Ästhetizismus und Jugendstil: Wege aus gesellschaftlicher Enge

Kunst 1903:

Die Möglichkeit zur Flucht aus dieser von überholten Konventionen und geistigen Zwängen bestimmten Gesellschaft bietet sich Literaten und Künstlern im Rückzug in die Welt des schönen Scheins, in den Ästhetizismus, oder aber in den idealistischen Glauben an Erneuerung. So verknüpft die Avantgarde des Jugendstils die Suche nach neuen Formen mit dem Ideal der Veränderung des Menschen in einer als Gesamtkunstwerk gestalteten Umwelt – dieser Impuls trägt auch die 1903 gegründeten »Wiener Werkstätten« –, während Reformgruppen verschiedenster Prägung ihren Protest in freien und unabhängigen Lebensgemeinschaften fern der Städte realisieren.

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