Impulse aus USA und Skandinavien

Architektur 1942:

Im Deutschen Reich beschränken sich städtebauliche Impulse auf eine rückwärtsgewandte »Blut-und-Boden«-Architektur, wie sie in Planungen für Siedlungen in den Ostgebieten zum Ausdruck kommt. Die an frühe bäuerliche Wohnformen erinnernden Entwürfe spiegeln das Bedürfnis des NS-Staates, die eigene Ideologie durch Verweis auf »germanische« Ursprünge zu legitimieren.

Richtungweisende architektonische Ideen kommen aus den Vereinigten Staaten und aus Skandinavien. In den USA sind es die deutschen Emigranten Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe, die neue Akzente setzen. Gropius entwickelt ab 1942 das »Package house system«, ein aus vorgefertigten Einzelteilen bestehendes Einfamilienhaus, das durch die unterschiedliche Kombination der Elemente individuell gestaltet werden kann. In Chicago beginnen die Bauarbeiten an dem von Mies van der Rohe 1939 entworfenen Campus der Universität. Unter Beschränkung auf Stahl, Stein und Glas gelangt Mies van der Rohe durch Variation der Proportionen zu architektonischer Vielfalt.

In Skandinavien ist es Alvar Aalto, dem im Städtebau die Verwirklichung einer organischen Gesamtkonzeption aus Gebäuden und Landschaft gelingt.

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