Was geschah im Januar 1979

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1.1.1979, Montag

Das von den Vereinten Nationen proklamierte “Internationale Jahr des Kindes” beginnt.

Die Nacht von Silvester 1978 zu Neujahr 1979 ist die kälteste in Berlin gemessene Nacht seit 1971. Das Thermometer fällt auf minus 19 der Schnee liegt 17 cm hoch.

Brasiliens Präsident General Ernesto Geisel verfügt die Aufhebung des seit Dezember 1968 gültigen “institutionellen Aktes Nr. 5”, einer Ausnahmeregelung, welche die rechtliche Grundlage für die Militärdiktatur gebildet hatte.

Die Volksrepublik China führt für die Transskription chinesischer Begriffe in lateinische Alphabete das phonetische Hanyu Pinwin ein.

Die USA und die Volksrepublik China nehmen diplomatische Beziehungen zueinander auf Zugleich erkennen die USA die Regierung in Peking als rechtmäßige Vertretung Chinas an.

Aufgrund einer 1978 erfolgten Volksabstimmung wird der Jura als 23. Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft gegründet. Der französischsprachige Landesteil mit dem Hauptort Delémont gehörte zum Kanton Bern.

In der Schweiz löst Bundesrat Hans Hürlimann (Christlichdemokratische Volkspartei) den Sozialdemokraten Willi Ritschard als amtierenden Bundespräsidenten ab.

Zwischen Ungarn und Österreich wird der Visazwang aufgehoben.

In der Bundesrepublik Deutschland tritt ein Teil des Steuerreformprogamms in Kraft. Die Änderung des Einkommensteuertarifs, die Erhöhung des Grundfreibetrages und die Anhebung des Kindergeldes für das dritte und alle weiteren Kinder von 150 auf 200 DM bewirken eine Netto-Entlastung der privaten Haushalte für das laufende Jahr um rund 13 Mrd. DM. Die Renten werden mit sechsmonatiger Verzögerung um 4,5% angehoben.

Als erste Einrichtung dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland nimmt die Hamburger “Leitstelle Gleichstellung der Frau” ihre Arbeit auf.

2.1.1979, Dienstag

Der farbige Politiker Marion Barry wird als Oberbürgermeister von Washington D. C. vereidigt. Er löst den farbigen Rechtsanwalt Walter E. Washington ab, der seit 1967 die Verwaltung der US-Bundeshauptstadt aufgrund einer Neugliederung des Districts of Columbia geleitet hatte.

3.1.1979, Mittwoch

Guillermo Vilas (Argentinien) und Chris O’Neill (Australien) gewinnen die Einzeltitel bei den Internationalen Tennismeisterschaften von Australien in Melbourne.

Durch vier im Vatikan unterzeichnete Einzelverträge über die rechtliche und wirtschaftliche Stellung der katholischen Kirche sowie über den Religionsunterricht und die Arbeit von Geistlichen in den Streitkräften wird das im Jahr 1953 zwischen Spanien und dem Heiligen Stuhl geschlossene Konkordat abgelöst.

4.1.1979, Donnerstag

Mohammed Resa Pahlawi, der Schah des Iran, ernennt Schahpur Bachtiar zum Ministerpräsidenten des Landes. Der bisherige Oppositionspolitiker soll nach dem Rücktritt der Militärregierung das von Unruhen erschütterte Land stabilisieren.

Für die meisten der zum Notstandsgebiet erklärten Landkreise in Schleswig-Holstein wird Entwarnung gegeben. Seit dem 29. Dezember 1978 war infolge orkanartiger Winde, heftiger Schneefälle und einer Sturmflut an der Ostseeküste der Verkehr zeitweise zusammengebrochen.

5.1.1979, Freitag

Auf der französischen Antilleninsel Guadeloupe beginnt eine zweitägige Gipfelkonferenz der Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien, den USA und der Bundesrepublik Deutschland.

6.1.1979, Samstag

Der finnische Skispringer Pentti Kokkonen wird nach Erfolgen in Innsbruck und Bischofshofen Gesamtsieger der deutsch-österreichischen Vier-Schanzen-Tournee vor dem Schweizer Hansjörg Sumi und Jochen Danneberg aus der DDR.

Die USA gewähren der Volksrepublik Polen einen Kredit in Höhe von 300 Mio. US-Dollar (517 Mio. DM), die zum Ankauf von US-Agrarerzeugnissen verwendet werden sollen.

Der iranische Ministerpräsident Schahpur Bachtiar hebt die Pressezensur auf und lockert das Kriegsrecht. Am selben Tag demonstrieren in der heiligen Stadt Ghom rund 100 000 Anhänger der Oppositionsbewegung “Nationale Front” gegen ihren früheren Vertrauensmann Bachtiar.

7.1.1979, Sonntag

Vietnamesische Truppen erobern nach einem zweiwöchigen Feldzug die kambodschanische Hauptstadt Pnom Penh.

In Krefeld einigen sich die Tarifparteien der Stahlindustrie von Nordrhein-Westfalen, Bremen und Osnabrück nach 44 Tagen Arbeitskampf auf einen neuen Tarifvertrag.

8.1.1979, Montag

Der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker und Willi Stoph, der Vorsitzende des DDR-Ministerrates, beginnen einen Besuch in Indien. Im Verlauf ihrer viertägigen Visite wird ein Abkommen über wirtschaftliche und wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten unterzeichnet.

Durch eine Intervention von Papst Johannes Paul II. wird in Südamerika die akute Gefahr eines Krieges gebannt. Argentinien und Chile erklären in Montevideo ihre Bereitschaft, den Streit um die beiden strittigen Inseln im Beagle-Kanal unter Vermittlung des Vatikans friedlich beizulegen.

9.1.1979, Dienstag

Das Fahrverbot für die nordfriesische Stadt Husum eine Folge der Schneekatastrophe, wird aufgehoben. Um den betroffenen Gemeinden und Privatpersonen zu helfen, billigt der Schleswig-Holsteinische Landtag am 30. Januar einen Nachtragshaushalt in Höhe von 55,8 Mio. DM.

Ein zweitägiger Generalstreik, an dem sich über 1 Mio. Arbeitnehmer beteiligen, legt das öffentliche Leben in Peru weitgehend lahm. Die Streikenden verlangen höhere Löhne und die Aufhebung gewerkschaftsfeindlicher Gesetze. Ihre Forderungen können die Arbeiter allerdings nicht durchsetzen.

10.1.1979, Mittwoch

In Phnom Penh proklamiert der von Heng Samrin geführte Revolutionsrat eine vietnam-freundliche Volksdemokratische Republik Kambodscha. Der neue Staat wird allerdings nur von zehn sozialistischen Ländern anerkannt, darunter die Staaten des Warschauer Paktes mit Ausnahme von Rumänien.

Das US-Außenministerium gibt die Entsendung von zwölf F-15-Düsenjägern und 300 Angehörigen der US Air Force nach Saudi-Arabien bekannt. Auf Einladung der dortigen Regierung soll dies das Interesse der USA an der territorialen Integrität Saudi-Arabiens demonstrieren.

11.1.1979, Donnerstag

In seinem Regierungsprogramm gibt der iranische Ministerpräsident Schahpur Bachtiar u.a. die Auflösung der Geheimpolizei SAVAK, die Gewährleistung des Rechts auf freie Meinungsäußerung und das Ende der Erdölexporte nach Israel und Südafrika bekannt.

Helmut Kohl, der Vorsitzende der CDU und der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, behält beide Ämter, nachdem sowohl das CDU-Parteipräsidium als auch der Bundesvorstand der Partei die Anregung des nordrhein-westfälischen CDU-Landesvorsitzenden Kurt Biedenkopf zurückgewiesen haben, eine Ämtertrennung vorzunehmen.

12.1.1979, Freitag

Hans-Jürgen Wischnewski (SPD), Staatsminister im Bundeskanzleramt, trifft zu zweitägigen politischen Gesprächen mit der Führung der DDR in Berlin (Ost) ein. Wischnewski kündigt baldige Verhandlungen zwischen beiden Staaten über die Kooperation in den Bereichen Gewässerschutz und Energie an.

In Bayern hält die rechtsextreme Wehrsportgruppe Hoffmann eine dreitägige “Wehrübung” ab. Auf Anfrage der oppositionellen SPD meint dazu der bayerische Innenminister Gerold Tandler (CSU), die Ausübung des “Wehrsports” sei nicht strafbar, sofern dabei allgemeine gesetzliche Bestimmungen – z. B. die Straßenverkehrsordnung – eingehalten würden.

13.1.1979, Samstag

Die iranische Regierung gibt die Gründung eines neunköpfigen Regentschaftsrates unter Führung des früheren Ministers Seyyed Jamaleddin Tehrani bekannt. Er soll die oberste Staatsgewalt für den Fall innehaben, dass der Schah außer Landes ist.

Der im französischen Exil lebende Schiitenführer Ajatollah Ruhollah Khomeini verkündet die Bildung eines Islamischen Revolutionsrates, der nach seiner Rückkehr in den Iran die vom Schah ernannte Regierung Bachtiar ablösen soll.

14.1.1979, Sonntag

Als erster schweizerischer Außenminister besucht Bundesrat Pierre Aubert die afrikanischen Staaten Nigeria, Obervolta, Kamerun, Elfenbeinküste und Senegal. In der Schweiz stößt die bis zum 28. Januar dauernde Visite, die den Beginn einer aktiveren Außenpolitik darstellen soll, z.T. auf Kritik.

In der schottischen Stadt Glasgow wird das dritte “Retortenbaby” der Welt, erstmals ein Junge, geboren.

Im Finale des Tennis Grand Prix Masters Turniers im New Yorker Madison Square Garden schlägt der erst 19-Jährige US-Amerikaner John McEnroe seinen farbigen Landsmann Arthur Ashe mit 6:7, 6:3 und 7:5.

15.1.1979, Montag

Die argentinische Liga für Menschenrechte übermittelt Präsident General Jorge Rafael Videla eine Liste mit den Namen von 4881 verschwundenen Personen und fordert die Aufklärung ihrer Schicksale.

Der sowjetische Justizminister Wladimir I. Terebilow trifft zu einem fünftägigen offiziellen Besuch in der Bundesrepublik Deutschland ein. Auf Fragen deutscher Pressevertreter nach dem Schicksal des in Spandau einsitzenden Rudolf Heß teilt Terebilow mit, dass für die Moskauer Staatsführung eine Freilassung des früheren NSDAP-Spitzenfunktionärs nach wie vor nicht in Betracht komme.

16.1.1979, Dienstag

Nach fast 37-Jähriger unumschränkter Herrschaft verlässt Schah Mohammed Resa Pahlawi den Iran. Erste Station seines Exils ist Ägypten, am 22. Januar begibt sich der Schah nach Marokko.

17.1.1979, Mittwoch

Die deutsche Bundesregierung verabschiedet neue Grundsätze, die sich auf die Fernhaltung von Verfassungsfeinden aus dem öffentlichen Dienst des Bundes beziehen. So wird künftig auf die Regelanfrage beim Verfassungsschutz verzichtet.

Das Bundeskabinett billigt ein dreijähriges Hilfsprogramm für die deutschen Werften im Gesamtvolumen von 660 Mio. DM. Davon will der Bund 490 Mio. DM aufbringen, den Rest sollen allerdings die betroffenen Bundesländer bezahlen.

Im Ruhrgebiet wird zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik überhaupt wegen zu hohen Schwefeldioxidgehalts in der Luft Smogalarm ausgelöst.

Bei einer Volksabstimmung in Grönland entscheiden sich 70,1% der an dem Referendum Beteiligten für die innere Autonomie von Dänemark.

Aus einer bis zum 24. Januar andauernden Volksabstimmung in der UdSSR geht hervor, dass die Gesamtbevölkerung 262,4 Mio. Menschen erreicht hat. Dies bedeutet gegenüber 1970 einen Zuwachs von 8,6%.

Vermutlich aus Verzweiflung über eine Krebserkrankung begeht die Schauspielerin Gertrud Kückelmann in München Selbstmord.

18.1.1979, Donnerstag

Zur Begrenzung des Preisauftriebs erhöht die Deutsche Bundesbank gegen den Willen der Bundesregierung den Lombardsatz von 3,5% auf 4%. Durch die gleichzeitig verordnete Erhöhung der Mindestreservesätze der Banken bei der Bundesbank um 5% werden rund 3 Mrd. DM liquider Mittel gebunden.

Vier Tage vor dem Beginn der Ausstrahlung der US-Fernsehserie “Holocaust” verüben neonazistische Täter Sprengstoffanschläge auf Sendeeinrichtungen des Südwestfunks bei Koblenz und der Bundespost in der Nähe von Coesfeld.

19.1.1979, Freitag

Werner Stiller, Oberleutnant des DDR-Geheimdienstes, setzt sich in den Westen ab. Aufgrund seiner Hinweise werden vier mutmaßliche DDR-Spione verhaftet, ein fünfter setzt sich in den Westen ab. Bis zum Monatsende werden 14 weitere DDR-Spione enttarnt.

Der UN-Sicherheitsrat verlängert das Mandat der seit dem Jahr 1978 im Libanon stationierten 5852 Mann starken UN-Friedenstruppe um fünf Monate bis zum 19. Juni.

In Bremen startet der Rock-Sänger Udo Lindenberg seine “Rock-Revue ’79”, mit der er anschließend in 15 weiteren deutschen Städten und in Zürich auftritt.

20.1.1979, Samstag

Der spanische Außenminister Marcelino Oreja Aguirre beendet einen dreitägigen Besuch in der UdSSR. Es war die erste offizielle Visite eines spanischen Regierungsmitgliedes in der UdSSR seit dem Ende des Spanischen Bürgerkrieges 1939.

Der CSU-Parteiausschuss beschließt in Erlangen ein aus 20 Thesen bestehendes Manifest zur Europawahl. Der Vorstand der Christlich Sozialen Union spricht sich für eine Kandidatur von Otto Habsburg-Lothringen zur Europawahl am 10. Juni aus.

21.1.1979, Sonntag

Der am 13. Januar zum Vorsitzenden eines iranischen Regentschaftsrates berufene Politiker Seyyed Jamaleddin Tehrani erklärt nach Gesprächen mit dem in Neauphle-Le-Château bei Paris lebenden Schiitenführer Ajatollah Ruhollah Khomeini seinen Rücktritt aus diesem Amt.

22.1.1979, Montag

Die Dritten Programme des Deutschen Fernsehens ARD beginnen mit der Ausstrahlung der vierteiligen US-Fernsehserie “Holocaust” über den Mord an den Juden in der Zeit des Nationalsozialismus.

In Beirut wird Ali Hassan Salameh, Adoptivsohn und enger Mitarbeiter des PLO-Chefs Jasir Arafat, bei einem Sprengstoffattentat getötet. Salameh galt als Drahtzieher des Anschlags auf die israelische Olympiamannschaft in München 1972.

23.1.1979, Dienstag

Nach heftiger Kritik im eigenen Land und aus Südafrika revidiert das Olympische Komitee Israels den am Vortag gefassten Beschluss, alle sportlichen Beziehungen zu Südafrika zu lösen, um eine Teilnahme israelischer Sportler an den Olympischen Spielen 1980 in Moskau zu ermöglichen.

In seiner Botschaft zur Lage der Nation verlangt US-Präsident James E. “Jimmy” Carter verstärkte Anstrengungen zur Bekämpfung der Inflation und fordert eine Begrenzung der Ausgaben für das Gesundheitswesen. Er begründet seine Bemühungen um ein Rüstungsbegrenzungsabkommen mit der UdSSR und bekräftigt die Bedeutung des Kampfes für die Einhaltung der Menschenrechte.

Das deutsche Bundeskabinett billigt den Jahreswirtschaftsbericht für 1979. Erwartet wird eine Steigerung des Bruttosozialprodukts um real etwa 4%.

24.1.1979, Mittwoch

In Genf beginnt eine neue Runde der UN-Abrüstungskonferenz. Unter den 40 Teilnehmerstaaten ist erstmals nach 16-Jähriger Abwesenheit auch Frankreich vertreten. Weil China eine Beobachterdelegation entsendet, sind erstmals alle fünf Atommächte in Genf repräsentiert.

Papst Johannes Paul II. empfängt auf dessen Wunsch den sowjetischen Außenminister Andrei A. Gromyko zu einer zweistündigen Privataudienz. Thema der ohne Dolmetscher geführten Gespräche sind u.a. die Situation der römisch-katholischen Kirche in der UdSSR.

25.1.1979, Donnerstag

Papst Johannes Paul II. tritt seine erstes Auslandsreise an. Sie führt ihn bis zum 1. Februar zunächst in die Dominikanische Republik, dann nach Mexiko und zuletzt auf die Bahamas.

26.1.1979, Freitag

Am Widerspruch einiger Aktionäre des schwedischen Automobilherstellers Volvo scheitert die Beteiligung Norwegens am Volvo-Konzern.

Bei einer Demonstration von über 100 000 Khomeini-Anhängern in Teheran werden mehr als 30 Menschen getötet, als die zur Auflösung der nichtgenehmigten Demonstration aufgebotenen Soldaten ziellos in die Menge schießen.

Nach viertägigen Beratungen verabschiedet der Deutsche Bundestag den Bundeshaushalt für 1979. Er hat ein Volumen von 203,8 Mrd. DM. Die CDU/CSU-Opposition lehnt den Gesamthaushalt ebenso wie die Etats der einzelnen Ressorts ab und verweist zur Begründung auf die Neuverschuldung des Bundes in Höhe von 31,2 Mrd. DM.

27.1.1979, Samstag

In Tirana beschuldigt der kommunistische Parteichef Albaniens, Enver Hoxha, die USA und seinen früheren Verbündeten, die Volksrepublik China eines Komplotts zur Beherrschung der ganzen Welt.

28.1.1979, Sonntag

Bei den Rodel-Weltmeisterschaften in Königssee werden die bundesdeutschen Teilnehmer Hans Brandner/Balthasar Schwarm Weltmeister im Doppelsitzer. Die übrigen Titel gehen an die DDR.

Deng Xiaoping, der stellvertretende Ministerpräsident der Volksrepublik China, beginnt einen achttägigen Besuch der USA, in dessen Verlauf zwischen den USA und China am 31. Januar in Washington ein Vertrag zur kulturellen und wissenschaftlichen Kooperation unterzeichnet wird.

William R. Tolbert, Präsident der Afrika-Republik Liberia, trifft zu einem sechstägigen Staatsbesuch der Bundesrepublik in Bonn ein. Er bekennt sich zur Marktwirtschaft und würdigt die deutschen Investitionen in Liberia.

Zum Abschluss einer dreitägigen Konferenz in Eisenach beschließen die Delegierten der drei Dachorganisationen der protestantischen Kirche in der DDR, die acht evangelischen Landeskirchen bis 1981 schrittweise zu einer “Vereinigten Evangelischen Kirche in der DDR” zusammenzuschließen.

29.1.1979, Montag

Bei einem zweitägigen Besuch des Präsidenten von Kenia, Daniel Moi, beim äthiopischen Regierungschef Mengistu Haile Mariam, wird ein zwölf Artikel umfassender Vertrag über Freundschaft und Zusammenarbeit unterzeichnet. Beide Seiten erneuern ihre Kritik am Nachbarstaat Somalia und fordern den Verzicht Somalias auf alle Gebietsansprüche gegenüber Äthiopien, Kenia und Dschibuti.

Der Hamburger Senat entscheidet, dass der Lehrer Peter Gohl trotz seiner Mitgliedschaft in der DKP weiterhin im öffentlichen Dienst beschäftigt bleiben darf und vollzieht damit eine Wendung in der bisherigen Praxis des sog. Radikalenerlasses.

30.1.1979, Dienstag

Die rund 90 000 wahlberechtigten weißen Rhodesier stimmen bei einem Referendum mit großer Mehrheit für eine neue Verfassung. Sie soll in Kraft treten, wenn die bestehende Übergangsregierung Ende April nach allgemeinen Wahlen die Macht auf die schwarze Bevölkerungsmehrheit übertragen hat.

Mehr als zwei Jahre nach der Entführung des Industriellensohns Rudolf Oetker im Dezember 1976 wird in München ein 37-Jähriger Mann als mutmaßlicher Täter verhaftet. Er wird im Juni 1980 in München zu 15 Jahren Haft verurteilt.

31.1.1979, Mittwoch

Herbert Wehner, der SPD-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag, erläutert in einem Interview seine Vorstellungen über eine Wiedervereinigung.

Italiens christdemokratischer Ministerpräsident Giulio Andreotti tritt zurück, ebenso die Minister seines Minderheitskabinetts. Dies geschieht, nachdem ihm die Fraktion der Kommunisten die parlamentarische Unterstützung entzogen hat.

Chroniknet