der Rahmengesetzentwurf über den Status Algeriens abgelehnt.

Die Arbeitslosenzahl in der Bundesrepublik ist im September weiter um 2475 auf 367 477 gesunken. Es gibt 189 500 arbeitslose Männer und 177 977 Frauen ohne Beschäftigung.

Die Bundesrepublik und die Volksrepublik China schließen ein Rahmenabkommen, das einen Warenaustausch von je 230 Millionen DM in beide Richtungen vorsieht. Die Chinesen werden in erster Linie Rohstoffe und Nahrungsmittel liefern, die Bundesrepublik exportiert Eisen und Stahlerzeugnisse, Industrieanlagen und Maschinen sowie elektrische und feinmechanische Instrumente.

81,1 l Bier hat jeder Bundesbürger im abgelaufenen Braujahr 1956/57 getrunken. Damit ist der Vorkriegsstand fast erreicht. Insgesamt wurden mit etwa 40,8 Millionen hl Bier 16% mehr gebraut als im Jahr zuvor.

In Wien wird die Austrian Airlines – Österreichische Luftverkehrs-AG gegründet.

Die Sparkasse der Stadt Köln eröffnet als erstes Kreditinstitut in der Bundesrepublik auf ihrem Parkplatz einen Autoschalter nach US-amerikanischem Vorbild.

Der “Feurige Elias”, die Lokalbahn im Salzkammergut von Salzburg nach Bad Ischl, stellt den Betrieb ein.

Chroniknet