EU beschließt Gemeinschaftswährung – erneut gewaltige Naturkatastrophen

Politik und Gesellschaft 1998:

Die Europäische Union rafft sich zu ihrem bisher größten Kraftakt auf: Im Mai beschließen elf der 15 EU-Staaten die Teilnahme an der gemeinsamen Währung Euro, die am 1. Januar 1999 – zunächst im bargeldlosen Verkehr – eingeführt wird. Überschattet wird der Start allerdings von dem endlosen Gezerre um den wichtigen Posten des Zentralbankchefs: Der Niederländer Wim Duisenberg wird zwar gemäß Maastricht-Vertrag für acht Jahre gewählt, soll aber – so wollen es die Franzosen – nur vier Jahre im Amt bleiben. Auch der Startschuss für das bisher größte Menschheitsprojekt im Bereich von Technik und Wissenschaft fällt 1998: Der Bau der Internationalen Raumstation, die vermutlich mindestens 50 Mrd. US-Dollar kosten wird und im Jahr 2003 fertig sein soll. Mit dem Potenzmittel Viagra wird die Liste der Dinge, die man nicht für Geld kaufen kann, kürzer.

Doch auch die Machtlosigkeit der Menschheit gegenüber den Naturgewalten wird 1998 wieder einmal deutlich: Mehr als 32 000 Todesopfer sind die Folge von Wirbelstürmen, Waldbränden, Überschwemmungen und Erdrutschen: Riesige Waldbrände im US-Bundesstaat Florida, eine verheerende Flutwelle an der Nordküste von Papua-Neuguinea, die schwersten Hochwasser seit Jahrzehnten in Bangladesh, Überschwemmungen am Jangtse in China und der Hurrikan »Mitch«, der in Honduras und Nicaragua mehr als 11 000 Menschen das Leben kostet.

Chroniknet