Raumnot und Lehrermangel erschweren den Schulunterricht

Bildung 1955:

Zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist das Bildungswesen in der Bundesrepublik Deutschland noch immer von Lehrermangel und Schulraumnot betroffen. Die Schülerzahlen sind durch die hohe Zahl von Flüchtlingen und Vertriebenen aus der DDR und den früheren deutschen Ostgebieten in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Qualifizierte Lehrkräfte stehen nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung. Die Folge sind Klassen mit bis zu 60 Schülern. Unter diesen Voraussetzungen ist eine angemessene Vermittlung des Lehrstoffes kaum möglich.

Ein weiteres, schwerwiegendes Problem stellt die Raumnot in der Bundesrepublik Deutschland dar. Viele der vor dem Zweiten Weltkrieg erbauten Schulgebäude sind im Bombenhagel der alliierten Luftstreitkräfte zerstört oder beschädigt worden. Die Zahl der bislang errichteten Neubauten reicht noch nicht aus, da der Wohnungsbau in der Bundesrepublik Deutschland zunächst noch Vorrang hat. Die Ausstattung vieler Schulräume entspricht noch nicht den Erfordernissen. Es fehlt vor allem an gut ausgerüsteten Fachräumen für den Chemie-, Physik- und Biologieunterricht sowie an Turn-und Sporthallen.

Chroniknet