Schauwettkochen bei den Gaswerken

Ernährung, Essen und Trinken 1928:

»Wer ist die tüchtigste Hausfrau?«, fragen die städtischen Gaswerke Berlins, die ein Schauwettkochen vor Publikum veranstalten. Dabei geht es nicht um die Kochkunst im eigentlichen Sinne, sondern darum, in möglichst kurzer Zeit und mit möglichst wenig Energieverbrauch ein vorgeschriebenes Menü herzustellen. Folgende Speisen und Getränke sind zu liefern: Morgenkaffee, eineinhalb Liter Erbsensuppe, ein Pfund Gulasch, eineinhalb Pfund Kartoffeln, eineinhalb Pfund Gemüse, ein halbes Pfund Kompott und eineinhalb Liter Tee; ferner müssen zwei Liter Spülwasser auf 70° C erwärmt werden.

Das Wettkochen findet im Rahmen der Ausstellung »Die Ernährung« statt, die vom 5. Mai bis zum 8. August auf 40 000 m2 Ausstellungsfläche auf dem Gelände um dem Berliner Funkturm veranstaltet wird. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Rationalisierung der Hausarbeit, etwa durch eine überflüssige Wege ersparende Anordnung der Küchenmöbel. Eines der hervorragenden Beispiele dieser Reformküchen ist die »Frankfurter Küche« von der österreichischen Designerin Grete Schütte-Lihotzky.

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