Was geschah im Januar 1984

  • < 1983
  • 1.1984
  • 1985 >

1.1.1984, Sonntag

In der Bundesrepublik Deutschland treten neue Gesetze und Verordnungen zur Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung in Kraft. Das Krankengeld vermindert sich infolge der neuen Beitragspflicht zur Renten- und Arbeitslosenversicherung um 11,55%, das Arbeitslosengeld sinkt für Personen ohne Kinder von 68 auf 63% des pauschalierten Nettogehalts.

Die am 12. Dezember 1983 verhafteten Vertreterinnen der inoffiziellen DDR-Friedensbewegung, Bärbel Bohley und Ulrike Poppe, treten mit Jahresbeginn in einen Hungerstreik. Sie demonstrieren damit ihre feste Absicht, sich nicht in den Westen abschieben zu lassen. Beide verweigerten die ihnen nahegelegte Antragstellung für eine Übersiedlung.

Bei einem Brand in der Abschiebehaftanstalt im Westberliner Bezirk Steglitz kommen in der Silvesternacht sechs Ausländer ums Leben.

Anlässlich des 25. Jahrestages der kubanischen Revolution verweist Kubas Präsident Fidel Castro in seiner Festrede auf die Erfolge der Sozialistischen Republik Kuba.

Eine Militärregierung übernimmt nach einem Putsch die Regierung in Lagos, der Hauptstadt Nigerias. Neuer Regierungschef, der Präsident Shehu Shagari ablöst, ist der prowestlich orientierte Mohammed Buhari.

Die salvadorianische Guerilla FMLN sprengt die größte Brücke des Landes, die Cuscatlan-Brücke über den Rio Lempa an der Panamericana. Damit ist die wichtigste Verbindung zwischen der Hauptstadt San Salvador und dem Osten des Landes völlig zerstört.

Nach 96 Jahren unter britischer Herrschaft erlangt das Sultanat Brunei am Nordrand Borneos seine Unabhängigkeit. Durch seine Erdöl- und Gasvorkommen gehört es zu den reichsten Ländern der Erde.

Die Sendezentrale der Anstalt für Kabelkommunikation Ludwigshafen strahlt die ersten Hörfunk- und Fernsehprogramme aus, die von privaten Anbietern produziert werden.

2.1.1984, Montag

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beginnt mit dem Abdruck des Romans “1984” von dem britischen Schriftsteller George Orwell, in dem dieser 1949 das Schreckensbild eines totalitären Staates entworfen hatte. Die neue Übersetzung besorgte Michael Walter.

3.1.1984, Dienstag

Nach schweren Unruhen infolge einer drastischen Brotpreiserhöhung verkündet die tunesische Regierung den Ausnahmezustand.

4.1.1984, Mittwoch

Das brasilianische Forschungsschiff “Barao de Teffe” verlässt den Hafen von Rio de Janeiro in Richtung Antarktis. An Bord befinden sich Wissenschaftler und Techniker, die auf der Palmer-Halbinsel den ersten Stützpunkt Brasiliens in der Antarktis errichten sollen.

Großen Beifall erhält die Premiere des Schauspiels “Warten auf Godot” von Samuel Beckett in der Inszenierung von George Tabori an den Münchener Kammerspielen.

5.1.1984, Donnerstag

Das Bundesverteidigungsministerium in Bonn bestätigt Pressemeldungen, in denen die vorzeitige Versetzung des stellvertretenden NATO-Oberbefehlshabers Günter Kießling in den Ruhestand gemeldet wird.

Vor der niederländischen Küste stürzt ein “Tornado”-Flugzeug der Deutschen Bundeswehr ab; beide Besatzungsmitglieder kommen ums Leben. Beim Absturz eines deutschen Flugzeugs des gleichen Typs drei Tage später über der Ostsee können sich die beiden Besatzungsmitglieder retten.

In seiner Neujahrsansprache geht US-Präsident Ronald Reagan ausführlich auf die Rede des kubanischen Präsidenten Fidel Castro ein, die dieser am 1.Januar anlässlich des 25. Jahrestages der Revolution auf Kuba gehalten hatte. Er weist die Vorwürfe einer US-amerikanischen Aggression in Grenada zurück.

König Husain II. von Jordanien erlässt ein Dekret, wodurch der 1974 geschaffene Nationale Konsultativrat zum 7. Januar aufgelöst wird. Der Konsultativrat trat an die Stelle des vor neun Jahren aufgelösten Parlaments, das nun zu einer außerordentlichen Sitzung am 9. Januar einberufen wird. Husain bereitet damit eine notwendig gewordene Verfassungsänderung vor, wodurch Westjordanien den vor 1974 bestehenden Rechtsstatus zurückbekäme. Die Bewohner Westjordaniens sind überwiegend Palästinenser.

6.1.1984, Freitag

Der bundesdeutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) äußert sich in einem Interview des Deutschlandfunks über die Lateinamerika-Politik der Bundesrepublik und sagt eine Unterstützung des Contadora-Friedensplans für Mittelamerika zu.

Nach dem Sieg im Skispringen (114 m) gewinnt der 19-Jährige Jens Weißflog aus Oberwiesenthal in der DDR mit deutlichem Abstand die 32. deutsch-österreichische Vierschanzentournee in Bischofshofen.

7.1.1984, Samstag

Mitglieder der oppositionellen tschechoslowakischen Gruppe “Charta 77” übermitteln der Pariser Zeitung “Le Monde” die Kopie einer Studie über Umweltschäden in der CSSR, die aufgrund ihrer alarmierenden Ergebnisse von der Regierung in Prag geheimgehalten wurde.

8.1.1984, Sonntag

In einem Interview mit dem Deutschlandfunk nimmt Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) zu Vorwürfen Stellung, er nehme eine leichtfertig optimistische Haltung in der Ost-West-Problematik und der Abrüstungsfrage ein. U.a. betont er, dass zwischen ihm und dem Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, eine Verantwortungsgemeinschaft gegenüber dem deutschen Volk bestehe.

Auf seiner ersten Pressekonferenz verspricht der neue türkische Ministerpräsident Turgut Özal in Ankara die schrittweise Aufhebung des bestehenden Kriegsrechts sowie dessen Ablösung durch Notstandsgesetze.

Die Außenminister der Contadora-Gruppe (Mexiko, Venezuela, Kolumbien, Panama) sowie die der fünf mittelamerikanischen Länder Nicaragua, Honduras, El Salvador, Guatemala und Costa Rica einigen sich auf ihrem Treffen in Panama auf einen Friedensplan für Mittelamerika.

9.1.1984, Montag

Obwohl die Deutsche Bundesbank die DM mit Interventionskäufen von etwa 62 Mio. US-Dollar zu stützen versuchte, erreicht der Kurs des US-Dollars an der Börse in Frankfurt am Main einen Höchststand von 2,8332 DM. Am 12. Januar erlangt er einen amtlichen Mittelkurs von 2,8375 DM.

Das Streckennetz der DDR-Reichsbahn in Berlin (West) wird aufgrund einer am 30. Dezember 1983 unterzeichneten Vereinbarung mit der DDR von den West-Berliner-Verkehrsbetrieben (BVG) übernommen.

Eine 1983 von US-Präsident Ronald Reagan beauftragte Kommission zur Untersuchung der Ernährungslage in den USA legt in Washington ihren Bericht vor. Darin wird festgestellt, dass Hunger in den USA keine weitverbreitete Erscheinung sei und deshalb keine neuen Sozialhilfeprogramme notwendig seien.

10.1.1984, Dienstag

In Washington treffen der chinesische Ministerpräsident Chao Tzu-yang und US-Präsident Ronald Reagan zu Gesprächen zusammen. Es ist dies der erste Besuch eines Regierungschefs der Volksrepublik China in den Vereinigten Staaten (8.1.- 16.1.).

Nach mehr als 100-Jähriger Unterbrechung nehmen der Vatikan und die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika wieder diplomatische Beziehungen auf.

Der Vorwurf der Steuerhinterziehung gegen “Die Tageszeitung” (“taz”) wird vom Berliner Finanzgericht nicht bestätigt. Damit ist die Krise der linken Tageszeitung vorerst abgewendet.

11.1.1984, Mittwoch

Zu einem viertägigen Besuch des westafrikanischen Staates Senegal trifft der französische Außenminister Pierre Mauroy in Dakar ein. Während der Gespräche mit dem senegalesischen Präsidenten Abdou Diouf verspricht Mauroy u.a. eine Verdopplung der Nahrungsmittelhilfe Frankreichs.

12.1.1984, Donnerstag

Von der spanischen Regierung werden alle Posten der Militärführung des Landes neu besetzt sowie die Zahl der Militärregionen von elf auf sieben verringert. Die neue Struktur soll einem Militärputsch vorbeugen.

13.1.1984, Freitag

Der am Vortag begonnene Wirtschaftsgipfel 27 lateinamerikanischer Staaten in Quito, der Hauptstadt Ecuadors, geht mit der Verabschiedung der “Erklärung von Quito” zu Ende. Darin fordern die Teilnehmer u.a. die westlichen Banken zu Zugeständnissen bei der Rückzahlung von Krediten auf.

Das von den Besuchern der DDR-Veranstaltung “Rock für den Frieden” (bis 15. 1. im Ost-Berliner Palast der Republik) mit Spannung erwartete Konzert der Kölner Rockgruppe “BAP” wird überraschend abgesagt. Die Musiker hatten sich nicht auf Zensurmaßnahmen eingelassen.

Bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Budapest erringt Alexander Fadejew aus der Sowjetunion den ersten Platz, Titelverteidiger Norbert Schramm aus Oberstdorf erreicht hinter Rudi Cerne (Wanne-Eickel) nur Platz drei. Bei den Damen gewinnt Manuela Ruben (München) überraschend die Silbermedaille hinter Katarina Witt aus der DDR.

14.1.1984, Samstag

Die Republik Südafrika gibt den Rückzug ihrer letzten in Süd-Angola stationierten Truppen auf das Territorium Namibias bekannt. Die Aktionen der südafrikanischen Soldaten richteten sich gegen die von Angola aus operierende südwestafrikanische Befreiungsorganisation der Schwarzen, die SWAPO.

15.1.1984, Sonntag

Den Karl-Valentin-Orden bekommt Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung vom Deutschen Theater in München verliehen.

Mit dem Sieg über Ivan Lendl (CSSR) gewinnt John McEnroe (USA) in New York das Masters-Tennisturnier.

16.1.1984, Montag

Delegationen Südafrikas und Moçambiques kommen gleichzeitig in Pretoria und Maputo zusammen, um über Maßnahmen zur Verminderung der Spannungen zwischen den beiden Staaten zu beraten. Geheimgespräche gleichen Inhalts führen drei Tage darauf Beamte des südafrikanischen Außenministeriums mit Vertretern der angolanischen Regierung.

Vertreter aus Griechenland, Jugoslawien, Rumänien und Bulgarien treffen in Athen zu einer zweitägigen Konferenz der Balkanstaaten zusammen. U.a. erklären sie, dass angesichts der sich verschärfenden Spannungen zwischen Ost und West eine Annäherung der Länder des Balkans notwendig sei.

In einer Fernsehansprache geht US-Präsident Ronald Reagan ausführlich auf das Verhältnis der Vereinigten Staaten zur Sowjetunion ein. Den Politikern in Moskau bietet er einen umfassenden Dialog an.

17.1.1984, Dienstag

In Stockholm beginnt die Konferenz über Vertrauensbildung und Abrüstung in Europa (KVAE). Die Zusammenkunft dieses Gremiums wurde auf der KSZE-Folgekonferenz 1983 in Madrid beschlossen. Vertreten sind alle 35 Signatarstaaten der KSZE-Schlussakte von Helsinki.

Die Regierung in London bestätigt, dass die Apanage für die britische Königsfamilie um 3,78% für das kommende Jahr erhöht wird. Insgesamt werden Königin Elisabeth II. und ihre Familie dann 3,85 Millionen Pfund Sterling (etwa 15 Mio. DM) beziehen.

18.1.1984, Mittwoch

Bei einem Grubenunglück in der unterseeischen Kohlengrube Miike nahe der japanischen Stadt Nagasaki kommen 83 Bergleute ums Leben.

Das öffentliche Leben in Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, wird aufgrund eines landesweiten Generalstreiks völlig lahmgelegt. Neben Lohnerhöhungen fordern die Arbeiter eine Generalamnestie für politische Gefangene sowie politische Freiheiten.

Die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur TASS gibt bekannt, dass die Streitkräfte der UdSSR mit der Aufstellung neuer Nuklearraketen in der DDR begonnen hätten.

19.1.1984, Donnerstag

Vor dem Flick-Untersuchungsausschuss des Bundestages in Bonn sagt der frühere Bundeswirtschaftsminister Hans Friderichs (1972 – 1977; FDP), derzeitiger Vorstandssprecher der Dresdner Bank, aus. Neue Erkenntnisse über die Spendenaffäre kommen dabei allerdings nicht heraus.

Der bundesdeutsche Filmregisseur Wolfgang Staudte stirbt in seinem 78. Lebensjahr in Jugoslawien. Postum wird ihm am 30. Januar der Helmut-Käutner-Preis verliehen.

Zum ersten Mal wird der 1983 gedrehte DDR-Film “Ärztinnen” nach dem gleichnamigen Schauspiel des bundesdeutschen Schriftstellers Rolf Hochhuth in Ost-Berlin der Öffentlichkeit vorgeführt. Unter der Regie von Horst Seemann spielen u.a. Judy Winter, Rolf Hoppe, Inge Keller und Michael Gwisdek.

20.1.1984, Freitag

Gegen eine Erhöhung der Hundesteuer um 100% durch den Hamburger Senat demonstrieren mehrere tausend Hundebesitzer in der Hansestadt.

Sechs Bürger der DDR bitten in der US-Botschaft in Ost-Berlin um politisches Asyl; zwei Tage darauf können sie nach West-Berlin ausreisen.

Auf Antrag der SPD-Fraktion beschliest der Verteidigungsausschuss des Bundestages, sich als Untersuchungsausschuss zu konstituieren. Dessen Aufgabe ist die Untersuchung der näheren Umstände, die zur Versetzung des Generals Günter Kießling in den vorzeitigen Ruhestand führten.

21.1.1984, Samstag

In einem Teheraner Schauprozess werden 87 Mitglieder der verbotenen kommunistischen Tudeh-Partei im Iran zu hohen Haftstrafen verurteilt. Den Angeklagten, von denen sechs lebenslänglich erhalten, wird Spionage zugunsten der Sowjetunion vorgeworfen.

Am Bochumer Schauspielhaus wird das Stück “Der Schein trügt” von dem österreichischen Schriftsteller Thomas Bernhard uraufgeführt. Unter der Regie von Claus Peymann spielen Bernhard Minetti und Traugott Buhre.

22.1.1984, Sonntag

Länger andauernde Unruhen infolge geplanter Preiserhöhungen für Grundnahrungsmittel eskalieren am Wochenende in mehreren Städten Marokkos. Auf Befehl König Hasan II. gehen die Militärs gegen die Rebellen mit brutaler Gewalt vor, wobei mehrere Personen getötet werden.

In einem Dankgottesdienst im Berliner Dom (Ost- Berlin) wird der Abschluss der Außenarbeiten an dem im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Gebäude gefeiert. Für die Restaurierung des evangelischen Gotteshauses sind von der evangelischen Kirche in der Bundesrepublik 45 Millionen DM aufgebracht worden.

In Leipzig findet die Uraufführung des Stückes “Guevara oder Der Sonnenstaat” von dem DDR-Autor Volker Braun statt.

Sieger des Weltcup-Turniers der Handballer wird die Mannschaft der Sowjetunion. Sie gewinnt das Endspiel gegen Dänemark in Stockholm 27:24. Platz drei erspielt sich die Mannschaft aus Jugoslawien, die gegen Schweden gewinnt. Die Spieler aus der Bundesrepublik belegen den achten Rang.

23.1.1984, Montag

Zyperns Staatspräsident Spiros Kiprianu kehrt von einer zweieinhalbwöchigen Reise nach Nikosia zurück, die ihn nach Paris, New York, Washington, London, Brüssel und Athen führte. In Gesprächen mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft propagierte er einen Rahmenplan für die Lösung des Zypernproblems. Er sieht u.a. vor, dass die türkische Volksgruppe, die etwa 18% der Bevölkerung ausmacht, 25% des Inselterritoriums erhalten soll.

Der österreichische Bundeskanzler Fred Sinowatz (SPÖ) beginnt einen dreitägigen offiziellen Besuch in Jugoslawien. In Gesprächen mit führenden Politikern in Belgrad unterstreichen beide Seiten die Bereitschaft zu freundschaftlichen, stabilen Beziehungen.

24.1.1984, Dienstag

Zu einem fünf Tage dauernden Besuch trifft Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) in Israel ein. In Gesprächen mit der israelischen Regierung kommt es zu ernsten Auseinandersetzungen über die Nahostpolitik der Bundesrepublik. Streitpunkt sind geplante Waffenverkäufe der Deutschen an Saudi-Arabien.

In einem Grundsatzurteil macht der Bundesgerichtshof in Karlsruhe deutlich, dass die generelle Haftung einzelner Demonstranten für sämtliche bei einer Demonstration entstandenen Schäden unzulässig ist.

Der Schwede Ingemar Stenmark gewinnt im Tiroler Kirchberg das 77. Weltcuprennen im Riesenslalom mit einem Vorsprung von 1,25 sec vor dem für Luxemburg startenden Österreicher Marc Girardelli.

25.1.1984, Mittwoch

Der Hessische Landtag kann mit den Stimmen der Grünen den Haushalt für 1983 verabschieden. Damit stellen die Grünen erstmals die von ihnen zugesicherte Bereitschaft zur Duldung einer SPD-Minderheitsregierung in Hessen unter Beweis.

In seiner Rede zur Lage der Nation vor dem US-amerikanischen Kongress in Washington schätzt US-Präsident Ronald Reagan die wirtschaftliche Entwicklung der Vereinigten Staaten positiv ein.

26.1.1984, Donnerstag

Frankreichs Außenminister Claude Cheysson trifft zu einem offiziellen Besuch in Ost-Berlin ein, wo er tags darauf das “Französische Kulturzentrum Unter den Linden” eröffnen wird.

27.1.1984, Freitag

Der aus Regensburg stammende Walter Röhrl gewinnt zum vierten Mal die Rallye Monte Carlo.

In Übereinstimmung mit der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) wird die Einheit für den Luftdruck geändert: Statt wie bisher in Millibar, erfolgt die Angabe von Luftdruckwerten künftig in Hectopascal.

Am Bochumer und Düsseldorfer Schauspielhaus findet gleichzeitig die Uraufführung des Stückes “Furcht und Hoffnung der BRD” von Franz Xaver Kroetz statt. Regie führen Horst Siede in Bochum und Peter Palitzsch.

Bei den Wahlen in der britischen Kronkolonie Gibraltar erringt die konservative Partei des Premierministers Joshua Hassan, die “Vereinigung für den Fortschritt der Bürgerrechte-Labour Partei” acht der 15 Parlamentssitze.

28.1.1984, Samstag

Der 22-Jährige Weltmeister über 100 m, Carl Lewis (USA) springt bei den Millrose-Spielen im New Yorker Madison Square Garden 8,79 m weit.

29.1.1984, Sonntag

Zum ersten Mal seit 24 Jahren finden in Ecuador verfassungsgemäße allgemeine Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Da es zu keinen eindeutigen Mehrheiten kommt, gibt es am 6. Mai eine Stichwahl.

Ihren fünften Weltmeistertitel erringt die DDR-Eisschnellläuferin Karin Enke aus Dresden. Die 22-Jährige gewinnt bei den 42. Vierkampf-Weltmeisterschaften in Deventer (Niederlande).

30.1.1984, Montag

Als erster Regierungschef eines NATO-Landes besucht der kanadische Ministerpräsident Pierre Elliott Trudeau die DDR. Trudeau reist im Rahmen einer kanadischen Friedensinitiative außerdem in die CSSR und nach Rumänien.

Mehr als 500 000 Menschen demonstrieren in Manila, der Hauptstadt der Philippinen, gegen die Politik des Diktators Ferdinando E. Marcos. Anlass ist eine Volksbefragung zu geplanten Verfassungsänderungen, die allerdings keineswegs den Forderungen nach Reformen gerecht werden.

31.1.1984, Dienstag

Nach Angaben der kommunistisch orientierten kambodschanischen Roten Khmer haben deren Guerillaeinheiten die strategisch bedeutsame Stadt Siem Reap eingenommen.

Chroniknet